Industriemeister

  • Hallo, wir haben seit Anfang der Woche in der Klasse einige Unstimmigkeiten, die Frage liegt darin, wie viel es kostet:

    "Industriemeister Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk"

    zu werden. lt. IHK Detmold 4100€ zzgl. Lernmittel und Prüfungsgebühr

    wie hoch sind die Kosten für Lernmittel und die Prüfungsgebühr?

    Und ist der Meister preislich in allen Bereichen so? Denn einer (ich will ja keine Namen nennen) sagte, sein Bruder würde Meister in Bielefeld machen und das würde um die 13000€ kosten, was mir ein weinig recht viel erscheint!

    Außerdem möchte ich für mich persönlich ja wissen, wie viel Zeit zwischen meiner Abschlussprüfung und der Industriemeisterprüfung liegen muss!

  • Hallo Styrol,

    also das kann man rechnen wie man will.
    die Kurse alleine dürften so zw. 4.000 und 5.000 € liegen, ist ein realistischer Preis. (ist ja geteilt in Fachübergreifender Teil - recht, personalführung, Kostenrechnen usw, Fachspezifischer Teil - kunststoffkunde, chemie, mathe......, und Ausbilderteil)
    die 13.000€ werden wahrscheinlich daher kommen, dass dieser den Verdienstausfall mitrechnet. (wobei es dann viel mehr wäre)
    Also wie gesagt, die oben genannten Preise sind eher realistisch, die 13.000 € sind eindeutig zu viel.

    Die Zeit zwischen Gesellenprüfung und I-Meisterprüfung wurde meines Wissensstandes abgeschafft, man kann also gleich im Anschluss an die bestandene Gesellenprüfung den Meisterbrief machen. ->ob sinnvoll oder nicht, ist dahingestellt.
    Ausbilden darf man eh erst ab 25 Jahren.

    Für die Lehrmittel, Kopierkosten, etc. darf man ca. 400€ rechnen, da sind aber dann schon ein paar sinnvolle Bücher dabei.

    Kostenfaktor ist auch, ob man den Meister in Voll- oder Teilzeit macht.

    gruss
    Miche

  • Genau,
    Reine Kosten für den Ausbilder, wie bereits erwähnt ca. 4000 €, Ich will nicht lügen, aber ich denke mindestens 600 Euro + für Prüfungen und Lernmittel, sollte man einplanen!
    an Lernmittel wird eigentlich nur ein Aktuelles Tabellenbuch und die Bücher für den AdA- schein benötigt + Zeichenbrett und so "krimskrams.
    Der I-Meister dauert in Detmold übrigens ca. 2,5 Jahre in Abendsschule!
    Ist halt ein bischen viel Fahrerei, da der Unterricht bis zu 3 x die Woche stattfindet, und zwar teilweise in Detmold und dann wieder in Lemgo!

    Aber ich schweife schon wieder vom Thema ab!


    Achso, 13000 €??? entweder macht er seinem Meister im Handwerk, oder er ist schon seit 8 Jahren dabei und schon 27 x durch die Prüfungen gerasselt :smiling_face: :winking_face:
    ( kleiner Scherz! )

  • Hallo Styrol,

    da wären wir wieder bei der Frage, die in einem Anderen Thema schon ausführlichst behandelt wurde: I-Meister Kunststoff, Kunststofftechniker oder Kunststoffingenieur.

    1. ich finde das es eine schlechte Aussage von Deinem Berufsschullehrer ist, der Dir dazu rät den Ingenieur zu machen! -> Lehrer sind meistens sehr weit von der Praxis weg, kann ich in meiner Funktion als Ausbilder sagen.
    2. Du musst für Dich entscheiden was Du willst.
    Als Meister bist Du in der Produktion verantwortlich für Personalplanung, problemlösung, Ausbildung, etc. -> wenn Du das willst, gibt es nichts besseres als den Meister zu machen.
    Als Techniker oder Ingenieur bist Du hauptsächlich für Entwicklungen, oder sonstiges tätig. Die meisten machen später dann gar nichts mehr direkt mit Kunststoff, z.b. QS, AV, etc.
    Sind komplett unterschiedliche Aufgaben, die Du später übernimmst!

    Du musst Dir nur klar werden, was Du wirklich willst.Später mal hauptsächlich im Büro zu arbeiten, oder in der Produkton tätig zu sein.

