Druckluft durchs Temperiergerät??

  • Hey leute,

    ich hab letztes in ner firma gesehen das die direkt an der wasserbatterie druckluft angeschlossen ist um die kühlbohrungen ganz einfach und schnell auszublasen.

    wenn jetzt aber temperiergeräte an der batterie hängen, ist es möglich die druckluft quasi durch die temperiergeräte durchzujagen????

    mfg vdüse

  • Hallo vdüse,

    das ist ein gutes Thema.
    Wir haben auch Druckluft an den Wasserbatterien, dann wird der Vorlauf mit einem Hahn blockiert und der Hahn von der Druckluft wird geöffnet. Auf dem Rücklauf sind zwischen 4-5bar und die Druckluft ist bei ca. 10-11bar. Dadurch wird das Werkzeug 1A gespühlt.
    Die Temperiergeräte könntest du nur mitspühlen wenn du diese auf Kühlen stellst, da dann das Ventil geöffnet ist. Aber Achtung, ich weiß nicht wie sensibel eure Temp's sind! Mit unseren alten Temp's würde ich das nicht tun und die neuen sind keine geschlossenen Geräte, somit nicht möglich. Außerdem können diese das Werkzeug selbst leer saugen.

    Wenn es nur um den Kreislauf geht, der mit dem Temp. verbunden ist und diesen willst du leeren, dann kannst du an der Wasserbatterie und an die Kreisläufe am Temp. Schnellkupplungen montieren und diese dann über die Batterie leeren.
    Aber auch hier Achtung! Die Wasserbatterien halten nur max. 140°C aus.

  • danke dir für deine antwort

    aber warum würdest du das mit alten temps nicht machen und was meinst du mit geschlossenen geräten??

    du schreibst das, das ventil vom temp nur geöffnet ist beim kühlen, das heiist quasi temperatur runterstellen und bei angeschaltetem temp während er kühlt, druckluft durchjagen??

    ich hab nämlich so meine bedenken wenn luft in den kreislauf der temps kommt. da ich es aber nicht weiss wollt ich hier mal nachfragen, wie ggf. andere es handhaben

    mfg vdüse

  • Wir haben ältere Geräte von Single, da ich nicht weiß wie sensibel die Dinger sind würde ich es lieber nicht machen. Außerdem würde es mir nichts bringen wenn diese leer sind. Das schnelle abkühlen durch Druckluft stell ich mir auch nicht so ohne weiteres vor.
    Dann hat die Druckluft mehr bar als das Wasser im Vorlaufdruck, evtl. sind da Ventile nicht für ausgelegt, dann bräuchte ich wieder einen Druckminderer. Mit den alten würde ich es einfach nicht machen, auch wenn mir Jemand sagt: Da passiert nichts....

    Wir haben Temperiergeräte, die haben keine geschlossenen Behälter, beim rumfahren kommt auch stets Wasser unter dem Gerät hervor. Das brauchen die glaub zum leersaugen, aber mit Sicherheit kann ich dir das nicht sagen, müsste ich nochmal reinlesen.

    Ja, einfach die Temperatur runter und Frischwasser wird zugeführt, das Temp wird aber evtl. auf Störung gehen, da es kein oder nicht ausreichend Wasser hat, kann sein, dass es dann sofort wieder abschaltet, damit es kein Wasser verliert.

    Wie gesagt, bei uns ist kein Temperiergerät leer, wir saugen die jeweiligen Kreisläufe leer oder stecken um und blasen es so aus (Hab ich oben mit den Schnellkupplungen beschrieben). Somit sind alle Kanäle am Werkzeug gereinigt.

  • ok danke dir kuka.

    ich hatte nämlich auch meinr bedenken druckluft duch die temps zu jagen , ich würde es auch so machen mit den schnellkupplungen kurz umstecken und rausblasen, is ja kein großer act.

    mfg vdüse

  • Bei Please login to see this link. geht es leider nicht.
    Da das Wasser von der Batterie nur durch eine Kühlspirale geleitet wird(geschlossenes System)

    Bei den Druckwassergeräten muss ich das nochmal ausprobieren. Bei denen ging das glaube ich, bin mir aber nicht mehr sicher.
    Da ich immer jeden einzelnen kreislauf durchpuste.

    Wenn eure Temperiergeräte eine Saugfunktion(Leckstopp) haben ist das vorteilhaft.
    Diese Temperiergeräte können auch das WKz leer saugen.
    Manche Geräte von Please login to see this link. können das zum Beispiel.

