WZ Temperierung von PA6 GF30%
Plasti1
Samstag, den 04. März, 2006 - 19:39 Hallo sonne,
so wie du es jetzt gemacht hast, ist es richtig. tw 65 Grad sind goldrichtig, weil das Material auch kristallisieren muss und eine mittlere Werkzeugtemperatur die Nachschwindung verringert.
Dieses Verhalten ist keine große Ebene, aber wichtig.
Der Verzug wird warscheinlich von den 4 Anspritzpunkten je Teil herrühren ( habe ich doch richtig verstanden ? ). Normalerweise spritzt man solche hutförmigen Teile zentral auf dem "Hutdeckel" an. Auch hier gibt es einen Verzugseffekt, aber eben geringer.
14 sek. Nachdruckzeit sind bei dicken Wandungen mit einem Heisskanalanschnitt nicht ungewöhnlich, da der Anschnitt durch die Beheizung ja länger offen ist, als z.B. ein Tunnel.
Wichtig und richtig ist es bei der Musterung einen stabilen Prozess einzustellen, der bei den Masse-und Werkzeugtemperaturen in einem normalen Rahmen liegt. Dann kämpfe darum ,dass das Werkzeug angepasst wird, den bei jeder neuen Fertigung bastelst du wieder stundenlang und das kostet Spritzers Geld. Die Kostenstelle Konstrukteur und/oder Werkzeugmacher kratzt das ja dann nicht mehr, aber du zahlst jedes Mal wieder drauf.
Gruß Plasti1
sonne
Montag, den 27. Februar, 2006 - 13:02 Hallo,
Danke für Eure Antworten!
Das komplette WZ wird zwischenzeitlich auf 65°C temperiert, Qualitätsdefizite und Maßabweichungen von im Schnitt 0,1mm nimmt man in Kauf d.h. eine WZ Korrektur wird nun durchgeführt.
Jetzt wird plötzlich gerätselt wie so eine lange ND-Zeit zustande kommen kann...
Ich weis langsam nicht mehr was richtig und was falsch ist.
In meiner Ausbildung wurde mir vermittelt ein Teil zu 95-98% seines Volumens ohne ND zu füllen und dann auf den Nachdruck umzuschalten.
Wie gesagt, eine ND-Zeit-Ermittlung habe ich gemacht und bei 14 sek. ist der Siegelpunkt erreicht.
Ist das falsch, oder was soll ich nun machen???
Gruß
Sonne
Benni
Sonntag, den 26. Februar, 2006 - 13:09 So Hallo,
Grundsätzlich ist es so das Teilkristalline Kunststoffe im Werkzeug ihre kristallite ausbilden, und dadruch die Festigkeit erhöht wird.
Ein kaltes Werkzeug hat bedeutendes auswirken auf die stabilität des Spritzteils. Da (jetzt mal grob erklärt) der Kunststoff abgeschreckt wird und sich kaum kristallite bilden können.
Wie viel kristallite sich bilden hängt von dem Kristallistationsgrad des Kunststoffes ab.
Jetzt noch ein kleiner Tip um die kristallisation zu Beschleunigen , verwendet Nukleirungsmittel, dieses beschleunigt den vorgang.
MFG
Benni
Juiced
Samstag, den 25. Februar, 2006 - 17:20 Also das von den Technikern kann ich nicht nachvollziehen. Das ist doch kein Duroplast was soll da noch vernetzen. Ich weiß jetzt nicht wie das Teil angespritzt wird deshalb ist es schwierig hier aussagen zu treffen. Was ich aber sehr kurios finde sind deine DS und AS Temperaturen. Die 60° Differenz belastet sicher das Schwindungsverhalten der Teile da dir die DS Seite mehr schwinden wird als die AS Seite. Bedingt durch die kleinen Teile wird das nicht wirklich ins Gewicht fallen aber den Sinn der Temperaturen versteh ich nicht so ganz. Versuch mal bitte ne gleichmäßigere Temperierung wenn es deine Entformung zulässt. Übrigens hat die Werkzeugtemperatur beim Thermoplastspritzen wenig Auswirkungen auf die Festigkeit des Kunststoffes. Diese ergibt sich aus der Struktur des Kunststoffes und ggf. Verstärkungsmaterialien und nicht aus der Dauer wie lange das Teil nach dem Einspritzen noch gekühlt oder erhitzt wird.
Alex
Freitag, den 24. Februar, 2006 - 10:48 Hallo Sonne,
also wir haben einige Teile wo die Stabilität sehr wichtig ist. Von ABS bis PA.
Je nach Wkz fahren wir auch die Spritzseite mit 85 Grad und die Auswerferseite mit einem Kühlgerät um die 20 Grad.
