Reaktion von Vorgesetzten in Bezug auf Terminüberschreitungen

  • Hallo.

    Mich würde mal interessieren, wie Vorgesetzte in anderen Betrieben auf die Nichteinhaltung von bestimmten Terminen reagieren.

    Im konkreten Fall geht es um einen Maßnahmenplan, der innerhalb einer Teamsitzung erstellt wurde.
    Drei hochdotierte Mitarbeiter halten immer wieder keinen (!) der dokumentierten und vereinbarten Termine zur Erledigung einer Aufgabe ein. Eine Rückmeldung, dass der Termin nicht erreicht werden kann, erfolgt nicht.

    Konsequenzen gibt es bisher nicht. Da ich mich aber mittlerweile über diese Situation ziemlich aufrege, möchte ich mal wissen, wie so ein Verhalten in euren Betrieben "gehandhabt" wird/würde ?

    Gruß
    TThias

  • Die Frage ist ja auch: Wer setzt die Termine. Sind es die Säumigen selber? Wenn es um Fälligkeitstermine geht werden solche Schlafmützen bei uns so lange weiterbefördert bis sie unschädlich sind.

  • Servus,
    Konzequenzen in bezug auf nichteinhaltung der Termine gibt es bei uns auch noch nicht. Wir setzen auch feste endtermine in absprache mit den verantwortlichen.
    Zur Zeit wird verstärtkt darauf gedrängt, einen Rückmelde report bei Überschreitung zu verfassen.
    Probleme gibt es nur mit der Verteilung, da nun im grunde jeder der irgendwie daran beteiligt ist, den stand des jeweiligen anderen zu erfahren, und dann wiederum diesen anzuschwärzen. Darum wird dieses auch wieder einschlafen.
    Habe auch versucht ein Projektmanegmentprogramm einzuführen, in dem jeder seinen Stand eintragen kann, funktionierte nur anfangs, da nur einer dann den gesammtüberblick hatte. Und dieser dann von pontius zu pilatus rechtfertigungen brauchte um den verzug zu untermauern.

    Das mit der Höherbeförderung ist bei uns auch so.
    mfg

  • Mal im Ernst:
    Wirkliche Konsequenzen wird es wohl in keinem Betrieb geben. Wenn es sich um Projekte handelt wird normaler Weise eine Deadline gesetzt durch den Projektleiter. Alle am Projekt maßgeblich Beteiligten müssen wöchentlich entsprechend Raport leisten. Werden die Ziele nicht erreicht gibt es eine entsprechende Verlängerung. Danach kommen die Mitarbeiter wieder zusammen und der Druck wächst. Bis der Ressortleiter auf den Tisch haut. Verzögerer (Trödelheinis) werden nicht wieder in solche Projekte aufgenommen und sind damit kalt gestellt.

    Einmal editiert, zuletzt von petersj (17. August 2009 um 08:13)

  • Stimmt petersj,
    konzequenzen wären nur sinnvoll, wenn die deadline das maß der dinge wäre, und die trödler dadurch mit konzequenzen ( wie auch immer ) zu rechnen hätten.
    Das aber dann ev. eine Verlängerung gegeben wird, beißt sich mit den konzequenzen, also müßte mann dieses bis jetzt praktizierte mit verlängerung aufgeben und auf die deadline umstellen,
    und dieses auch konzequent einhalten sonst hersch wieder chaos.
    mfg

  • Es ist nicht immer einfach, gesetzte Deadlines einzuhalten. So können Probleme bei der Datenerfassung, der Ausführung verschiedenster Aufgaben usw. auftreten. Selbst die Terminerstellung kann bei Auftragsbeginn immer noch sehr gut aussehen. Wenn die Mitarbeiter dann aber während des Projektes von ihren Aufgaben immer wieder abgezogen werden oder durch Krankheiten oder Urlaub entsprechende Ausfälle entstehen und die Aufgaben dadurch nicht mehr rechtzeitig bewältigt werden können, ist jeder Termin gestürzt. Das Problem ist immer wieder, den Arbeitsumfang eines Projektes richtig einzuschätzen. Das kann mit der Planung eines Werkzeuges anfangen und mit der Abmusterung aufhören. Jeder einzelne Zwischenschritt kann den Zeitplan über den Haufen werfen und ist nicht frei planbar. Wichtig ist aber eine rechtzeitige, offene und deutliche Kommunikation. So, dass jeder über den Stand des Projektes jeder Zeit Bescheid weiß. Solange es dabei Kandidaten gibt, die sich nicht äussern ist alles zum Scheitern verurteilt. Eine zweite Chance bei einem neuen Projekt ist noch eine Möglichkeit. Sollte sich dann aber an der Arbeitsweise nicht entscheidend etwas in Richtung Kommunikation und Ergebnisfindung geändert haben, ist diese betreffende Person für solche Arbeiten nicht geeignet. Man wird diesen Mitarbeiter bei solchen Projektierungen nicht wieder einladen. Er ist damit ausgeschieden und nur noch einfacher Sachbearbeiter. Das ist selbstverständlich in einer grösseren Firma einfacher als in einem 20 Mann-Betrieb. Allerdings besteht leichter die Möglichkeit in einem kleinen Betrieb Leute zu entlassen als in einem Konzern.
    Die Blindheit ein Arbeitsvolumen zu unterschätzen bleibt aber in beiden Betriebsarten gleich groß. Nur wenn die Mitarbeiter ehrlich und offen ihrem Vorgesetzten gegenüber sind und rechtzeitig Bescheid geben, dass sie eine Arbeit zeitlich nicht schaffen (auch wenn sie einem Zeitplan zugestimmt haben), kann auf entsprechende Zeitprobleme reagiert werden.

