Schulung "gleichmäßiger Zyklus"

  • Hallo Kollegen,

    da in unserer Fertigung viele Halbautomaten mit Einlegepersonal stehen und wir Probleme mit gleichmäßigen Zyklus haben, soll ich eine Schulung "gleichmäßiger Zyklus" abhalten.
    Habt Ihr eine Idee, win man es am besten mit drei Bildern erklären kann, da die Damen meist nicht unsere Sprache sprechen?

    Danke!!

    Gruß
    Rainer

  • Hallo rafi911,

    sind denn die Sprachbarrieren so groß, dass die Mitarbeiter die mündlich gefassten Worte zusammenhanglich nicht verstehen????

    Notfalls würde ich einen Kollegen, dessen Muttersprache die gleiche wie der der Mitarbeiterinnen ist, bitten zu übersetzen, oder wenn du etwas schriftlichen darlegst dieses in deren Sprache zu übersetzen ( schriftlich! ).

    Eine Schulung mit dem Thema was du abhalten sollst stelle ich mir in Bildern eh schwierig vor.
    ich würde vielleicht die Nachteile in qualitativer hinsicht auflisten, die entstehen, wenn der Zyklus nicht gleichmäßig ist!!!!


    Viel Erfolg und ein schönes Wochenende!

    Edited once, last by qs (July 6, 2007 at 3:35 PM).

  • OH :face_with_rolling_eyes:
    Das ist nicht einfach!
    Am besten ist bei sowas vormachen und dann nachmachen lassen. Beim nachmachen Eingreifen wenn's nicht ordentlich läuft.
    Bei halbautomatischen Prozessen ist der gleichmäßige Zyklus nur so gut wie der Bediener.
    Eine Schulung über Fotos halte ich für nicht sinnvoll, da man den eigendlichen Arbeitsablauf nicht vernünftig darstellen kann.

    Eine weitere Möglichkeit wäre vielleicht etwas über Piktogramme zu erstellen :confused_face: ?(. Aber ich bin der Meinung, vormachen und nachmachen lassen, ist hier die beste Lösung.

  • Könnt ihr die Gleichmäßigkeit nicht über eine vorgegebene Zykluszeit erreichen?

    Ich würde versuchen, eine gut machbare Zykluszeit herauszufinden, so dass es nicht zu langsam ist, aber dass die Frauen sich auch nicht alle halbe Stunde eine Verschnaufpause nehmen (müssen/wollen). Diese Vorgabe würde ich auf einen Zettel schreiben und über den Bildschirm hängen und den Frauen erklären, dass sie da drunter bleiben müssen. Nach jedem Zyklus kann die Frau ja ihre tatsächliche Zykluszeit auf dem Monitor kontrollieren.

    Damit die Frauen das auch so durchführen, sollten sie Rückmeldung über Ihre Bestrebungen bekommen, d.h. dass sie in irgendeiner Form kontrolliert (stichprobenartiger Blick auf die Zykluszeit oder Kontrolle der produzierten Stückzahl, die durch diese Maßnahme auch höher ausfallen sollte als bisher) und gelobt oder zu mehr Engagement angehalten werden.

  • Hallo Rainer,

    ich glaube, mit ein paar Bildchen ist es nicht getan.

    Mein Vorschlag: sammle die Schlechtteile deiner Mädels und mach einmal in der Woche mit der entsprechenden Schicht eine kurze Besprechung max. 15 min. und erkläre,ohne irgendwelche Schuldzuweisungen, was Du an den Teilen als schlecht erkannt hast.
    Ich habe dieses System so ca. 3 Monate durchgezogen.
    Nach dieser Zeit habe ich von meinen Mädels nach und nach Teile bei der Besprechung vorgelegt bekommen, wo sie selber mir gesagt und gezeigt haben, was nicht ok war. Dabei kam oft heraus, dass Sie gar nichts für den aufgetretenen Fehler konnten und die Einstellung an der Maschine nicht sauber war.

    Wichtig war dabei, dass ich mir konsequent jede Woche diese Zeit genommen habe, auch wenn das manchmal nicht einfach war.

    Natürlich hat sich bei der Geschichte dann auch herausgestellt, wer die meisten Probleme mit seiner Arbeit hatte.

    Aber ein anderer positiver Aspekt war, dass die Damen mit der Zeit zu einer guten Gruppe zusammenwuchsen, weil , auch wenn in dieser Besprechung keine Schuldzuweisung ausgesprochen wurde, war doch jeder einzelnen Klar, wer an dem besprochenen Teil alles gearbeitet hatte.

    Über dieses Thema "Frauen auf der Arbeit" gibt es sicher regalfüllende Untersuchungen und ich will auch nicht verschweigen, dass ein wesentlicher Teil meiner nicht mehr vorhanden Haarpracht dem Umgang mit dem weiblichen Wesen auf der Arbeit zum Opfer fiel.

