Raus aus der Schichtarbeit

  • Hallo,
    ich habe jetzt nach der Ausbildung angefangen mit der Schichtarbeit und komme damit gesundheitlich überhaupt nicht klar... :upside_down_face: :frowning_face:
    gibt es denn irgendwelche Alternativen in dem Berufsfeld ohne Schichtarbeit? Oder eine Ergänzende Ausbildung oder Weiterbildung mit der man in eine Abteilung ohne Schichtarbeit wechseln könnte (also raus aus der Produktion)? :confused_face:

  • Hallo Evaleena,

    salopp wollte ich sagen, dass man auch Dauerfrühschicht machen könnte oder Dauerspätschicht (mach ich zB).
    Aber da du generell nicht mehr in der Produktion tätig sein willst wird es schwierig. In einer Firma wo sich eigentlich alles um die Produktion dreht, kannst du nichts ausführen was nicht mit der Produktion zutun hat.

  • Hallo evaleena
    Es gibt Firmen die nur eine Schicht fahren.
    Ich bin in einem betrieb der eine feste Nachtschicht hat. Da habe ich nur früh und Spätschicht. Damit komme ich gut klar. Bei mir war ein Kündigungsgrund die Nachtschicht. Ich bin auf dem Zahnfleisch gelaufen.
    Du könntest mit der Firmenleitung sprechen ob Du Tagschicht machen könntest. Oder gehst in die QS oder ähnliches.
    Je nachdem wie gross der Laden ist in dem Du tätig bist wird sich bestimmt etwas finden.

  • Wir haben auch eine Dauernachtschicht und ich müsste Früh- und Spätschicht im Wechsel gehen. Daher habe ich mit einem Einrichter die Schicht getauscht und das passiert jetzt alle 2 Wochen :smiling_face: Also immer Spätschicht.

    Klar könnte man auch mit einer anderen "Aufgabe" weiter machen, aber wenn du noch nicht mal die Schicht für dich entsprechend einteilen kannst, was soll dann das werden?

  • Quote

    Klar könnte man auch mit einer anderen "Aufgabe" weiter machen, aber wenn du noch nicht mal die Schicht für dich entsprechend einteilen kannst, was soll dann das werden?

    Also ich hab nun seit der Ausbildung drei mal den Betrieb gewechselt. Im ersten habe ich schon um eine Dauerfrühschicht gebeten, da hieß es nur das es jede Menge Leute über 50 gibt, die auch alle in die Tagesschicht wechseln möchten, die haben Vorrang. Im zweiten war ich über eine Zeitarbeitsfirma angestellt da wurde von einem auf den nächsten Tag entschieden zu welcher Schicht ich am nächsten Tag kommen sollte, so das es für mich unmöglich war mein privatleben noch irgendwie zu planen. In meinem jetzigen Betrieb bin ich über eine andere Zeitarbeitsfirma angestellt, hab zwar einen feststehenden Schichtplan, aber die Nachtschichten machen mir schwer zu schaffen. Nur darf ich da keine Schichten tauschen o.ä., weil ich eben über die Zeitarbeitsfirma angestellt bin :frowning_face:
    Natürlich habe ich mich auch schon direkt bei verschiedenen Firmen beworben, es kam aber immer eine Absage. Auf Nachfrage sagte man mir dann das sie nur noch Zeitarbeiter einstellen...

    Deswegen dacht ich nun, es gibt vielleicht eine Möglichkeit von vornherein nicht in Schichten zu arbeiten.

  • Du bist schon als Einrichter/Verfahrensmechaniker tätig?
    Gibt es wirklich Betriebe die Einrichter oder gleichwertige aus der Zeitarbeit heraus als Zeitarbeiter/Leiharbeiter einstellen über eine längere Zeit? Nicht zu fassen....

    Tja, da haben wir ein Problem, wenn du über eine Zeitarbeitsfirma eingestellt bist, da hast du zu wenig "Rechte" um da mit zu bestimmen. Die einzige Option die machbar wäre hast du bereits beschrieben, dass die nämlich die Firma direkt einstellt.