    Manchmal wünscht man sich aber trotzdem sagen zu können: "Fühlt ihr euch schlapp? Braucht ihr wieder ein paar Peitschenhiebe??"

  • Desweiteren leidet auch die Qualität des Projektes.Je höher der Druck und je kleiner der Tag zur Deadline,desto "schlampiger" wird ausgeführt.Im falle eines WZB,erst mal das WZ zusammenschustern,und dann zum Mustern raus.Danach kann man immer noch nacharbeiten.

    Im Endefekt liegt es nur an der Kommunikation.Doch der Mitarbeiter kann den anderen nicht leiden etc.
    Würden alle professionell handeln,würden viele Sachen anders laufen.

    Bei einem Projekt ist meiner Meinung nach immer der Mensch das Problem!!

  • Eine Verschiebung wäre ja gar kein Problem. Es kann immer sein, dass etwas nicht rechtzeitig in die Gänge kommt.
    Man muss nur darüber informiert sein !
    Wir haben einige Leute, die lassen halt die Termin schleifen, ohne irgendeine Rückinfo an das restliche Team.
    Und das ist traurig. Insbesondere deshalb, weil es sich um relativ junge Leute handelt, die mit Online-Terminplänen und Wiedervorlagen umgehen können (sollten).

  • Da hift nur, dass sich der Projektleiter die Geschicht ständig auf Wiedervorlage legt und die Kollegen ständig nach dem Status fragt. Der Projektleiter ist für den endgültigen Abschluß der Termine verantwortlich und hat für die entsprechenden Ausführungen zu sorgen. Er kann den Ausführenden die Aufgabe auch wieder entziehen. Solche Sachen stehen dann im "gedanklichen" Schwarzen Buch und man bittet diese Leute ungern (oder gar nicht) wieder um Zusammenarbeit. Sie können sich dann also nicht mehr "profilieren". Man kann ja auch mal durchblicken lassen, dass die betreffende Person beim nächsten Projekt nicht gebraucht werden kann aus den o.g. Gründen. Die Betreffenden werden sich dann hoffentlich Gedanken machen.

    Einmal editiert, zuletzt von petersj (19. August 2009 um 09:30)

  • Leider haben kleinere Betriebe kaum Möglichkeiten Personal auszutauschen oder aussen vor zu lassen.Mann kriegt die schwarzen Schaafe einfach nicht zu fassen.Es wird zwar gebrüllt und gedroht,doch im Endeffekt weis jeder das da nicht viel hinterher kommen kann.

  • Wie kann ein kleiner Betrieb überleben, wenn durch Terminversäumnisse Aufträge verloren gehen? So etwas kann selbst in einem großen Laden zum Eklat führen. Wenn den Leuten ihr Arbeitsplatz egal ist, sollte Cheffe ihnen mal deutliche Worte lesen. Gerne sind Personen in Führungspositionen doch auch am Umsatz beteiligt oder sie werden ausser Tarif bezahlt. Hier kann Cheffe die Daumenschrauben auch ansetzen. Wenn es den Obersten aber nicht stört, dass Aufträge verloren gehen, scheint es der Firma sehr gut zu gehen.

  • Zitat

    Original von Uziel
    Leider haben kleinere Betriebe kaum Möglichkeiten Personal auszutauschen oder aussen vor zu lassen.Mann kriegt die schwarzen Schaafe einfach nicht zu fassen.Es wird zwar gebrüllt und gedroht,doch im Endeffekt weis jeder das da nicht viel hinterher kommen kann.

    Danke Uziel !
    Genau so sieht es aus !

  • Es scheint aber irgendwie keine richtige Lösung da zu sein.Wir haben uns jetzt ausgeheult,aber konkret haben wir nichts auf der Hand.
    Denn wir müssen uns nicht vormachen.Die Firmen zahlen das verlorene Potential mit harter Währung.Man könnte das Geld auch in einen Fluss werfen,dann kann man wenigstens noch ein paar minuten hinterher sehen.

