Spritzprägen

  • Spritzprägen

    Andreas
    Dienstag, den 12. Februar, 2002 - 09:24 Hallo,

    suche jemanden der Erfahrung mit Spritzprägen hat.
    Wir wollen Dickwandige Linsenähniche Teile (10mm) aus PC natur herstellen, wer kann Tips zu Maschine und Peripherie geben oder kann uns einen kompetenten Partner nennen?


    Mister (Mister)
    Mittwoch, den 13. Februar, 2002 - 20:03 Die Anwendungstechnik der Maschinenhersteller kann die notwendigen Informationen und Tips zu Maschine und Werkzeug liefern.
    Bei der Linsenfertigung sind besondere maschinenspezifische Optionen notwendig.
    Wobei Spritzprägen nicht unbedingt die Lösung ist.
    Geben Sie doch einfach hier Ihre Probleme auf.
    Welche Anforderungen muß das Teil erbringen?
    Dann kann man Ihnen weiterhelfen.


    Andreas
    Donnerstag, den 14. Februar, 2002 - 14:42 Eigentlich kam ich auf die Idee mit dem Spritzprägen durch die Aussage eines Kunststoffverarbeiters. Er sagte mir das bei dickwandigen Teilen durch o.g. Verfahren eine Zykluszeitverkürzung von über 20% möglich seien. Dies ist der wichtigste Aspekt für mich mich der für uns neuen Technologie zu befassen.
    Auserdem hätte das Teil keine Eigenspannungen oder Orientierung der Makro`s. Die Eigenspannungen sind für uns auch ein sehr wichtiges Thema, da die Teile Druckbeaufschlagt sind.


    Charly
    Montag, den 25. Februar, 2002 - 21:14 Das Verfahren bei PC mit Spritzprägen bringt tatsächlich die oben genannten Vorteile wie z.B. Zykluszeitverkürzung. Es ist dabei jedoch eine spezielle Werkzeugtechnik erforderlich, denn das Material wird eingespritzt und dabei das Werkzeug aufgedrückt. Deshalb braucht das Werkzeug Tauchkanten. Danach wird das Werkzeug durch den Aufbau der Zuhaltekraft wieder zugedrückt. Für moderne Maschinen wie z.B. Arburg Selociga ist das kein Problem. Der größere Aufwand ist sicher das Werkzeug.
    Persönlich habe ich jedoch keine Erfahrung mit diesem Verfahren. Vieleicht kann jemand mehr dazu sagen, der das selbst schon praktiziert.


    kah
    Freitag, den 10. Januar, 2003 - 16:14 Hi

    Krauss Maffei hat in letzter Zeit in diesem Bereich einiges betrieben. Die SP Maschine ist bei jeglicher Variation vom Prägen entscheident, da die Steuerung und Einhaltung (Prozessgenauigkeit, Reproduzierbarkeit)des Prägehubs sehr wichtig ist. Auf der K2001 war unteranderem eine solche Maschine von KM ausgestellt.

  • Hi,
    ich möchte dieses Thema wieder aufgreifen, aber mit einem anderen Anliegen.
    Wir haben im Geschäft einen ca. 900mm x 520mm großen Rücken eines Bürostuhls, der ca. 5mm stark ist. Der Rücken wird aus PP und schwarzem MB, auf einer Demag 650, gefertigt. Versuche mit einem leicht- und zähfließendem Material haben keine Veränderung gebracht.

    Hier das Problem: Wenn man das Teil leicht im Licht bewegt sieht man Angussnah sehr viel Glanz, weiter hat der Rücken eine Weißwolkige Oberfläche und Einfall an den Rasthaken am Fließwegende. Der Glanz und der Einfall waren mit Spritzprägen, sehr schön und einfach zu beheben, leider wurden aber die weißen Wolken stärker, weiß jemand Rat? Woher kommen und wie entstehen die Wolken?

    Danke

    Edited 3 times, last by Kuka (June 8, 2008 at 10:45 AM).

  • Hallo Kuka,

    dieses Problem ist denke ich jedem geläufig, der solche Teile fertigt.