  • @ KUKA
    Ich hatte Klassentreffen und ein ehemaliger Mitschüler hat auch eine Zeitarbeitsfirma. Er bot mir sofort einen Job an. Ich würde auch 13 euro die Stunde bekommen, der alten zeiten wegen.
    Ein anderer Ferfahrensmechaniker ist bei einer Leihfirma. Er bekommt 11,50 die Stunde. Der Betrieb hat ihm wegen seinen Leistungen einen Vertrag unter die Nase gehalten. Weil er so fähig ist bekommt er großzügiger weise 25 Tage Urlaub. Kein Weihnachtsgeld kein Urlaubsgeld. Überstunden werden ab der 20 zigsten Stunde Gutgeschrieben. Die ersten 20 sind für lulu. Seine Schichtzulagen sind mit 100 euro im Monat abgegolten. Diese 100 euro können jederzeit und ohne angaben von Gründen abgesetzt werden. Bei Krankheit werden diese auch einbehalten. Samstags und Sonntags keine Zulagen.
    Er sollte die Stunde 9. 23 euro verdienen.

    Nachdem er seine Meinung gesagt hat hat er jetzt Hausverbot.
    Er hat seine Prüfung mit 1 gemacht. Hat 14 Jahre Berufserfahrung. Dazu hat er unzählige Lehrgänge besucht etc.

    Das was ich hier schreibe ist keine Ausnahme oder Horrorgeschichte. Das ist fact. Und ich kenne sehr viele die das ohne weiteres so bestätigen können.
    Und da die liebe evaleena bei einer Leiharbeitsfirma angestellt ist, hat sie zu schlucken was man ihr gibt.

    Sie hat nicht die tollen Vorzüge eines Arbeitsvertrages der vor 20 Jahren unterschrieben wurde. Sie kriegt die Abgespeckte Version. (Wirtschaftskriese schon vergessen?!) Und wenn sie nicht will, wartet ein ander .

  • Quote

    Du bist schon als Einrichter/Verfahrensmechaniker tätig?

    Ja bin ich...


    @Uziel:

    Quote

    Und da die liebe evaleena bei einer Leiharbeitsfirma angestellt ist, hat sie zu schlucken was man ihr gibt.

    Quote

    Sie hat nicht die tollen Vorzüge eines Arbeitsvertrages der vor 20 Jahren unterschrieben wurde. Sie kriegt die Abgespeckte Version. (Wirtschaftskriese schon vergessen?!) Und wenn sie nicht will, wartet ein ander .


    Genau so ist es....und das ist unglaublich frustrierend.... :frowning_face: :frowning_face: :frowning_face:


    Quote

    Er bekommt 11,50 die Stunde.

    Quote

    Weil er so fähig ist bekommt er großzügiger weise 25 Tage Urlaub. Kein Weihnachtsgeld kein Urlaubsgeld. Überstunden werden ab der 20 zigsten Stunde Gutgeschrieben.

    Bei mir sind es 9,30 € die Stunde (ursprünglich sollte ich 6,50 Euro bekommen, nach ewigen Verhandlungen sind 9,30 rausgekommen). Und von 8 Stunden bekomme ich nur 7 bezahlt. Die anderen wandern auf ein Zeitkonto, falls mal Leerlauf sein sollte (wozu auch "Betriebsferien" gehören würden, was es hier aber eh nicht gibt). Überstunden werden erst bezahlt wenn ich über 15% zusätzlich zur regulären Arbeitszeit auf dem Zeitkonto angesammelt habe.


    Urlaub habe ich 1,77 Tage pro Monat, darf aber keinen nehmen weil so viel zu tun ist. Und an Weihnachtsgeld brauch ich gar nicht erst zu denken...
    Gut ich hab keine 14 Jahre Berufserfahrung, aber ich find es trotzdem ziemlich dürftig....

  • OK, mit Leiharbeiter kann ich Geld sparen und ich kann mir bei Mehrarbeit Brücken bauen.
    ABER, ich finde das persönlich eher suboptimal. Das was ich ggf. spare zahl ich wieder drauf. Bei den technischen Teilen die wir produzieren oder auch normale Teile - da ist es doch das höchste Gut was unsere Einrichter an Erfahrungen und Wissen über diese Werkzeuge und Teile haben.

    Da kann ich eigentlich meine ganzen Aufzeichnungen und Legenden von Werkzeug und Maschinen vergessen und wegschmeisen: Werkzeugbücher, Einstelldaten usw.

