Flammschutz im PA6.6

  • Hallo ihr Lieben,

    Habe ein Problem das mir immer wieder zu schaffen macht.

    In der Firma verarbeiten wir ein PA mit Flammschutz V0 oder so. Die Vorgaben des Herrstellers was die Verarbeitungstemperatur angeht 260-290 Grad.

    Da wir das Mahlgut vermüllern und wieder in den Prozess einsetzen ist es auch so das wir verstärkt mit Brandstellen, Blasen und Schlieren zu kämpfen haben!

    Meine Frage an euch: Wie verhällt sich der Flammschutz überhaupt beim Verarbeiten ist er z.B. anfällig für höhere Temperaturen, Einspritzgeschwindigkeiten u.s.w. Kann es überhaupt eine Ursache für Bläschen,Schlieren oder ähnlichem haben?

    P.S. Vor nicht all zu langer Zeit kam zu uns ins Haus der Anwendungstechniker.
    Hat gesagt das der Flammschutz eigentlich bei 260 Grad schon anfällig wirkt. Könnt ihr das bestätigen, oder gibt es eine andere Meinungen, Erkenntnisse?

  • Hallo Andre,

    bei der Verarbeitung von Flammgeschützen Materialien ist immer bnesondere Sorgfalt walten zu lassen. Dies nur als allgemeine Anwemrung.
    Es gilt, wie immer, so niedrige Temeratruen der Schmelze wie eben möglich!

    Nun zu deine Problemem:
    - Materialtrocknung i.O? Restfeuchte usw.
    - Wird das Mahlgut getrocknet (Temperatur, Zeit)?
    - Schneckendurchmesser und Dosierweg (Verweilzeit)?
    - gemessene Schmelzetemperatur?
    usw.

    Umd as abschließend beurteieln zu können, fehlen mir viele Angaben.

    Gruss
    Zauberer

    16.07.2007 / 13:53
    Was Stift eben schrieb, da ist was dran!
    ich kann auch icht empfehlen, flammgeschütztes Material zu vermahlen!

    Edited once, last by Zauberer (July 16, 2007 at 1:53 PM).

  • Bei uns im Betrieb wird flammgeschütztes PA nicht als Regranulat eingesetzt. Uns ist gesagt worden der Flammschutz reagiert beim ersten erhitzen, und kann dann nicht ein zweites mal verwendet werden, ohne das die Flammschutz eigenschaften verloren gehen! Ka ob des Richtig ist. Bei uns isses mit Phosphor flammgeschützt.

    Gruß Stift

    Edited once, last by Stift (July 16, 2007 at 1:52 PM).

  • Hallo Andre,

    zum ersten hatte der Anwendungstechniker sicherlich recht, wenn er

    Verarbeitungstemperaturen im unteren Bereich anstrebt, da lange

    Verweilzeiten das Material sehr schnell schädigen.

    Zum zweiten würde mir nie einfallen flammgeschütztes Material

    einzumahlen und nochmals zu verspritzen, da der Flammschutz nicht

    nur leidet, sondern vermutlich nicht mehr vorhanden ist.

    Zum dritten ist erfahrungsgemäss eine sehr gute Vortrocknung des

    Materials die halbe Miete.

    Ansonsten fällt mir nur noch ein, dass auf die Produktion mit

    flammgeschützten Materialien schon sehr genau geachtet werden muss.

    mfg
    Peter

  • Hallo Leute,

    danke erstma für die Hinweise. Das meiste was ihr schreibt war für mich schon mehr oder weniger bekannt.

    Ich weiß z.B. das ein Kunststoff mit Flammschutz nicht mehrere male aufgeschmolzen werden darf, aber der Herrsteller hat unserer Firma verklikert das Mahlgut 50:50 mit Neuware vermischt, geht, was natürlich unsere Firma außer acht läßt ist die Problematik die ich schon erwähnt habe.

    Was für eine Art des Flammschutzes ist, muß ich mich noch erkundigen. Gibt es da in der Verarbeitung unterschiede?

    Beeinflußt eine bestimmte Flammschutzart mehr oder weniger die Qualität der Teile? Wovon hängt den die Wahl des Flammschutzes in einem Kunststoff ab? Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen den unterschiedlichen Flammschutzarten?

  • Hallo,

    das ist ein Polyamid 6.6 normalviskoser Spritzgußtyp, gelistet UL94 V0, halogen und phosphorfrei. Ich weiß nicht ob ich hier den Herstellernamen nennen darf?

    Es gibt auch auf der Seite vom Herrsteller ein Datenblatt!

  • Hallo Andre,

    warum solltest du den Herstellernamen nicht preisgeben dürfen,

    machst ja schliesslich keine Werbung in eigener Sache,oder?

    Also im allgemeinen sollten keine Qualitätsunterschiede am Formteil,

    beim Einsatz verschiedener Flammschutzmittel erkennbar sein.

    Die Auswahl der Flammschutzart ergibt sich normalerweise aus den

    Kundenanforderungen bzw. Anforderungen an das Formteil.