    Ich gehe davon aus, dass die Sichtseite des Artikel geätzt (strukturiert) ist und sich dort die Probleme ansammeln, Auf der Auswerferseite ist wahrscheinlich eine Strichpolitur und da sind die Erscheinungen nicht sichtbar.
    damit sollte der Weg klar sein, wie das Problem zu lösen ist. Sicherlich hat auch die Art der Struktur noch einen Einfluss. Um die Schleier weg zu bekommen, sollte man eine sog. 3-fach Ätzung verwenden, die nicht so stark "klammert" wenn der Artikel schwindet (PP hat große Schwindung...)
    Um das aber genau beurteilen zu können, muss man selber an der Maschine stehen und sehen, was los ist...

    Es ist auch noch die Anspritzsituation von Bedeutung, da kann ich aber nichts zu sagen, da ich sie nicht kenne.

  • Hallo Zauberer.

    Die Anspritzung erfolgt über einen Filmanguss (leichtere Entfernung durch das Personal) :tired_face: <-- so in etwa. Folglich dessen haben wir schon versucht, anhand von mehreren Anspritzpunkten (die wir reingeschliffen haben) --> \||/ dieses Problem zu lösen, auch die Sichtfläche temperieren blieb weitestgehend erfolglos.
    Der Glanz resultiert vom ND, das haben wir schon rausgefunden, ein ND-Profil funktionierte nur teilweiße, denn der Glanz verschob sich nur, durch die Option Spritzprägen ließ sich das beheben, aber wie gesagt die wolkige Oberfläche ist mein Problem. Die ist aber nur Angussnah! - ca. 1/3 von der Oberfläche.

    Heißkanal - temp. hoch & runter -- kein Ergebnis
    Zylinder - temp. hoch & runter -- kein Ergebnis
    Mischdüseneinsatz rein -- kaum Veränderungen, eher verschobene Wolken

    Wie es aussieht werden wir mal eine Demag 800 probieren, wer weiß? - die hat ja andere Eigenschaften. Andere Maschine, anderes Glück...

    Kann aber noch ne Weile dauern.

  • hallo Kuka,

    es scheint mir, als wenn Du meine Einschätzung nicht korekt verstanden hat, wenngleich Dein Ansatz nicht ganz verkehrt ist.
    Ein stärkerer Nachdruck ergibt eine bessere Abformung der Oberflächenstruktur, gehe nach wie vor von eienr Strukturopberfläche aus.
    Durch die Schwindung kommt es zu einem "klammern" der Oberfläche in der Struktur.

    Vermutlich ist dsa Wolkenbild fern und nah vom Anguss stark unterschiedlich...

    Immer versuchen "ganzheitlich" zu denken...

  • Hallo nochmal,
    sorry, aber ich habe dich schon verstanden,

    Quote

    Original von Zauberer
    es scheint mir, als wenn Du meine Einschätzung nicht korekt verstanden hat


    aber glaub mir, ich werde vorerst meinen Betriebsleiter bzw Wz-Konstruktion nicht davon überzeugen können, nochmal das Wz zum Wzbau zu geben. (Wz-Kosten)
    Als nächstes wird es auf einer anderen Maschine probiert und dann sehen wir weiter.

    Edit:

    Quote

    Vermutlich ist dsa Wolkenbild fern und nah vom Anguss stark unterschiedlich...


    Das muss ich verneinen, denn die sichtbare Wolkenbildung ist nur Angussnah und der unterschied liegt darin, dass die Wolken beim Anlauf bei mehreren Teilen ganz stark ausgeprägt sind und verschwinden dann wieder (sind einfach nicht mehr zu erkennen), leider kommen die Wolken dann auch wieder.

    Aber dieses Phenomän wird (vermute ich mal), nicht von der Struktur beeinflusst...

    Gruß

  • Hallo,
    glanz an Spritzgußteilen kommt doch von der Temperatur. An den heißen/kalten Stellen werden die Artikel auch glanzunterschiede aufweisen.
    Kann das sein dass, das Material im Angußbereich zu stark geschert wird?
    Habt Ihr die Teile in diesem Bereich vermessen und mit der Artikel-Zeichnung vergliechen?
    Was ist das eigentlich für ein PP, schon mal ein anderes Materialrezept probiert?

    mfg Valtro

  • Hallo Kuka,

    laß doch mal nachprüfen wie die Kühlungen in dem Wkz verlaufen und ob es an der Stelle mit Glanz anders ist, dreh mal Einlauf und Auslauf um und beobachte ob sich da etwas verändert.

