Hybrid Verbindungen

  • Hallo zusammen,


    ich habe aktuell ein Problem mit Hybrid-Verbindungsteilen.

    Das Bauteil besteht aus 3 Kupferdrähten die mit einem PA 66 umspritzt werden. Um den Draht zu fixiren mussten wir Haltestifte einbringen. Leider ist dies nicht zulässig. D.h die Bohrungen müssen verschlossen werden.
    Dazu müssten die Stifte wärend des Einspritzvorgang gezogen werden. Ich bin mir aber nicht sicher ob wir die dadurch entstehenden Löcher noch komplett ausfüllen können. Hat hier in diesem Bereich jemand Erfahrungen mit solchen Bauteilen? Wie werden solche Teile gefertigt? Wer kann mir hier weiterhelfen, bin für jeden Vorschlag dankbar.

  • Hallo HIMA,

    Mal ein paar Fragen zum besseren Verständnis:

    Welchen Durchmesser haben die Haltestifte?

    Welcher Durchmesser hat der Draht?

    Können die Stifte schon gezogen werden nachdem die die Zuhaltekraft wirkt (also vor dem Einspritzen) oder erst während der Einspritzphase?

  • Hallo,

    also ein ähnliches Probem haben wir vor etwa 20 Jahren über eine Sondersteuerung gelöst:
    Mit Beginn Nachdruck Haltekerne zurück ziehen.

    Die Teile damals waren grüher als sie es in deinem fall zu sein scheinen.

    Bei den heutigen Stgeuerungen ist es teilweise möglich, in Abhängigkeit z.B. von der Schnecenposition eine Aktion auszuführen.

    In Denem fall schlage ich vor, die Haltestifte über den Kernzug in Abhängigkeit von der Schneckenposition zu ziehen, dass ist reproduzierbar und der Draht liegt auch da wo er sein sollte.

    Bezüglich dieser Steuerungsänderung wende Dich an den maschinenhersteller.

    Bei weiteren Fragen kannst Du mir mailen oder anrufen!

  • Hallo,

    danke erstmal für eure Antworten. Das Problem ist nicht die Ansteuerung des Kernzugs, das lässt sich auf jeden Fall programmieren.

    Ich habe aber bedenken das ich die Löcher nach dem ziehen noch 100% schließen kann. Es darf hier kein Strom durschlagen.

    Die Drähte sind 2,5mm dick.Die Haltestifte sind 3,5mm. Diese umgreifen teilweise den runden Draht zur besseren Fixierung. Das Bauteil ist nur 5mm dick. Der Fließweg beträgt ca. 60mm, d.h. ich müsste über diese Länge mit einer Rest-Wandstärke von 1,25mm nach dem ziehen der Stifte die Löcher noch schließen.

    Gibt es jemanden der Hybirdbauteile bereits fertigt?

    Edited once, last by HIMA (May 22, 2008 at 5:02 PM).

  • Hallo,

    das von mir vorgeschlagene Verfahren funktioniert. Bei den von mir so gefertigten Teilen handelte es sich um Flansche mit einer Gusseinlage.
    An den Haltepositionen wurden auch entsprechende Durchlagsprüfungen vorgenommen, daher kann ich diese Vorgehensweise empfehlen.

  • Wir setzen seit ca. 5 Jahren "ziehende Stiffte" ein. Diese werden abhängig vom Schneckenweg gesteuert.
    Mitlerweile können wir diese Löcher nicht nur "optisch" verschließen, sondern erreichen auch eine angemessene Dichtigkeit. Wenn es funktioniert, eine super Sache.
    Aber der Weg dorthin ist eine Herausforderung.

  • Hallo,

    das hört sich ja vielversrpechend an. Muss man dafür eine Variotherm Kühlung haben oder funktioniert das mit der ganz normalen Kühlung.

    Werden die Stifte beheizt?

    Wann zieht ihr die Stifte, beim Einspritzen oder erst beim Nachdruck?
    Mit welchen Materialen macht ihr das? Welche Wandstärken setzt das vorraus und wie groß sind die Stifte die ihr zieht?

    Müssen die Stifte schnell gezogen werden oder langsam?

    Vielleicht kann mir mal jemand ein paar Fotos schicken wie ihr das umgesetzt habt oder gerne auch einen Video. Wäre echt super!


    Fragen über Fragen.....

  • Es ist eine standart Kühlung und die Stifte werden nicht exxtra beheizt.
    Diese werden Kavitätenabhängig hydraulisch (10 - 15 bar) und abhängig von der Schneckenposition während des Spritzvorganges gezogen. Der Restliche Spritzweg und der Nachdruck verschliesen alles.
    Im Moment verarbeiten wir auf diese Weise GF - verstärkte PA und PBT bei Wandstärken von 1,5 und 2 mm.
    Die Stifte selbst erinnern an Auswerfer von 2mm im D und je nach dem bis zu 150 mm Länge.
    Ich denke du kannst mich verstehen, wen ich hier keine Fotos hochlade, aber du kannst dir die Produkte ansehen: http://www.quarder.de/426.html?&L=0

  • Hallo Hima,
    wäre schön wenn dies immer so einfach wäre wie die Vorredner schreiben.
    Absolut wichtig sind die Anforderungen die du an das Bauteil stellst.
    Bei höheren Strömen kannst du selbst mit der Faserausrichtung probleme bekommen die an den Stellen der gezogenen Stifte anderst ist als im Umliegenden Gefüge, besonders wenn du die Durchschlagsfestigkeit nach Temperaturschockwechsel benötigst. Hier bricht dann die Grenzfläche an den Bohrungen auf und schon hast du durchschläge. Sollte dies hier der Fall sein kannst du z.B. eine Ansteuerung über Schneckenweg vergessen da du dann zuviel Streuung hast auch Hydraulische Kernzüge haben diese Dynamik nicht die du dann benötigst.
    Es ist möglich, wir z.B. machen vollumspritzte Kerne die bei 1 mm wandstärke nach 1500 TSW ( -40°C/ 140°C ) auf 35000V Durchschlagsfest und Luftdicht sind.
    Solltet ihr hier ähnliches vorhaben, wünsche ich euch mal viel Spaß die nächsten Jahre. Wir haben um das zu schaffen 3 Werkzeuge und 2 Jahre gebraucht. die Ansteuerung haben wir dazu komplett selbst entwickelt da wir nichts so schnell schaltendes gefunden haben.
    Naja bei solchen Themen gibt es meist nicht viel übertragbares und auf dem Markt sieht es da sehr mau aus.

    Viel Spaß dir dabei :smiling_face: Gruß Schnee

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