Warum setzen sich vollelektrische Maschinen nur zögerlich durch?
Welche Erwartungen haben Anwender neben der Energieeinsparung?
Auf der Fakuma werden nun auch Maschinen über 3000kN gezeigt, ist der Markt dafür bereit?
Was muss eine Vollelektrische können?
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Hallo,
elektrische Maschinen setzen sich immer mehr durch. Im asiatischen Raum beträgt der Marktanteil schon ca. 70%. Ich würde das jetzt nicht unbedingt zögerlich nennen. In den letzten paar Jahren hat sich der Markt schon gut entwickelt, auch in Europa.
Ich denke, dass sich diese Maschinen durch ihre Vorteile wie unter anderem, der niedrige Energieverbrauch, die schnellen Reaktionszeiten, Sauberkeit, super Reinraumtauglichkeit, geringer Wartungsaufwand usw. in den nächsten Jahren noch stärker etablieren werden. Daher denk ich ist der Markt auch für 3000KN Maschinen reif.An die Energieeinsparung kann eine hohe Erwartung gestellt werden, die nach meinem Wissen auch umgesetzt wird. Betriebskosteneinsparungen bis zu 60% sind möglich.
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Guten Morgen,
sicherlich sind damit die augenscheinlichsten Vorteile der vollelektrischen Maschinen benannt.
ich verwende diese Argumentation täglich bei Kundengesprächen.
Dazu kommt noch das Einsparpotential in der Maschinenkühlung was häufig vergessen wird.
Der Vorteil ist bereits in den Vorsicherungen erkennbar. -( 50 t – min16 A / 650t min 100A)
Für mich liegen jedoch große Vorteile in den Eigenschaften die erst auf den zweiten Blick ersichtlich sind.
Wie zum Beispiel, dass die Schnecke immer “ Lagegeregelt” ist.
Die Parallelbewegung zwischen Spritzachse und Schließseite prozesssicher, Schuss für Schuss möglich ist.
Jedoch stelle ich fest, dass diese Argumente nicht immer aufgenommen werden.
Daher wünsche ich mir eine Reaktion von den Anwendern:
Zu Beispiel:
---Ich erwarte, dass sie leichter zu rüsten ist – Formhöheneinstellung --- Auswerfer kalibrieren,
Trendgraphik , Füllverhalten …. Spritzrampen … Prozessermittlung… Wartung
Einen Wunschzettel aus der Spritzerei.Gruß Ianni
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Hallo Ianni,
wir haben bei uns nur eine kombinierte Maschine, sprich Spritzseite ist komplett elektrisch und Werkzeugseite vollhydraulisch.
Bin aber noch nicht ganz überzeugt von elektrischen Maschinen, wir haben oft das Problem das sie an die leistungsgrenze kommt wenn wir ein Material länger im Zylinder haben...Bin mir nicht sicher ob die Technik schon genug reif ist für Maschinen von 3000kN und mehr...unsere hat ja bei 2500kN schon mühe! Was nicht heisst das ich dies nun verallgemeinern möchte!
Nur habe ich gesehen das man mit den elektischen Maschinen weniger am Limit der Maschine arbeiten kann als mit den hydraulischen!gruss igel
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Hallo Igel,
das mit der Leistungsgrenze ist in soweit richtig, dass den elektrischen in den vergleichbaren
hydraulischen Aggregatsgrößen häufig der größte Schneckendurchmesser fehlt.
Von der Dynamik , sprich Beschleunigung kann ich nur Vorteile erkennen, und habe damit bislang
keine Probleme bekommen.
Mein Hersteller baut auch die Großen vollelektrisch schon seit ein paar Jahren.
Persönlich sehe ich die Hybridmaschine als Übergang zur elektrischen mit Zusatzaggregat, Weniger Ölmenge – Energiebewusster ...Aber ich hab auch keine im Programm um sie objektiv zu vergleichen.Welche Erfahrung hast du den was die Abmusterung angeht, wie viele Schuss braucht man um wieder auf den alten Wert zu kommen, wenn man sich mal verrannt hat?
Und gibt es Unterschiede in der Prozessstabilität?Gruß Ianni
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Hallo Ianni,
Also was die Prozessstabilität anbelangt liegt der Vorteil klar bei der elektrischen Maschine. Sie ist genauer als die hydraulische!
Um beim Mustern auf den alten wert zu kommen, meinst du wenn man verschiedene Einstellungen versucht oder später beir Produktion um auf die Musterungseinstellung zu kommen?
Also da hab ich noch nicht so gross drauf geachtet muss ich erlich sagen, aber ich kann mir gut vorstellen das es schneller geht als bei einer hydraulischen Maschine!Rein vom arbeiten her finde ist es schon angenehmer vorallem gibts keine unerwarteten Ölüberschwemungen wenn mal wieder ein Schlauch platz was ja bei einigen Maschinenherstellern doch öfters mal vorkommt.
