HILFE!! Oberflächenprobleme

  • Hallo zusammen!

    Wir haben ein Problem mit einem Teil mit der geometrie eines Ringes besitzt, gegenüber vom Anspritzpunkt sind immer schlieren oder eine bindenaht, ich kann es leider nicht genau definieren.
    Es ist eine 4-fach Form mit Heißkanal und es tritt eigentlich fast immer bei allen Nestern auf.
    Kann man da Spritztechnisch oder am WKZ was optimieren?

    Besten Dank...

  • Hallo More,
    wie du beschreibst ist der Fehler gegenüber vom Anspritzpunkt,ich gebe die Recht das es sich wahrscheinlich um eine Fließnaht handelt da hier offensichtlich die getrennte Fließfront wieder aufeinander trifft.
    Hier meine Vorschläge :
    -Entlüftung ins Werkzeug einbringen(Schlieren)
    -Zuhaltekraft (wenn möglich) reduzieren
    -Werkzeugtemperatur erhöhen (Fließnaht)
    -Profil der Einspritzgeschwindigkeiten verändern.

    Ich hoffe ich habe dir etwas weitergeholfen.
    Gruß
    PApapst :]

  • =) Sehr geholfen, danke.

    Aber wie bring ich das der Fertigung bei, wenn man denen was sagt kommen immer so nette, hilfsbereite Feedbacks...

    Einer unserer Leute meinte das man das Problem nur in den Griff bekommt, wenn man es schafft, alle 4 Nester gleichzeitig zu füllen.
    Ist das realistisch :confused_face:

    Besten Dank im Voraus...

  • Quote

    Original von More

    Einer unserer Leute meinte das man das Problem nur in den Griff bekommt, wenn man es schafft, alle 4 Nester gleichzeitig zu füllen.
    Ist das realistisch :confused_face:

    Besten Dank im Voraus...

    Kann ich nicht so richtig nachvollziehen. Beim Heißkanal ist es sicherlich erstrebenswert alle Nester gleichmäßig zu füllen. Das geht aber meist schon nicht, da die Nester übereinander angeordnet sind so mit die unteren Nester sich zu erst füllen (Schwerkraft).
    Ansonsten hat PApapst schon gute Hinweise gegeben.
    Weiterhin kannst Du versuchen, um die Bindenaht zu minimieren:
    - Massetemperatur, Nachdruck erhöhen
    Um eine bessere Bindenahtfestigkeit zu erzielen, wenn Du die Bindenaht nicht weg bekommst:
    - Material mit höherer Bindenahtfestigkeit verwenden

  • Hallo HK,Hallo More,
    ich nochmal.
    Ich bin schon der Meinung das ein Heißkanal eine 90-95%tige gleichmäßige Füllung erreichen muß,wobei das sicherlich auch vom Gewicht des Teiles abhängt.
    In dem Unternehmen in dem ich tätig bin werden Füllunterschiede nicht akzeptiert und der Hersteller des HK-Systems wird in die Pflicht genommen.
    Ich möchte keine Werbung machen aber wir setze Ewi... aus Frankenberg ein und sind mit der Qualität der Systeme und dem Service sehr zufrieden.

    Gruß
    PApapst

  • Quote

    Original von PApapst
    Hallo HK,Hallo More,
    ich nochmal.
    Ich bin schon der Meinung das ein Heißkanal eine 90-95%tige gleichmäßige Füllung erreichen muß,wobei das sicherlich auch vom Gewicht des Teiles abhängt.

    Gruß
    PApapst

    Hallo,
    ich meine ja auch nicht den Füllgrad des Spritzlings - ist schon klar, dass die Teile aufs zentel Gramm genau sein müssen (oder noch feiner).
    Ich habe vom Füllvorgang gesprochen, sprich das Einspritzen. Es werden beim Einspritzen nie alle Nester die gleiche Menge Material erhalten. Mach mal ne Füllstudie, da sieht man das sich in manchen Nestern ein bisschen mehr Kunststoff befindet als in anderen. Den gleichen Füllgrad erreiche ich durch den Nachdruck.

  • Hallo More,
    das würde mich auch interessieren,wir Ihr das Problem gelöst habt.

    Langsam fängt es an mir Spaß im Forum zu machen,ich hätte mich schon viel früher anmelden sollen.

    Gruß
    PApapst :grinning_squinting_face:

  • Hallo,
    ich meine schon, dass eine gleichmäßige Füllung der Nester angestrebt werden muß!
    Entweder durch angleichen der HK- Düsentemperatur, oder aber, wo nur mit einer Düse auf Unterverteiler angespritzt wird, durch anpassen der Anschnitte.
    Da muß wiederum beachtet werden, dass sich das Fließverhalten mit Änderung der Einspritzgeschwindigkeit auch ändern kann.
    Dass Heißt: erst mal eine optimale Einstellung finden und dann das Werkzeug anpassen.

    Schönen Tag noch!

  • Nein gelöst noch nicht!
    Ich glaube auch nicht das hier keiner auf mich hört!
    Unsere Fertigung behauptet "das ist ein so komplexes Teil..."
    Aber ich melde mich falls wir das hinbekommen!

    Nochmal Besten Dank an alle...

  • Hallo zusammen,

    sicherlich ist schon viel richtiges geschrieben worden.

