Einlegeteil PS umspritzen mit PP-> Verzug!

  • Hallo zusammen

    Wir haben zwei Probewerkzeuge, auf dem ersten spritzen wir ein rechteckiges Teil aus PS, ca 200 mm x 30 mm, allerdings net eben, sondern mit einer Wölbung (in etwa so wie diese kleinen Schalen wo die moderne Hausfrau Oliven und so Kleinzeug drin serviert)...sieht also wenn man so will in etwa aus wie ein langes schmales Boot...stellt man es auf den Rand dann ist es total gerade...

    Dieses Teil wird ins andere Werkzeug eingelegt und mit PP umspritzt (also ein Rand von ca 3-4 mm, dann ist auf einer Seite ein Filmscharnier und da dran hängt dann nochmal in etwa das selbe Teil, nur in PP...

    Durch das Filmscharnier kann das ganze dann geöffnet und geschlossen werden, das Einlegeteil deshalb, weil der "Deckel" den Blick auf den Inhalt freigeben soll, wobei der Rest (also die PP-Komponente) eingefärbt wird.

    Ich kann dummerweise keine Bilder einstellen, darf ich net...(-:

    Mein Problem ist nun folgendes: Das PS-Teil ist gerade, dann wirds umspritzt mit PP und infolgedessen krumm!
    Ursache ist klar, das PP drumrum schwindet und zieht das ganze zusammen...über Temperierung usw. hab ich keine Chance, des hab ich mittlerweile eingesehen...

    Ist wie gesagt noch im Versuchsstadium, bis jetzt nur Probewerkzeuge...aber wie kann man später bei evtl. Produktionswerkzeugen dieses Problem umgehen?

    Edited once, last by bajowa (June 17, 2009 at 7:38 AM).

  • Servus bajowa,
    um dein Problem zu beheben, wäre die Möglichkeit, das PS Teil gleich mit mit 2k Technik zu Umspritzen, da es ja noch warm ist, das könnte die unterschiedliche Schwindung der Materialien ev. ausgleichen.
    ansonsten ev. materialienmix wählen die annähernd gleich sind in bezug auf schwindung.
    Temperier dein PS Teil mal vor und fahre dann noch mal einen Versuch,
    müßte eigentlich besser werden.
    mfg

  • Hallo Hummel

    Danke für deine Antwort...

    Wie meinst du das mit vortemperieren? Vor dem Einlegen das PS-Teil in den Ofen legen oder wie? Welche temperatur sollte ich denn da wählen?

    Ich hab mal spasseshalber das PS-Teil aus einem hochtransparenten PP gespritzt und dann mit demselben PP umspritzt, leider hat sichs da genauso verzogen...vermutlich weil das Einlegeteil ja bereits geschwunden war...

  • Hy bajowa,
    Ja, das meinte ich damit. Kannst es auch in der aufgeheizten Form ( geschlossen vortemperieren ), oder mit verzögerten Spritzen arbeiten um dieses auf Temp zu bringen.
    Der Hintergrund ist der, dein einlegeteil ist ja auf Fertigmaß, der Kunststoff der zu der Umspritzung dient, schwindet beim Verarbeiten, und genau diese Schwindung erzeugt einen Druck auf dein Bauteil, das sich als Verzug auswirkt.
    Welche Temp du brauchst, hängt von deiner Formtemperatur ab, z.B. Form 80°C E-teil 40-60°C. Das sind nur Beilspielwerte, müßtest auf deinen Artikel abstimmen, auch die Zeit, da man keine pauschale aussage treffen kann.
    mfg

    Beitragszusammenführung

    bajowa,
    eine andere Möglichkeit wäre zuerst das Außenteil zu machen und dann das innenleben als zweites zu machen.
    Dadurch vermeidest du das Druck auf das einlegeteil aus ps ausgeübt wird. auf das Ausenteil wirkt dann nur noch eine zugspannung. Das ist aber theoretisch, und ob eine Verformung stattfindet müßtest du selbst herausfinden.
    mfg

  • Die Verarbeitungstemperaturen beider Kunststoffe liegen sehr dicht beisammen.
    Es kann auch sein, dass das PS-Teil verspannt ist. Durch die Wärme der 2. Komponente wird diese Spannung dann frei und die Schale verzieht sich. (PS-Schale bei 70-80°C für 24h in Trockenschrank oder Backofen legen. Dann zeigt sich ob die Schale spannungsfrei ist.)
    Eine andere Möglichkeit ist das Verbiegen durch den Einspritzdruck und Nachdruck. Evtl. sind die Fließquerschnitte zu klein.

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