soll ich den Betrieb wechseln?

  • Hallo ihr Lieben...vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.

    ich bin jetzt im dritten Lehrjahr und würde gerne meine Ausbildung in einem anderen Betrieb fortsetzten,da mich das Verhalten meines Ausbilders echt fertig macht. Ständig nur angeschrien zu werden oder als doof verkauft zu werden, halte ich auf Dauer nicht aus. Außerdem musste ich auch feststellen, dass ich sehr viele Defizite habe, da der Betrieb mich nicht richtig fördert.
    Ich habe aber auch keine Vertrauensperson in der Firma, an die ich mich wenden könnte. Ich weiß zwar, dass ich mich an die IHK wenden kann, aber ich habe Angst davor, dass das Ganze nur umso schlimmer wird.
    Was würdet ihr mir raten? Soll ich das eine Jahr in meinem alten Betrieb noch durchziehen?
    Oder lieber jetzt die Notbremse ziehen, auch wenn sie etwas spät kommt?
    lg, Marina

  • Hallo Marina,

    das ist eine Entscheidung, die Dir sicher keiner gerne abnehmen wird.
    was ist denn mit dem Betriebsrat, ist einer vorhanden?

    Ein Problem wird sicher erstmal sein, auf die schnelle einen anderen Betrieb zu finden.
    Wechseln bedeutet:

    - neue Leute
    - vielleicht andere Maschinen ( Hersteller ), damit eventuell für Dich Fremde Steuerungen, relativ kurz vor der Prüfung kennenlernen. Das ist nicht jedermanns Ding!

    Hast Du schonmal das Gespräch mit Deinem Ausbilder gesucht? Ich weis, ist leichter gesagt als getan!

  • Hallo Marina,
    schwierige Situation.

    Wie immer gibt es mehrere Möglichkeiten die gegeneinander abzuwägen sind.

    1) Mit dem Vorgesetzten sprechen.
    Wenn er das Gespräch ernst nimmt kann es besser werden. Wenn du aber schreibst, das er immer rumschreit und dich nicht ernst nimmt, schätze ich mal, das das gleiche bei dem Gespräch passiert.

    2) Gespräch mit der IHK
    Die IHK wird irgendwann auch das Gespräch mit dem Ausbilder suchen. Dann kann es sein, wenn du nicht zuerst mit deinem Ausbilder gesprochen hast, das er sich übergangen fühlt. Nicht unbedingt eine basis das es besser wird.

    Ich würde mich bei Kollegen aus der Berufschule umhören, ob es Firmen gibt, die Ihre Lehrstellen nicht besetzen konnten oder die Leute suchen die Einrichter gelernt haben. Desweiteren kannst du auch im Vertrauen mit einem Berufschullehrer sprechen der gute Kontakte zur Industrie hat. Vieleicht ergibt sich die Möglichkeit bei einer anderen Firma anzufangen.

    Solltest du nichts anderes finden gibt es wieder 2 Möglichkeiten. Du kannst das letzte Lehrjahr irgendwie durchstehen, dich in der Berufschule noch mehr anstrengen um einen ordentlichen Abschluß zu machen und dadurch deine Chancen auf dem Arbeitsmark erhöhen.
    Wenn du der Meinung bist, das es schlimmer nicht mehr kommen kann, dann kannst du auch mit deinem Ausbilder ein Gespräch suchen. Egal was passiert, es kann nur besser werden.

    Natürlich ist es immer gut wenn du offen mit deinem Lerlingsaubilder sprechen kannst, dafür sollte er ja da sein. Als er sich für die Ausbildung von jungen Menschen entschieden hat, wollte er ja sein Wissen weitergeben und jungen Menschen den einstieg in Berufsleben ermöglichen. Vieleicht ist er ja frustriert. Wenn du Ihn auf deine Probleme aufmerksam machst, denkt er vieleicht darüber nach und ihr findet gemeinsam eine Möglichkeit.


    Egal was du machst. NIEMALS AUFGEBEN.

    Spätestens in einem Jahr kannst du machen was du willst und hast ein Ziel in deinem Leben erreicht. Das kann dir niemand mehr nehmen. Der Weg mag steinig sein, aber er lohnt sich.

    Ich wünsche dir viel Glück, viel Erfolgt und "HALT DIE OHREN STEIF".