    Aber was hilft es das gehört zum Job, wenn mann nicht als Robinson leben will.

    Zusammenfassend für heute kann ich nur empfehlen, versuche Deine Mädels in die Problematik mit einzubinden und wenn Du was zusätzliches machen willst, kauf für jede ein kleines Eis, wenn es mal wieder recht heiß bei Dir in der Fertigung ist. Aber denk daran jede muß das "tupfagleiche" Eis kriegen !!!

    Viel Erfolg wünscht Dir opa

  • Sprech mal mit Euer Instandsetzung ob die nicht eine Ampelsteuerung bauen können.
    - grün : Zyklus i.O´
    - gelb : Zykus zu schnell
    - rot : Zyklus zu langsam
    Du kannst dann selber Toleranzen vorgeben und siehst es schon von weitem. Manche Maschinen könne das übrigens schon. Ein Vergleich mit den Stückzahlen der Schichten hlift manchmal auch schon ein wenig.

    Aber Dir kommt es ja mehr auf Geichmäßigkeit an.

  • Quote

    Original von Bubbelmaker
    Sprech mal mit Euer Instandsetzung ob die nicht eine Ampelsteuerung bauen können.
    - grün : Zyklus i.O´
    - gelb : Zykus zu schnell
    - rot : Zyklus zu langsam
    Du kannst dann selber Toleranzen vorgeben und siehst es schon von weitem.


    ... Na das wird in diesem Fall, wo die Maschine halbautomatisch läuft bei der Belegschaft, sprich den Leuten an der Maschine bestimmt ankommen:

    " hey, guckt mal, bei XY, ist heute schon wieder rot!!!"

    da gibt es bestimmt Arbeitsklimaschonendere Wege!!!

    @ rafi911:

    Bist du eigentlich schon weitergekommen???

  • @ qs
    Ich gebe Dir ja Recht... aber mit "ich hab Dich Lieb, und bitte bitte arbeite doch vernünftig usw..." kannst Du heute kein Unternehmen mehr führen. Ist auch nur eine Frage wie man sowas vorbereitet.
    Wenn immer die "Orange" Lampe leuchtet sehen wenigsten alle wer schnell ist und dann kannst Du ein Lob aussprechen.

  • Quote

    Original von Bubbelmaker
    @ qs
    Ich gebe Dir ja Recht... aber mit "ich hab Dich Lieb, und bitte bitte arbeite doch vernünftig usw..." kannst Du heute kein Unternehmen mehr führen. Ist auch nur eine Frage wie man sowas vorbereitet.
    Wenn immer die "Orange" Lampe leuchtet sehen wenigsten alle wer schnell ist und dann kannst Du ein Lob aussprechen.

    ... Gut aber hast du dir schon mal gedanken darüber gemacht, was unmotivierte und gefrusstete Mitarbeiter Kosten ( "Frustschäden" , Krankentage und dergleichen ) ??

    Klar, der richtige Mittelweg muss gefunden werden!!

  • Ist schon klar das ich meine MA´s nicht ausbeuten möchte. Auf Krankentage habe ich auch kein Bock. Aber ein bißchen Disziplin muss schon sein.
    Da würde mich mal interessieren wie hoch bei Euch der Krankenstand ist. Ich meine bei uns liegt er bei 2,8%, bin mir aber nicht ganz sichen. Morgen weiss ich aber mehr.

  • Es könnte aber auch für die Mitarbeiter ein ansporn sein. Wenn die nämlich sehen: Oh meine Kollegin ist aber schneller, das schaffe ich auch. Kann man auch so sehen. Ich denke jedem recht machen kann man es so wie so nicht.

    Zur Erinnerung: Wenn ihr über Krankentage diskutieren wollt macht ein neues Thema auf. Hier nicht!!!

  • Hallo qs,

    ich muss dir da widersprechen. Die Lösung mit der Ampel ist eine sehr gute. (Wobei ich grün für ok, gelb für etwas zu langsam und rot für deutlich zu langsam einstellen würde. "Zu schnell" würde ich nicht anwenden, da die Leute häufig denken, dass zu schnell gar nicht schlecht sein kann und vielleicht doch eher auf gelb hinarbeiten als auf grün. Bei meinem System wird wahrscheinlich jeder schauen, dass er gerade noch im grünen Bereich ist und nicht zu langsam. Das sollte dann die Zeit sein, die man gerne haben möchte. Also z.B. gewünschter Zyklus 43sek., grün bis 45sek., gelb bis 47,9sek., rot ab 48sek.)

