POM Nachschwindung

  • Hi@all,

    wir fertigen Teile aus POM,Wandstärke bis 14 mm, die später spanend

    nachbearbeitet werden,bis zur Weiterverarbeitung müssen wir die Teile

    3-4 Wochen lagern.

    Jetzt meine eigentliche Frage:

    Kann man den Alterungsprozess nicht irgendwie beschleunigen?

    Hat vielleicht jemand ne Idee?

    Edited once, last by peri (September 11, 2007 at 10:07 PM).

  • Warum beschleunigen? Das die Teile schneller kaputt werden??

    Aber zum Thema: Alterung und POM? soviel altert doch da garnicht oder? Aber wenn dann halt mit UV-Licht oder ähnlichem!

    EDIT: Meinst du mit Alterungsprozess das Konditionieren?? Dann ist es kein Altern sondern Wasseraufnahme!

    Edited once, last by Stift (September 11, 2007 at 10:02 PM).

  • Selbstverständlich kann man das und es ist auch die gängige Praxis. Gerade POM Teile werden getempert. Wir tempern unsere Teile unmittelbar nach den Spritzen 2Std. lang bei 125C. Wenn du die Teile erst abkühlen lässt dann musst du die Zeit halt erhöhen. Eine zusätzliche Ablagerung nach dem Tempern von ca. 7 Tagen hat sich aber trotzdem bewährt.

  • Quote

    Original von Stift


    EDIT: Meinst du mit Alterungsprozess das Konditionieren?? Dann ist es kein Altern sondern Wasseraufnahme!

    Aber konditioniert man POM :smiling_face_with_horns:!?! Eine Eigenschaft ist doch gerade die geringe Wasseraufnahme!!!

  • Es gibt Teile die werden im kalten Wasser abgeschreckt.
    Ob man das dann Konditionieren nennen kann?

    Wohlgemerkt dies macht man nur um die Teile verpacken zu können ohne dass sie verkleben.

    Maßlich gesehen ist das wohl der Horor.

    Wir ham das bei Puffern gemacht die in den grünen Mähdreschern eingebaut werden.

    Gruß Micha

  • POM konditioniert man sicherlich nicht, da wie schon erwähnt POM nahezu kein Wasser aufnimmt. Deswegen trocknet man POM i.d.R. auch nicht vor.
    Konditionieren macht man normalerweise bei PA-Teilen.

    Um einen späteren Verzug durch Hitze/Kälte zu minimieren wird POM wie schon erwähnt getemmpert.

  • Quote

    Original von Stift
    Also bei uns werden POM-Teile Konditioniert!!! Drum hab ichs ja auch geschrieben!! Das man es normal nur bei PA macht weiß ich!

    Aus welchen Gründen konditioniert ihr die POM Teile? Erreicht ihr dadurch bessere Eigenschaften? Bei einer Wasseraufnahme von nur max. 0,8% bezweifel ich dass das was bringt. Aber ich lass mich gern etwas besseren belehren.

  • @ Stift,

    tut mir leid, aber seit ihr sicher, das ihr in POM produzieren sollt!! :face_with_tongue: =) :face_with_tongue: =)
    Kommt mir ein bischen komisch vor!!!
    Habt ihr die Teile mal vor und nacher gewogen????
    Wie konditioniert ihr denn???

  • Jo, die sollen aus POM sein :grinning_squinting_face: Freiwillig würden wir so ein Material nich verwenden. Dreckszeugs...

    Gewogen nein! Die werden vor dem Konditionieren auf Maß gefräst und danach Sandgestrahlt.

    Wir Konditionieren indem wir die Teile mehrere Tage oder Wochen ins Wasserbad legen!

  • Quote

    Original von Stift
    KA was das bewirken soll, aber unser Kunde schreibt uns vor das die Teile Konditioniert werden müssen!

    Gruß Stift

    Kannst Du Dich vielleicht mal schlau machen warum das der Kunde wünscht. Würde mich echt mal interessieren.

