Werkzeugverspannungen

  • Hallo zusammen,
    in der Fertigung hatten wir folgendes Problem!!! Auf unserer 250 Tonnen Demag-Maschine hatten unsere Einrichter zum wiederholten Male ein Werkzeug aufgespannt. Obwohl vom Werkzeug (Schieberwergzeug) alles in Ordnung war konnte das Werkzeug nur mit erhöhtem Schließdruck (Wkz.-Schutzdruck) geschlossen werden. Wir haben dann eine Mikromessung auf dem Werkzeug (Uhr) vorgenommen. Hierbei zeigte die Messung beim einfahren der Bolzen in die Werkzeugbuchsen eine Anzeige von 0,06 mm. Die Messingbuchsen der Holmen waren in Ordnung. Wir haben folgendes feststellen können: Das Werkzeug 800mm x 600 mm war Düsenseitig mit einem Zentrierring zentriert. Die Auswerferseite war ebenfalls mit einem Zentrierring ausgestattet. Wir haben den Zentrierring der Auswerferseite entfernt. Das Problem der Werkzeugverspannung war weg. Der Werkzeugschutzdruck konnte erheblich gesenkt werden. Das Werkzeug fährt Butterweich zusammen.
    Meine Frage: Ist es richtig um Werkzeugverspannungen zu vermeiden;
    nur die Düsenseite zentriert und die Auswerferseite generell nicht zentriert? Egal ob ein kleines oder ein großes Werkzeug.

    MfG

    Eliot N.

  • Hallo

    Benutzt ihr Wärmeplatten ?
    Wenn die Paralität nicht passt, kann das schon mal passieren.

    andere Frage

    Wird beim zufahren der beweglichen Aufspannplatte nur auf Anschlag
    gefahren oder baut ihr Schließkraft auf, bevor ihr anpratzt?

  • Hallo Elliot,
    kommt auf die Werkzeuggröße an. Bei kleinen Werkzeugen bis ca. 500kg reicht auch eine Seite zu zentrieren. Bei Werkzeugen über 500kg würde ich um eine zusätzliche Unterstützung zu erreichen beide Seiten zentrieren.

    Du kannst davon ausgehen, dass die Platten der Maschine bzw. die Zentrierungen auf gleicher höhe sind. In Deinem Fall denke ich, dass der Zentrierring nicht passt.

    Oder wie Dima schrieb, erst anpratzen nachdem Zuhaltekraft aufgebaut worden ist, damit sich das Werkzeug setzen kann.

  • Hallo

    Wir hatten schon mal ähnliche Probleme bei 2 älteren Maschinen, haben dann dem Zentrierring auf der AW-Seite 1-2 Zehntel Luft gegeben und - wie immer - erst unter Schließkraft angezogen...

    Bei nseren Netstals ist auf der AW-Seite generell kein Zentrierring vorgesehen..

  • hallo,

    etwas Luft an den Zentrierringen ist empfehlenswert, auch das Festsspannen der beweglichen Seite unter Druck sollte üblich sein!

    Was über die Dämmplatten gesagt wurde ist ebenfalls rictig!

    Ganz ohne die bewegliche Zentreirung zu fahren ist meiner ansicht nach fahrnlässig, gerade bei großen Werkzeugen!

  • Hallo,

    hatten dieses problem auch schon, war aber meistens da durch zu lösen das wir das werkzeug erst unter schliesskraft befestigt haben!

    Zu der Sache mit Zentrierringen bei grossen Werkzeugen auf beiden Seiten, finde ich auch fahrlässig das nicht zu machen! Vorallem bei Werkzeugen die nicht direkt verschraubt werden mit der schliessseitigen Aufspannplatte! Nur Briden reichen oft nicht aus bei solchen Werkzeugen...hatten auch schon fälle in denen die Schliessseite der Form während der Serie langsam runter rutschte!

  • Hallo Eliot,
    Du hast alles Richtig gemacht, überlege dir nur einen Schutz das das Werkzeug nicht herunter fallen kann.

    Generell sollte immer darauf geachtet werden das keine Überbestimmtheit auftreten kann. bedeutet wenn du das WZ schon auf der FAP in X und Y spannst solltest du das auf der BAP nicht nochmals machen da kein Maschinenhersteller dir hier genauigkeiten unter 0,05mm garantiert.

  • Bei mir im Geschäft wird immer unter Schließkraft gebrazt und alle (über 2000 Werkzeuge) sind ohne Auswerferzentrierung ausgestattet.
    Bei dem einen oder anderen Wz kommt es allerdings auch vor, dass es mit dem höchsten Wz-Schutz fahren muss, es scheint als ob die Führungsbolzen und Führungen zu wenig Spiel haben, denn sowie noch mehr gefettet wird - wird's besser, aber nach mehr als 10 Schuss das selbe Spiel wieder... besonders mit einem Wz-Schutzkurve kann man dies auslesen...