    Meine Meinung ist, das der Meisterbrief, mit evtl. Fortbildung zum Technischen Betriebswirt eine bei weitem bessere Qualifikation ist, als ein reiner Ingenieur. Da würde ich eher noch den Techniker machen, da bist Du in der Mitte, kannst als Techniker evtl. auch mal als Meister arbeiten, und wenn Du gut bist evtl. mal als Ingenieur.

    Wie gesagt, das muss jeder für sich selbst entscheiden!

    gruss
    Miche

  • Tja für sein Leben ist jeder selbst verantwortlich, ich kann nur Tipps geben, was Du letztendlich machst, kann Dir keiner vorschreiben.
    Die Entscheidung liegt immer bei Dir!

    Mein Tip: Erstmal Gesellenprüfung mit (sehr)guten Noten abschliessen,
    dann evtl. 1-2 Jahre Berufserfahrung und dann kann man ja mal schauen, wohin einen der Weg führt.

    gruss
    Miche

    :winking_face:

  • Hallo,

    welchen Schulabschluss hast du?
    Zum Studieren benötigt man theoretisch Abitur oder Fachabitur.

    In der Berufsschule wird man von den Lehrern unter Zufuhr von ständiger Motivation zu höchstleistungen gebracht und der Erfolg ermutigt weiter zu machen.

    Wenn du wieder auf den Schulweg zurück kommst, wirst du erst einmal feststellen das du wieder in der Theoretiker Welt gelandet bist und den "Schwachsinn" kaum verstehst und deren Motivation lautet dann "Ihr seit zu Faul".

    Beispiel: "Die 50 kg schwere Hanna sitzt ein Meter entfernt von dem Drehpunkt einer Wippe. Auf der anderen Seite sitzt ein fünf Tonnen schwerer Elefant.

    Frage wie weit muss dieser vom Drehpunkt entfernt sitzen?"

    ???? Meine Antwort: So eine Wippe gibt es nicht!!!!

    Mir wurde von meinem Ausbilder geraten diese Schuliche Möglichkeit ohne Umwege auch durch zu ziehen, um nicht unnötig Zeit zu verschwenden.

    Ich weiß nicht ob Meister in der Kunststoffbranche auch ihren Aufwand bezahlt bekommen?
    Aber erst Meister oder Techniker machen und dann Ing. ist wohl zu viel des Guten.

    Gruß Micha

  • Wenn man 50kg wiegt, ist man im allgemeinen aus dem Alter raus, wo man wippt, aber zurück zum eigentlichen Thema:

    Durch den Meister, wird man nicht zwangsläufig ein besserer Spritzgiesser!!! Dass muss man schon vorher beherrschen. Verfeinerungen, ok, möglich!
    Was man erzielt, sind Einblicke, wie sich das Material wann, warum so verhält, wie es sich verhält. Das wird in der Lehrzeit ja meist nur " angekratzt"!
    Das Spritzgießen ist ja auch nur ein kleiner Teil vom Ganzen. Es heißt ja auch
    " Industriemeister Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk " und nicht Industriemeister Spritzguss!

  • @ Miachel-S : Meine Fachhochschulreife hab ich, wenn auch nur den schulischen Teil, ist ja vollständig, wenn ich meinen Facharbeiterbrief habe.

    @ qs: ja das ist ja gerade das interessante für mich, einen tieferen Einblick zu bekommen, denn wie sich ein Kunststoff verhält, warum und durch welche Einflüsse man was regulieren kann. Es ist doch viel interessanter sich damit zu beschäftigen, als wenn man sein Leben lang an der Maschine steht, und nur Wz einbauen
    Daten einlesen
    Teile machen
    "Produktion"
    Wz ausbauen

    da hätte ich dann angst mit der Zeit abzustumpfen und nur noch routiniert zu arbeiten. Wenn man sich mit dem Kunststoff direkt auseinander setzt, der molekularen Struktur und dem Verhalten durch chemische oder physikalische Einflüsse, dann hat man doch : "was erreicht". Also nicht das ich etwas dagegen sagen möchte es ist nur halt nicht mein Traum auf der Stelle stehen zu bleiben!!!!!!

  • Wenn ein Verfahrensmechaniker ohne Meister.-, oder Technikertitel ein schweres Teil Perfekt einrichten kann und täglich sein Bestes gibt, dann "hat dieser auch ( schon ) was erreicht!

    Mit dem "stehen" bleiben, kann ich aber auch wiederum verstehen!

