Gehäuse aus Fortron 1140 L4

  • Hi Kollegen,

    habe eine Anfrage für ein Gehäuse (ca. 60x60x40mm) aus PPS Fortron 1140 L4 auf dem Tisch.
    Max. Grat 0,1mm
    Ist mit dem PPS schwierig zu schaffen -oder? Tipps?
    Konturnahe Temperierung wegen Verzug einsetzen?

    Hat jemand einen guten Draht zu Ticona (Fortron)??
    Möchte evtl. eine Moldflow machen lassen, um die Anspritzungen/Verzug zu optimieren.

    Danke!!

    Gruß
    Rainer

  • Max Grat 0,1 ist sehr sportlich aber machbar... Ich sehe da eher ein Problem mit der Entlüftung. Ist immer so eine Sache zwischen Grat und Brandstelle.

    Moldflow würde ich auf alle Fälle im machen lassen. Wenn nicht im Haus dann Extern. Die paar Euros lohnen sich immer.

    Mit der Temperierung würde ich nach der Moldflow entscheiden.

  • evakuieren ist sicherlich eine möglichkeit den prozess positiv zu beeinflussen, speziell bei dünnen wandstärken und langen fliesswegen.
    aus der erfahrung gesagt, PPS mit GF, neigt weniger zu verzug als ein gleichgefülltes PA...GF
    frag ruhig bei ticona an, die beißen nicht....

  • Das Problem bei Fortron ist nur die lieferzeit, dauert immer mehrere wochen bis monate, also eine kurzfristige umdisponierung is nich möglich falls lager leer!

    PS: 0,1 mm Grat, halte ich für SEHR Optimistisch, wir spritzen sehr viele teile aus Fortron, und mir ist kein einziges bekannt das ich als Gratfrei bezeichnen würde, die meisten haben min 3 Zentel!

  • Hallo,

    eine Füllsimulation ist immer empfehlenswert.
    Ich berechne bereits seit Jahren Formteile im Kundenauftrag.
    Und eine Simulation inklusive Verzugsberechnung kriegst du heuttzutage schon ab ca. 500 Euro.

    Zur Kühlungsoptimierung:
    Bei hochgefüllten Kunststoffen ( ab ca. 30%) Füllstoffanteil wird der Verzu hauptsächlich durch die Orientierung der Füllstoffe bestimmt.
    Eine Kühlungsoptimierung ist deshalb nur untergeordnet zu betrachten.

    Einen viel entscheidenderen Fokus sollte man auf die Anschnittposition und -geometrie legen.
    Und für eine solche Betrachtung ist eine Vorab-Füllsimulation unumgänglich.


    Noch kurz zum Grat:

    Zur seriellen Entgratung empfiehlt sich das Kälteentgratungsverfahren:

    Die Formteile werden hier mittels Stickstoff gekühlt und dann mit Kunststoffgranulat beschossen.
    Grat wird sauber und verschnittfrei entfernt.

    Kosten liegen weit unter manuellem Entgraten.

    Gruss

    Ingo Dentz

  • zum Thema Fortron und 0,1mm Grat kann ich dir nur sagen : UNMÖGLICH! - Ausser schnitzen!
    Fortron ist ein absolut besch. Material, da ist das Noryl wesentlich dankbarer. PPS ist an und für sich für dünnwandartikel relativ gut geeignet, bei 140 bis 160° Wz-Temp.

    Die Lieferzeit bei Fortron beträgt momentan ca.. 14 Wochen, waren aber auch schon mal 32. Aber solltest du irgendwie die möglichkeit haben ein anderes Material wie Fortron zu nutzen nimm es. Noryl ist zwar sehr empfindlich was Schlieren und Flecken angeht aber noch immer viel schöner zu verarbeiten als das Fortron.

    Einmal editiert, zuletzt von HIMA (8. November 2007 um 22:06)

  • Zitat

    Original von HIMA
    zum Thema Fortron und 0,1mm Grat kann ich dir nur sagen : UNMÖGLICH! - Ausser schnitzen!
    Fortron ist ein absolut besch. Material, da ist das PPS wesentlich dankbarer. PPS ist für dünnwandartikel relativ gut geeignet, bei 140 bis 160° Wz-Temp.

    Die Lieferzeit bei Fortron beträgt momentan ca.. 14 Wochen, waren aber auch schon mal 32. Aber solltest du irgendwie die möglichkeit haben ein anderes Material wie Fortron zu nutzen nimm es. PPS ist zwar sehr empfindlich was Schlieren und Flecken angeht aber noch immer viel schöner zu verarbeiten als das Fortron.

    ???????????????????????????
    verstehe hier nicht was du mit Fortron und PPS meinst? fortron ist pps.....

  • Zitat

    Original von misterX
    nu ist es verständlicher :winking_face:

    aber noryl kann man nun wirklich nicht mit pps vergleichen, die mechanischen eigenschaften sind nunmal ganz anders!


    Noryl ist ein PPE/PS-Gemisch auch bekannt als PPO und daher als Alternative zu Fortron durchaus zu beachten.

    Zumal ich davon ausgehe das die Anforderungen an das Gehäuse eine gewisse Hitzebeständigkeit und elektrische Eigenschaften (Durchschlagsstrom-Isolierung etc.) sind.

    Wir haben einige Gehäuse aus dem technischen Anwendungsbereich von Fortron auf Noryl umgestellt.

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