Zuviel Arbeit um Einrichter zu sein

  • Hallo zusammen

    Ich habe ein Problem bei dem ich nicht so recht weiterkomme oder eher nicht weiss an wen ich mich wenden soll, darum poste ich das jetzt einfach mal hier.
    Vielleicht weiss einer Rat.

    Also ich bin seit 7 Jahren Einrichter und fahre Boy-Maschinen.
    Am Anfang war es so dass 2 Einrichter 10 Maschinen mit betreut haben, mittlerweile ist es so dass 1 Einrichter 10 Maschinen + 4 Magnetisiermaschinen betreuen muss.
    Ich muss sagen das ist zeitlich nicht zu meistern. Es kommt öfters vor dass ich Maschinen einfach stehen lassen muss weil einfach keine Zeit ist.
    Desweiteren muss ich noch für meine 2 Werkerinnen Pausenvertretung machen, da gehen pro Werkerin 1Stunde drauf. Ich selbst habe über den Tag verteilt auch noch 1 Stunde Pause--- insgesamt sind dann schonmal 3 Stunden weg in denen ich mich schlecht oder nur bedingt um die Maschinen kümmern kann. Eine Vertretung für mich gibt es nicht.
    Dann hab ich noch Unmemgen an Papierkram zu erledigen, der mich auch nochmal 1.5 Stunden kostet.
    Weiterhin hab ich noch schlecht ausgebildete Werkerinnen die einem das Leben nicht unbedingt erleichtern.
    So und hab ich jetzt mal Probleme an einer Maschine hab ich fast keine Zeit mich mal neben die Maschine zu stellen und sie zu beobachten weil einfach immer etwas dazwischen kommt. Um das Problem dann schnell zu beheben baut man dann ein Ersatzwerkzeug ein, das andere Werkzeug wird dann einfach irgendwo hin gestellt. Da es meinen Kollegen genauso geht stehen natürlich viele dieser Werkzeuge herum und keiner will sie mehr einbauen.
    Der ursprüngliche Prozess des Spritzgiessens kommt bei uns viel zu kurz, man kann nichtsmehr ausprobieren oder etwas dazu lernen.
    Kurz gesagt wir sind keine Einrichter mehr sondern Mädchen für alles. ( ich bevorzuge den Ausdruck "Schichtschlampe")
    Ein Kollege war schon beim Betriebsrat aber das hat nichts gebracht. Es hiess dann die Konkurenz schläft nicht und dass wir noch mehr Arbeit bekommen.
    Wir werden also alle immer unwissender und bekommen immer mehr Arbeit.
    Ok es ist klar dass die Arbeit gemacht werden muss und dafür bin ich auch da aber wie gesagt das Spritzgiesen an sich gerät in Vergessenheit und die Einrichter wissen immer weniger. Sehr Sehr schade weil es mal eine Teit gab da hat mir mein Breuf richtig Spass gemacht.
    Wie das weitergehen soll weiss ich nicht und was man dagegen unternehmen kann auch nicht,

    Für Tips oder Hilfe wäre ich sehr dankbar!


    Mfg V1p3r

  • Hallo V1p3r,

    nachdem ich den Knoten aus meinen Augen gelöst habe ( :winking_face: ), möchte ich ein paar Zeilen schreiben.

    Verstehen können Dich bestimmt einige hier im Forum, weils es ihnen ebenso oder ähnlich geht!
    Die ganze Situation ist sehr bedrücken und demotivierend!!

    Fakt ist doch das die Unternehmen immer mehr einsparen wollen, das bedeutet das jeder einzelne Mitarbeiter mehr Arbeit aufs Auge gedrückt bekommt.
    Das führt dann häufig soweit, das die Qualität der Arbeit sehr darunter leidet, was aber nicht
    das Verschulden des Mitarbeiters ist, sondern die der Firmen die so handeln.

    Es gibt in jedem Betrieb mal Zeiten, wo das Arbeiten auf Grund der Situation keinen Spass macht und man gefrustet nachhause geht. aber wenn das der Normalfall ist, wird es gefährlich, denn gefrustete, unmotivierte Mitarbeiter sind Gift für jede Firma.

    Einer Rat habe ich leider nicht für Dich, das einzige was helfen könnte, wäre ein umdenken der Betriebe.....

    .... vorrausgesetzt, es ist Ihnen finanziell möglich ist, mehr Mitarbeiter einzustellen!