    Evaleena
    Das ist nicht gegen dich eher für dich, als Reguläreinstellung an der Firma.

  • Quote

    Das ist nicht gegen dich eher für dich, als Reguläreinstellung an der Firma.

    Gut, dann hab ich es so verstanden wie du es gemeint hattest.


    Also bei meinem aktuellem Betrieb ist es so, dass sie 2008 einen großteil der Stammbelegschaft vor die Tür gesetzt haben, weil sie wohl zu teuer waren vom Stundenlohn her (so wurde es mir mal erzählt). Anschießend wurden sie durch die "günstigen" Leiharbeiter ersetzt, die man ja auch jeder Zeit heim schicken kann wenn Auftragsmangel herrscht. Anscheinend werden die Leiharbeiter sowieso halbjährlich gewechselt und halt immer wieder neue "angelernt". Nur werden sie ein Problem bekommen:

    Das Stammpersonal das entlassen wurde kannte die Maschinen (sind schon etwas älter) in und auswendig. Die Leiharbeiter müssen bei jedem Fehler erst ewig suchen woran es liegt. Momentan helfen dann die noch verbliebenen Stammmitarbeiter und beheben den Fehler. Nur sind die schon älter, sodass die meisten in den nächsten fünf Jahren in Rente gehen. Und da die Zeitarbeiter ja immer nur ein halbes Jahr da sind.... naja ich denk den Rest kann sich jeder selbst zusammen reimen...


    Aber bis das bei allen Firmen angekommen ist dauert es glaub ich noch.

  • Kuka
    Evaleena ist ein Facharbeiter. Jedenfals auf dem Papier.(nichts für ungut). Der Betrieb stellt sie ein. Sie macht ihren Job. Was sie nicht kann oder verbockt müssen die anderen auffangen. In der Geschäftsleitung ist sie ein kompletter Facharbeiter/in die für wenig Geld das Tut was andere für viel Geld tun.
    Sie ist eine Kostenstelle die dem Betrieb Geld kostet. Wieviel sie erwirtschaftet wird sich zeigen. Aber ersteinmal ist sie eine Kostenstelle.
    Und Kosten müssen niedrieg gehalten werden.
    Ich gebe Dir (KUKA) absolut recht mit dem was Du sagst. Doch wirtschaflich gesehen ist sie billiger mit den gleichen Qulifikationen.(Facharbeiterbrief).
    Ich persöhnlich hoffe das der Schuss komplett nach hinten los geht. Denn diese Amerikanischen denkweisen auch kurzzeitmangement genannt treiben alles in den Ruin.

  • ....bis dahin will ich nicht warten. Ich seh mich grad nach einer zweiten Ausbildung um, heißt zwar dann wieder 3 Jahre kaum Geld, aber dafür auch keine Schichtarbeit.
    ich hoffe halt das es in 3 Jahren dann etwas besser aussieht. Nur bin ich noch am überlegen welche Ausbildung meine erste ergänzen würde, damit die nicht ganz umsonst war....

  • servus,

    Evaleena, in einem Produktionsbetrieb wirst du immer mit schichtbetrieb in kontakt kommen, sei es in der fertigung in der QS, auch manchmal in der Musterabteilung ( selten ). Wenn dann würde ich auf CAD weitermachen, da kenne ich keinen Konstrukteur der jemals schicht gearbeitet hat, auch die Vorrarbeiter haben schichten zwar nur zwei, und erträgliche 6-2 und 10- 18 Uhr aber immerhin auch, erst ab Bürojob, sei es techniker, ing. wirst du nicht oft schicht haben.

    mfg

  • Quote

    in einem Produktionsbetrieb wirst du immer mit schichtbetrieb in kontakt kommen, sei es in der fertigung in der QS

    ist mir schon bewusst, deswegen auch meine Suche nach einer neuen Ausbildung

    Quote

    Wenn dann würde ich auf CAD weitermachen

    Danke für den hinweis, werd mich mal drüber schlau machen

  • Hallo.

    Es gibt zwei Dinge, die ich zum Thema Schichtarbeit und Leiharbeit gerne loswerden möchte.