    Mfg
    tech-freak

  • Hallo Marina,
    das Vertrauensverhältnis zwischen Azubi und dem Ausbilder muss stimmen, sonst besteht keine vernünftige Grundlage für eine erfolgreiche Ausbildung.

    Einerseits ist problematisch den Betrieb für ein Jahr zu wechseln, anderseits bestimmst Du damit Deine Zukunft. Was nützt es Dir wenn Du die Prüfung mit ach und krach bestehst, aber kein fundiertes Fachwissen hast, um nach der Ausbildung in dem Beruf arbeiten zu können.

    Im Punkto Betriebsrat schließe ich mich qs an. Ansonsten versuch, wenn es gar nicht mehr geht, kein Gespräch was genützt hat den Betrieb zu wechseln.

    Das ist Deine Zukunft.

  • hi Marina

    ich stand for 2 wochen for dem gleichen Problem.
    ich mach ein ba studium und schreibe gerade an einer Projektarbeit und im ganzen Betrieb hat keiner Zeit für. der Betreuer war eigendlich sonst immer recht nett aber seit ich an der Studienarbeit schaffe ist er zunehmend unfreundlicheer geworden und launisch. ich war immer nur zu langsam und muss jetzt schneller schaffen darf ihn aber nichts mehr fragen weil er ja meine Arbeit nachher zum teil bewertet.
    Ich bin hergegangen hab mit ihm gesprochen und hab ihm gesagt wie er zur zeit auf mich wirkt. Das ich ihnnix mehr frag und ihm nichts mehr sag weil ich keine Lust habe wieder eine pampige antwort zu bekommen und mir nur anzuhören das ich schlecht und zu langsam bin. gleichzeitig habe ich einen Termin mit dem Beauftragten in der Schule ausgemacht. hätte das gespräch nicht gefruchtet wäre ich zu dem geganen und gleichzeitig zum chef der Firma.

    Mein ausbilder war geschockt weil ich ihn so sehe und wie schlecht mirs eigendlich geht. muss man aber sagen den job mach ich gerne nur das menschliche ging garnicht.

    ende vom lied er hat jetzt angeschaut was ich bis jetzt gemacht habe und hat mir erklärt was er will und ist jetzt freundlicher. Zeit hat immer noch keiner für mich aber man kann nciht alles haben.

    mein tipp gespräch mit dem Ausbilder. ehrlich sagen wie es dir geht bzw was du gerne mehr machen willst was du lernen willst in deiner ausbildung. wenn das nciht fruchtet und je nachdem wie groß die Firma ist zum Betriebsrat oder dem chef der über dem Asubilder steht. nach dem Asubildergespräch wenns nicht funktioniert gleichzeitig mit betriebsratgespräch in der Schule dein Betreuer kontaktieren der weis manchmal obs da schonmal probleme gab und kann dir ein bisschen feedback geben.
    halt dir Ohren steif und wenn du abends heim kommst lass dich fallen sprech mit deine Eltern oder älteren Freudnen die dir da tipps geben können jeden tag ne viertel stunde nciht mehr und dann vergess die arbeit und mach dein Kopf frei. sonst gehst du unter.

    Gruß cora

  • Hallo Marina,

    leider hast du noch nichts geantwortet, welchen nächsten Schritt du anstrebst.
    Wenn du ein Problem - welches dir auferlegt wurde - lösen willst, kannst du eigendlich nur mit der entsprechenden Person im 4Augen-gespräch oder im beisein des Chefs versuchen eine vernünftige Lösung zu finden.
    Wenn dies nichts nützt oder sogar noch schlimmer wird, dann ist die nächste Anlaufstelle vielleicht die IHK usw
    Ein Kollege von mir meinte, das es bei seinem Sohn mal ähnlich war, dieser ist dann ganz einfach zur Arbeitsagentur (Arbeitsamt) und die sollen gleich einen anderen Lehrstellenplatz gesucht haben, in dem er seine Ausbildung zufriedenstellend beendigen konnte.

    Wiederum hast du Defizite, wie du mit denen klar kommst? --mmh, auf den Betrieb schieben wird wohl eher keine Lösung sein.

