Kühlungs-Querschnitt + Durchflussmenge

  • Hallo Gemenide

    Wir spritzen überwiegend Teile mit geringem Schussgewicht und sehr kleiner Wandung, haben jetzt aber ein Teil von ca. 600g Schussmasse und ca. 5.mm Wandung auf unserer 350 to Maschine.

    Das Werkzeug hat ordentliche Kühlung und Kühlkanäle von 12-16mm Durchmesser und Schnellkupplungen in 3/8".
    Heute musste ich aber mit Verblüffung feststellen, dass unsere Spritzgießer mit Reduzierstücken arbeiten und dort sogar mit Anschlussnippeln von 6mm lichter Weite ( Aussage: das wird immer schon so gemacht ).
    Zudem werden einige Kühlungen noch durchgeschleift.

    Gibt es Richtwerte, wie groß der Durchfluss bei solchen einem Werkzaug in Liter/Min. sein müsste ? Formtemperatur hat ein soll von 35°. Oder gibt es sogar Tabellen mit Schussmasse / Wandung / Durchflussmenge ?

    Danke schonmal für Tips

  • Quote

    Original von Baerentatze
    Heute musste ich aber mit Verblüffung feststellen, dass unsere Spritzgießer mit Reduzierstücken arbeiten und dort sogar mit Anschlussnippeln von 6mm lichter Weite ( Aussage: das wird immer schon so gemacht ).

    Hallo,
    bei der Aussage stellen sich mir die Nackenhaare hoch. ~Haben wir schon immer so gemacht~

    Wenn ihr die Kühlung reduziert läuft nicht genug Wasser durch die Kanäle. Es plätschert da nur so durch. Die Kühlkanäle sollten voll mit Wasser durchspült werden, um möglichst viel Wärmeenergie aufzunehmen zu können.

    Kühlungen sollten nur gebrückt werden, wenn es nicht anders machbar ist oder es gewollt ist. Habe ich genügend Anschlüsse an meiner Wasserbatterie / Temperiergerät sollte ich auch jeden Kreislauf einzeln anschließen.

    Welche Zykluszeit habt ihr zur Zeit?

  • Das einfachste währe, die Werkzeugtemperatur zu messen. Denn es gibt eine Abhängigkeit zwischen Werkzeugmasse, eingebrachter Wärmeenergie, Zykluszeit, Kühlmitteltemperatur und Kühlmittelmenge. Wenn alle Angaben genau vorhanden sind, kann die entsprechende Einstellung im Vorraus berechnet werden.
    Eine Kontrolle sollte aber trotzdem durchgeführt werden um das Ergebnis sicher zu stellen.

  • Ich denke da habt ihr mit der Physik zu tun.

    Ihr müsst das an Energie heraus holen, was ihr auch hinein steckt.

    So also im Klartext:

    Kg/h an Kunststoff mit x °C auf y°C Kühlen (delta T). Da kommt man dann zu KW. Wichtig ist, dass eure Temperiergeräte diese Kühlleistung auch mitblingt.
    Meistens sind diese zu klein. Ist mir nicht selten unter gekommen, dass ein kleines Witt.... Tempereirgerät mit 6KW Heizleistung und 10KW Kühlleisung an einer 350t Schritzmaschine steht.
    Aus diesem Grund arbeite ich am liebsten mit direktgekühlten Temperiergeräten, da diese eine sehr hohe Kühlleisung haben. Im Prozess ist die Heizleistung meist unwichtig!!!
    Eine Erhöhung des Pumpendrucks bringt auch nicht so viel.

    Beim Verschlauchen gehe ich immer so vor, dass ich erst in die Kontureinsätze Temperiere und dann mit Brücken auf die umliegenden Bereiche Stammform).
    Wichtig ist, dass auch immer erst durch die Schieber Temperiert wird und dann in die Stammform. Macht man es anders herum, ist die Stammform kälter als der Schieber (Ausdehnung), was dem Schieber zum Fressen bringen könnte.
    Achtet ebenso darauf, dass die Verschlauchung zu Werkzeug so kurz ist wie möglich. Am Besten mit einem dicken Schlauch bis an die Aufspannplatten und dann erst verzweigen. (Achtung bei Verzweigungen geht das Wasser immer den geringsten Wiederstand)
    Die Konturkühlung und Schieber haben meist kleinere Bohrungsquerschnitte als die Stammform. (besser ein seperates Gerät)

  • Aaaalso,

    erstmal Danke für die Antworten

    Zykluszeit ist momentan 120 sec.
    Bei der nächsten Musterung werde ich die Werkzeugtemperatur, Vor + Rücklauftemp. + Durchflussmenge erforschen.

    Wenn Vor- und Rücklauf sich nicht gravierend unterscheiden, wäre die Kühlung ja schonmal ausreichend.

  • Du musst die Menge an Kunststoff ermitteln die du pro Stunge in die Form spritz.


    Beispiel:
    Massetemp = ca. 280°C
    Entformungstemp.= 100°C
    = Delta T von 180°C
    Kunststoff pro Stunde= 300Kg/h

    Dann kannste Rechnen

    oder

    Vorlauftemp zu Rücklauftemp. und Liter pro Stunde.

    Beispiel:
    300L/h * Temperaturunterschied vorlauf zu Rücklauf 5°C/Faktor 860= 1,744KW

    Edited 2 times, last by sebi (October 30, 2008 at 5:38 PM).

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