Geplanter Spritzguss komplett in Eigenregie :-)

  • Hallo zusammen,

    ich möchte Euch gerne mal mein Vorhaben schildern.
    Ich habe mir Spaß an der Freude eine CNC Maschine gekauft,
    (Semiprofessionell :smiling_face: http://www.vk-technik.de 600mm * 400mm * 400mm,
    mit einer Elte-Spindel)

    Die erste Versuche mit Catia (CAD), Condacam (CAM) und der Fräse
    haben bisher gut funktioniert. Die ersten größeren Dünnwandobjekte
    kann ich nun sehr gut aus Modellbaukunstoffen fräsen. Aluobjekt
    kann ich ebenfalls mit einer guten Oberfläche fertigen.

    Größere Alu Objekte (100*200*100) dauern ewig, > 30 Stunden :-),
    da hier hier nur eine Zustellung von 0.5mm und 8mm Vorschub fahre,
    aber was solls.

    Nun der nächste geplante Schritt, Spritzguss einer Gummiabdeckung
    Rund, 5 cm Durchmesser.

    Durch das Buch von Menges - Spritzgießwerkzeuge bin ich auf die
    Firma Almo (http://www.almo.uk.com) gestoßen, diese bietet
    fertige Aluminium-Formen an.

    Ich wollte mir nun eine gebrauchte Spritzgussmaschine bestellen
    http://cgi.ebay.de/Arburg-221-75-…1QQcmdZViewItem
    und die ersten Formen fräsen.

    Ich bin zuversichtlich das ich die reinen Formen hinbekomme, Anguss,
    Kühlung etc. werde ich mir vielleicht bei einem gebrauchten
    Spritzgusswerkzeug abschauen. Wie z.B.
    http://cgi.ebay.de/CG-Seifenablag…1QQcmdZViewItem

    Hierzu hätte ich zwei Fragen.

    - Zum einen, kann man praktisch, mit einigem Geschick, so
    erfolgreich Quereinsteigen, Vorerst noch als Hobby.
    Ich bitte hier um Eure ehrliche Meinung.

    - Da ich mich vermutlich nicht abbringen lassen werde,
    kommen noch weiter nötige Investitionen auf mich zu,
    Trocken von Granulat, Tieflochboher für die die Kühlung
    Poliermaschinen etc. Was wird minimal noch benötigt.

    Insgesamt habe ich (wenn auch mit einem knappen Budget,
    insg. 20 (unverschuldet) - 40 (verschuldet) tausend) 1 Jahr Zeit, die ersten Produkte
    zu fertigen. Später würde ich gerne einfache Tuning-
    Außenspiegel entwerfern und fertigen.

    Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

    Über jeden Kommentar würd ich sehr freuen.

    Viele Dank & Viele Grüße aus Neuss
    B.Simon

  • Mit Außenspiegeln hast du dir ja schon mal nicht die leichtesten Teile ausgesucht.

    1. hast du ziemlich hohe Anforderungen an die Oberflächen, weil es sichtfläche ist oder die Teile hinterher noch lackiert werden. Ob das mit Alu-Werkzeugen machbar ist weiß ich nicht.

    2. Wenn ich mir den Außenspiegel von meinem Auto anschau, wirst du mit einem einfachen Auf-Zu-Werkzeug nicht hinkommen - du wirst wahrscheinlich Schieber oder Kernzüge brauchen.

    3. Anguss kann man sich sicherlich von einem anderen WKZ abschauen - aber woher weißt du wo der optimale Anspritzpunkt an deinem Spiegelgehäuse ist.

    4. Für deine Maschinenperipherie musst du dir noch Gedanken über das Kühlwasser machen.

    Ich an deiner Stelle würde für die ersten Projekte mal mit ein paar Muster- und Kleinserienwerkzeugfirmen Zusammenarbeiten mir dort einiges abschauen, bevor du hier eine Menge Geld für eigene Spritzgießmaschinen und WKZ-Bau ausgibst.

  • Hallo,
    das Thema ist sehr komplex.

    Fangen wir mal an:

    Mag sein, dass Du das Werkzeug für die Gummiabdeckungen einigermaßen hinbekommst.
    Anspritzpunkt hierfür würde ich in der Mitte empfehlen. Eine weitere Überlegung ist die Ausführung des Angusses - Kaltkanal oder Heißkanal?
    Wichtig ist fachgerechte Kühlung, hier müssen die Kühlkreise kavitätsnah angelegt werden, um einen optimalen Kühlprozess zu erreichen. Kühlung kann gebohrt oder gefräst werden. Auswerfer müssen ins Teil eingebracht werden, die wiederum nicht mit den Kühlkreisläufen kollidieren dürfen. D.H entweder zuerst Kühlung einbringen und dann die Auswerfer (ist spritztechnisch die bessere Alternative) oder anders herum.
    Von Aluminium Werkzeugen halte ich nur was in Verbindung mit Musterserien (200 - 500 Stück). Ansonsten sind die Werkzeuge zu weich. Des weiteren brauchst Du Software um die Werkzeuge zu konstruieren. So einfach mal ein Werkzeug bauen ist nicht drin.

