Wassertemperatur für Maschinenkühlung

  • Hallo,

    wir haben Arburg Maschinen und laut Hersteller benötigen diese eine Wassertemperatur von 23-25°C für ihre Hydraulikkühlung.

    Ich bin nun durch ein Kühlanlagenbauer verunsichert worden, der sagt, dass
    auch diese mit 35°C auskommen müssen und somit nur mit Freikühlern und nicht mit Kompressorkühlmaschine gekühlt werden können.
    Es würde dann die Öltemperatur auf 50°C hochgehen, was ich für nicht gut halte.
    Also was kann man machen und wie kühlt ihr?

    Ich bin ehrlich gesagt etwas verunsichert, da die Beratungen sehr unterschiedlich sind. Mir ist aufgefallen, das bis zu 100% unterschiede in den Energieverbräuchen sind. Es werden immer noch zweckentfremdend Klimaanlagen und reine Kompressorlösungen angeboten, was für mich nicht in Frage kommen würde.(Energiekosten ohne Ende)

  • Hallo sebi, auch mal wieder on :smiling_face:

    Gleich vorweg. Wir haben mal alle Maschinen auf 40°C Öltemperatur reduziert und fahren damit seither ziemlich gut. Die meisten Maschinen waren mit 45°C nicht verstellbar und haben uns ein Firmupdate genehmigt. Weil alle neueren Maschinen die wir bekommen haben auf 40°C begrenzt waren.

    Unser Wasser wird mit Freikühlern herab gekühlt, was die in heißen Sommertagen nicht schaffen, wird von Kühlkompressoren ausgeglichen. Somit laufen nie alle 100%. Wir fahren meist um die 20°C, sowohl für Werkzeuge als auch für Maschinen.
    Soweit mir bekannt kann die Maschinenkühlung, abhängig von der Wärmeabfuhr, auch 1/3 geringer der Solltemperatur gehalten werden.
    Bei 50°C würde eine Kühlwassertemperatur von 35°C passen.
    In meinen Beispiel (20°C) war nämlich von einer 10°C höheren Temperatur die Rede. Somit passt das mit den 1/3.

  • Quote

    Original von sebi

    Ich bin nun durch ein Kühlanlagenbauer verunsichert worden, der sagt, dass
    auch diese mit 35°C auskommen müssen und somit nur mit Freikühlern und nicht mit Kompressorkühlmaschine gekühlt werden können.
    Es würde dann die Öltemperatur auf 50°C hochgehen, was ich für nicht gut halte.
    Also was kann man machen und wie kühlt ihr?
    )

    Hallo Sebi,
    wir haben bei unserem kompletten Maschinenpark eine Öltemperatur von 40°C - 45°C je nach Maschine. Bei uns hat die Hydraulikkühlung eine Vorlauftemperatur von 34°C. Es gibt keine Probleme die Temperatur zu halten.

  • Neuere Arburgmaschinen geben die Hydraulik erst bei mindestens 35°C frei. Abgeschaltet wird die Maschine bei 60°C +-2 Grad (Hydraulik Übertemperatur). Arburg empfielt mindesten 40°C zu fahren. Ansonsten einfach mal bei Arburg anrufen : 07446 330 und nach technischer Beratung fragen. Am besten mit Maschinennummer. Kostet nur die Telefongebühr und geht ruck-zuck.
    Wichtig ist letztendlich eine konstante Öltemperatur, da sich mit unterschiedlicher Temperatur auch die Zyklen minimal ändern. Das kann im Grenzbereich zu schlechten Teilen führen.

    Edited 2 times, last by petersj (September 23, 2009 at 7:11 AM).

  • Hallo,

    die Ölkühlung bei Arburg-Maschinen ist leider prinzipbedingt etwas schwach auf der Brust, an heißen Sommertagen kommst bei denen mit freier Kühlung nicht zu 100% hin.
    Bei den anderen Herstellern gibt es verstärkte Ölkühler, sind diese eingebaut geht es problemlos.

