Farben und ihre Modi

  • Hallo Ihr's,

    ich habe ja schon seit längeren unsere Farben mit unseren Material in Augenschein genommen. Wir verarbeiten meist MasterBatch.

    Meine Erkenntnis von Grau ist zB, das es eher als Füllhilfe dient bzw das Material leicht fließender wird. Ich habe verschiedene Grautöne und Batche für mich vergliechen, das Material ist nicht entscheidend, ob PP, PS oder PAGF -kein Unterschied- es ist das selbe.

    Grau
    Mit Naturmaterial ein paar Teile gemacht und dann die Farbe zugeschalten, der Spritzdruck nahm ab und uU waren die Teile gratig.
    Schwarz 40%Ruß
    Naturmaterial, dann Farbe dazu und der Spritzdruck nahm zu und uU waren die Teile am Fließwegende nicht vollständig ausgespritzt.


    Kennt ihr noch ein paar Eigenschaften von Farben bzw deren Modifikation?

    Edited once, last by Kuka (October 9, 2009 at 12:42 PM).

  • bei den masterbatches ist das trägermaterial ja PE dadurch veränderns sich deine fließeigenschaften usw.

    ich hab mal vor kurzem teile gespritzt die danach lackiert werden und somit dürften keine schlieren da sein, material war T65 die teile spritzen wir in 3 farben und bei einer farbe hab ich auf einmal schlieren bekommen, mein erster gedanke war material nass, material restefeuchte ermittelt, war ok.


    dan im internet schnell nach der farbe geguckt und sie da , trägermaterial ist ABS und somit musste die farbe auch mitgetrocknet werden.

    ich denke es kommt auf das trägermaterial drauf an,

  • Hallo vdüse,

    ich sprach nicht vom Träger, sondern allein von den wirkenden Eigenschaften jeder einzelnen Farbe mit dessen Farbton.

    Mit schwarz habe ich immer einen höheren Spritzdruck.
    Mit grau habe ich immer einen niedrigeren Spritzdruck.

    Unabhänig vom Hersteller...

  • Kuka,

    ist lobenswert, dass sich mal einer über den Einfluss vom Einfärben auf den Prozess Gedanken macht.

    Hier einige Schlagworte zum Thema Einflussnahme:
    - Trägerstoff vom Batch
    - Art der Pigmente
    - Größe und Chemie der Pigmente
    - Pigment oder Farbstoff
    - chemischer Aufbau des einzufärbenden Kunststoff
    - Art der Dispergierung
    ....

  • Hallo Kuka.
    Wohl kaum ein Batch-Hersteller wird dir die Bestandteile einer Farbrezeptur verraten. Nur so viel: schwarz ist eine sehr intensive Farbe und färbt sehr stark. Das farbgebende Farbmittel kann also in sehr niedriger Prozentzahl eingesetzt werden. Bei farbigen Batchen, auch grau, müssen oft mischaktive Additive eingesetzt werden, die dann den MVR und damit auch den Spritzdruck herab setzen können.

  • Quote

    Original von petersj
    Bei farbigen Batchen, auch grau, müssen oft mischaktive Additive eingesetzt werden, die dann den MVR und damit auch den Spritzdruck herab setzen können.

    Das kann ich bestätigen. Das FK grau, was wir einsetzen lässt sich zu100% nicht wirklich gut verarbeiten. Wir Mischen es dann mit dem zu verarbeitenden Material (ABS natur) 1:1 und ändern dann die Zumischung entsprechend. Nur so lässt sich ein gleichmäßiger Farbton erzielen.

  • Sorry, da war natürlich ein Schreibfehler drin: Wenn der MVR nach unten geht, wird der Spritzdruck natürlich höher. (Niedriger MVR = weniger Durchfluß bei der Messung = zähes Material = höherer Spritzdruck.) Entsprechend auch umgekehrt natürlich.
    Ebenso haben Farbmittel Einfluß auf den MVR. Denn selten ist in einer Farbe nur ein Farbmittel enthalten. Selbst bei grau werden nicht nur schwarz und weiß eingesetzt, denn der Farbton muß bei der Herstellung steuerbar sein. Und das kann nur erreicht werden bei mindestens 3 farbgebenden Mitteln. (Mehr verrate ich hier nicht!)

    Edited 2 times, last by petersj (October 15, 2009 at 7:49 AM).

