Hallo,
wir verabeiten unterschiedliche Materialien(PBT,PET,PA66, PC) die bis zu 35 GF Verstärkt sind. Wollen nun neue , event. alte, Wkz mit Heisskanäle ausstatten.
Kann mir jemand sagen wie man denn Verschleiss der HK in der Wirtschaftlichkeit rechenen kann, Hat man überhaubt Verschleiss?? Muß ich den HK alle 200000 Schuß auswechseln ??? Wie problematisch sind die Mat. in bezug auf HK.???
Kann mir da bitte jemand weiter helfen!
Danke
Haltbarkeit von HK mit GF Materialien
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Zum Thema Verschleiss gibt es keine Eindeutige Antwort.
Wir, ich arbeite bei einem Heisskanal Hersteller, haben z.B. bei einem Kunden ein Grivory Material mit 50%GF verarbeitet und 110Tonnen!!!! je Düse durchgesetzt ohne einen Messbaren Verschleiss zu haben.
Es gibt aber immer wieder Anwendungen in den VO eingestellte Materialien verarbeitet werden, bei denen kommt zum Verschleiss auch noch durch die Flammschutzmittel eine Korrosion hinzu.
Als Verschleisspunkte sind sicherlich die Spitze, welche eine Hartmetalllegierung sein sollte, und der Anspritzpunkt zu sehen. Hier treten die größten Strömungsgeschwindigkeiten auf und die höchste Anforderung an Optik und Öffnungsverhalten um den Prozess beeinflussen zu können.
200000 Schuß sollten aber für einen HK kein Problem sein.
Abhängig vom Schussvolumen und dem Qualitätsanspruch muss dann eventuell
die Spitze gewechselt werden.
Spritzt du auf einen Unterverteiler, sprich keine AP Qualität erforderlich, kann man einen größeren AP wählen, die Düse 0,5mm vorsetzen und die Standzeit deutlich erhöhen.
Die von dir genannten Materialien sind vom Grundtyp her für einen guten Heisskanal kein Problem wenn die Temperaturführung in den Düsen stimmt.
Ob eine Heisskanal eine gute Temepraturführung hat, erkennt man immer gut daran, wenn z.B. bei einem Polyamid, der Heisskanal auf Temperatur steht, das Wkz 1Minute offen steht und dann kein Material rausquillt bzw. er nicht "spuckt". Passiert dies doch, kann man davon ausgehen dass das Material im vorderen Bereich der Düse starkt überhitzt wird und die Expansion nur nach vorne raus kann. Trockenes Material mal vorraus gesetzt. Eine starke Belagbildung wird durch eine ungenaue Temperaturführung ebenfalls begünstigt.
Eine genaue Auskunft kann man nur in Verbindung mit der Anwendung geben.
Gruß
Jörg -
Vielen Dank !
Deine Erfahrung wird mit ins Projekt einfliesen!!
Gruß Jazzmann -
Hallo Jazzmann,
kann Jörg nur beipflichten, gute HK Systeme haben auch mit GF Materialien hohe Standzeiten, wir verarbeiten Materialien mit 50% GF
problemlos über einen längeren Zeitraum.
Solltest vielleicht darauf achten, dass Einzelteile der HK-Düsen problemlos ausgetauscht werden können, wie z.B. Düsenspitzen.
Bei den Materialien, die du aufführst solltest du darauf achten, dass bei Maschinenstillständen der HK abgesenkt wird oder nach Produktionsende gespült wird, da z.B. PBT thermisch sehr schnell abbaut, d.h. dass nach Produktionsunterbrechungen beim Wiederanlauf das Material oft schon so geschädigt ist, dass du lange Zeit damit beschäftigt bist das Werkzeug von verbranntem Material zu befreien.
Spreche da aus Erfahrung, leider.Gruss
Peter -
Danke nochmals! Werde die sache mit der Absenkung berücksichtigen.
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@ peri,
das spülen von HK mit anderen material ist, sorry, nicht mehr ganz zeitgemäß (ausnahme PVC).
immer wenn man spült hat man einen materialmix der auch nicht wirklich schön
im werkzeug ist und man auch nie genau weiss wann wieder nur einwandfreies
material kommt.
heutzutage ist es, wenn wkz und maschine es zulassen, kein problem das material in die geöffnete formtrennung zu spritzen und dann zu entfernen.
so die handhabung bei uns.
gruß
jörg -
Hallo ,
ich da nochmal eine Frage!