    EDIT: kaum am schreiben stehen da schonwieder 2 neue Post :wacko:

  • vdüse
    Das ist so einfach und schnell, selbst die Leersaugfunktion vom Temperiergerät ist doof, weil die dann immer auf unter 50°C runterkühlen :smiling_face:

    Levitate
    Wir haben Temp's die haben jeweils Leckstoppbetrieb und Leersaugfunktion, die kühlen dann auf unter 50°C, saugen die Kreisläufe leer und schalten dann automatisch ab.

  • Ich sehe das mit der Druckluft durchs Temp. eher kritisch: Das Magnetventil macht i.d.R. nur auf, wenn das Gerät auf Kühlen steht, richtig. Meistens ist es aber auch so, dass Kühlen und auch Heizen nur funktionieren, wenn auch die Pumpe läuft. Pumpe ohne Wasser ist aber sch... , da die Pumpe das Wasser zur Schmierung benutzt. Da währe ich also vorsichtig. Ausserdem soll die Pumpe eigentlich abschalten wenn der Schwimmerschalter Wassermangel meldet. Ohne Schwimmerschalter hat das Temp. aber einen Druckwächter und der wird überlistet durch den Luftdruck. Und dann ist da noch der oft viel zu hohe Luftdruck. Die Rohrleitungen im Temp. dürften das aushalten. Aber die Membranen der Magnetventile könnten einfach durchgeblasen werden, praktisch wie ein Luftballon platzen (nur ohne Knall und große Blase). Ach ja: Offene Geräte blubbern beim Durchblasen nur aus dem Tank. Im Werkzeug kommt aber nichts mehr an.

    Druckluft zum Kühlen: Da ist Druckluft eigentlich nicht wirklich zu geeignet, da Luft eine schlechte Wärmeleitfähigkeit hat und nur wenig Wärme aufnimmt. Zusätzlich sind die Kühlspiralen oder Flächen in den Temps auf Wasser ausgelegt und daher haben sie eine schlechte Wärmeübertragung auf Luft. Ich hab´s mal ausprobiert bei Temperiergeräten, die ständig auf 160-180°C laufen (wir temperieren allerdings mit Öl). Die Kühlkreisläufe verkalkten unheimlich schnell. Ich dachte, dass mit Druckluft das Prob gelöst sei. Aber die Kühlwirkung war erbärmlich. Hinzu kommt, dass Druckluft die teuerste Energiebereitstellungsart in einem Betrieb ist. Sei es zum Antrieb von Geräten oder zur Kühlung. Wird meistens vergessen und ist niemandem wirklich bewusst, weil Luft ist ja immer da - kostet also nichts.

    Die Werkzeuge würde ich also noch freiblasen aber das Tempgerät würde ich unter Wasser lassen - muss doch ohnehin fürs nächste Werkzeug wieder gefüllt werden. Eine kleine Verteilerbatterie mit Kugelhähnen für Vor- und Rücklauf und man kann das Werkzeug sauber vom Temp trennen.

  • Zum Kühlen habe ich lediglich an die Dichtungen etc. gedacht, da die bestimmt nicht gern 80°C warm sind und dann 20°C Luft bekommen...
    Aber im großen sind wir uns ja alle einig, Temp's leeren ohne hin nicht sinnvoll, egal mit was für Kriterien.

    petersj
    Wie werden Öltemperierte Geräte wieder abgekühlt?