  • HK
    Verstehe ich das richtig?
    Du versuchst das FK grau pur zu verarbeiten? Zu Fertigteilen? Das ist ja eigentlich auch nicht Sinn der Sache. Ein FK soll doch in der Regel auf 2-5% mit der einzufärbenden Masse verdünnt werden. Denn in der Regel besteht ein FK zum großen Teil aus Farbmitteln.
    Problematisch sind hier oft so genannte "Standard-Batches". Diese sind nicht speziell auf das Rohmaterial ausgerichtet. Das FK soll eigentlich leichtfließender als die Ausgangsware sein, damit es sich besser vermischen lässt. So kann es dann passieren, dass ein FK mit Trägermaterial PP in PE eine schlechte Verteilung ergibt.
    Auf Grund des hohen Farbmittelanteils (Pigmente) kann der MVR selbstverständlich sehr niedrig sein und bei unverdünnter Anwendung gibt es dann Schwierigkeiten beim Füllen und bei der Mechanik. Und evtl auch noch Ablagerungen im Werkzeug oder Migration (Farbmittelaustritt bei Lagerung) bei den Fertigteilen. Diese Migration kann auch bei hohem FK-Einsatz und bei unpassenden Trägermaterialien (Unverträglichkeiten) auftreten.

    Edited 2 times, last by petersj (October 15, 2009 at 9:52 AM).

  • Quote

    Original von petersj
    HK
    Verstehe ich das richtig?
    Du versuchst das FK grau pur zu verarbeiten? Zu Fertigteilen? Das ist ja eigentlich auch nicht Sinn der Sache. Ein FK soll doch in der Regel auf 2-5% mit der einzufärbenden Masse verdünnt werden. Denn in der Regel besteht ein FK zum großen Teil aus Farbmitteln.

    JaJa hast ja recht. Ich meinte natürlich eine 100%igte Zumischung im Berich von 1%-6%. Also das reine Farbbatch unverdünnt zugemischt.
    Werde bestimmt nicht 100% Farbbatch zum Artikel verarbeiten :grinning_squinting_face:

  • Quote

    Original von petersj
    Ihr mischt also z.B. 1kg Schwarz-FK mit 1kg ABS-Natur. Beides Granulat? und nur dann funktioniert das mit dem Zudosieren? Oder ist das FK ein Pulver?

    Ja, ist beides Granulat. Wird dann nicht Beispielsweise 1% zudosiert sondern 2% zudosiert. Ist aber nur bei unserem grauen FK so. Ich weiß klingt komisch funktioniert aber so. Haben auch einige Zeit experimentiert bis ein gutes Ergebnis hatten.

  • Ich denke, dass dann das FK zu hoch konzentriert ist. Da dann auf das Rohmaterial pro Dosierung evtl nur 5-6Körner entfallen, kann das nicht richtig eingemischt werden. Oder die Dosierung arbeitet bei 1% nicht mehr genau genug.
    Wir produzieren gelegentlich ein FK, das beim Kunden nur zu 0,5% eingesetzt wird. Da bei ihm extrudiert wird, hat er kein Problem. Zum Spritzen mahlen wir das Granulat und können es daher besser verteilen.

  • Quote

    Original von petersj
    Nur so viel: schwarz ist eine sehr intensive Farbe und färbt sehr stark. Das farbgebende Farbmittel kann also in sehr niedriger Prozentzahl eingesetzt werden.

    Hallo alle zusammen,

    Das kann ich so nicht bestätigen. Wir spritzen Kappen aus PP in 16 verschiedene Farben - auch in Schwarz.

    Der Anteil des Masterbatch ist bei allen Farben zwischen 2% und 5%.
    Nur bei Schwarz müssen wir zu 10% (!) einfärben. Ich hab selber gestaunt, da ich genau so gedacht habe wie petersj.

    Farben haben einen riesen Einfluss auf das Teil und auf die Parameter. Das haben wir jedenfalls bei der Bemusterung und Valedierung festgestellt.

    Das Problem ist, das wir Dunkelblau sich ganz schlecht verarbeiten können, also extreme Probleme bei der Entlüftung am Fließwegende haben (Zeigt sich als weißer Belag). Bei Gelb, Grün, Beige, Rosa, Violett, Orange usw. haben wir das nicht.
    Habt ihr auch diese oder andere Erfahrungen gemacht?

    Martin

  • Harper
    Ich arbeite in eimen Betrieb noch eine Stufe vor der Fertigteileherstellung. Wir würden also das FK herstellen. Deswegen: Schwarz ist sehr intensiv. Müsst ihr jetzt aber gegenüber allen anderen FKs das Schwarz-FK mit deutlich höherer Konzentration fahren, ist nicht genug schwarz im FK vorhanden. Oder es hat sich irgendwann einmal gezeigt, dass mit höherem Einsatz besser gefärbt werden kann. Dass heißt,d ass das Batch eigentlich nicht für die "Schwarzmacherei" sondern vielleicht zum Abtönen oder als grau gedacht war.
    Wie ich schon unten sagte: Die sogenannten "Universalbatche" sind nicht immer unproblematisch in Bezug auf ihre Einsatzfähigkeit. Oft tauch der Fehler "Das haben wir immer so gemacht" auf und dabei ist es eigentlich das falsche Batch.