  • Hallo Styrol,

    wenn Du das so siehst, musst Du den ing. machen, da hilft nichts.
    Drum hab ich ja gefragt, was Du willst, in der Produktion arbeiten, oder andere Jobs, z.B. Entwicklungsabteilung....

    und eins noch dazu, in der Produktion stumpft man normalerweise nicht ab, weil die Probleme beim Kunststoff immer unterschiedlich sind, v. a. immer anders gelöst werden müssen.

    Ein guter Einsteller hat sicher einen sehr interessanten Job.

    gruss
    Miche

  • Quote

    Original von Miche
    und eins noch dazu, in der Produktion stumpft man normalerweise nicht ab, weil die Probleme beim Kunststoff immer unterschiedlich sind, v. a. immer anders gelöst werden müssen

    Daher das Wort Kunst in Kunststoff

  • Quote

    Original von Alex

    Daher das Wort Kunst in Kunststoff

    ... so siehts aus!
    Ein Guter Einrichter macht mehr als " tipp hier und stell da" Kopf ist gefragt, und wenn man sich privat auch noch ein bischen um die Hintergründe seines tuns kümmert, kann man bei dem Fachabreitermangel der uns bevorsteht immer gut unterkommen und hat bestimmt einige Asse im Ärmel! :smiling_face:

  • Hallo,
    wenn du dein Fachabi schon hast wären für das Studium alle Wege offen.

    Wie gesagt, habe ich mich auch für die schulische Möglichkeit entschieden.

    Klar wenn man ein guter Spritzgießer ist und sich um die Problemfälle in der Firma kümmert hat man einen interessanten Job mit viel Abwechslung.
    Aber bekommt man das auch immer bezahlt???
    Man ist doch dann nur der Einrichter der zwar besser ist als manch anderer, doch wie sehen die das Chefs?
    Die sehen doch nicht das Können das dahinter steckt!

    In Deutschland muss man eben Zettel haben auf denen steht was man kann, und dann ist nicht mal gesagt ob man auch das Geld bekommt was dieser Zettel wert ist.

    So ist zumindest mein Eindruck.
    Es kann auch sein das dies nur in meiner Region so ist.

    Ich will in Rheinland Pfalz studiern da dort noch keine Studiengebühren erhoben werden.
    In anderen Bundesländern würde dies ja dann genauso viel kosten als ein Meisterbrief.

    Und diese kosten müssen sich erst einmal bezahlt machen, kommt ja dann noch der Verdienstausfall in der Zeit der Weiterquallifikation dazu.

    Gruß Micha

  • das blöde ist nur das ich das Studium nicht wie den meister neben der arbeit machen kann, dass muss ich dann Vollzeit machen, was ein sehr großer verdienst Verlust ist

    es sei denn ich bin ab sommer eh arbeitslos, dann kann ich auch studieren und bafög beantragen

  • Hallo,
    ein bisschen muss ich Michael-S schon rechtgeben:
    in erster Linie zählt das was man am Zettel hat, aber es gibt auch sehr gut verdienende Spritzgiesser, dauert halt nur ein bisschen, bis man den guten ruf hat und die Erfahrung.
    Meine Erfahrungen sind, dass ich lieber mit einem seit Jahren an der maschine Arbeitenden Einsteller über Probleme diskutiere, als mit einem frisch studierten Ing.

    Ausserdem kenne ich auch fälle, in denen nur durch Leistung jemand mit dem Facharbeiterbrief Produktionsleiter geworden ist!!
    Ist aber eher die Ausnahme!

    Wie gesagt, wenn Du denkst Du willst weiter zur schule, ist das mit Sicherheit nicht schlechter!
    Jeder ist für seine Karriere selbst verantwortlich!

    Abschliessend möchte ich noch sagen, dass es auf alle Fälle der richtige Weg ist, wenn man in jungen Jahren noch Fortbildungen zum Meister/Techniker/Ingenieur macht, weil später mit Familie wirds sehr schwierig, wenn nicht unmöglich!!

    gruss
    Miche

  • Hallo,

    da kann ich miche nur zustimmen, ich habe meinen Meister abends, neben der Arbeit gemacht, MIT FAMILIE!!!
    Ich kann nur empfehlen, die Weiterbildung zu machen, bevor die Familie da ist, denn die Belastung trifft nicht nur einen selber sondern alle Familienmitglieder, da man nicht vergessen darf, das es neben der Zeit in der Schule noch einiges zu Hause , für die Schule und Prüfungen zu erarbeiten ist.
    Dennoch, bereut hab ich es nie und würde es jederzeit wieder machen!

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