    Dass ein heisskanal balanciert sein muss ist eine selbstverständlichkeit und bedarf im Grunde nicht der Erwähnung, da es aber viele gibt, denen diese Zusammenhänge unklar sind, auch an dieser Stele nochmals der Hinweis, dass eine rheologische Balancierung vom HK-Hersteller im Vorfeld schon berücksichtigt werden muss. Fehler in der Rheologie können kaum durhc den Anwender duch eine thermische Balancierung an der Maschine mittels unterschiedlichen Temperaturen im Bereic des Heißkanales nicht ausgeglichen werden. Ein Heißkanal ist als eine Art Druckwaage zu sehen, aber dass soll hier nicht nähr erläutert werden, könnte für die ungeübten Leser leicht unverständlich sein.

    Was dei Bindenaht angeht so ist "Entlüftung" das erste Mittel der Wahl, denn alles andere geht auf dei Zykluszeit. Bei einem neuen Werkzeug sollte man auch im Vorfeld bei der Konstuktion diesen Schwachpunkt sehen und werkzeugtechnisch vorbeugen, die techniken dazu sind mittlerweile aus meiner Sicht ausgereift genug. Sicherlich muss dann auch seitens der Fertigung noch etwas aufgerüstet werden (spezielle Temperiergeräte), was aber lohnt, da man so in eine neue Technologie hinein kommt! Von Selbstbauten im Bereic der Temperierung rate ich aus Erfahrung dringend ab, dass kommt meistens teurer als eine gekaufte Lösung!

  • Ich glaube der gute Mann sollte seine Facharbeiter erstmal etwas weiterbilden, denn dass was ihr ihm gesagt habt, ist total richtig.
    Dennoch lernt man das in der Ausbildung im ersten oder zweitem Lehrjahr.

    Zum HK kann ich nur sagen, das dort beim Werkzeugbau oft gespart wird, denn ein ausbalancierter HK kostet nun etwas mehr und dann
    vielleich auch noch aus einem Katalog und nicht von einem Spezialisten.

    Ich habe dennoch einen guten technischen Tip.
    Baue Abstützplatten (Druckplatten) in die Form und unterlege diese mit einem hundertstel Blech.
    Somit hälst du die Form auf und spritzt dennoch kein Grat.
    Damit erreichst du eine flächige Entlüftung und keine punktuelle, die schnell verschmutzt!!!

    Edited 4 times, last by sebi (August 16, 2007 at 8:49 AM).

  • Hallo More,

    Einen Versuch wäre es wert, wenn Du den Umschaltpunkt für den Nachdruck etwas früher kommen läßt. (Ich höre jetzt schon den Aufschrei in der Fangemeinde ....) Du musst Dir darüber klar sein, dass Du die nicht ganz gefüllte Kavität mit dem Nachdruck dann noch ausfüllen mußt.

    Möglicherweise hat die in den Kavitäten eingeschlossene Luft nicht ausreichend Zeit , zu entweichen.

    Wenn Deine Parameter-Änderungen nichts bringen und auch Entlüftungskanäle nicht verbessert werden können, weil es die Teilegeometrie nicht zulässt, bliebe noch der Einsatz einer Vakuumpumpe, um die Luft vor und während dem Einspritzen zumindest teilweise aus den Kavitäten abzusaugen.

    Es gilt aber wie bei allen Eingriffen in den Ablauf : Prüfen ,was sich dadurch an meinen Massen und am Gewicht ändert und ganz wichtig was macht meine Streuung der Masse und Gewichte.

    mfg OPA

  • Hallo,

    wenn man ein entlüftungsproblem hat und es nicht mit entsprechenden "tricks" egalisiert bekommt, hilft nur eine konstruktive Änderung in den Problembereichen.

    Zu Zeiten, wo es noch keine Funkenerosionstechnik gab, da wurde "gschachtelt", dass kennen die meisten, jüngeren heute nicht mehr. da gab es nicht so viele Entlüftungsprobleme.

    Wer dann sagt, dass muss so gehen, den lasse ich immer machen, lasse mich gerne belehren, aber bislang sind mir alle Schlaumeier den Beweis schuldig geblieben :winking_face:

  • Hallo zusammen,

    ich kann nur bestätigen, was Zauberer schreibt, habe früher selber als Formrnbauer Konturen über zig Einsätze im Werkzeug ohne Erodieren bilden müssen, da war die Entlüftung natürlich besser ...
    Die beste Erfahrung habe ich zwecks Entlüften gemacht, indem um die gesamte Kavität ein Kanal gefräst wird - Abstand ca. 5mm - und dieser 5mm-Steg muß dann ca. 0.03mm unterhalb der Trennung liegen (abschleifen o.ä.). Dadurch ist die gesamte Kavität entlüftet. Wenn man dann noch Probleme hat. macht man den Ableitungskanal nach außen zu und zieht während des Einspritzens auf diesen umlaufenden Entlüftungskanal ein Vakuum, so ist die gesamte Kavität von Beginn Spritzen mit einem minimalen Unterdruck, und es entsteht kein Gegendruck auf der Fließfront beim Füllen.

  • Wollte mich nochmal für eure Anregungen, Kommentar und Meinungen bedanken!
    Wir haben die Probleme wieder im Griff obwohl nichts, gar NICHTS, geändert wurde...
    Und das ist das Problem das ich mit Kunststoff habe, er macht was er will!!!

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