Ebenheitsforderung von 0,015mm bei PPS

  • Hallo Kollegen,

    habt Ihr schon mal ein PPS Teil (35x10x1,3 gewölbt) mit einer Ebenheitsforderung von 0,015mm gebabt?
    Ist das in Serie möglich?
    Wenn ja, was ist zu beachten?

    Danke!

    Rainer

  • Ist theoretisch möglich...nur musst du den Prozess extrem konstant haben! Den bei so einer genauen Ebenheit reicht meisst eine kleine unkonstante und du erreichst die toleranz nicht.

  • Hallo Raffi,
    nicht möglich, rein die schwankungen des polymers und die daraus resultierenden Schwindungsunterschiede machen das unrealistisch. Es sind zwei unterschiedliche Sachen ein Teil mit diesen Toleranen herzustellen (3D Korrektur des werkzeugs) und die Toleranzen in der Serie zu halten.

    Habt ihr den Überhaupt einen Werkzeugbau der diese Form sicher herstellen kann ? Denke daran das selbst gute Drahtschneideanlagen nicht unter 3 µm Genauigkeit kommen und das sind dann schon 20% deiner Toleranz, sollte die Form aber nur durch Senkerodieren herstellbar sein kannst du es eh vergessen da diese Anlagen meist nicht unter 10 bis 15 µm kommen und das ist deine Toleranz.


    Also wenn du nicht einen Werkzeugbau hast der sich auf sowas spezialisiert hat kannst du das eh schon rein aus der Werkzeugsicht vergessen. Und musst dir über die Prozessstabilität keine Gedanken machen

  • Schnee,

    da bin ich etwas anderer Meinung als du...hier in der nähe gibt es eine Spritzerei die Teile mit dieser Ebenheitsgenauigkeit herstellt.
    Das Werkzeug herzustellen ist durchaus möglich!

    Und für die Proszessüberwachung gibt es von der Firma Priamus ein super System die arbeiten mit Hilfe von Temperatur und Druckfühlern. Da hast du ein externes Überwachungssystem an der Maschine.
    Im Werkzeug ist jeweils am Fliesswegende ein Temperaturfühler der dir sagt wann deine Teile voll sind und im Angussbereich hast du einen Druckfühler der dir sagt wann der Siegelpunkt des Teils erreicht ist. Das Gerät überwacht diesen Prozess und kann dadurch das es mit der Steuerung der Maschine verbunden ist wenn nötig auch nachregeln! So erhälst du eine sehr hohe Prozessgenauigkeit und hast alle Daten zur Qualitätskontrolle gleich auch noch gespeichert! Das ganze Funktioniert vorallem bei Heisskanalwerkzeugen!

    Gruss Igel

  • Igel

    Hallo, ja Priamus Fill ist mir bekannt und wir haben auch ein wenig erfahrung mit solchen Themen, ich arbeite seit über 4 Jahren mit eDAQ und Sensorik von der Fa. Priamus, so gut Ihre Sensorik auch ist so dumm ist Ihre Software, hier gibt es besseres.

    Wir machen Dichtsitze mit Genauigkeiten > 10µm Prozesssicher, und ich weiss was hier möglich ist.Aber dies war nicht mein Thema.

    Ich rate von so großflächigen Toleranzanforderungen ab. Ohne hier jemanden zu nahe zu treten aber ich glaube es gibt nur eine Handvoll Messräume die diese Toleranzen messen können, (um solche Toleranzen messen zu können muss die Messanlage eine Wiederholbarkeit > 1,5µm haben). Denn nicht jeder Messraum ist z.B. mit einem Weißlichtinterferometer ausgestatet. Desweiteren kenne ich auch nicht viele Werkzeugbauer die hier die Ausstatung haben Werkzeuge in diesen Toleranzklassen zu fertigen. Wie rafi schon schrieb ist das Bauteil gewölbt also mit Hohnen oder schleifen ist da nichts und Erodieren ist zu ungenau, schon rein der Funkenspalt schwankt im µm bereich.

    Solltest du einen Werkzeugbau kennen der diese Toleranzklassen fertigen kann, bitte schicke mir doch die Adresse da wir immer auf der Suche sind uns hier zu verbessern.