  • Hallo,
    ich denke dieses Thema ist sehr schwer von außen zu beurteilen.
    Zudem hier nur Dein Standpunkt vertreten ist. Nimms nicht persönlich, ist nicht böse gemeint. :winking_face:

    Also ich habe bei XXXX Werkzeugnacher gelernt und mein Meister war so streng, da war anschreien das netteste. Wirklich. heute würde ich mir wünschen er hätte mich noch härter ran genommen. ich habe sehr viel gelernt und kann sagen ich war ein sehr guter Werkzeugmacher.
    Aber jetzt kommts, ich war so was wie sein Lieblingslehrling , das habe ich erst sehr später gemerkt. Als ich nähmlich damals kündigte. Und das kam so:

    Ich war damals in einer ähnlichen Situation wie Du weil bei XXXX damals Kurzarbeit und Entlassungen anstanden. Also hatte ich überlegt den Arbeitgeber(Lehrstelle) zu wechseln.
    Habe ich dann auch, 8 Monate vor meiner Abschlußprüfung. Dazu noch von Industrie zur handelskammer. Das war hart kann ich sagen.
    Aber es war die richtige Entscheidung.

    Ob es für Dich die richtige ist kannst nur Du herausfinden. Ich denke aber einige hier haben Dir schon gute Tips gegeben. vor allem war cora sagte. Sprich mit den Leuten.

    Schreib mal wie es weiter geht.

    Gruss
    Christoph

    Anmerkung von qs:

    Ich habe den Namen des Betriebes entfernt! Nochmal an alle:
    Bitte keine Namen nennen, die ein schlechtes Bild auf jemanden werfen!
    Danke

    Punkt 8 in den Nutzungsbedingungen!

    http://www.kunststoffspritzer.de/Regeln-forum.htm

  • Hi ,
    also das ist wirklich ein leidiges Thema und immer noch in großen wie in kleinen Firmen ist die Ausbildung miserabel was das Fachliche angeht.

    Ich hatte in meiner Ausbildung einen netten Meister aber dafür war der Geselle Knüppelhart.. war auch manchmal gut so wie "Formenbauer" schreibt ..! Aber es war meistens doch zu übertrieben.
    In vielen fällen wird der azubi nur ausgenutzt und kurz vor der Prüfung mal was beigebracht.
    Das mußte ich schon in 2 von 3 Betrieben feststellen.
    Ich kannte sogar einen Azubi der zur IHK und dann mit dem Arbeitgeber vor Gericht zog ..(fachliche Ausbildung nicht nach Lehrplan etc.) danach war er unantastbar ,..bzw. er hat recht zugesprochen bekommen.

    Das beste wird sein Du sprichst mit Meister oder GF, danach mit IHK .

    Ich finde die Praktischen Lehrgänge (1Woche) der Kunstoff-Institute für sehr Lehrreich gerade für Azubis. Da lernen die Azubis meist mehr als in den 3-4 Jahren Ausbildung.
    Meist sieht es ja so aus das die Gesellen oder Meister gar keine Zeit haben vernünftig Auszubilden ..""

    Gruß

  • Quote

    Original von Engel
    in großen wie in kleinen Firmen ist die Ausbildung miserabel was das Fachliche angeht.

    Hallo Engel,
    sicherlich war das nicht auf alle Firmen gemünzt. Falls doch, muss ich sagen das es bei mir ziemlich Fachinformativ zur Sache geht.
    Wer fragt dem wird geantwortet.
    Wer etwas nicht weiß, dem wird abgeholfen.
    Und so weiter und so fort.

    Es gibt sicherlich auch andere Vorgesetzte, welche sich noch nicht einmal über die Schulter schauen lassen. :angry_face:

    Sind wir doch mal ehrlich, in meiner Ausbildung hatte ich 2 junge Damen in der Klasse, welche aber eine Statur eines Kerl's hatten. Höchstwahrscheinlich ist das Geschlecht für manche auch ein Kreterium und Marina kann garnichts dafür.... :loudly_crying_face:

  • Quote

    Original von Engel

    Meist sieht es ja so aus das die Gesellen oder Meister gar keine Zeit haben vernünftig Auszubilden ..""

    Gruß

    Wer ausbildet der muss jemanden abstellen der die Verpflichtungen
    nachkommen kann, die ein ausbildender Betrieb hat.
    alles andere wäre ausnutzen einer billigen Arbeitskraft.


    Man sollte aber nicht erwarten das ein Ausbilder jeden Tag 8 Stunden lang,
    seine Zeit mit dem Lerling verbringt.
    Selbstständigkeit ist auch ein Bestandteil einer guten Ausbildung.
    Wenn der Fall auftritt das man ein Problem oder Frage nicht selber
    lösen kann dann sollte man den Ausbilder oder Meister zu rat bitten.