Nie Probleme gehabt. Und wenn die Teile die Du spritzt keine Qualitätsprobleme haben, dann laß Dich doch nicht von einem Techniker beirren.
Gruß Alex
sonne
Freitag, den 24. Februar, 2006 - 08:13 Hallo Summm,
eine NDZ-Ermittlung habe ich bereits gemacht.
Ohne Nachdruck waren die Teile zu 98% voll.
Und wie gesagt das hat zum positiven Ergebnis geführt.
Wenn Du Dir weiterhin hier im web mal die NDZ errechnen läßt, kommst Du auch auf die 12-14 sek.
Das ist auch nicht mehr das Problem!
Mir ging es um die Temp-Unterschiede von DS zu AS.
Gruß Sonne
summm22
Donnerstag, den 23. Februar, 2006 - 20:03 jo,
Mag wohl sein.
Voll sollten die teile jedoch auch ohne ND sein.
Die Umschaltung sollte ziemlich genau dort passieren
wenn das Teil eben gerade voll ist.
Ändere doch mal den Umschaltpunkt.
Nachdruckzeit =0 und dann so lange probieren bis die teile gerade voll sind.
Natürlich fallen die teile ein, aber so ermittelst du den passenden umschaltpunkt.
Danach den Nachdruck wieder hinzu und fertig.
Dann brauchst du auch keine 14s mehr.
Der zu frühe Umschaltpunkt trägt sicher auch Mitschuld am Verzug und dem zu hohen Schwund der Teile. Ist ja langsamer als die Einspritzgeschwindigkeit. Oder ???
Gruß
Summm
sonne
Donnerstag, den 23. Februar, 2006 - 14:58 Hallo Ihr zwei,
das Teil wird seitlich nicht sonderlich dünner =3,5mm.
HK Temp.=260,260,285,285,290,290;
Ø= 4x1,9mm
Das mit der ND Zeit, ich muß Euch entäuschen, denn lt. Nachdruckzeitermitlung kann ich ohne Probleme so lange nachdrücken. Mit den 6 sek. waren die Teile definitiv nicht voll!!!
Die Kühlung funktioniert, da sich das WZ nicht sonderlich aufheitzt wenn ich mit dem Meßfühler die tatsächlich WZ-Wandtemp. messe!
Gruß
Sonne
summm22
Mittwoch, den 22. Februar, 2006 - 21:17 hallo erstmal,
Freddy,
hast recht. das mit den 14 sec ist unsinnig zumal
das material bei den temperaturen schon lange zu hart für den ND sein müßte.
das mit den "Kristallinen Anteilen" wird wohl stimmen aber fällt - mit Glasfasern - wohl kaum ins
Gewicht.
Weiß darüber jedoch keine gemessenen Daten. Also ohne Gewähr.
Freddy
Dienstag, den 21. Februar, 2006 - 12:55 Hallo Sonne!
Wie geht die Geometrie weiter?Wird es seitlich dünner?Die HK-Temp.läuft dir anscheinend davon!
Kühlung ausreichend?
Versuch mal Spritzseite 40 und AS-60
Wir spritzen auch Funktionsteile aus PA6 GF30 mit sochen Temp.und haben keine Probleme!
Bei 3,7 mm sollte das kein Problem sein!
14 sec.Nachdruck wirkt sowieso nicht,wenn deine Kühlung gut funktioniert!
Gruß Freddy
Freddy
Dienstag, den 21. Februar, 2006 - 12:42 Hallo Sonne!
welches Material?
wie geht die Geometrie weiter?wird es seitlich dünner?
Ist deine HK-Temperierung ausreichend?Welcher Durchm.
Gib mir noch einige Daten!
Gruß Freddy
sonne
Montag, den 20. Februar, 2006 - 15:07 Hallo zusammen,
brauche Eure Mithilfe!
Ich habe ein Teil welches mit einer Hut-Geometrie verglichen werden kann. Angespritzt wird es über HK (4x) Euterdüsen auf einen 3,7mm starken Boden. Dieser war extrem verzogen und sämtl. Ø und sonstigen Maße waren zu klein.
Durch eine längere ND-Zeit (vorher 6s, jetzt 14s), längere Kühlzeit und auch einer kälteren WZ-Temperierung d.h. DS=80°C; AS+Kern=20°C habe ich diese Probleme einigermaßen in den Griff bekommen.
Jetzt sagen unsere Techniker, daß bedingt durch die kalte Temperierung (nicht nach Herstellerdatenblatt) ggf. die kristallinen Anteile im Teil nicht ausreichend wären und die Festigkeit ggf. n.i.O. ist.
Gemessen habe ich im WZ AS+Kern=ca.40°C!
Was ist Eure Meinung hierzu!?
Gruß
Sonne