  • Hallo,
    das ist das Problem der heutigen Zeit, immer mehr Arbeit auf immer weniger Mitarbeiter.

    Das Problem ist hier, wie es qs schon schrieb nicht die Mitarbeiter, sondern die Firmen mit ihrer Politik.
    Eine wirklich guten Tipp habe ich auch nicht. Man kann vielleicht versuchen die Stillstände durch eine Grafik sichtbar zu machen, und so zeigen das durch Personalmangel hohe Stillstandzeiten vorhanden sind.

    Mich wundert es auch, dass die Misstände noch nicht auf einer höheren Ebene eures Betriebes aufgefallen sind, denn dadurch sinkt die Produktivität.

  • Hallo V1p3r,

    da fällt mir als Rat nur ein, die Firma zu wechseln.

    Da ihr einen Betriebsrat habt, stellt sich mir die Frage, wie gross euer

    Betrieb ist?

    Wenn deine Werkerinnen jeweils 1 Stunde Pause haben, wann

    arbeiten die dann? :confused_face:

    Bei uns ist das leider ähnlich, bei ca 22 Maschinen waren wir mal

    8 Einrichter und 3 Schichtführer, jetzt sind noch 4 Einrichter und kein

    Schichtführer für alles verantwortlich, da bleibt natürlich für jeden

    einzelnen mehr Arbeit und oft weniger Zeit für das wesentliche, was

    sehr zum Nachteil für die Einrichter und für die Firma ist.

    qs

    Fakt ist doch das die Unternehmen immer mehr einsparen wollen

    Deine Meinung kann ich nicht teilen, oder nicht so pauschal stehen

    lassen.

    Da ich bei uns auch Einblick in die finanzielle Seite des

    Betriebes habe, muss ich leider feststellen, dass wir uns eigentlich

    auch keinen weiteren Einrichter leisten könnten und das geht

    wahrscheinlich sehr vielen Betrieben so.

    z.B.verlangen viele Firmen zertifizierte Lieferanten, was in unserer

    Grösse bedeutet, dass man in diesem Bereich auch personell investieren

    muss, dies muss dann eben an anderen Stellen eingespart werden.

  • Mit der geschäftsführung zu sprechen villeicht hilft das ja!
    Ihr sammelt Nachteile auf einem zettel die dadurch entstehen
    das ihr so wenige arbeiter seid und zeigt das mal eurem
    Chef der Firma!
    Wenn er nicht darauf reagiert dann kann es euch eigentlich egal
    sein ob die Maschinen laufen oder nicht! Und alles ruhiger angehen lassen!
    Denn wenn sie auf euch nicht zu kommen dann braucht ihr das auch nicht!
    Dann wirkt das wie eine kleine Demo und die chefs müssen ja auch
    irgendwie reagieren!

    Das wäre so jetzt mein vorschlag was ich wahrscheinlich tun würde!
    Ob du das durchziehst ist dein ding!

    Mfg
    LinksRemix

  • Ihr sammelt Nachteile auf einem zettel die dadurch entstehen
    das ihr so wenige arbeiter seid und zeigt das mal eurem
    Chef der Firma!
    Wenn er nicht darauf reagiert dann kann es euch eigentlich egal
    sein ob die Maschinen laufen oder nicht! Und alles ruhiger angehen lassen!


    Hi LinksRemix,

    also ganz so einfach wird`s wohl nicht werden, denn

    1. sollte ein Chef sowas auch selbst sehen, wenn die Arbeit nicht mehr

    bewältigt werden kann, es sei denn, er ist nicht ständig vor Ort.

    2.ist das der Tod jeder Firma, wenn die, die diese Arbeit

    bewältigen müssen, o.g. Einstellung haben, kannst du den Laden

    eigentlich gleich schliessen, da ist doch die Motivation gleich null.

  • Hallo Peri, bezüglich das Du meine Meinung so pauschal nicht teilen kannst:

    Ich schrieb ja zum Schluss auch:


    Einen Rat habe ich leider nicht für Dich, das einzige was helfen könnte, wäre ein umdenken der Betriebe.....

    .... vorrausgesetzt, es ist Ihnen finanziell möglich ist, mehr Mitarbeiter einzustellen!

    Das ein Betrieb keine Leute einstellen kann, wenn es die finanziellen Mittel nicht zulassen, ist mir durchaus bewusst!!
    Dann heisst es für alle natürlich, zusammenhalten und durch!!!