    Qualitätsunterschiede verschiedener Flammschutzarten,bin mir nicht

    sicher was du damit meinst,denn wenn V0 gefordert wird müssen

    die verschiedenen Flammschutzmittel das auch erreichen.

    Unterschiedlich ist auf jeden Fall die Umweltverträglichkeit,

    da sind halogenfreie Flammschutzmittel auf jeden Fall die bessere,

    weil gesündere Wahl.

    Hab mal einen Bericht gelesen zu diesem Thema unter:

    http://www.ticona.com/redesign/de/in…r_rohs_weee.htm

    den solltest du dir vielleicht mal anschauen.


    mfg
    Peter

  • Hallo,

    bei verschiedenen Flammschutzarten kann es ganz gewaltige Qualitätsunterschiede geben oder sind unterschiedlich hoch gefüllte Polymere miteinander vergleichbar?
    die halogenhaltigen Flammschutzmittel (FR) haben immer noch die beste Wirkung, das heißt "geringe" Einsatzmengen -> bessere Werte.
    Die geringeste Wirkung haben die FR wie Aluminiumhydroxid, hohe Mengen teilweise über 50%, damit ist im Normalfall kein V0 möglich.
    Dazwischen tummeln sich die anderen FRs.
    Dann gibt es noch andere Probleme, soll das Polymer verstärkt z.B. mit Glasfasern sein? Die Glasfasern haben einen nachteiligen Effekt auf den Flammschutz, sie erzeugen einen sogenannten Dochteffekt, das bedeutet mehr Flammschutz.
    Die Umweltverträglichkeit ist gut und schön bei halogenfreien FRs, aber es kommt auch auf die Entsorgung darauf an. Warten wir mal ReaCH ab, ob sie danach immer noch so viele Umweltvorteile haben.

    Die meisten Brandopfer sterben bzw. "schädigen" sich nicht durch die Halogen oder halogenhaltigen Verbindungen sondern durch die ganz normalen "Brandgase" und die entstehen immer egal was für ein FR enthalten ist.

    MfG
    Michael

  • Die meisten Brandopfer sterben bzw. "schädigen" sich nicht durch die Halogen oder halogenhaltigen Verbindungen sondern durch die ganz normalen "Brandgase" und die entstehen immer egal was für ein FR enthalten ist.

    @ Michael W,

    dabei geht`s doch nicht ausschliesslich um Brandopfer,man sollte

    die Personen, die damit arbeiten müssen, schliesslich nicht vergessen,

    wurde aber hier im Forum schon mal diskutiert.

    PBBs stehen im Verdacht, toxisch und karzinogen sowie leberschädigend zu sein. Außerdem werden toxische Eigenschaften mit Folgen wie Gedächtnis- und Muskelschwäche und Immundefekten vermutet.

    Dass man verschieden hoch gefüllte Polymere nicht miteinander

    vergleichen kann, ist schon klar, mir ging`s eigentlich um die Qualität

    der verschiedenen FR´s, und dabei kann man den toxikologischen

    Aspekt nicht ignorieren.

    mfg
    Peter

  • Hallo,

    also ich bin sehr dafür das ein Kunststoff den ich verarbeite nicht gesundheitsschädlich ist, ist schon sehr wichtig das stimmt.

    Aber mir geht es auch um die Qualität der Teile. Der Flammschutz den wir einsetzen gast was das Zeug hält! Und dann nach Anlauf 30min später kann ich schon die Entlüftungskanäle reinigen weil das Zeug wie ein weißer Belag alles zusetzt!

    Kann man den dagegen was machen Entlüftungsmäßig oder Vielleicht Luftdusche? Wer hat da Erfahrung? Wäre euch dankbar für jeden Tipp.

  • Hallo Andre,

    wie lange und wie hoch trocknest du das Material?

    Wie hoch ist die Verweilzeit?

    Wie gross ist das L/D Verhältnis?

    Hast schon mal versucht die Zylindertemperatur runter zu regeln?

    Hatten schon so ähnliche Probleme wie du sie beschreibst,

    war aber hauptsächlich auf zu hohe Massetemperaturen oder

    zu geringe Trocknung zurückzuführen.

    Wenn das alles nicht helfen sollte, versuch`s doch mal mit einer

    Maschinendüse mit Entgasung.

    mfg
    Peter

  • Hallo Peri,
    nur ein kurzes Statement, sonst driften wir zu weit ab.
    Das Material ist meist das geringste Problem, oft liegt es am Umgang bzw. Verarbeitung dessen, würden alle Materalien die toxische bzw. gesundheitsschädlichen Spaltprodukte freisetzen können minimieren, wäre der Polymerbereich ziemlich leer, Beispiele POM, TPU, PU, PVC, Laminierharze.
    Wie die Ausbildung in Deutschland ist habe ich am eigenen Leib mitbekommen bzw. sehe sie noch heute, zum Teil grauenhaft schlecht, gute Beispiel siehe Ausbildung.

    Michael W

  • Hast vielleicht recht, sollten uns auf das konzentrieren,

    weswegen wir hier im Forum miteinander kommunizieren,

    Alltagsprobleme,Verarbeitungsprobleme u.ä.