    Gruß Michael W

  • Valtro und Michael W

    Quote

    Valtro
    Was ist das eigentlich für ein PP, schon mal ein anderes Materialrezept probiert?


    Hab ich ziehmlich weit unter beschrieben:

    Quote

    Original von Kuka
    Versuche mit einem leicht- und zähfließendem Material haben keine Veränderung gebracht.


    ++++++++++++++++++++

    Quote

    Original von Michael W
    laß doch mal nachprüfen wie die Kühlungen in dem Wkz verlaufen

    Quote

    Original von Valtro
    Habt Ihr die Teile in diesem Bereich vermessen und mit der Artikel-Zeichnung vergliechen


    Hab ich auch weiter unten beschrieben:

    Quote

    Original von Kuka
    auch die Sichtfläche temperieren blieb weitestgehend erfolglos*


    *Muss aber dazu sagen mit 60°C temperiert!
    +++++++++++++++++++++

    Quote

    Original von Valtro
    Kann das sein dass, das Material im Angußbereich zu stark geschert wird


    Daraufhin haben wir:

    Quote

    Original von Kuka
    :tired_face: <-- so in etwa. Folglich dessen haben wir schon versucht, anhand von mehreren Anspritzpunkten (die wir reingeschliffen haben) --> \||/ dieses Problem zu lösen

    Leider ging es um dies hier:

    Quote

    Original von Kuka
    Der Glanz resultiert vom ND, das haben wir schon rausgefunden, ein ND-Profil funktionierte nur teilweiße, denn der Glanz verschob sich nur, durch die Option Spritzprägen ließ sich das beheben, aber wie gesagt die wolkige Oberfläche ist mein Problem


    Umso höher der ND umso mehr der Glanz und der Glanz lässt sich nicht mit einer unterschiedlichen Temperierung erklären, da der Glanz ganz anders aussieht.
    ++++++++++++++++++
    Da muss ich Zauberer recht geben:

    Quote

    Original von Zauberer
    Leider kann man aus der Ferne, bei ungenauen Angaben schlecht eine Diagnose stellen.


    -->Übers Telefon kann ich auch nicht Puzzlen, dacht nur es weiß jemand noch etwas anderes, da es mir auch um Wolkenbildung geht, die beim Spritzprägen mehr wird!!!

  • Wenn du Glanzwolken um den ANgußbereich hast die mit höherem Nachdruck größer werden ist es gut möglich du versuchst schon erstarrte Masse zu verdichten...die Masse "schabt" dabei über die Kontur. Prüfe mal ob es mit einer schnelleren Füllung des Teils weniger wird. Lässt sich das Teil nicht problemlos schneller füllen ist möglicherweise auch der Anschnitt zu klein...Auch ein Filmanguß kann den falschen Querschnitt haben.

  • Hi KVL,

    sorry hat'n bisschen gedauert, hatte leider keine Zeit zu antworten.
    Auch leider hat Zauberer schon die selbe Theorie gehabt... ...und wie ich schon sagte, stimme ich dem zu.
    Aber ich glaube wir reden von zwei verschiedenen Dingen?

    -1. habe ich Glanz
    -2. habe ich Wolken (sieht aus wie schlecht homogenisierte Masse (schwarz/weiß) - ist es aber nicht - da diese Wolken erst auftreten, wenn spritzprägen eingeschalten ist.
    -3. habe ich Einfall, den ich aber nur mit spritzprägen weg bekomme, da die Rückenabdeckung oben (Fließwegende) noch mehrere Haken besitzt, aber nur ein paar Millimeter (5mm) dick ist.

    Es ist schwierig - aber das muss doch zu knacken sein... :face_with_tongue:

  • Nur zum vervollständigen.

    Die Ursache der Wolkenbildung hab ich "geknackt". Ich muss das Teil 99,9% füllen, eigendlich schon mit Spritzdruck =) und danach ein ND-Profil mit hohem nach unten abnehmenden Druck. Vermutlich entsteht eine Erstarrung des Materials im HK beim Umschalten?(.

    Also kurze ND-Zeit und mittlerer Nachdruck abfallend.
    Und der Einfall wird wie schon gesagt durch Spritzprägen ausgeglichen.

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