    Zur Spritzgießmaschine:
    Gegen eine gebrauchte SGM spricht grudsätzlich nichts dagegen. Ich würde diese aber über einen Händler beziehen, der auf die gebrauchte Maschine noch Garantie gibt. Zu alt sollte die Maschine auch nicht sein. Und immer beharrlich nachfragen warum die Maschine verkauft wird. Eine gebrauchte gute SGM kann man häufig bei Firmenauflösungen ersteigern (Insolvenz).

    Zum Thema Spritzgießen läuft gerade auch ein Beitrag.
    Es ist als Laie sehr schwierig ohne Ausbildung von 0 auf 100 ins Spritzgießen einzusteigen. Zum Spritzgießen ist viel fachliches Wissen nötig, das fängt bei dem chemischen Aufbau der Kunststoffe an und endet sonst irgendwo. Die ganze Rheologie der Kunststoffe ist zu beachten, die wiederum schon in die Artikelgestaltung mit einfließen muss.

    Der Ausbildungsberuf des Verfahrensmechanikers dauert nicht um sonst 3 Jahre. Wichtig ist auch hier die Erfahrung, man lernt jeden Tag etwas neues dazu und dieses Wissen kann man als Laie nicht haben.
    Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass es direkt nach der 3 jährigen Ausbildung immer noch zu riskant ist sich selbständig zu machen.

    Ich kann Dir von Deinem Vorhaben nur abraten, da es gerade als Quereinsteiger ( noch Hobby) ein Fass ohne Boden ist. Da wirst Du mit 40.000€ nicht hinkommen.
    Sinnvoll wäre es, wenn Du es unbedingt machen willst fremde Hilfe mit ins Boot zu holen.

    Hoffe konnte Dir ein bisschen helfen. Solltest Du durch den Beitrag in Deiner Euphorie ein bisschen geknickt sein, nimm es als guten Rat auf. So einfach wie es sich anhört ist es nicht ein Werkzeug zu bauen und dann mal eben teile spritzen.

  • Hallo,

    vielen Dank für das schnelle Feedback.

    zu CS.

    Vielen Dank, Vorlage sind hier bereits erfolgreiche
    Außenspiegel aus Taiwan, diese sind Grundsätzlich zweiteilig,
    so das man hier keine Problem mit Hinterschneidungen oder
    Schiebern hat. Alle Werkzeuge sollen zweiteilig sein.

    Punkt 3. ist wirklich ein Problem. Ich sehe aber an den
    Taiwanesischen Modellen wo hier der Anspritzpunkt ist.
    Demoversionen von Moldflow etc. bekommt man wohl nicht
    so einfach :smiling_face:

    Punkt 4. Reicht für das einfache Testen nicht vorerst
    ein Gartenschlauch? :smiling_face: Es geht hier erstmal nur um
    Samples nicht um

    zu Hk.

    Vielen Dank. Die Kühlung, den Anguss, die Auswerfer
    wollte ich nach Möglichkeit von einer externen
    Firma machen lassen. Vorerst möchte ich nur die
    Formplatten vorbereiten. Ich hoffe das geht.

    Auf eine gewisse Garantie werde ich achten.

    Ich hätte ein Jahr Zeit ohne Druck an dem Thema
    zu arbeiten, von ganz klein anzufangen. Ich
    habe noch einen funktionierenden Versandhandel.
    Die Taiwanesische Vorlage (vom optischen Design kann ich das
    jedenfalls besser) zeigt das man mit absolut
    einfachen Werkzeugen erfolgreich sein kann.

    Bzgl. dem Aluminum, hier gibt es schon viele
    Firmen mit Alu arbeiten sind (habe ich viele
    Info zu gesammelt), - die Auflagen wären
    sehr sehr klein. (< 5.000) Ich habe bereits
    Testblöcke (Alumod 500) von
    http://www.de.alumoulds.com/presentation7.asp

    Nochmals vielen Dank. Weiterhin habe ich die
    Möglichkeit jederzeit Hilfe zu holen. Mein
    Ziel ist es nur, irgendwann auf dem Level
    der Taiwanesen (nicht zu vergleichen mit
    Serienmodellen) ein besseres Design umzusetzen.

    Viele Grüße
    Simon

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