    Aber zurück zu Arburg, wie gesagt, es wird nicht ohne Probleme funktionieren.
    Bei den üblichen Freikühlern liegst mit der Wassertemperatur etwa 3-5Grad über der Lufttemperatur (also im Sommer bei 35° + x), bei den Freikühlern mit Unterstützung durch Luftbefeuchtung hast etwa Lufttemperatur abzgl 2 bis 3 Grad, also 32° + x, und dafür bekommst von Arburg kein grünes Licht, bleibt also Deine Entscheidung.

    Das ganze gilt natürlich für ausgelastete Maschinen, falls Du irgendwelche Artikel fährst, welche die Maschine nur gering belasten, könnte es funktionieren.

    Am besten, einfach mal mit den vorhandenen Maschinen probieren, d.h. die Kühlwassertemperatur durch Eingriff in die Kühlanlage mal solange hochfahren, bis die erste Maschine abschaltet, dann hast einen guten Anhaltspunkt.

    (bei KM und Demag hätte es bei uns für Freikühler gereicht, bei Arburg leider nicht)

    Gruß
    Hans

  • Preform
    das Arburg anderst ist, ist klar. Aber vielleicht habt ihr: "Kühlung dauernd ein" auf Nein gehabt, anstelle von Ja. Dann kanns ja nicht funzen. :]
    Hatten bislang keine Probleme auch wenn mal der Kompressor ausfiel und es keiner gemerkt hat, außer die QS die nach den Maßabweichung fragte.

  • Problematisch ist bei ARBURG, dass nur Öl des Rücklaufes gekühlt wird. D.h. bei Pausenzeiten läuft kin öl durch den Kühler. Die Bewegungen des Werkzeuges bringen kaum Ölfluß, da zwischen den Kolbenseiten zum großen Teil nur hin und her geschoben wird. Viel Durchfluß bringt der Schneckenmotor (wenn hydraulisch angetrieben), aber auch viel Scherung und damit Wärme. Lediglich die die Bewegung des Aggregates pumpen große Mengen Öl durch den Kühler, wenn große Wege gefahren werden (min 100mm). Also bei schnellen Zyklen kann eine Kühlwassertemperatur von 35°C sehr eng werden.

    Fällt mir gerade ein, dass bei den neueren Arburgs die Schaltschränke mit Wasser gekühlt werden. Ausstiegstemperatur ca 40°C - Also knapp mit Kühlwasser bei 35°C.
    Und dann hab´ ich noch einen: Wenn du die Maschine mit der Hydrauliktemperatur in den Notaus schickst, bekommst du das Öl nur mit Warten oder fiesen Tricks wieder kalt. Denn die Pumpe lässt sich dann im Original nicht mehr starten, also auch kein Ölfluß.

  • Was meinst du mit fiesen Tricks, das ist eine kostenersparnis, wenn ich den Fühler zeitweilen zum Raumtemperatur messen benutze.

    Du bist der Ansicht, dass Arburg in der Kühlphase nicht kühlt? Oder nur wenn das Werkzeug offen steht?
    Soweit ich mich erinnere, kühlen die nur nicht wenn die Tür geöffnet ist.

  • Also:
    Ich hab gestern bei uns mal eine ARBURG S-Maschine heißgefahren (ist bei uns ja nicht so schlimm).
    1.) :smiling_face: Ohne den Thermofühler zu überbrücken bekommt man die Maschine nicht wieder an, bis die Öltemp wieder im erlaubten Bereich ist. Da die Schalter im Thermometer mechanisch und nicht verstellbar sind, muss hier getrickst werden.

    2.) Wenn die Maschine im Leerlauf läuft (ohne Bewegungen) fließt fast kein Öl durch den Kühler. Also kaum Kühlwirkung. (Bei Bewegungen habe ich mich nicht getraut den Filter offen zu lassen).

    3.) Auch laut Ölschaltplan geht im Leerlauf nur der Regelstrom der Ölpumpe(n) in den Filter. Und der ist minimal. Alle anderen Ventile sind entweder in Sperrstellung oder haben schaltungsbedingt keinen Durchfluß.

    Die Maschinen können daher nur über die Öltankoberfläche kühlen. Die ist zwar einiger Maßen groß, bei 150Liter aber sehr träge.
    Bei intimeren Fragen zur Maschinenkühlung fragen sie bitte den Maschinenlieferanten oder Arburg.

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