Daten SGM für Total Cost of Ownership

  • Hallo,

    ich schreibe derzeit meine Abschlussarbeit für ein mittelständisches Unternehmen in der Zuliefer-Branche. Dieses Unternehmen möchte eine neue SGM beschaffen.
    Ich möchte die Alternativen mit Hilfe des TCO (Total Cost of Ownership) vergleichen.

    Mein Problem:
    Leider bekomme ich die gewünschten Informationen von den Herstellern nicht.
    Mich interessieren vor allem Daten zur Ausfallwahrscheinlichkeit von bestimmten Baugruppen oder Teilen der SGM
    (Beispiel: Teil A fiel bei Maschine 1 nach 6 Jahren und bei Maschine 2 nach 4 Jahren aus).

    Die potentiellen Lieferanten verwiesen darauf, dass sie dazu selbst keine Informationen (von ihren Kunden) hätten. Ich bin davon ausgegangen, dass mir ein erfahrener Servicetechniker sicher einige Infos geben könnte, wenn schon keine Statistiken existieren?!
    Allgemein habe ich den Eindruck, dass man nicht zuviel preisgeben möchte um seine Verhandlungsposition gegenüber meinem betreuenden Unternehmen nicht zu schwächen.

    Eine Datenerhebung im betreuenden Unternehmen ist auch kompliziert, da die Daten dort, in den letzten Jahren, nicht wirklich erfasst wurden.

    Meine Frage:
    Wie komme ich an meine Informationen?
    Vielen Dank!

    Edited once, last by Dan (October 14, 2009 at 4:32 PM).

  • Hallo DAN,
    das wird denk nicht ganz einfach sein an Daten ran zu kommen.

    Das schwierigste ist wohl ein Unternehmen der Endverbraucher zu finden, die diese Kriterien überhaupt erfassen. Ich kenne einige Unternehmen, aber mir ist keins von denen bekannt, dass so eine Statistik führt. Liegt vielleicht auch daran, dass es für den Endverbraucher uninteressant ist.

    Wenn Du also Daten abgreifen willst, dann meiner Meinung nur bei den Herstellen. Frag doch auch mal bei Herstellern im Ausland nach. Vielleicht sind die ja auskunftfreudiger.

  • Hallo Dan.
    Würdest du einem neuen Arbeitgeber vor der Einstellung verraten wie oft du vermutlich pro Jahr krank sein wirst? Ein schlechtes Verkaufsargument, denke ich.
    Ersatzteilstatistiken von Maschinen sind oft nur so gut wie die Betreiber der Maschinen. Eine Maschine sollte eigentlich so beschafft werden, dass sie den zu erwartenden Belastungen gut widersteht plus einer gewissen Reserve. Wenn gespart wird, geht die Maschine schnell kaputt wegen ständiger Grenzwertbelastung. In so fern denke ist, dass es schwer sein wird, entsprechende Daten zu erheben.

    Edited once, last by petersj (October 15, 2009 at 7:41 AM).

  • Hallo Dan,
    auch ich habe (noch) keine Statistik, aber ich habe alle Unterlagen, vom Kauf von 3 SGM (2005) und allen Rechnungen die belegen was für diese SGM an Ersatzteilen und Service Leistungen seit dem investiert und gekauft werden musste. Mit anderen Worten, ich kann Dir für 3 Maschienen genau sagen wann welche Teile gewechselt werden mussten. Nur würde ich dich bitten das auserhalb des Forums abzuwickeln, nicht das wir hier negativ Werbung für den Hersteller betreiben.
    petersj
    Zu seiner Zeit gingen an verschiedene SGM Hersteller Anfragen hinaus, wobei jeder Hersteller genaustens informiert wurde worauf es an kommt.
    So sollte eigentlich der Satz

    Quote

    Ersatzteilstatistiken von Maschinen sind oft nur so gut wie die Betreiber der Maschinen


    in dem Fall nicht zutreffend sein.

    hab ich doch glatt vergessen zu erwähnen, das alle 3 Maschinen nahezu das selbe Teil seit Anschaffung spritzen müssen und auch nach bestimmten Zeiten die selben Fehlerbilder an den SGM verursachen. Sprich, bei den Maschinen fallen fast Zeitgleich bestimmte wichtige Komponenten aus.

  • Selbstverständlich ist es mit Sicherheit nicht bei allen Betrieben so, dass die Maschinen ständig bis an ihre Grenzen gefahren werden. Aber wer sagt zu einem Auftrag schon nein wenn die Mascchine es gerade noch schaffen kann? Schnell kann so etwas von der Produktionsleitung dann so ausgelegt werden : Das haben wir schon mal gemacht, also geht es auch jetzt. Und dann wird das zum Standard. Ein Auto hält auch nicht lange durch wenn es ständig am Drehzahlende und Höchstgeschwindigkeit (sprich Vollgas) getreten wird. Ich will damit eigentlich nur sagen. dass eine firmenbezogene Statistik mit Vorsicht zu genießen ist.
    PS: Ich weiß aber z.B., dass ARBURG über jeden Ersatzteilkauf seiner Kunden (bei Einkäufen über ARBURG) jahrelang maschinenbezogen Buch führt. Allerdings werden Ersatzteile auch gerne bei Fremdfirmen bezogen um Geld zu sparen. Solche Einkäufe entziehen sich dann der Statistik. Vielleicht lässt sich aber z.B. auf diesem Wege - mit der Freigabe durch entsprechende Firmen - ein entsprechendes Ergebnis erreichen.

    Edited once, last by petersj (October 16, 2009 at 8:05 AM).

  • Hallo Zusammen,

    vielen Dank für die Antworten!

