Probleme mit Frianyl A63 // PA6.6

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und seid ca. 1,5 Jahren im Spritzguss tätig. Ich habe vor ca. 10 Jahren schon mal in dem Bereich kurz gearbeitet. Nun habe ich aber das ganze für mich. Bis jetzt gab es auch keine Großen Problemen.

    Ich habe noch einen Ansprechpartner den ich immer mal wieder kontaktieren kann. Aber auch dieser weiß nicht mehr weiter.

    Wir haben einen Artikel den fahren wir 1 bis 2 mal im Jahr dann, aber auch gleich 50.000 bis 80.000 Stück. Der Artikel lief Anfang- und Mitte letzten Jahres ohne Probleme. Einfach komplett durch.

    Dieses Jahr gibt es nur Probleme. Die Teile bleiben im Nest hängen. Kommen nicht richtig raus. Das Werkzeug wurde schon mehrmals gescheckt. Man konnte nix finden. Außer einer Anmerkung man könnte mehr Auswerfer einbauen.

    Das ding ist aber es lief ja die ganze Zeit, warum nun mehr Auswerfer.

    Ich glaube es liegt am Material. Nur bin ich da mit meiner These sehr allein auf Weiterflur. Viele denken Programm vorhanden Material vorhanden was soll es da für Probleme geben.


    Nun habe ich raus bekommen. Es ist eine andere Charge als die letzten Jahre. Das Material wird nicht mehr hergestellt. Es wurde alles aufgekauft was möglich war. Das bedeutet einige Säcke können auch schon Jahre irgendwo ganz lange gelegen haben.

    Ich habe die Werkzeugtemperatur hoch gesetzt. Es wurde nicht besser. Runter gesetzt es wurde nicht besser. Das gleiche bei der Schnecke. Zeitweise kamen dann mal Teile raus. Und dann ging es wieder nicht.

    Das Material wird bei 70 Grad getrocknet. Dann runter auf 40 Grad damit es im Ofen nicht verbrennt. Und keine Feuchtigkeit zieht. Laut Hersteller 4 Std. bei 60 bis 80. Auch hier haben wir schon einiges ausprobiert. mit 4 Std und dann Ofen aus. einen ganzen tag bei 70 Grad. Oder aber 4 Std und dann reduzieren.

    Wir haben nun schon 2 Chargen verschiedene Säcke im Gebrauch. Und kommen einfach nicht weiter.


    Welche Möglichkeiten hätte ich noch ?

    Oder einfach noch mal eine andere Charge kommen lassen ?


    Über Hilfe wäre ich sehr Dankbar.

  • Moin,

    gleiche Maschine , gleiches Programm.

    Es sind 4 Nester. Wenn immer das gleiche Nest hängen bleibt würde ich stark auf das Werkzeug tippen. Nur leider ist das nicht der Fall. Mal links mal rechts mal oben mal unten. Entweder 1 Nest , 2 oder alle Nester.

    Das mit der Werkzeugtemperierung kann ich noch mal schauen.

    Oh vergessen. Wir haben auch das probiert früher oder später auswerfen.

  • Ja die Teile bleiben an der AS hängen. Die Auswerfer verformen das Teil. Es hängt dann halb im Nest und halb draußen.

    Beim auffahren des Werkzeug fahren die Auswerfer ein stück vor. Damit die Teile aus dem Nest kommen. Dann wird gerüttelt und zusätzlich noch Luft eingesetzt. Aber schon beim vorfahren verformen die Teile. Auch hier haben wir die Kraft geändert, den Weg. War keine Verbesserung.


    Das mit der Restfeuchte werden wir jetzt nochmal mit aufnehmen.

  • Wie hoch sind die Temperaturen am Bauteil, wenn die Auswerfer die Bauteile schon verformen? Habt ihr es schon mit längerer Kühlzeit probiert? Nicht ideal, aber das Material und die Konstruktion entscheiden über die Kühlzeit.

