• Hallo ihr´s
    Ich muss mit einem Badadur PBT8 GF/GK 30 Mustern
    Ich kenne dieses Material aber gar nicht.
    Wir haben ein Datenblatt bekommen. Doch was mir fehlt ist die Entformungstemperatur.
    Hat das schon jemand von euch verarbeitet? Wenn ja gibt es da Besonderheiten??
    Der Artikel sind zwei Platten "250 X 110 X 2,5
    Erodierte Oberfläche mit Wabenförmigen Stegen über die ganze Fläche.
    Wie ist das Enformungsverhalten ?

  • Badadur PBT8 GF/GK30 sagt doch hier zum Glück die Materialbezeichnung:
    Hersteller: Bada GmbH
    Polymer (Kunststoffsorte): PBT (Polybuthylenterephthalat)
    Füllstoff: Gemisch aus GF (Glasfasern) und GK (Glaskugeln). Zusammen 30%

    Andere PBTs sind z.B. Pocan (Bayer/Lanxess) und Ultradur (BASF)

    http://www.bada.de/de/Badadur_Pro…9119a67cf393b5a

    Die mittlere Entformungstemperatur richtet sich hauptsächlich (wie bei allen Kunststoffen) nach deinem Werkzeug. Zu kalt, und dir brechen evtl. Hinterschneidungen aus. Zu warm, und das Teil verzieht sich durch die Auswerfer

    Nachfolgendes Blatt ist zwar von Lanxess. PBTs sind aber in der Regel alle gleich zu verarbeiten (ausser man erwischt ein zähmodifiziertes, was aber anscheinend bei dem Badadur nicht der Fall ist)
    http://techcenter.lanxess.com/scp/emea/de/media/LXS-SCP-006DE%20-%20Verarbeitungsdaten%20für%20den%20Spritzgießer.pdf?docId=62380

    Edited once, last by petersj (May 30, 2010 at 11:37 AM).

  • Badadur PBT8 GF/GK30 sagt doch hier zum Glück die Materialbezeichnung:
    Hersteller: Bada GmbH
    Polymer (Kunststoffsorte): PBT (Polybuthylenterephthalat)
    Füllstoff: Gemisch aus GF (Glasfasern) und GK (Glaskugeln). Zusammen 30%

    Danke petersj.
    Das hatte ich auch so weit rausbekommen. Das Problem ist das ich noch nie PBT verarbeitet habe. Und wenn es irgendetwas besonderes gäbe hätte ich das vielleicht im vorfeld erfahren. Scheint aber nicht der Fall zu sein. Deswegen gehe ich ganz normal vor. Abertrotzdem danke für eure Bemühungen. Werde mal berichten was passiert ist.

  • Das etwas "passiert", da brauchst du die eigentlich keine Sorgen zu machen. Es ist so harmlos wie PA6 GF. Da wird also nichts explodieren. Die Schwindung sorgt auch dafür, dass nichts klebt. Das Material muss aber entsprechend vorgetrocknet sen, sonst gibt es Schlieren und die Maschine sollte gut gereinigt sein, Selbst kleinste Schmutzpartikel (im mikroskopischen Bereich) können für eine fehlerhafte Kristallisation und damit zu mechanischem Versagen führen. Eigentlich ein sehr harmloses Material.

  • Heute habe ich gemustert. Die Platten sind krumm wie ein Flitzebogen. Sie ziehen sich zur Düsenseite hin. Die Düsenseite ist erodiert, auf der schliesseite sitzen die Stege.(Wabenförmig) Schnelles einspritzen hat die Sache nur verschlimmert. Jetzt spritzen wir mit 65cm³/s ein, und es wird besser. Langsamer geht nicht,sonst kriegen wir die 4 Anschraubdome nicht voll(in jeder Ecke einer). WZ temperierung brachte gar nichts. Komplett 95°C oder 55°C. Vorne 95°C hinten 55°C. Alles das gleiche Bild.
    Spriztdruck max bei 1800 bar. Umschaltdruck 1300 bar. Der Heisskanal hat eine 2,5mm öffnung mit Torpedo. Wir überlegen ob die auf 3 oder 4 mm erweitert werden soll.
    Was mich auch ein wenig stört ist das die Teile mittig angespritzt werden. Ich glaube das die Glasfasern sich besser und spannungsärmer ausrichten würden, wenn wir von der Längsseite einspritzen würden.
    Auch verschiedene Nachdruckeinstellungen brachten überhaupt nichts.

  • Anspritzen von der Längs- oder Querseite wäre sicherlich für den Verzug besser. Frage ist dann nur, ob sich die angußfernen Schraubdome dann noch füllen lassen. Dann müsste warscheinlich ein Film über die ganze Breite gelegt werden. Eigentlich fließt PBT recht gut. Massetemp auf 280°C vielleicht? 2,5mm Anschnitt ist wirklich ganz schön klein für die Fläche und die damit entstehenden Wege.

  • Heute kam raus, das wir das falsche Material bekommen haben. Es war nämlich 15% Glasfaser und 10% Glaskugeln.
    Es sollte aber 30% Glaskugel sein. Deswegen der starke Verzug der Teile (Glasfaserorientierung).
    Desweiteren kam der WZB mit einem Moldflow bericht um die Ecke in dem stand, das wenn die Verrippung unter 3,0mm stärke wäre, würde sich das Teil verziehen. Unsere Rippen sind 1,8mm. (Kundenwunsch)
    Sie haben eine Zykluszeit von 13 sekunden errechnet, mit einer Entformtemperatur von 170°C.
    Der dip.ing hat wahrscheinlich feste geraucht als er die Werte eingetragen hat :astonished_face: :wacko:
    Einspritzdruck errechnet 550bar(wir ligen bei 1857bar bei 60cm²/s.(noch langsamer nicht mehr voll)
    Nachdruck 450 bar und Formtemperatur 85°C.
    Ach ja die Schmelztemp liegt bei 235°.
    Morgen machen wir 15 Schuss und schicken die Australische Jagtwaffen zum Kunden. Mal sehen was der so sagt. :kissing_face:

  • Das Material ist falsch bestellt worden. Der lieferant hat das richtig rausgeschickt.
    Und das Moldflowprogramm hat 13 sek ZYKLUSZEIT ausgerechnet. Wie gesagt die rechnen mit einer Entformungstemperatur von 170°C. Und ich habe geschrieben das das Material bei 235°C plastisch wird.
    Wir halten uns an die Herstellerangeaben.240° - 265°C.
    Das richtige Material kommt Donnerstag oder Freitag. Die heutigen Muster gehen zum Kunden, damit er sich Gedanken über die Verippung machen kann.
    Zum Wochenende hin werde ich noch mal die Musterergebnisse mit dem richtigen Material berichten.

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