  • Hallo zusammen

    Erstmal vielen dank für die vielen Antworten und damit nicht noch mehr Leute

    Knoten in die Augen bekommen hab ich mal versucht das ganze übersichtlicher

    zu gestallten =)


    Also unsere Abteilung besteht aus ca 100 Mitarbeitern und der ganze betrieb

    grob geschätzt aus ca 4500 Mitarbeitern.

    Die Pausen der Werkerinnen sind so geregelt dass eine Werkerin 30min

    Mittagspause und 2x15 min Kaffeepause hat.


    Mit der Unternehmensleitung zu sprechen ist sicherlich eine gute Idee, nun

    ist es so , dass wir ja auch Leistungsnachweise für jede Maschine führen

    (Nutzgrad,Ausfallzeiten usw) die dann zur UL weitergeleitet werden.

    Normalerweise müssten die doch daraus ersehen können, dass Personal

    fehlt, das wird eindeutig dokumentiert. :confused_face:

    Manchmal muss ich sogar fast die hälfte der Maschinen stehen lassen weil

    sich die Arbeit aus den vorhergehenden Schichten häuft. Irgendwie oder

    irgendwann muss es ja mal gemacht werden.

    Natürlich versuchen alle zu sparen um am Markt konkurenzfähig zu bleiben

    aber doch nicht auf Kosten der Qualität?

    So genug gepienst obwohl ich noch Stunden so weitermachen könnte.

    Ich versuche mal mit den anderen zu reden und so einen Zettel mit

    Nachteilen zu erstellen.

    Ich denke es ist ein Versuch wert.

    Ich halte euch auf dem Laufenden wie sich das so entwickelt.


    Vielen Dank nochmal

    Mfg V1p3r

  • Zitat

    Original von V1p3r
    Mit der Unternehmensleitung zu sprechen ist sicherlich eine gute Idee, nun

    ist es so , dass wir ja auch Leistungsnachweise für jede Maschine führen

    (Nutzgrad,Ausfallzeiten usw) die dann zur UL weitergeleitet werden.

    Normalerweise müssten die doch daraus ersehen können, dass Personal

    fehlt, das wird eindeutig dokumentiert. ?

    Wenn der GL die ganzen Zahlen und Fakten vorliegen ist es doch ein ganz einfache Rechenübung.

    Die Kosten der Maschinenstillstände, werden den Kosten für einen oder mehrere Einrichter gegenüber gestellt, und wenn dann ein Rechenkünstler zum Ergebniss kommt, dass die Maschinenstillstände unterm Strich billiger sind als neue Einrichter wird sich daran so schnell nix ändern.

    Vielleicht sind bei ein paar großen Kunden von euch ein paar "wackelkandidaten" vorbei und die GL will erst mal abwarten wie sich das Geschäft weiter entwickelt, bevor neue Leute eingestellt werden.

    Wenn ihr keine neuen Kräfte bekommt hilft nur eins, die bestehenden Kräfte bestmöglich einsetzen, z. B. die Werker organisieren ihre Pausenablösung untereinander um die Einrichter zu entlasten ...

  • Hi qs,

    das bezog sich ja nur auf deine Aussage, dass die Betriebe immer mehr

    einsparen wollen.

    Ist schön, wenn du so grosse Buchstaben benutzt, da kann ich ja

    meine nicht vorhandene Brille absetzen :winking_face:

    Hab`s aber auch schon verstanden, als es kleiner geschrieben war :winking_face:

    Einmal editiert, zuletzt von peri (21. Oktober 2007 um 01:48)

  • Hallo Peri,

    mit den GROSSBUCHSTABEN wollte ich nur verdeutlichen, das ich die Betriebe nicht alle als Geizhälse und Ausbeuter bezeichnen wollte, Sorry wenn es zu gross war :winking_face: :winking_face:

  • Hallo

    Ich hab mal ein paar Leute angesprochen ob sie bereit wären bei so einem
    Zettel mitzumachen.

    Leider war die Resonanz nicht sehr groß, man kann sagen nicht vorhanden.

    Da kann man nur auf die Einsicht der UL hoffen und die Zähne zusammenbeissen.

    Mfg V1p3r

  • Zitat

    Original von V1p3r
    Hallo

    Ich hab mal ein paar Leute angesprochen ob sie bereit wären bei so einem
    Zettel mitzumachen.