  • Bei den Wassergeräten wird zum Kühlen oft das Wasser automatisch ausgetauscht. Das ist effektiv und geht schnell. Bei den Ölgeräten würde sich dabei warscheinlich die Umweltbehörde beschweren. :smiling_face: Deshalb hat man hier einen sogenannten Primär- und Sekundärkreislauf. Der Primärkreislauf ist der Ölkreislauf mit Durchgang durchs Werkzeug. Zum Kühlen gibt es den Sekundärkreislauf der mit Wasser aus der Produktwasserkühlung läuft. Man hat also eine Kühlspirale oder einen Plattenkühler der einseitig mit Öl und auf der anderen Seite mit Wasser beaufschlagt wird. Auch hier läuft die Kühlung, wenn ein Magnetventil das Kühlwasser aufmacht. Nur sollte das Wasser und das Öl nie direkt zusammenkommen. Sonst gibts Mecker!
    Da wir ständig unsere Werkzeuge beheizen müssen (würde sonst zu lange dauern, bis sie richtig warm werden, da wir als Formen Wechseleinschübe haben, die meistens kalt aus der Schublade kommen) ist gerade bei hohen Temperaturen Öl als Wärmeträger besser. Werkzeugtemps von 160-180 °C erfordern Vorlauftemps von bis zu 225°C. Da streiken die Hersteller der Wassergeräte wegen des zu hohen Druckes. Und uns sind früher schon einige Male Schläuche bei 120°C geplatzt, zum Glück war immer gerade keiner in der Nähe. Dann sind wir auf Öl umgestiegen, weil der Förderdruck bei 2,5-5,5 bar bleibt. Gut fritieren kann man bei den Temperaturen trotzdem. Da unsere Werkzeugeinschübe aber für alle Maschinen passen müssen, ob kalt oder warm, fahren wir alles mit Öl. Sonst müssten wir die doppelte Menge an Einschüben haben: einmal für Wasser und einmal für Öl.
    Vorteil von Wasser: Kleine Leckagen erledigen sich durch Verdunstung von selber. Öl dagegen bildet eine Pfütze, die immer gewischt werden muß.

  • Ein guter Betonboden nimmt auch Öl auf :smiling_face:
    Auch wenn es jetzt ein Stück vom Thema abweicht, es hört sich so an, dass ihr öfter solch hohen Temperaturen braucht - für welche Materialien sind die vorgesehen? Oder lassen sich manche Materialien einfach besser verarbeiten mit sehr hohen Werkzeugtemperaturen?

  • :winking_face: Gutes Argument! Aber unser Boden ist gefliest. - Und da wo noch Beton ist - versiegelt. Wir müssen also wischen. :frowning_face:

    Die Temperaturen fangen eigentlich bei 70°C für ABS, TPV, PE/PP +GF etc. an. Dann kommen PCs und PAs zwischen 80 und 135°. Dann PPS mit 160-200°C und die PPSUs gehen auch ab 140-180°C. Und am liebsten alles gleichzeitig. Also quer durch den Thermoplastbereich. Die "kalten Sachen" wie PE, PP und PS zählen wir schon gar nicht mehr zum "richtigen Kunststoff" (jedenfalls unsere Spritzgießer), werden aber auch noch ständig gefahren.
    Ziel ist ja immer, das Optimale an Mechanik und Oberflächenqualität zu erzielen. Zykluszeiten zählen bei uns nicht. Und dabei helfen uns - für eure Zwecke unakzeptabel - hohe Temperaturen. Diese Temperaturen geben wir aber trotzdem bei den Verarbeitungstemperaturen als von-bis Temperaturen an.
    Problem: Ein Kunde will PPS verarbeiten und reklamiert eine schlechte Oberfläche. Wir sagen: Werkzeugtemperatur rauf. Sagt Kunde: Geht nicht, können nur bis 120°C, weil: haben kein Temperiergerät für 160°C und wollen auch keins anschaffen. Er weiß es aber schon im Voraus, dass er eigentlich eins braucht.

  • Wir haben einen Fahrbaren Behälter. Dieser wird zur Maschine geschoben und an Luft angeschlossen. Dann werden vor und Rücklauf an dem Behälter angeschlossen, und die Luft wird aufgedreht. WZ leer und das Wasser ist in dem Behälter. Wenn der Voll ist, wird er entsorgt (Fachgerecht).

  • So ähnlich hatten wir das am Anfang. Wir hatten solche 25L oder 30L oder 40L blaue Kanister, wenn die voll waren sollten diese entsorgt werden, nur leider blieben diese voll an den Maschinen stehen. Der Ärger war vorprogrammiert! :smiling_face:
    Dann haben wir den Rücklauf auf gelassen und den Vorlauf geschlossen und die Luft aufgedreht (wie petersj schon sagte: einen Kugelhahn) und so wird das Wasser wieder in den Firmenkreislauf zurückgeführt.

  • Na gut, also wir brauchen eigentlich nie zu rüsten. Ach doch: wenn die Maschine in den Maschinenhimmel kommt. Ansonsten tauschen wir ja ständig die Einschübe. Und da sind Kupplungen mit Ventil dran. So bleibt die ganze Seuche (bis auf 1-2 Tropfen) im Einschub bis zur nächsten Maschine.

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