    Von der Anwendung aus gesehen ist wie ihr konditioniert ist es schon richtig. Nur wie gesagt, bei POM sehen ich halt keinen Grund warum dieser Arbeitsschritt nötig sein sollte.

  • Vielleicht hat auch der Kunde keine Ahnung, aber der Kunde ist ja bekanntlich König =)

    Was Euer Konditionierungsverfahren angeht, kann ich dem auch zustimmen!!!
    Obwohl im " Dampfbad " auch i.O. ist!!!

  • An alle Zweifler:

    Nach der Produktion von Kettengliedern aus Homo-Pom habe ich Zugversuche
    gemacht.

    Ergebnis: Die Kraft bis zum Bruch der Verbindung war bei konditionierten Teilen (Wandstärke 5 mm; Konditionieren = 120 h bei 80% rel. Feuchte und einer Raumtemperatur von 40 Grad C ) um 15 % höher als bei unkoditionierten aber ebenfalls 120 Std abgelagerten Teilen.

    So unsinnig ist daher die Kundenforderung keinesfalls.


    mfg opa

  • Hallo opa,

    deinen bisherigen Beiträgen zu folge, weis ich, das du weist wovon du sprichst :smiling_face:
    Ich möchte das ganze Thema ja auch nicht verteufeln, kommt mir halt ein bischen seltsam vor!

    Zu deinen Zugversuchen:

    War das eine einmaliger Versuch? 15% sind nicht ganz ohne?? kann es da zu Materialschwankungen gekommen sein??
    Kann es möglich sein, das der Festigkeitsanstieg eher durch die Temperatur als durch das Wasser gekommen ist???

    Wie gesagt, Den Zugversuch und die Ergebnisse möchte ich nicht anzweifeln!!!

  • Guten Abend qs,

    Die Meßreihe bestand aus jeweils 40 Teilen, die auf der Zugmaschine bis zum Bruch belastet wurden.

    Die Meßreihen selbst habe ich 4x wiederholt.

    Eine Vergleichsmessung von getemperten Teilen ( Umluftofen, 80 Grad C; 120 h) brachte eine Verbesserung von ca. 3 % , bezogen auf unbehandelt ausgelagerte Teile.

    Spritzfrische ( max. 12 Std. gelagerte Teile ) waren im Durchschnitt 8 % schlechter als die ausgelagerten Teile, wobei der Streubereich der Meßwerte relativ groß war.

    Daraus ergibt sich, dass die aufgenommene Feuchtigkeit von 0,2 Gewichts-% wesentlich die Qualität beeinflusst hat.

    mfg opa

  • Wie gesagt, du weist wovon du sprichst!
    Also kann man sagen, das du der Meinung ist, das es sinvoll ist/sein kann POM-Teile zu konditionieren!!!??

  • Ich kann nur jedem empfehlen dass er POM Teile, die im Einsatz auf Zug, Wechselbiegung oder Torsion beansprucht werden , nach dem Spritzgießen konditioniert.

    Die dabei gewonnene Sicherheit wiegt in jedem Fall die relativ geringen Kosten für die Nachbehandlung auf.

    Ich kann mich noch gut an meine Anfänge in den 60-er Jahren erinnern, als es noch keine große Palette an speziell ausgerüsteten POM-Typen gab (eigentlich kannte man nur Delrin 500).
    Damals hatten wir Transportklinken für Zählwerke produziert. Diese dünnen, auf Biegung beanspruchten Teile wurden 30 Minuten in Härteöl getempert und darnach 30 Minuten abgekühlt und dann in Per abgewaschen.

    Ich gehe davon aus, dass das heute keiner mehr macht. Dennoch sind mir in jüngster Vergangenheit Zählwerke aus dieser Zeit untergekommen, die heute noch funktionieren.

    Soviel zum Spruch: "Wer Kunststoff kennt nimmt Stahl"

    opa

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