Makrolonteile mit Vakuolen

  • Hallo zusammen,

    vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen.

    Wir haben 2 verschieden Makrolonteile (haben fast die gleiche Geometrie, aber nur fast!) Wir hatten am Anfang matte Stellen im Angussbereich und Lunkerbildung in der Umrandung( 5 mm Wandstärke, Rest 2 mm). Hatten erst einen Tunnelanguss mit vorgenannten Fehlern, dann haben wir uns für einen Flimanguss entschieden und haben damit die matten Stellen wegbekommen.
    Jetzt bleibt nur das Problem mit den Vakuolen. Haben eigentlich alle gängigen Methoden ausprobiert um diese weg zu bekommen. Jetzt wäre nur noch die Möglichkeit, diese konstruktiv zu beseitigen,womit unser Kunde aber nicht so zufrieden ist.

    Ich hoffe es fällt einem nochwas dazu ein.


    Vielen Dank schonmal im Voraus.

    Gruß

    elsol

  • hallo,

    für eine genaue Betrachtung wären Bilder und die Einstelldaten günstig.

    Auch ein Bild von einem Teil ohne Nachdruck!!!

    Wenn euer Werkzeug in Ordnung ist könnte es am Einspritzvorgang liegen.

    Ist das Füllbild gleichmäßig?
    Umschaltpunkt evtl. nicht günstig gewählt, so dass der Nachdruck nich richtig wirken kann?

    Gruß Micha

  • Hallo,
    interessant wäre es, wo die Fehler sind!
    Im randbereich, in der mitte vom Teil, an einer dünnen Stelle, an einer Dickeren stelle, würde helfen.
    Grundsätzlich ist auch interessant, welche Werkzeugtemperatur ihr habt...

    gruss
    Miche

  • Wenn ich das so richtig verstehe, ist das so eine Art Deckel mit einem Rand.
    Ich habe so ein ähnliches Teil und hatte am Anfang genau die gleichen Probleme. Durch verändern des Tunnelangusses und Temperrierung aber alles in den Griff bekommen. Hast Du schon eine Füllstudie gemacht? Wo wird die Luft eingeschlossen und kann man an dieser Stelle und davor entlüften? ( okay das mit der Entlüftung wurde schon ein paar mal erwähnt)
    Hier wäre jetzt so eine Art Chat mit Webcam lustig. Einer Spritzt und der Rest gibt seinen Senf dazu.

  • Hallo nochmal,

    also ich muss noch dazu sagen, dass es in der Mitte des Teiles noch 96 Bohrungen gibt, die das ganze noch etwas erschweren.

    Wenn ich ohne oder mit zu wenig Nachdruck fahre, hab ich nach den Bohrungen in der Mitte eine etwa 1 Euro große Luftblase, aber Lunkerfrei. Und dann beim erhöhen des Nachdrucks fängt das alte Übel wieder an.

    Werkzeugtemperatur haben wir alles probiert zwischen 80 °C und 120 °C.

    Die Fehler sind nur in dem dickeren Rand, der Rest is in Ordnung.

    Das Werkzeug entlüftet direkt unter dem dicken Rand durch die Auswerfer.

    Bilder oder Zeichnungen kann ich leider nicht ins Netz stellen, da das ein Kundenprojekt ist.

  • Mh,
    lässt sich so schwer beurteilen.
    Wann wird auf den Nachdruck umgeschalten?

    Ein schnelles Einspritzen und danach einen samften Übergang zum Nachdruck wäre ein versuch wert.

    Es ist möglich das der Nachdruck nicht wirken kann, oder dass die Form schon überladen ist, bevor der Nachdruck wirkt.

    Hast du den Düsendurchmesser schon überprüft?
    Er sollte nur minimal kleiner als der an der Angussbuchse sein.