Muss ich den ersten Schuß in den HK mit den Mat. nur ohnen GF spritzen, also z.B. wenn ich PA66 GF 30 verarbeiten müste , dan der erste Schuß mit PA66 ohne GF ,!! oder???Danke Jazzmann
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Quote
das spülen von HK mit anderen material ist, sorry, nicht mehr ganz zeitgemäß (ausnahme PVC).
immer wenn man spült hat man einen materialmix der auch nicht wirklich schön
im werkzeug ist und man auch nie genau weiss wann wieder nur einwandfreies
material kommt.
heutzutage ist es, wenn wkz und maschine es zulassen, kein problem das material in die geöffnete formtrennung zu spritzen und dann zu entfernen.
so die handhabung bei uns.@YZF-R1
Hallo
Die Zeitgemäße Methode interessiert mich jetzt aber mal, also wie bekommst Du z.B. das PBT aus dem H.K- System ohne mit einem anderen Material zu Spülen?
Also ich kann da nur die Erfahrungen von peri bestätigen, es ist einfacher den mit PBT gefüllten HK mit PP zu Spülen als später ewig zu brauchen um die Nadelverschlussdüsen von dem verbrannten Material zu befreien.
Beim PA mit GF mache ich das allerdings nicht,
Da genügen bei uns ein paar Schuss ohne Nachdruck und zurück gesetztem UmschaltpunktGruß
morb -
@ morb,
einfacher ist es aber notwendig?
gerade wenn ein Nadelverschlusssystem eingesetzt wird ist es ja noch einfacher. System auf Temp., Nadeln auf und sachte in die Formtrennung spritzen. 2-3x nachdosieren und gut ist.
das Mat. im System ist sicherlich von der ab- als auch anheizphase thermisch belastet, keine frage. würde ich auch nicht in die kavität spritzen wollen da das eine rechte schweinerei werden kann.
aber die standard methode bei uns ist es drin zu lassen, mit bisher guter erfahrung.
und das vorspritzen mit einem ungefüllten material hat man früher gemacht.
heutzutage macht man es meines wissen nicht mehr.
gruß
jörg -
@YZF-R1
Hallo Jörg
Denke es Kommt wie so oft auf den Einzellfall an, in unserem Fall handelt es sich um ein 8 – Fach Werkzeug, die Temperaturen bewegen sich im Grenzbereich und alle Nadeln werden zusammen angesteuert.
Bleibt das PBT im HK stehen ist es eine unnötig Langwierige Sache bis alle Nester wieder offen sind. Wurde mit PP gespült sind direkt alle Nester frei und die Produktion kann direkt starten.Das man das zeug nicht in die Kavität spritzen sollte da gebe ich Dir absolut recht.
Gruß
Tom -
Hallo Jazzmann,
die Schreiber vor mir haben alle irgendwo recht.
Bei den von Dir genannten Materialien sehe ich die Schwierigkeit, alle in einem Werkzeug, sprich HK zu verarbeiten.
Wenn ich PC im HK-System in kombination mit Gf höre, dann muss man schon genau wissen, was man macht! Auch muss das Gesamtsystem auf die entsprechenden materialien abgestimmt sein, was besonders bei PC gilt. Da müssel alle Beteiligten ihre Hausaufgaben machen und wissen, was sie denn machen, sonst kommt es bei PC zu den bekannten schwarzen Punkten.
Auf jeden fall kann ich in den genannten Fällen nur dringend von Innenbeheizten Systemen abraten!
Wenn da mehr Information gefordert ist, kannst Du mir eine E-mail senden, evtl. kann ich Dir weiter helfen.
Gruss
Zauberer -
Hallo Zauberer,
habe mich vielleicht unglücklich ausgedrückt , es sind mehrere Wkz die überarbeitet werden sollen , und event. mit HK ausgestattet werden sollen.
Jedes Wkz wird mit nur einen Mat. Sorte gespritzt .
SorryDanke !!
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wäre auch wirklich problematisch alle diese mat in einem HK zu verarbeiten.
da sind die spannen was viskosität, temp. und verschleiss angeht zu groß.
aber getrennt in einem jeweils dafür ausgelegt HK kein problem.
wichtig sind volumen/düse, ist einspritzzeit und der handelsname der kunststoffes. damit kann man das system entsprechend auslegen....
gruß
jörg -
@YZF-R1,
sorry, hatte vergessen zu erwähnen, dass HK spülen natürlich nicht ins Werkzeug gehört, sondern auch bei uns bei offenem Werkzeug stattfindet.