  • Unter Frianyl A63 findet man verschiedenste Typen und Füllgrade… ihr seid sicher, dass ihr die richtige Type erwischt habt? 😅

    Klingt selbstverständlich, aber so eine Verwechslung ist bei uns auch schon mal vorgekommen 🫣. Da reicht manchmal schon ein unauffälliger Buchstabe mehr oder weniger in der Typbezeichnung.

  • Wir bekommen das Material direkt vom Kunden gestellt. Aber ich werde das mal weiter geben.


    Ja längere Kühlzeit haben wir probiert. Das Bauteil ist nicht sehr groß ca 4 im Durchmesser und 1 dick.

    In der vorderen Heizzone haben wir 280 Grad und am Werkzeug 55 Grad.

    Auch Werkzeug wärmer oder kälter Kühlzeit rauf runter hat keine Vorteile gebracht.

  • Hört sich an, als wenn das Werkzeug jetzt überladen wird. Das ist oft Folge von Materialien die Scheinbar noch das Gleiche sein sollen aber trotzdem vertauscht wurden. Gerade bei vom Kunden beigestellten Waren (vielleicht auch noch in neutralen Verpackungen) kann das natürlich geschehen sein. Vielleicht ist die Visko eine andere und daher passen die SG-Parameter nicht mehr wie gewohnt. Auch der Kunde kauft dort wo es für ihn am günstigsten ist. Und wenn er da schon mal was anderes bekommt als er eigentlich haben will kommt es dann zu entsprechenden Schwierigkeiten.

    Wenn ihr von den bisherigen Lieferungen entsprechende Rückstellmuster habt, könnt ihr ganz einfach mal die Granulate (Form, Größe, Farbe) vergleichen, oder tatsächlich prüfen lassen (evtl. extern), ob es wirklich die gleichen Werkstoffe sind. Ihr könnt es auch beim Kunden reklamieren, da die Verarbeitbarkeit nicht mehr entsprechend möglich ist. Oder ihr müsst neu abmustern (mit Berechnung der Musterkosten). Wenn das genannte Material nicht mehr hergestellt wird (Chargennummer ist da völlig egal) und euer Kunde alles mögliche kauft und dann an euch weitergibt, muss er sich auf diese Verfahren einlassen, egal wie groß die Aufträge von ihm sind. Ist natürlich auch eine Frage der vertraglichen Situation. Normaler Weise ist es nicht so, dass ihr nachweisen müsst, das es ein anderes geliefertes Material ist, wenn ihr eine entsprechende Aufzeichnung der Spritzgießparameter habt. Wenn am Werkzeug etc. nichts geändert wurde und die Parameter und die Dokumentationen noch identisch sind muss der Kunde die Reklamation entsprechend bearbeiten.

  • Hast Du ein TDS vom Material und die GENAUE Bezeichnung auf den Gebinden?

    Ist im Prozess irgendwas anders mit dieser Charge? z.B. der Druckbedarf - höher, geringer, gleich?

    Füllstudie gemacht, um zu schauen WANN die Probleme beginnen?

    Entformhilfe probiert via Masterbatch?

  • "Beim auffahren des Werkzeug fahren die Auswerfer ein stück vor."

    Das deutet darauf hin, dass die Rückdrückstifte in der Auswerferplatte etwas zu lang sind.
    Oder das Auswerferventil hat eine Macke. Gibt es die Möglichkeit, die Funktion "Auswerfer zurück" unter Druck zu belassen?

    Auf jeden Fall werden die Teile schon beim Entriegeln/ Schließkraft-Abbau in der Form bewegt. Da alle Führungen etwas Spiel haben, ist es möglich, dass die Auswerferplatte sich unterschiedlich bewegt, leicht verkantet. Deshalb sind unterschiedliche Teile von dem Fehler betroffen!

    Lutz aus dem Oberharz
    (fast in Rente!)

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