    Dass manche Kunststoffe nicht immer sonderlich gesund sind,

    ist ja hinlänglich bekannt.

    Habe ja im letzten Beitrag versucht mich auf die Verarbeitung zu

    konzentrieren =)

    mfg
    Peter

  • Hallo peri,

    mit den Temperaturen ist das so ne Sache. wenn ich das Material kälter fahre dann ist das Fehlerbild was die schlieren angeht besser aber ganz krieg ich die nicht weg.

    Habe den Nachteil das ich zu weit von den Materialaufbereitung bin das heißt wir haben eine eigene Abteilung und die jungs stellen uns das Material zu verfügung und die lassen sich nichts sagen.

    Hab schon ma angesprochen wegen der Restfeuchte im Sommer weil ja die Luftfeuchtigkeit ja höher ist aber die sind leider keine Fachmänner die haben es auch irgentwie sich angeeignet und meinen es wäre alles in bester Ordnung.

    Ich kann auch leider keine Versuche fahren weil man sagt mir das das Material wurde geprüft und ausreichen getestet und es ist in bester Ordnung obwohl ich als Kunststoff-Formgeber es total anders sehe.

    Ich versuche immer meine werkzeuge so zu plannen das ich keine all zu lange Verweilzeit habe. Restmassepolster ist auch bei mir ein sehr wichtiger Faktor bewegt sich je nach Schneckengröße zwischen 3-8mm.

    Was meinst du mit einer Maschinendüse mit Entgasung gibt es solche.Wenn ja dann würde mich der Hersteller interesieren.

    Wir verwenden Nadelverschlußdüsen was wiederum zu einer zusätzlichen Scherung des ohnehin schon thermisch zersetzten Materilas, führt.

  • Hallo Andre,

    wenn eure Leute von der Materialaufbereitung keine Fachleute sind und die es sich nur irgendwie angeeignet haben, dann können sie dir auch nicht sagen das das in Ordnung ist.

    An welchem Teil wurde das Material geprüft ist es vergleichbar mit dem das du fertigen mußt oder waren das Prüfkörper, laß dir die Teile einmal zeigen, wenn das geht (wahrscheinlich nicht).
    Mit welchem Mischungsverhältnis wurde die Prüfungen durchgeführt, woher stammt das Mahlgut wenn eines verwendet wird.
    Wie prüft eure Materialaufbereitung eigentlich die Restfeuchte?
    Hast Du die Möglichkeit Material ohne Mahlgut zu verwenden. Spritz daraus mal Teile und vergleich diese.

    MfG
    Michael W

    Edited once, last by Michael W (July 20, 2007 at 11:29 PM).

  • Hi Andre,

    Wir verwenden Nadelverschlußdüsen was wiederum zu einer zusätzlichen Scherung des ohnehin schon thermisch zersetzten Materilas, führt.
    Könnte doch schon eine Lösung für dein Problem sein.

    Frag mal hier nach, meine die könnten Entgasungsdüsen haben:

    http://www.ofs-filtersysteme.de/

    Wer entscheidet denn bei Euch, wie lange und wie hoch ein Material

    getrocknet werden sollte?

    Hast meine Frage nach der Verweilzeit aber nicht beantwortet, ist

    immens wichtig bei der Verarbeitung von PA/FR.

    Habe erst kürzlich Versuche gefahren bis in den Grenzbereich

    um für einen Kunden abschliessend eine Beurteilung über dieses

    Material geben zu können, da ein Lieferant unseres Kunden

    ähnliche Probleme hatte, wie du sie beschreibst.


    mfg
    Peter

  • Hallo peri,

    danke erstmal für die Empfehlung. Weiß aber nicht ob wir diese Entgasungsdüsen einsetzen dürfen. Der Herrsteller muß Zertifiziert sein bevor wir überhaupt bei ihm irgentetwas bestellen.
    Oder er muß unserer Hausnorm entsprechen frag mich nicht genau wie diese Norm ausssieht oder was sie beinhaltet.

    Ich hab ja schon erwähnt so komisch es auch klingt wir als einrichter kriegen nur das Material und uns wird auch gesagt das es trocken ist und in der entsprechenden restfeuchte toleranz sich befindet. Des weiteren haben wir keine Einflussmöglichkeiten.

    Neuware ist bei uns ausgeschlossen nur eine 50:50 mit Mahlgut vermischte Neuware darf verarbeitet werden!

    Jetzt zu der Verweilzeit. Also ich versuche nicht unter 1D und nicht über 3D mit dem Dosierweg zu arbeiten oder min.4 und nicht länger als 10 min die Masse im Zylinder weilen zu lassen und zu 99% klappt es auch.

    Also wenn du meinst das ich mit Hilfe eines Indikators oder mit hilfe von Nomogrammen die Verweilzeit ermittle dann muß ich dich enttäuschen denn das ist mir viel zu viel theorie die in manchen Fällen auch sehr nützlich sein mag aber weniger in meinem Fall.

    Wie ermittelst du deine Verweilteit? Wie funktioniert die Engasungsdüse? Sowie eine Entgasungsschneke,etwa?

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