Verschleiss Schnecke, Rückstromsperre und Zylinder, ab wann austauschen

  • Grüezi zusammen,

    sollte dieses Thema schon mal durchgegangen worden sein, dann bitte ich um Entschuldigung, da zu blöd eine Suchanfrage so zu beladen, dass ich was finde.

    Thema Schneckenzylinder , Schnecke , Rückstromsperre , Toleranzen , wann austauschen

    Da ich meistens immer Maschinen antreffe, die voll auf Null fahren, bin ich mit diesem Thema fast wöchentlich beschäftigt.

    Da bei unseren eher kleinen Teilen (0.001-7 g) da nie wirklich eine lange Nachdruckzeit verwendet wird, wird das auch nie von der Produktion bemerkt.


    Viele von uns verwendeten Materialien haben einen hohen bis sehr hohen Anteil von Glasfasern oder Keramikpulver oder Wolframpulver

    Verschleiss also sehr hoch.

    Hartmetall Schnecken, Zylinder und Rückstromsperren werden eingesetzt.

    Habe kürzlich Zylinder und Schnecke ausgemessen.

    ab welchem Spiel zwischen Schnecke und Zylinder würdet Ihr was austauschen?

    Klar, Rückstromsperre ist das Erste, das ich austausche, da der Verschleiss sehr gut sichtbar ist.

    Meistens sind die Garnituren über ein Jahr im Einsatz.


    Besten Dank schon im voraus


    Michael

  • Ich meine, dass ein Verschleiß nicht in mm festgelegt werden kann. Er muss beurteilt werden auf Grund der Funktion der Garnitur. So kann eine Garnitur bei einem sehr zähen Material noch sehr gut funktionieren, dagegen wird bei einem sehr flüssigen der aufgetretene Verschleiß sehr schnell auf Grund eines nicht mehr vorhandenen Massepolsters bemerkbar. Auch die Qualität der Formteile muss bei einer Beurteilung beachtet werden.

    Stellt man einen Verschleiß fest, der zu ungenügenden Formteilen, schlechter Dosierleistung und nicht mehr passendem Massepolster geführt hat, kann man die Garnitur vermessen. Mit einem betrieblich festgelegten Aufmaß kann man dann die Toleranz für die zu verarbeitenden Produkte festlegen. Vieles kann man sicherlich auch mit den entsprechenden Werten und den festlegbaren Hüllkurven tolerieren.

    Man sieht also, dass dieses in erster Linie anwendungsbedingt festgelegt werden muss. Toleranzen in den Eigenschaften der Kunststoffe müssen natürlich ebenfalls berücksichtigt werden.

    Wir haben für uns bei Schnecke und Zylinder eine Toleranz von 0,5mm bei 25er Garnituren festgelegt. Die Rückstromsperre wird nach Bedarf (Massepolsterstabilität) getauscht. Wir verarbeiten praktisch alle Polymere außer PVC und Füllstoffgehalte von 0 bis tw. 90%.

  • Folgender Tipp um den verschleissbedingten Austausch des Zylinders etwas zu verlängern ...

    Da sich der Zylinder i.d.R. hauptsächlich im vorderem Bereich der Endposition des Stauringes (ist bei konstatem Polster von z.B. 5 mm immer gleich) am stärksten abnutzt, könnte man mit neuer RSP das Polster schrittweise nachhinten verschieben ... ist aber abhängig vom Material und einer praktikablen Masseverweilzeit.

    Zur Dokumentation wurde bei jedem RSP-Wechsel der Zylinderdurchmesser in 10er-Schritten von 0 - 120 mm mit einem langen Innenmicrometer vermessen. Dadurch haben wir z.B. den Zylinderaustausch bis zu einem Jahr verschieben können.

  • Bei solch feinen Teilen eine Toleranz festzulegen dürfte schwierig sein.

    Eine alternative Methode ist, die Düse vorn zu verschließen (z.B. metallplatte oder geschlossener Anguss) - falls ihr verschlussdüsen habt diese weiter öffnen, aufdosieren und dann "Einspritzen". theoretisch müsste die Maschine dann das Volumen halten und in Störung gehen. bewegt sich die Schnecke vorwärts, fließt Material zurück in die Schneckengänge.

    Wichtig: Überwachungs./Abschaltparameter einstellen, damit die Garnitur keinen Schaden nimmt!

    Gerade bei hoch gefüllten Materialien können auch Reib- und Quietschgeräusche beim Dosieren ein Indiz dafür sein, dass irgendwo ein Spalt ist, indem dann Glasfasern oder andere Festkörper eindringen und "Karusell fahren" - muss aber nicht allein daran liegen.

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