Wie wird das bei Euch z.B. mit flammgeschützten Materialien gehandhabt?
Jazzmann Glasfaserverstärkte Polyamide werden bei uns nicht gesondert behandelt und auch nicht gespült, hatten noch nie Probleme
damit, das mit dem Spülen betrifft nur 2 oder 3 Werkzeuge, die uns schon Probleme gemacht haben und durch das Spülen, wenn auch nicht mehr zeitgemäss , hat uns doch einige Zeit und viel Ärger erspart.mfg
peter -
peri,
bei flammgeschützten materialien wird der verteiler aus einem höher chromhaltigen stahl gefertigt, genauso wie die düsen.
bei spitzen ist es teilweise notwendig eine extra beschichtung aufzubringen.
in der letzten "kunststoffe" ist ein bericht drin über einen kunden bei dem roter phosphor der flammschutz im PA ist. als ich dahin kam war ein nadelverschluss HK drin und da kamen vorne blaue flammen raus bei beim öffnen der nadeln. ergebnis flammschutz war hin, ausgasungen haben das wkz angefressen, hoher chemischer verschleiss am wkz. temp. die im hk gemessen wurden lagen bei 410°C bei eingestellten 315°C am regler.
haben wir umgebaut in 2 optimierungsschritten und liegen nun bei 275°C mit offenen düsen, ohne nachlaufen und bei einer gleichmässigen teilfüllung.
manchmal muss man in 2 schritten ein wkz optimieren da jede anwendung doch wieder anders ist.
gruß
jörg -
zu YZF-R1
Hallo,
das ist wohl wahr und ein nicht ganz seltenes Problem mit den unterschiedlichen Temperaturen (in Deinem Beispiel lag der Unterschied bei etwa 100 °C), das kann ich nur bestätigen. Mir selber ist ein fall bekannt, wo der UNterschied noch etwas größer war!
Daher ist es sinnvoll, wenn man ein WZ mit HK abmustert da gesonders genau hinzusehen. Ich mache das immer und habe schon so manches mal dem Lieferanten "die Karten gelegt", der behauptete, es sei alles in Ordnung.
Wichtig ist auch immer die Messmethode:
Es bringt nichts den HK im ausgebauten Zustand aufzuheizen und dann zu messen, da dann nicht das Gesamtsystem betrachtet wird.Wichtig ist auch immer, den passenden Lieferanten für einen HK zu finden, was nicht immer leicht ist und etwas Erfahrung braucht.
Leider gibt es nicht den idealen Lieferanten, denn jeder HK-Hersteller hat seine "Spezialgebiete", wo er evtl. stärker ist als andere.Am besten sind selbst gemachte oder in China gefertigte Nachbauten
da hat man einfach nur seine Freude mit und kommt in den meisten Fällen auf keinen grünen Zweig!
Wer es nicht glaubt, darf aber ruhig eigene Erfahrungen sammeln.Wie sicherlich alle wissen hat die Sache mit dem hohen Chromanteil im Stahl gewisse Nachteile, Beschichtungen gibt es, sind aber auch eine Wissenschaft für sich (kann viel bei falsch gemacht werden).
Viel Erfolg!
zauberer -
Zauberer,
ja ist immer wieder interessant wenn die tempführung des hk im schraubstock
überprüft wird. da bekomme ich alles hin was ich will, entspricht nur leider nicht den einbau und funktionsbedingungen
meine erfahrung ist das man am besten mit naturmaterial mustert, da weiss man was man hat.
gruß
jörg -
Hallo Jörg,
hat nur einen Haken die Sache mit dem Naturmaterial:
Die Schwindung ist anders als bei eingefärbten, damit auch die Maße und der Verzug.
Ich habe einen Kunden, da wollen das einige Leute nicht einsehen oder können es nicht nachvollziehen.Wenn Du Naturmaterial nutzt um den HK auszutesten, dann ist das in Ordnung! Maße, z.B. bei Zahnrädern, aber nicht abnehmen, wenn es später eingefärbt sein soll!
Gruss
Zauberer -
selbst die änderung der farbe von blau nach gelb verändert manchmal die maßhaltigkeit....gf ganz klar.
gruß
jörg -
hatte ich mir fast gedacht;
ich denke, dass dieser Hinweis auch mehr für die anderen leseer des Forums interessant sind, die gewisse Zusammenhänge nicht verstehen oder noch nicht kennen!Gruss
zauberer -
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