    Leider war die Resonanz nicht sehr groß, man kann sagen nicht vorhanden.

    Da kann man nur auf die Einsicht der UL hoffen und die Zähne zusammenbeissen.

    Mfg V1p3r

    Das ist aber traurig,
    haben Deine Kollegen Angst Misstände aufzuzeigen?

    Hast Du sie mal gefragt, warum kein Intresse besteht. Ich meine eigentlich will doch jeder unter guten Arbeitsbedingungen arbeiten. Es nimmt doch keiner freiwillig so ein Umfeld in Kauf (jedenfalls nicht auf dauer).

  • @ V1p3r und HK, ......................aber auch die anderen :smiling_face: :smiling_face:

    Auf der einen Seite ist die " Nachteilliste " eine gute Sache, aber wer kennt es nicht?

    Man sagt :
    " Die anfallenden Arbeiten nehmen derart zu, dass man es zeitlich nicht mehr schaffen kann"

    Worauf die Antwort kommt :
    " Schreiben se mal alles über einen Zeitraum von X-Wochen auf "

    :confused_face: :confused_face: :confused_face: :confused_face:

    Dann kommt also zu meiner täglichen Arbeit, die ja bekanntlich zuviel ist, um diese vernünftig zu erledigen noch das aufschreiben der Nachteile dazu!!

    Es sei denn, ich schreibe diese Liste in meiner Freizeit!!!
    Aber da gehen die Meinungen wieder auseinander, der eine ist bereit dazu, der andere nicht!!!

    Schwierig!!!

  • Hallo zusammen

    HK Es ist so dass sich halt keiner traut. Der Letzte der beim Betriebsrat war

    wurde ganz schön zusammengestaucht, der ist jetzt ganz brav, macht seine

    Arbeit und hält die Klappe.

    Das hat natürlich jeder bemerkt und dadurch sinkt die Motivation etwas zu tun.

    Die haben Angst um ihren Job.


    @ qs Du hast schon recht mit dem was du sagst. Ich kann so einen Zettel

    in meiner Freizeit schreiben, ist kein Problem. Ich bin ja auch hier im Forum

    und interessiere mich auch privat für meine Arbeit.

    Würde ich so einen Zettel abgeben, stehe ich alleine da. Und ob meine

    Vorgesetzten verstehen dass man was verbessern will ist sehr fraglich.

    Die denken dann gleich man ist faul und will nicht arbeiten.

    Bei uns wird die Auslastung eines Mitarbeiters in Prozent angegeben!!!!

    Ist abhängig davon wieviele Maschinen man fährt und wieviele Werkerinnen

    man hat.

    Wird alles nur auf dem Papier gemacht, ist alles Theorie aber praktisch

    interessiert es keinen.


    Mfg V1p3r

  • Hallo V1p3r,

    da scheint Ihr in euerm Laden mit ca.4500 Mitarbeitern einen tollen Betriebsrat zu haben!!!

    Ich dachte immer, in einem so großen Betrieb hätten die mehr Einfluss !

    ...davon abgesehen, das so ein Problem auch ohne Betriebsrat geregelt werden können sollte.

  • Ja, das ist auch die Aufgabe eines Betriebsrates: Mitarbeiter zusammen zu stauchen. Auf welcher Seite steht denn der BR bei euch? :angry_face: :angry_face:

    Es scheint bei euch keine Verbesserung der Situation möglich zu sein, wenn alles nur auf dem Papier entschieden wird.

    Die Frage ist wie lange geht es noch gut. Kein Betrieb kann ohne die Motivation der Mitarbeiter lange überleben!!!

  • Hallo zusammen

    Tja der Betriebsrat...............sollte eigentlich auf der Seit der Belegschaft

    stehen da er ja auch von und aus der Belegschaft gewählt wird. Er darf

    aber auch keine Entscheidungen treffen die dem Betrieb schaden , im Prinzip

    vertreten sie eigentlich nur das was im Tarifvertrag steht. Da steht halt nicht

    drin wieviel Arbeit einem Einrichter oder anderen zuzumuten ist.

    Ich habe da ein Zitat eines Vorgesetzten zu unserem Thema aber aus 2.

    Hand, das ging ungefähr so:


    " Der Betriebsrat kann zwar ein bisschen rumrühren aber bewirken

    kann er nichts".

    Soviel also zum Einfluss des Betriebsrates.


    Mfg V1p3r

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