    Solche Lösungen setzt Toyota in seinen Fertigungsstätten ein und zwar sehr erfolgreich. Natürlich muss das Umfeld stimmen. Die Toleranzen müssen so sein, dass die Leute nicht schon nach 'ner halben Stunde "Phase grün" total k.o. sind, ist ja klar. Wenn eine Führungsperson sieht, dass ein Mitarbeiter häufig gelb oder rot hat, muss(!) er den Mitarbeiter unterstützen, Tipps geben. Wenn man das zwei, drei Wochen macht, wird man überall nur noch grün und ganz selten mal gelb (etwas zu langsam) sehen.

    Ich weiß nicht, wieso sich ein Mitarbeiter daran stören sollte, dass sein Nachbar "schon wieder rot" hat. Das schadet ihm ja nicht, im Gegenteil: Wenn sein Nachbar schlechter arbeitet, ist sein Arbeitsplatz damit prinzipiell sicherer. Bei einer "guten" Belegschaft führt häufiges rot dazu, dass man sich gegenseitig unterstützt. Bei einer "schlechten" schaut jeder auf seine eigene Leistung und eben darauf, dass er nicht der schlechteste ist. Da es hier um vorgegebene Toleranzen geht, entsteht auch kein Wettbewerb um den schnellsten Zyklus, was die Belegschaft gegeneinander aufhetzen könnte, sondern einfach nur, dass jeder im grünen Bereich ist - eine Anforderung, die für jeden zu schaffen sein sollte.

    Gruß,
    FLYpe

    Edited 2 times, last by FLYpe (August 27, 2007 at 1:08 PM).

  • @ FLYpe
    dann viel Spaß beim umsetzen. Mit den positiven Toyota-Erfahrungen hast Du hoffentlich genug Argumente um das Geld für den Invest zu bekommen. Mach das ganze transportabel, dann kannst Du es von Maschine zu Maschine stellen.

    Edited once, last by Bubbelmaker (August 27, 2007 at 1:06 PM).

  • Aber es ist ein guter (wenn auch kostenintensiver) Ansatz.
    Den mit der Ampel
    sehen alle Beteiligten sofort wo sie stehen und
    können so darauf hin arbeiten ohne das
    jemand die ganze zeit hinter ihnen steht und auf sie "einprügelt".

  • Außerdem verursacht die Uhr einen inneren Antrieb zur Verbesserung in den Mitarbeitern, was sowohl effektiver als auch angenehmer für die Mitarbeiter ist als ein "Aufpasser".

  • Quote

    Original von FLYpe


    Ich weiß nicht, wieso sich ein Mitarbeiter daran stören sollte, dass sein Nachbar "schon wieder rot" hat. Das schadet ihm ja nicht, im Gegenteil: Wenn sein Nachbar schlechter arbeitet, ist sein Arbeitsplatz damit prinzipiell sicherer. Bei einer "guten" Belegschaft führt häufiges rot dazu, dass man sich gegenseitig unterstützt. Bei einer "schlechten" schaut jeder auf seine eigene Leistung und eben darauf, dass er nicht der schlechteste ist.

    Gruß,
    FLYpe

    Hallo FLYpe,

    es stört den Nachbarn bestimmt nicht, das der andere wieder "ROT" hat, aber es soll Leute geben, die die Schadenfreude in sich tragen, wenn der Kollege nicht " so kann ", wie er selbst vielleicht gerne möchte oder wie es der Vorgesetzte gern hätte.
    Was machst du denn mit MA, die vielleicht eine leichte Behinderung haben???????

    Und wenn jemand schlechtere Leistungen zeigt, warum auch immer, sollte dies, so kenne ich es noch, in einem 4-Augengespräch geklärt werden und nicht mit einem Rotlicht, wie ein Pranger!!

    Ich möchte jetzt zum Abschluss noch eine Sache klarstellen:

    Ich sage nicht, das Deine/Eure Ampellösung falsch ist, ich sage nur dass ich diese Lösung nicht so befürworten kann, weil dadurch, wie ich finde, wieder ein bischen mehr menschlichkeit in den Betrieben verloren gehen kann!!! ( Auch wenns dumm klingen mag! )
    Dem Guten Betriebsklima trägt es, so glaube ich, auf jedenfall nicht bei!

    Ist halt meine Meinung!!

    Und jetzt:

    Bitte zurück zum Thema. Wir schweifen nämlich schon wieder ab!!!

    Wer noch weiter darüber diskutieren möchte, kann mir gerne schreiben!!

  • Nur ganz kurz dazu: Ich weiß aus der eigenen Familie mit den Leistungen Behinderter umzugehen. Deswegen habe ich auch geschrieben, dass "grün" machbar sein muss. Bei Behinderten kommt es natürlich auf das Verständnis der restlichen Belegschaft an. Restliches per PN.

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