    HK:
    Ich bin davon ausgegangen, dass man solche Daten relativ einfach über die Instandhaltung abfragen könnte (SAP, Excel).
    Es sollte schon eine Maschine aus dem deutschsprachigen Raum sein, deshalb sind andere Anbieter eher uninteressant.

    petersj
    Soviel ich weiß versuchen vor allem asiatische Unternehmen verstärkt in Europa Fuß zu fassen.
    Ich denke, dass dies dann gerade ein gutes Verkaufsargument für deutsche Hersteller wäre. Ich könnte dem Kunden vorrechnen, dass ich trotz höherer Anschaffungskosten über die Lebenszeit gerechnet günstiger wäre als die Konkurrenz (niedrigere Ersatzteilkosten, Engerieverbrauch usw.).
    Soweit ich das mit meiner bescheiden Praxiserfahrung sagen kann, sind ja meist der ROI und die Wünsche der Anwender bei der Wahl einer Alternative ausschlaggebend. TCO versucht das Ganze objektiver darzustellen.


    R2D2
    Vielen Dank für das Angebot. Wie könnte ich Kontakt mit dir aufnehmen?

    Edited 5 times, last by Dan (October 16, 2009 at 11:26 AM).

  • Quote

    Original von Dan

    HK:
    Ich bin davon ausgegangen, dass man solche Daten relativ einfach über die Instandhaltung abfragen könnte (SAP, Excel).
    Es sollte schon eine Maschine aus dem deutschsprachigen Raum sein, deshalb sind andere Anbieter eher uninteressant.

    HI,
    wie gesagt. Kenne keinen der darüber eine Statistik erhebt wie oft z.B. ein Ventil defekt ist bei einer bestimmten Maschinenart. Sicherlich werden durchgeführte Reparaturen erfasst, jedenfalls solche größeren Umfangs. Kleine Reparaturen, wie z.B. mal eben ein defektes Ventil tauschen, tauchen nicht wieder auf. Eine Großzahl der Probleme und derer Abhilfen bzw. was getauscht wurde ist in den Köpfen der Mitarbeiter abgespeichert.

    Ist vielleicht mal ein Thema worüber man nachdenken sollte ob diese Arbeiten alle erfasst werden sollten.

  • Hallo Hk,

    ich dachte auch mehr an die großen Reparaturen -wenn Instandhalter und/oder Servicetechniker anrücken müssen und die Maschine steht oder Teile ausgetauscht werden um Fehler am Produkt zu vermeiden. Ich wills ja nicht übertreiben, schließlich möchte ich das alles noch berechnen können ;).

  • Eine entsprechende Statistik sollte dann schon "dreidimensional" erstellt werden. Betriebsstundenabhängig, Verschleißabhängig und Materialabhängig. Soweit ich weiß, wird aber der Maschinenpark einer Firma meistens "als ganzes" erfasst, da Ersatzteile oft für mehrere Maschinen passen. So wird oft keine Einzelerfassung durchgeführt. Ich könnte mir aber vorstellen, dass z.B. LEGO eine entsprechende Statistik durchführt, da die von einzelnen Maschinen pro Standort mehrere 10 Stück fahren. Wie du da allerdings rankommst, kann ich dir nicht sagen.

    Edited once, last by petersj (October 20, 2009 at 7:56 AM).

  • Hallo

    Ich behaupte mal, dass dir jeder Maschinenbau innerhalb fünf (vielleicht auch 30)min genau diese auskunft geben könnte. Nur würden sie es wohl niemals tun. In großen betrieben haben deswegen auch viele Mitarbeiter nur den halben Zugriff auf solche Informationen. Damit wird das Risiko reduziert, dass diese Infos raus gehen.

    Die Frage ist auch immer die, für welches Projekt brauche ich die Maschine.

    Ich kann die beste Maschine verkaufen, wenn die Fa. dementsprechen damit umgeht wird diese nicht lange halten.

    Darüber führen einige Firmen auch Statistken: Bei welchem Kunden geht welches Bauteil kauputt. Und ob ihr es glaub oder nicht: Wenn so´ne Statistiken veröffentlicht werden würden, sehen Maschinenbezogene Statistiken ganz anders aus.

    Somit: Es muss jeder für sich und seine Produktion entscheiden (und Erfahrungen sammeln) welche Maschine in frage kommt! Somit muss jeder aus eigenen Statistiken, seine wunsch Maschine festlegen...

  • Hallo dan,

    es ist nicht so leicht eine Stastik zu erstellen, die meisten Kinderkrankheiten werden ja nach und nach ausgemerzt und sind im Normalfall bei der nächsten order einer Maschine nicht mehr vorhanden. Ansonsten würde ich das als Vorsatz werten und anprangern.
    Statistiken von den Einzelnen Herstellern gibt es, aber die einzelnen Probleme werden dir nur zugestanden, wenn du diese beim Namen nennst.
    Fragst du nach eventuellen Problemen, dann sind keine bekannt. Hast du ein Problem und hakst nach, dann kommt die Antwort: Das kennen wir.....

  • Hallo DAN

    Ich habe mit einem Monteur gesprochen.
    Die Maschinenhersteller führen genau Buch über jede Rep die vom Monti gemacht wird.Desweiteren werden diese mit den Bestellungen der Kunden verglichen.
    Das ergebnis fliesst dann in die Entwicklung und wird genau analysiert.Bei häufig auftretenden fehlern werden dann die Einzelnen Komponenten verbesert und dem Kunden dann als Ersatzteil zur Verfügung gestellt.
    Grössere sachen werden dann bei der Entwicklung neuer Maschinen berücksichtigt.

    Das material ist TOP SECRET.


    Die Betriebe interresiert das nicht.Teil kaputt,teil neu bestellen.Entpuppt sich die Maschine als Montagsmaschine,wird sie abgestossen.

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