Beiträge von Michael W

    Ich habe die Erfahrung gemacht, das die meisten mit Nachdruck und Massepolster beim schäumen nicht mit umgehen können, das heißt sie drücken immer mehr Material in die schon gefüllte Kavität rein und komprimieren den Schaum wieder.
    Deswegen kein Massepolster und dadurch auch kein "wirkender" Nachdruck. Die Schnecke sollte schon vorne bleiben bis zum Siegelpunkt um das zurückdrücken des Materials zu verhindern.

    Ich hatte auch schon Kunde, die wollten ein Teil schäumen und haben Treibmittel dazugegeben ohne das Dosiervolumen nach unten zu verstellen. Das Ergebnis keine Schaumstruktur, da sich der Schaum nicht entfalten konnte, wegen des gleichen Volumens das in die Kavität gepreßt wurde.

    So gesehen ja.
    Als Vergleichstest könnte man auch eine Fließspirale her nehmen, je länger der Weg desto besser.
    Ich kann dir da leider keine Wert nennen, da das von Materialtyp zu Materialtyp und von Treibmittel zu Treibmittel schwankt.

    bei 2-3mm wirst du keine besonders gute Schaumstruktur erreichen falls überhaupt eine.
    Mit offener Düse sollte funktionieren bei großem Schneckenrückzug, eine mechanische NVS sollte aber ausreichen.
    Nachdruck bitte nicht nehmen, Massepolster auch keines.
    Das chemische Treibmittel bei der Zylindertemperatur nicht die optimale Ausbeite an Treibgas haben, sondern den Kick erst beim einspritzen bekommen, es sollte im Idealfall erst im Werkzeug aufschäumen und nicht im Zylinder.
    zum Schäumen sollte das Material nicht zu zäh sein und nicht zu schnell aus der Schmelze erstarren.

    Puhh, das wird jetzt schwierig, da ich da auch nicht mehr so drin stecke.

    jein.
    Duroplaste ist räumlich chemisch vernetzte Polymer, Thermoplast hat nur pyhsikalische und ... Anziehungskrafte unter den Polymerketten..
    Und einen Thermoplast macht aus das er wieder schmelzbar ist.
    Bei Duroplasten ist das nicht der Fall wie wir wissen.

    Der Grund warum warum PI PI heißt liegt an der funktionellen Gruppe die das Polymer ausmacht und nicht daran ob es ein Thermoplast, Elastomer oder Duroplast ist.

    PU, und TPU enthalten die Urethan-Gruppe
    PA und Aramid die Amid-Gruppe
    usw. usw.

    Das gleiche gibt es auch bei PE, das "normale" PE wie es jeder kennt als Thermoplast und UHMW-PE das nicht mehr schmelzbar, das aber auch ein PE ist (schlectes Beispiel, weil es auch kein Duroplast oder Elastomer ist) :loudly_crying_face:

    Was mir auf die schnelle einfällt ist Polyamid.

    PA6 PA66 usw. Thermoplastisch. Aramid ist auch eine Polyamid aber kein Thermoplast mehr.

    Polyurethan gibt es PU 2K, gieß und oder schäumbares PU Duroplast oder Elastomer und als "TPU" thermoplastisch.

    Die Auswahl wird nach den Anforderungen des Teils gestellt und auf das Material heruntergebrochen. Teilweise Erfahrung oder Berechnung über Materialkenndaten.
    Du würdest auch kein PP für 130°C Dauereinsatz verwenden.(Erfahrung)

    Compounder haben dann Schuld wenn sie ein Material liefern das bewußt nicht die Spezifkation erfüllt oder wenn sie die Produktion nicht im Griff haben und mal oben an der Spezi sind un dann wieder unten.

    Das das mit der Verarbeitung mal nicht funktionieren kann ist dann Pech. Aber dafür wird das Material vorher einmal getestet um das rauszufinden dann kann angepaßt werden, wenn es sich lohnt.

    Das kann ich so nicht stehen lassen, nur weil ein Material sich von der Verarbeitung zu einem anderen unterscheidet hat noch lange einer einen Fehler gemacht, es gibt viele Wege nach Rom.
    Das soll heißen die physik. Werte kann ich auf den einen oder anderen Weg erzeugen. Es gibt Spritzguß Typen und extrusionsfähige Typen und beide haben die gleichen physik. Werte.

    Wenn etwas nachgebaut wird, dann weiß ich in der Regel nur die Werte und nicht wie diejenige Fa. das Material modifiziert hat, also such ich meinen eigenen Weg.

    Fehler haben die Leute dann gemacht, wenn ich von einem Hersteller ein Material beziehe und ein Teil daraus mache und mehrere Einstellparameter benötige weil ich nie weiß wie die neue Lieferung ist.

    Bzgl. Kundenanfrage habe ich schon welche gehabt die sind gekommen und wollten ein TPE, dann habe ich nachgefragt was für eine Basis, Härte usw. als Antwort habe ich schon mehrmals bekommen ist doch egal schicken sie mir einfach eins. Solche Kunden verweise ich im Normalfall dann zu unseren Wettbewerb.
    Wer sowenig Ahnung hat und Beratungsresistent ist kann auch keine ordentlichen Teile herstellen.

    Das einzige was ich mir vorstellen könnte wäre, das ein nahezu reines iso- oder ataktische PP ist, dadurch wird das Kristallisationsverhalten stark beeinflußt.
    Hat nach meiner Erfahrung, einen geringeren Temperaturbereich in dem es verarbeitet werden kann, liegt höher als bei den Standardtypen.

    Gruß Michael

    Mit Fachbüchern ist das so ein Ding, die passenden für dich mußt du schon selbst finden. Da die Schreibstile und die Herangehensweise teilweise sehr unterschiedlich ist und nicht jeder mit jedem etwas anfangen bzw. ihn als verständlich einstuft.
    Aber der Hanser Verlag ist normalerweise ein sehr umfassender Verlag, bestell dir dch einmal bei deinem Buchhändler des Vertrauens ein Buch zur Ansicht oder gehe mal in eine technische Bibliothek an einer Uni, FH, Berufsschule die müßten immer etwas zum blättern haben.

    Ich habe das für mich immer so gemacht, das ich immer zwei Bücher von einem Thema gekauft habe und zwar eins auf deutsch, das andere auf englisch von unteschiedlichen Autoren, dadurch habe ich zum größtenteil das Abschreiben umgangen.

    Hallo Kuka, da hast du glaube ich seine letzte Frage falsch verstanden.

    Makrolon: Ist von Vorteil, da du dann schon weißt welche Geometrien, Hinterschnitte, Bauteile möglich sind herzustellen, genauso wichtig ist aber eine sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen.

    Um Fehler zu finden benötigst du keine großartigen Wkz-kenntnisse, denn du siehst meistens den Plan nicht und das was du siehst ist mit normalen Verstand möglich umzusetzen.

    Zitat

    Original von Makrolon
    Ich kann nicht doch während der Arbeit hin.
    ich wohne 15 km weit von meinem Arbeitplatz

    Das sind dann max. 30Min von der Arbeit, aber du mußt ja nicht erst heim dann sind es immer noch 5Minuten. Willst Du was lernen oder nicht?