  • hallo
    also bei uns ist es so das mit und ohne (also unterschiedlich) Zentrierring auf der Auswerferseite werkzeug eingebaut wird.
    Wir sind bei uns gerade am diskutieren ob man 2K maschinen an der Düsenseite mit 2 Zentrierringen da 2 düsen und an der Auswerferseite mit einem Zentrierring ausgestattet werden soll, oder an der düsenseite 1 und auswerferseite 1.
    Eine umfrage hat ergeben mehr fanden 2 düsenseitig für sicherer und schneller einzubauen.
    weis da einer was?

    Gruß Cora

  • Hi,
    wir haben zwar noch keine 2K (ist in Planung) aber wir haben 2 Arburgs bei denen wir das Aggregat verschieben müssen (Düse aussermittig) und bei den Werkzeugen, wo dies benötigt wird, hat es dann 1 1/2 Zentrierringe.
    Daraufhin würde ich zustimmen zwei Zentrierringe zu benutzen, um schon im Vorfeld beide Düsen zu zentrieren.
    Auswerferseitige Zentrierungen finde ich erst bei ca. 3-4 Tonnen der Auswerferseite sinnvoll, weils dann erst rutscht :face_with_tongue: (- erfahrungsgemäß 8o), aber sicherlich ist es sicherer eine AS-Zentrierung zu haben.

  • Gut das der 2K Bereich angesprochen wird
    und da auch gleich zu meiner Frage:

    Ich habe mit 2K kurzzeitig gearbeitet, Vertikal und horizontal.
    Wie ist das gemeint, wenn ihr sagt beide Düse mit Zentrierringe
    fixieren? das Verstehe ich nicht ganz. Weil ich auf der Düsenseite
    nur einen Durchbruch für eine Zentrierung kenne.

  • Also unsere 2 und 3K Werkzeuge haben wie all unsere anderen Werkzeuge auf der DS und der AS einen Zentrierring. Bis 4t auf der AS ohne Zentrierung? :winking_face_with_tongue: Das halte ich schon für kreuzgefährlich...ich sag mal bei unseren kleinen Maschinen bis 150t kann man auf der AS schonmal ohne Ring arbeiten aber bei größeren ist mir das zu gefährlich fürs WZ, Maschine und Mensch.

    Zum Thema 2K - Da kommt es ja auch aufs verwendete System an.

  • Quote

    Original von Dima
    das Verstehe ich nicht ganz. Weil ich auf der Düsenseite
    nur einen Durchbruch für eine Zentrierung kenne.

    He, soweit habe ich garnicht gedacht, mmh, das muss dann doch nochmal erklärt werden.

    Quote

    Original von KVL
    Bis 4t auf der AS ohne Zentrierung? Das halte ich schon für kreuzgefährlich

    Ich finde es auch nicht schön, aber ich hätte vllt dazu schreiben sollen, dass wir dann bei so einem Gewicht mehr Brazen verwenden und unter der AS auch nochmal 2 Brazen direkt verschrauben. Bei 4t AS und nur 4 Brazen? --> irgendwann hilft die Physik nimmer.

    Wie wäre es eigentlich bei dieser ganzen Diskussion, mal Magnetplatten zu erwähnen - Erfahrungen damit? Der einzige Nachteil der mir einfällt, ist die dann entstehende geringe Einbauhöhe und das die Platten möglichst sauber sind, wie ist es mit Verschmutzungen und Verbrennungen auf den Platten.

  • Hallo,

    sind 2 Aggregate an der SGM, die durch die fester Aufspannplatte tauchen (Ausnahme Monosandwitch-Verfahren, auch oftmals als 2K bezeichnet, hier nur eine Zentrierung und Düse!!!) so verfügt jedes über eine eigene Zentrierung, dich auch genutz werden sollte, damit die obere Düse nicht verdrückt wird (ebenso die ANgussbuchse).
    Darüber hinaus ist so eine lagezentrierung des Werkzeuges gegeben, die oftmals schon ausreicht um beim Entnehmen der Teile nach dem Werkzeugwechsel keine Änderungen am Entznahmesystem durchführen zu müssen!

  • servus Makromolekül,

    im + Bereich gar nicht, nur im - Bereich von 0,1 bis 0,3 bei größeren Durchmessern kanns auch a biser´l mehr sei.

    die maschinenhersteller sind mit den bohrungen meißt bei ...,0 desswegen nur die negativ toleranz beim ring.

    mfg

  • Also unsere Zentrierringe haben Außendurchmesser 250mm bzw. 350mm bei Großmaschinen. HIer muss eine minus-Toleranz bei den Ringen bestehen wenn man das Werkzeug noch rüsten will -Maschinenzentrierring ist auf 250,0 bzw. 350,0 gefertigt. Toleranz meistens bis -0,3mm mit Fase (45°) damit das Werkzeug in den Maschinenzentrierring flutscht.

    Ohne Zentrierring geht auch aber: dann müssen Auflageböcke für die Vertikale und Führungsklötze für die Horizontale Führung in den Werkzeugen bzw. Maschinen integriert sein. Und die Aufspannplattenmaße müssen nach EUROMAP genormt sein, sonst müsste man die Auflageböcke ständig umbauen. Bei unseren 50to schweren Werkzeugen wäre alles andere mehr als fahrlässig.

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