    Nun ja frage doch mal einen Messtechnicker was er von dieser Toleranz hält, auch er wird dir den Tip geben hier die Finger weg zu lassen. Bedenke immer Prozesssicher bedeutet in deinem Fall die Bauteile dürfen max 5 µm streuen wenn sie im Mittel genau auf 0 sind. Immer nett mit 3 facher Streuung rechnen, oder arbeitet ihr etwa nicht nach ISO 9001.

    Edited 2 times, last by Schnee (March 21, 2008 at 9:39 PM).

  • Quote

    Original von Schnee
    Hallo, ja Priamus Fill ist mir bekannt und wir haben auch ein wenig erfahrung mit solchen Themen, ich arbeite seit über 4 Jahren mit eDAQ und Sensorik von der Fa. Priamus, so gut Ihre Sensorik auch ist so dumm ist Ihre Software, hier gibt es besseres.
    .

    Was die Toleranzen angeht geb ich dir absolut recht...ich würde auch keine Teile in diesem Toleranzbereich machen! Und das die Herstellung solcher Werkezeuge extreme Präzision verlangt ist klar...

    Aber zum Thema Priamus...weshalb findest du die Software dumm? Und welche ist deines Erachtens besser?

  • Hallo Igel,

    Also wir verwenden die Software von Fa. Dr. Gierth, der gröste Vorteil ist hier das die Auswertung nicht auf Standartwerte begrentzt ist.
    Dies bedeutet zum Beispiel das die Software über frei definierbare regelalgorythmen in der Lage ist, endqualitäten zu berechnen. Das heist wir haben anlagen wo wir eine Bauteillänge als soll haben und die Maschine stellt Ihre Parameter nach den festgelegten regelmodellen fest, um dieses Bauteilmaß zu erreichen.

    Es kann auch jeder Messpunkt Individuell ermittelt werden womit wir genau den parameter / Kurvenverlauf überprüfen können der IO Teile liefert und wir sind nicht auf vordefinierte Messpunkte angewiesen.

    Klar dieses Programm ist ungeeignet um ohne Einweisung und Sachverstand mal schöne Bilder zu erzeugen und auch der Umgang in der Fertigung ist ohne Schulung nicht möglich, doch für uns überwiegen die Vorteile den die meisten probleme erfordern spezielle Lösungen und nichts von der Stange, wie es uns Fa. Priamus bietet.

    (Auch Fa. Priamus arbeitet mit Herrn Gierth eng zusammen, und das Programm ist auch den Programierern von Priamus bekannt. Aber auch die Verkaufen lieber ihre eigene Lösung)

  • Hallo Schnee,
    dann arbeitet ihr mit etwas änlichem wie wir, wir haben bei unsern Geräten (von Priamus) auch die Software von Fa.Dr.Gierth....finde dieses Programm eigentlich super mir sind die Funktionen auch bekannt!

    Doch wie du schreibt ohne Schulung ist die ganze Sache mit Vorsicht zu genissen...und ich finde die Geräte etwas anfällig auf Fehler...doch finde ich auch sollte man immer abschätzen ob all diese Überwachungen auch nötig sind die man mit den Gierth Programmen machen kann.

  • Hallo Igel,
    schön zu hören das auch ihr hier eine Vorreiterrolle einnehmt, dieses maß an Überwachungen ist bei weitem ja noch nicht standart.

    Zu den Überwachungen und der Sinnhaftigkeit ein einfaches Beispiel. Wir kaufen doch auch alle Autos mit ABS und hoffen das wir es nie brauchen, so ist es auch mit der Sensorik und Auswertung, wenn sie uns nur einmal vor einem Feldausfall behütet ist sie es mehr als wert gewesen. Klar gibt es genügend anwendungen die Sensorik nicht brauchen oder mit Standartauswertungen klar kommen, doch ich bin der meinung das wir mit solchen Produkten nicht überleben können. Den nur Qualität und die Verwirklichung von Problemlösungen unterscheiden uns von unseren Östlichen Partnern.

    Ich hoffe du hast auch weiterhin "viel Spaß" mit den Herausforderungen auf die man im Markt trifft, vieleicht sehen wir uns ja mal bei einer :smiling_face:

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