  • Hi,

    war das Problem schon immer da?, habt ihr die Materialtype gewechselt ( Rheologische Eigenschaften!! )

    Ist es denn nun eine Luftblase, oder eine Vakuole!!! :confused_face:

  • Guten Morgen,

    das Werkzeug ist neu gebaut worden und wir benötigen keine riesigen Stückzahlen, deswegen nur ein Alu-Wzg.
    Im Rand das sind schon Lunker, nur wenn ich ohne Nachdruck fahre bildet sich eine Luftblase in der Mitte.
    Das mit dem Einspritzdruck/Nachdruck haben wir auch schon ausprobiert. --> langsam, schnell, von langsam dann schneller und umgekehrt.

    Gruß
    elsol

  • Guten morgen,

    habt ihr auch schon versucht, die Schließkraft zu senken, kann auch für die Entlüftung ein bisschen was bringen.

    evtl würde ich noch versuchen, die Massethemperatur zu erhöhen (wenn möglich), damit das material leichter fliesst. Werkzeugtemperatur könnte man auch mal 60-70 °C versuchen, ist aber meines wissensstandes die kleinste Temperatur für Makrolon.

    gruss
    Miche

  • Hi Miche,

    Schließkraft haben wir auch mal runter genommen, da gab es aber Überspritzungen.

    Massetemperatur haben wir 270°C bis 310°C probiert ohne Erfolg.

    Eine so niedrige Werkzeugtemperatur würde meines Erachtens das Problem mit den Lunkern noch verschlimmern. Oder sehe ich das falsch?

    Gruß
    elsol

  • Also, in einer Luftblase befindet sich ..... Luft, die nicht entweichen konnte ( nicht zu verwechseln mit dem Dieseleffekt!
    In der Vakuole befindet sich ein Vakuum. dieses entsteht , wenn das Formteil abkühlt und
    das Materialgefüge an einer Stelle durch die Schwindung auseinander driftet/reisst!

    So habe ich es gelernt, für Berichtigungen und Erweiterungen meiner Kenntnisse bin ich jedoch stets dankbar =)

    Edited once, last by qs (March 1, 2007 at 1:49 PM).

  • Der Aussage von qs stimme ich voll und ganz zu!

    Eine Vakuole entsteht, wenn der Randbereich schneller abkühlt als der Kern. Daher reißt die innere Masse durch die Schwindung auseinander. Wenn der Wandstärkenunterschied nicht ganz so groß ist, gibt es wohl nur eine Einfallstelle.

  • Also, nun mal ein paar Fragen:

    - Wie ist der MVR des Materials?
    - Wie ist die Wandstärke?
    - Wie hoch und lang ist der Nachdruck?

  • Hallo elsol,

    Vakuole kann auch entstehen, wenn Du wg. der dicken Wandstärke durch den Materialschrumpf eine Einfallstelle bekommst. (Ich gehe mal davon aus, dass es wahrscheinlich die Dickste Stelle am Teil ist, oder?!)

    Wenn Du das Werkzeug dann kälter fährst, und die Aussenschicht vom Material "Einfrierst", kannst Du erreichen, das Du mit dem Nachdruck die Plastische Seele so stark nachschiebst, dass Du den Schrumpf ein bisschen ausgleichen kannst. Ist dann ein Effekt, wie beim "Luftballon"
    Ich hoffe es ist verstanden worden, ist ein bisschen schwer zu beschreiben.
    Ganz wichtig ist dabei, dass die Ansschnitte nicht zu klein sind, nicht dass der vor der Plastischen Seele einfriert, dann bringt Dir nämlich der Nachdruck gar nichts!

    gruss
    Miche

  • moin,moin

    - der MVR ist 9,5
    - Wandstärke an der dünnsten Stelle 1,5 mm und die dickste Stelle
    (Umrandung) ist 5 mm stark.
    - Nachdruck haben wir 520 bar
    Anbindung über Filmanguss: 15mm breit, 1 mm stark

  • Hallo,

    Ein MVR vor 9,5 ist zwar nicht das allerwenigste, aber höher wäre schon ratsam.
    Bei einer Wandstärke von 1,5 mm und dem Filmanguß von 1,0 mm ( leider ist mir der Fließweg nicht bekannt! ) würde ich bei diesem MVR mindestens eine Werkzeugtemperatur von 85°C wählen.
    Was geschieht, wenn ihr den Nachdruck genau so hoch einstellt, wie den Einspritzdruck?

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!