Drehmoment an Düsenspitzen

  • Guten Tag, ich benötige mal eure Kollektive Intelligenz.

    Wir haben seit längerer Zeit das Problem das öfters düsen und Düsenköpfe das zeitliche segnen. Daraufhin wurden nach und nach alles ersetzt. Nun haben wir wieder welche die defekt sind. Da kam mir die Frage auf, liegt es eventuell am falschen Drehmoment? Der Drehmomentschlüssel der aktuell verwendet wird ist gefühlt aus dem Krieg und die Skala lässt sich kaum bis gar nicht mehr lesen, aktuell steht er (laut Aussage unseren technischen Leiter) auf 190nm.

    Was in meinen Augen für die kleinen offene Düsen (M24x1,5). Leider habe ich aber auch in den Datenblättern die wir haben für die Maschinen keine Hinweise gefunden auf solche Daten, gibt es dafür vorgeschriebene Drehmomente o.ä? Und wie wechselt ihr eure düsen? Irgendwelchen Fachtipps?

  • Wenn er schon so alt ist, dass die Skala nicht mehr gelesen werden kann, dann sollte er getauscht werden. Drehmomentschlüssel, die nicht entspannt werden, verstellen sich auch mal gerne, wodurch die Skala mit dem tatsächlichen Wert nicht übereinstimmt und es zu einem höheren Drehmoment kommen kann.

  • Danke gut zu wissen!

    Wir haben jetzt einen neuen nachdem ich Mal angesprochen habe. Ich werde nächste Woche mal bei Arburg nachfragen ob die Datenblätter oder ähnliches habe für solche Fälle.

  • Sorry, da hab ich die Seite mit den Drehmomenten für die Düsen, Düsenspitzen, Adapter und Schneckenspitzen nicht mitbekommen. Mein Fehler.

    Das ist alles Bestandteil der Servicekurse bei ARBURG. Werde ich gewiss nachliefern.:smiling_face_with_halo:

    Wenn ich mich recht erinnere waren das 300nm für die Düsenspitze und 400nm für den Düsenkörper. Deswegen die Bemerkung: auch zu niedriges DM kann Gewinde schädigen. Da bist du mit deinen 190nm also noch weit weg von.

    Aber mal ehrlich: So heftig ziehen wir die Düsen nicht an. Man will sie ja auch irgendwann mal wieder abkriegen. :smiling_face_with_sunglasses: Handfest, aufwärmen lassen (200-240°C) und dann einen leichten Hammerschlag auf den Schlüssel. Und uns ist noch nie eine Düse kaputt gegangen.

    Wird da vielleicht mit schlechten Einstellungen (Nullpunkt, Geschwindigkeit, Anlagedruck, Zentrierung etc.) gefahren?

  • "Der Drehmomentschlüssel der aktuell verwendet wird ist gefühlt aus dem Krieg"

    Wir haben VIB- Werkzeuge mit vorgeschriebenem Drehmoment festgezogen. Der Drehmomentschlüssel musste jedes Jahr kalibriert werden! Das war eine Forderung vom Kunden!

    Das Drehmoment wird über das Spannen einer Feder eingestellt. Deshalb MÜSSEN die Schlüssel zum Ende der Arbeit auf "0" gestellt werden: Federn, die ständig gespannt sind, werden "müde" = Das Auslösemoment wird kleiner!

    Mir ist so, als hätte ich irgendwo gelesen: Neuere, elektronisch einstellbare Drehmomentschlüssel entlasten sich beim Ausschalten automatisch. Beim Einschalten wird die letzte Einstellung automatisch geladen!
    Kann auch sein, dass ich das nur geträumt habe.

    Lutz aus dem Oberharz
    (noch 3 Monate und 6 Tage bis zur Rente!)

  • Hy,

    Meine Erfahrung ist das es Probleme mit dem Gewinde gibt wenn die Düsen kalt angeknallt werden und der Zylinder auf Temperatur ist. Unsere Vorgehensweise ist normal so Düse leicht andrehen, 5 Minuten warten bis die Temperatur angeglichen ist, Düse nochmal aufdrehen, zudrehen und Schlag mit Hammer fertig. Da braucht es auch keinen Drehmomentschlüssel.

    Die gleiche Vorgehensweise haben wir auch beim Düsenkörper.

    Wenn eine Düse kalt angezogen wird muss man wie ein Ochse draufschlagen bis sie aufgeht. Wenn eine Düse ausgebaut wird sollte man auch gleich das Gewinde mit der Drahtbürste reinigen dann gibts beim einbauen auch weniger Probleme, doch leider gibts auch bei uns schwarze Schafe die solche einfachen Handgriffe nicht beherzigen können.


    Lg Flo

  • Ich sage mal auch, Düsen werden warm handfest angezogen, und dann mit Hammerschlag "nachgezogen". Jetzt mal eine generelle Verständnisfrage, was geht bei euren Düsen kaputt? Ich bin jetzt über 16 Jahre als Monteur unterwegs, und was am häufigsten an den Düsen an unseren Maschinen kaputt geht, ist das Düsenloch/Radius, sprich wird meistens durch einen zu hohen Anlagedruck verursacht. Vielleicht wäre das auch mal etwas, dem man nachgehen könnte/müsste.

  • Danke für die vielen Infos!

    Mein Ablauf war bisher so, das die neue düse mit Keramikpaste bestrichen wird, nur am Gewinde. Danach eingedreht wird, Handfest bis Wiederstand kommt und danach 1 bis 2 Umdrehungen wieder raus. Lass sie eine Weile aufwärmen und drehe sie dann mit dem Drehmoment fest. Vorher wird natürlich noch die Zieltemperatur eingestellt bevor sie festgezogen wird.

    Und ja, wir konnten das bei uns schon öfters beobachten das gewisse Mitarbeiter die Zeit nicht abwarten konnten und die Düsen einfach reingeknallt haben mit einem 1m Rohr als Verlängerung. Das war auch der Grund für den Drehmomentschlüssel.

    Zusätzlich haben wir zurzeit viele düsen die ausermitte sind aber dem bin ich schon nachgegangen und habe das dem jeweiligen Chef Berichtet. Mehr kann ich nun aber auch nicht machen. Gibt viele Dinge die aktuell im argen sind da der nötige Mitarbeiter längerfristig ausfällt und es niemanden gibt der einspringen kann. Deshalb Versuche ich das ein wenig im Auge zu behalten und das was ich machen kann, selber zu machen. Schließlich sind wir, die damit arbeiten müssen.

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!