Darf ich fragen welchen Hersteller ihr habt?
gruss igel
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Hallo
Bin mir nicht sicher ob es im Forum gerne gesehen wird, wenn man seinen
Firmennamen nennt. Nach dem ich ja nur indirekt Anwender bin.
Man kann mich ja direkt anschreiben.Generell suche ich immer noch nach der Antwort aus der Praxis
ob spezielle Dosierprogrammen oder Sonderprogramme der Einspritzregelung gefragt sind.Wie auch die Frage, wer setzt Spritzprägen oder Einspritzen bei Schließdruckaufbau ein.
Wie verhält sich die Elektrische zur Hydraulischen.
Es ist ja nicht so, dass die Hydraulischen das nicht auch zum Teil haben.Gruß Ianni
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Hallo Ianni,
was verstehst du unter "spezielle Dosier- und Einstitzprogramme" ?
- solange man alles "frei" einstellen kann -- mit interpolar oder ohne --, denke ich reicht das aus.Einspritzen vor Schließkraftaufbau -Zeitabhängig- finde ich genial und Spritzprägen wird bei uns auch verwendet.
Aber alles hydraulisch.
Was noch kleinere Probleme und auch Zeitaufwand bedeutet soll (Vom hörensagen) sind Kernzugsteuerung und Kernantrieb.
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Hallo Kuka,
Dosierprogrammen -- bei denen die Schnecke am Ende. invers gedreht wird.
Zum Beisiel um 45° / 90° / 180° oder mehr -- bei leichtfließenden Werkstoffen habe ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Das Massepolster wir positiv beeinflusst. Funktioniert nicht immer, aber wenn ist das eine schöne Sache.
Einspritzprogramme – zum Beispiel gegen das Überspritzen bei Dünnwandbauteilen.
Die Servo Spritzachse gibt eine Reihe von Möglichkeiten um mit der Steuerung einzugreifen, da man Stromaufnahme und Positionen reaktionsschnell verarbeiten kann. Da sind noch viele gedankliche Ansätze möglich, einige Hersteller setzen Teile davon bereits um, die allein reaktionstechnisch hydraulisch, nach meinem Wissen nicht umsetzbar wären.Zum Einspritzen bei Schließdruckaufbau: Bei Vollelektrischen kann man zum Einspritzwegpunkt Schließkräfte definieren!
Was die Kernzüge angeht, solange Werkzeuge mit hydraulischen Kernzügen gebaut werden, bleibt nur der Weg über das Zusatzaggregat. Was aber auch den Vorteil hat das es klein gehalten werden kann. Die Ansteuerung ist in der Regel kein Hexenwerk. Es gibt aber Überlegungen auch dies elektrisch zu lösen. Luftpneumatische oder andere gastechnische Lösungen sind auch nicht zu unterschätzen!.
Gruß Ianni
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Hallo Ianni,
was du beschreibst klingt etwas ernüchternd, da ich immer an meine "Alten Einrichter" denke und demzufolge gibt es dann Unmengen an Dingen welche ich falsch einstellen bzw vergessen kann zu verändern.
Es gibt schon Kernzugtechnisch "Drehstrommotoren" (da bin ich nicht in der richtigen Sparte, ich nenn es jetzt halt mal so), diese funktionieren ganz gut (heist es), wobei durch die Schwindung der KS-Teile enorme Dimensionen gebraucht werden.
Ich bin halt Spritzgießer für Großteile und da vergisst man ab und zu die kleinen Dünnwand Teile.
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Hallo Kuka,
was man an Optionen einschaltet und nützt ergibt sich mit der Zeit.
Generell kann man die Maschinen auch im Standardmodus fahren.Schön ist jedoch, man kann wen man will.
Ein "Panda" fährt auch nach Italien und es gibt Autos da ist das bequemer.
Gruß Ianni
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Hallo Ianni,
hehe
wenn aber ein "Panda" nicht macht was er soll, dann kommt man auch nicht nach Italien.
Man sollte auf einer Benutzeroberfläche alle Programme sehen und welche eingeschalten oder ausgeschaltet sind. I/O Zustände.
Nicht wie bei manchen Herstellern, bei denen man Zwanzig mal Seiten anwählen muss.
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Was muss eine vollelektrische Maschine können?
- entweder die Teile bei mindestens gleicher Qualität günstiger produzieren als auf einer hydraulischen Maschine
- oder durch höhere Präzision der Teile Mehrwert generierenEntscheiden ist, was unterm Strich übrig bleibt
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