    1. Es gibt bei uns und wahrscheinlich in jedem Betrieb (Gott sei Dank) auch noch Leute, die gerne Schichtarbeit machen!
    Sei es aus Gründen der Schichtzulage oder aus Gründen des privaten Umfeldes (Kinderbetreuung, z.B. wenn bedie Eltern berufstätig sind).
    Somit haben wir MA, die schon seit Jahren NUR Nacht- oder NUR Spätschicht machen und gar nichts anderes wollen.

    2. Für Auftragsspitzen setzen wir ebenfalls auf Leiharbeiter. Und auch unsere Leiharbeiter sind zufrieden. Sie erhalten übrigens von uns auch ein Weihnachtsgeld.
    Wenn wir amerikanische Verhältnisse hätten, wie zuvor oben jemand angemerkt hat, hätten wir keine Zeitarbeiter mehr, da wir keinen Kündigungsschutz mehr hätten.
    Was soll der Arbeitgeber denn machen ? Wenn es keine Leiharbeiter mehr geben würde ?
    Er wird keine Vollzeit-MA einstellen, sondern zusätzliche Aushilfen und den Rest über Überstunden der MA abwickeln.
    Wenn der Kündigungsschutz in D aufgelockert würde, wäre das das Ende der Leiharbeiter-Ausbeutung...und neue reguläre Arbeitsverhältnisse (tarifgebunden) würden entstehen.

    Gruß
    TThias

  • Quote

    1. Es gibt bei uns und wahrscheinlich in jedem Betrieb (Gott sei Dank) auch noch Leute, die gerne Schichtarbeit machen!

    Ich wollte die Schichtarbeit ja auch nicht verteufeln oder sonstwas. Ich habe Respekt vor jedem der das schon über Jahre hinweg macht - nur ich kann es halt nicht.
    Und deswegen suche ich nach Alternativen.

    Quote

    2. Für Auftragsspitzen setzen wir ebenfalls auf Leiharbeiter. Und auch unsere Leiharbeiter sind zufrieden.

    Das ist schön wenn es in deiner Firma so ist. Diese Leiharbeiter wissen dann aber auch das sie nur meinetwegen drei Monate da beschäftigt sind.
    Aber es gibt eben auch viele Firmen die ihr Stammpersonal einfach durch die billigen Leiharbeiter ersetzen und den Leiharbeitern anfangs versprechen, sie werden in ein festes Verhältnis übernommen, nach einem halben oder nach einem Jahr fliegen sie aber aus der Firma und werden durch neue Leiharbeiter ersetzt.
    Und um eben diese Firmen ging es in dieser Diskussion.

    Quote

    Wenn der Kündigungsschutz in D aufgelockert würde, wäre das das Ende der Leiharbeiter-Ausbeutung

    Man kann ja Beschäftigungsverhältnisse auch befristen (und anschließend, wenn man will, auch verlängern). Und zwar auch auf einen Monat wenns sein muss (Macht z.B. die Deutsche Post ab und an so). Trotzdem gibt es nicht viel mehr Beschäftigungsverhältnisse... warum sollte das ein aufgelockerter Kündigungsschutz ändern (lass mich gerne durch gute Argumente überzeugen)?

    Den einzigsten Vorteil für den Arbeitgeber sehe ich darin, das man einen langjährigen, aber inzwischen unmotivierten Arbeitnehmer, schneller entlassen kann...und nicht warten muss bis er Pfandbons für 1,50 einsteckt...

  • Hi.
    Wir haben tatsächlich schon mal einen Leiharbeiter in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen.
    Aber ganz klar...die Regel ist das natürlich nicht. Dennoch gibt es auch bei uns viele Leiharbeiter, die über Monate bei uns sind.
    Viele (insbesondere ältere Arbeitnehmer) sind heilfroh, dass sie a) etwas zu tun haben und b) nicht so oft von einem zum anderen Betrieb geschoben werden.

    Zum Thema Kündigungsschutz hast Du natürlich Recht.
    Man kann befristete Verhältnisse schaffen. Das macht sicherlich auch fast jeder AG.
    Nur nach 2-maliger Verlängerung wird die Entscheidung schwierig, denn dann kann nicht noch einmal verlängert werden und es muss entschieden werden, den Mitarbeiter zu entlassen oder fest einzustellen.
    Und gerade in der heutigen Zeit bedeutet das für DEN Mitarbeiter dann sicherlich häufig das Aus, obwohl Arbeit da ist.
    Und das ist nicht schön...

    Gruß
    TThias

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