    Wenn der Abgeneigt ist, einen zu helfen, solte man trotzdem nicht
    zurück stecken, immerhin geht es um das eigene Wissen und seine Zukunft.
    Daher sollte man auch einen Schritt weiter gehen, wenn der Versuch ein
    klärendes Gespräch mit dem zu ständigen scheitert. Und wenn man an die
    höchste Instanz ran tritt. Hauptsache man selber erreicht das was man will
    und wenn du dafür die Firma wechseln musst.

    Das ist besser als eine schlechte Ausbildung und nachher kein Job.
    Ich denke auch das ein schlechtes Ergebniss in der Prüfung bei einer
    Frau die in einem sogenannten Männerberuf arbeiten will, noch
    wesentlich schlechter ausfällt als bei einer mänlichen Person.

  • hallo ihr lieben,
    ich danke euch für die ganzen tips, die ich von euch bekomme habe.
    ich musste mir erstmal ein paar gedanken machen und bin dann zu dem entschluss gekommen erst einmel das gespräch mit meinem Ausbilder zu suchen (habe mir aber als unterstützung jemanden vom betriebsrat dazu geholt...) .
    bei dem gespräch haben wir beide alle karten auf den tisch gelegt, was ihn an mir stört etc und anders herum auch. zuerst hatte ich angst,weil ich dachte,dass das jetzt alles schlimmer wird...aber im gegenteil,seit dem gespräch hat er sich um 180 grad gedreht. (gespräch fand letzte woche statt) ich hoffe nur dass das auch so bleibt.

    ich weiss,das ich in nem männerberuf arbeite und dort auch ein anderer ton herrscht...ich verlange auch gar nicht,das man mich mit samthandschuhen anfasst nur weil ich ne frau bin...nur auch mir gegenüber ein bisschen respekt...ich bin azubi,da kann man nicht all zu viel verlangen...aber ein wenig zu mindestens.
    LG marina

  • Hi Marina,
    freut mich für dich das das Gespräch so gut gelaufer ist. Ich hoffe die Wirkung hält an.

    Tja

    Quote

    nur auch mir gegenüber ein bisschen respekt...ich bin azubi,da kann man nicht all zu viel verlangen...aber ein wenig zu mindestens.

    Da muß ich dir wiedersprechen. Man muß vor JEDEM gleich viel Respekt haben. Egal ob es der größte Chef oder die Person ist, die in der Toilette die Rollen wechselt. Jeder tut sein bestes im Rahmen seiner Möglichkeiten. Ich vergleich das Geschäftsleben immer mit einem Getriebe. Egal wie klein das Zahnrad ist, fällt es aus, stockt das ganze Getriebe.
    Ich denke auch das man mit Auszubildenden besonders gut umgehen sollte, da Sie ja die Wissensträger der Zukunft sind. Man sollte stolz auf sie sein, da sie sich für den Beruf entschieden haben und ihnen daher nichts vorenthalten sondern möglichst viel Wissen mit auf den Berufsweg mitgeben. Manche älteren Facharbeiter denken immer noch das man Wissen /Erfahrung zurückhalten sollte. Ganz Falsch. Nur wer sein Wissen Weitergibt sorgt für eine GUTE Nächste Generation.
    Oftmals vergisst man das man eigentlich ein TEAM in der Produktion ist. Man ist als Gruppe nur so stark wie sein schwächstes Mitglied.

    Mfg
    tech-freak

  • Da kann ich @ tech-freak nur zustimmen!

    @ Marina:

    Freut mich für Dich, das Du den Schritt nach vorne gewagt hast. Hierzu möchte ich ein Zitat SENECA erwähnen, was zu Deiner, aber auch vielen anderen Situationen passt und das ich mir persönlich auf die Fahne geschrieben habe:


    Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht,

    sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer!

    ( Seneca )

  • Quote

    Original von Marina

    bei dem gespräch haben wir beide alle karten auf den tisch gelegt, was ihn an mir stört etc und anders herum auch. zuerst hatte ich angst,weil ich dachte,dass das jetzt alles schlimmer wird...aber im gegenteil,seit dem gespräch hat er sich um 180 grad gedreht. (gespräch fand letzte woche statt) ich hoffe nur dass das auch so bleibt.

    Hallo Marina,

    freud mich auch, dass das so glatt gelaufen ist. Aber eine Frage bleibt noch offen, wie holst du deine Defizite nach?

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