    Ich kenne jemanden der Betriebe optimiert.Den versuche ich mal zu erwischen.Er wird die Antwort wissen.
    Wird etwas dauern,aber ich werde berichten!!

    Gruss Uziel

  • Hallo
    Ich habe jetzt mit dem Menschen gesprochen und der sagte folgendes:
    Das Problem was er sehr häufig in der Industrie vorfindet ist das:
    1.Die Terminliche Absprache nicht ausführlich diskutiert wird und sie etwas schwammig ausgelegt wäre.
    Die Terminabsprache sollte von allen an einem "runden Tisch" besprochen und erarbeitet werden.Die Ergebnisse müssen dann schriftlich verfasst und an jeden beteiligten ausgehändigt werden.
    2.In der Industrie muss nach Leistung bezahlt werden.Regelmäßige Leistungüberprüfung und Leistungsgespräche gehören zum Grundstock der Leistung eines jeden Mitarbeiters.Viele Betriebe machen das einmal im Jahr.Doch in 365 Tagen kann viel passieren.Grundsätztlich schlägt er eine Quatalsbewertung so wie Quartalsbesprechung vor.In sonder oder Härtefällen eine Monatliche abhandlung.
    In den Gesprächen müssen die Mitarbeiter mit motivierenden Gesprächen auf ihre Stärken und Schwächen hingewiesen werden.Desweiteren müssen jene auch Finanziell bewertet werden.Denn das einzige Druckmittel was effezient wirkt ist Geld.Mehr Geld,mehr Motivation.
    Ein Frisör der sche...arbeitet verliert seine Kunden.Dadurch hat er kein Geld.
    3.Projekte Finanziell belohnen.Steigert wiederum die Motivation.

    Grundsätzlich: Personal schulen,MOTIVIEREN,Finanziell begünstigen.
    Dadurch erhält man Personal was sich effektiv den Arsch aufreist und noch gute Qualität abliefert.(Zitat)

    Gruß Uziel

    Einmal editiert, zuletzt von Uziel (30. August 2009 um 20:14)

  • Grundsätzlich sollte den an einer Aufgabe Beteiligten bewusst sein, dass sie für die Firma arbeiten und nicht die Firma für sie. Man kann nicht jede Arbeit, die gut erledigt wurde, mit Geld prämieren. Man muss einfach Lust zu seiner Arbeit haben und nicht mit der Einstellung LmaA in die Firma kommen. Jeder der in einer Firma eingestellt wird, handelt bei der Einstellung seinen Lohn/sein Gehalt aus. Erst in höheren Stellungen wird es eine aussertarifliche Zahlung geben, die aber auch schon bei der Einstellung ausgehandelt wurde.
    Bei wichtigen Projekten kann auch nachfolgend verfahren werden:
    Vor dem eigentlichen Beginn eines Projektes werden die Anforderungen eines Projektes besprochen. Dann wird vom Projektleiter ein Termin für den Start ("Kick off") und das Ende des Projektes des Projektes festgelegt. Nach bestimmten Zeitabständen gibt es neue Treffen , auf denen die Ergebnisse präsentiert werden müssen. Da gibt es dann auch kein drum herum mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von petersj (31. August 2009 um 08:49)

  • Aber wie Du siehst klappt es nicht reibungslos.
    Mann muss sein Personal nicht mit Geld überhäufen,Doch es sollte einen Anreitz geben.Viele Betriebe lösen das über eine Leistungszulage welche in einem Punktesysthem gestaffelt ist.

    Die Mitarbeiter die Lmaa gedanken hegen sollten sich eh überlegen ob die jeweilige Firma ind der sie beschäftigt sind,sich noch mit der eigenen Phylosophie des arbeitens deckt.
    In den Gesprächen sollte ja auch herrausgefunden werden weshalb Termine nicht eingehalten werden.Verbesserungen aufzeigen und Problemlösungen anbieten.

  • Wir werden dieses Thema auch bei einem für Oktober geplanten 2-tägigen "Motivations- und Strategie-Workshop" machen.
    Vielleicht kommen wir so ja weiter.

    Letztendlich erwarte ich aber von "Führungspersönlichkeiten", die in Projekte integriert sind, dass auch ohne zusätzliche motivierende Maßnahmen soviel Verständnis und Interesse für die Sache mitgebracht wird, das schriftlich fixierte Aufgabe auch ohne Nachtreten erledigt werden.

    Doch diese Selbstverständlichkeit scheint leider heutzutage, sorry, insbesondere bei den Nachwuchsführungskräften, irgendwie (noch) nicht voll entwickelt zu sein.

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