  • Blau ist immer so ein Problemfall. Wichtig ist das Trägermaterial und wie petersj schon ansprach, dass es kein Uni-Batch auf PE Basis ist, auch wenn die anderen Farben funktionieren.

    Unser Schwarz hat 40% Rußanteil, da reicht manchmal sogar 0,5%, was aber auf die Grundfarbe ankommt: weiß, gelb, grau usw.
    Wiederum gibt es Materialien die selbst mit 3% keinen brauchbaren Schwarzton hergeben.


    Wenn du Entlüftungsprobleme hast könntest du eventuell die normalen Maßnahmen benutzen oder ganz einfach mal den Farben-Hersteller befragen die helfen meist gern weiter und kennen das ein oder andere Problem.

    Edited once, last by Kuka (January 15, 2010 at 1:01 PM).

  • Das mit dem Dunkelblau hört sich nach nicht stabilem oder überhitztem Pigment an. Farbmittel (das was die Farbe im Kunststoff bestimmt) sind nur bis zu einer bestimmten Temperatur stabil. Darüber schlagen sie in andere Farben um. Bei einer schlechten Entlüftung kann diese Grenze leicht erreicht werden. Grund kann wiederum ein Universalbatch sein. Bei den anderen Farben passiert das entweder noch nicht oder es fällt auf Grund ihrer helleren Farbe nicht auf.

  • Quote

    Original von Kuka
    . . .

    Grau
    Mit Naturmaterial ein paar Teile gemacht und dann die Farbe zugeschalten, der Spritzdruck nahm ab und uU waren die Teile gratig.
    Schwarz 40%Ruß
    Naturmaterial, dann Farbe dazu und der Spritzdruck nahm zu und uU waren die Teile am Fließwegende nicht vollständig ausgespritzt.


    Kennt ihr noch ein paar Eigenschaften von Farben bzw deren Modifikation?

    Ich muss dazu nochmal was sagen:
    Dunkle Farben (je dunkler desto stärker) und rußhaltige Farben erst recht "gehen mit der Wärme anders um". Es ist oft schwieriger diese Kunststoffe zu erwärmen und zu verflüssigen, sie fließen manchmal deswegen schlechter, aber sie kühlen oft auch schlechter ab. Das liegt meistens an Ruß. Es kann aber nicht großzügig verallgemeinert werden, da es sehr viele verschiedene Ruße gibt (Kristalle, Kugeln etc.). Und die Herstellung der Ruße spielt dann auch noch eine Rolle. Es hat sich auch bei uns gezeigt, dass kaum ein farbgebendes Mittel so viel Einfluß auf die Fließeigenschaften des Kunststoffs hat wie die verschiedenen Rußsorten plus deren Hersteller.

    Edited once, last by petersj (January 26, 2010 at 8:45 AM).

  • Das deckt sich mit verschiedenen Farbversuchen die wir durchgeführt haben, weil wir den Lieferanten wechseln wollen. Angefangen hat es mit schwarz, weil wir dort nicht auf den Farbton achten müssen :grinning_squinting_face:
    Tja, was soll ich sagen. Teile iO, unser schwarz raus und die alternative Farbe rein, dann Farbhelligkeitsunterschiede, Maßunterschiede etc.
    Jedes Teil war nicht wieder zu erkennen :frowning_face:
    In beiden Fällen war es ein Unibatch auf PE-Basis.

  • Schwarz und nicht auf den Farbton achten???
    Das kenn ich aber doch anders! Ich weiß nicht wie viele Schwarztöne wir bei unseren Typmustern liegen haben. Ein schwarz kann aber grün, rot, gelb, blau usw. als Hintertöe haben und wenn die verschiedenen Musterplatten im Lichtkasten nebeneinander liegen, ist das auch deutlich erkennbar.
    Aber würde uns freuen nur Kunden zu haben bei denen schwarz = schwarz ist. :grinning_squinting_face:

  • Hehe :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:
    In dem Sinne nicht auf das Schwarz achten, wie die Versuche ja gezeigt haben, ist das nicht ohne weiteres möglich :face_with_rolling_eyes:

    Zur zeit ist unserer Hauptlieferant Maxithen, Hacoplast und FK
    Was ich persönlich an HP schätze, sind die relativ gleichen Kalibriergewichte, da nahezu gleichgroße Granulatform.

    Ist bei denen Hersteller einer von euch dabei oder steht euer Name direkt drauf? :smiling_face:

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