Werkzeugmechaniker Weiterbildung in Prozessoptimierung

  • Hallo,

    ich arbeite bei einem größeren Automobilzulieferer und habe im Januar meine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker erfolgreich abgeschlossen.
    Aufgrund der wirtschaftlichen Situation arbeite ich trotz gutem Abschluss ( 1,8 ) zur Zeit im Spritzguss am Band und richte gelegentlich mal ein Werkzeug mit ein.

    Wir wurden jedoch gerade aufgekauft und die Lage bessert sich wieder.
    Bereits im Personalgespräch nach Ausbildungsende habe ich Bereitschaft zur Weiterbildung signalisiert. Als Antwort bekam ich jedoch nur das wir immer Leute für die Prozessoptimierung suchen, nehme mal an man will meine Eigeninitiative testen und von mir ein paar Vorschläge hören.
    Würde gerne demnächst ein Personalgespräch führen und dann schon ein bisschen was anbieten können.

    Im Prinzip stehen mir alle Türen offen da ich die Fachhochschulreife besitze und somit auch ein Studium in Frage kommt.

    Wäre nett wenn sich jemand zu den Möglichkeiten äußern könnte hinsichtlich Prozessoptimierung an den Werkzeugen als auch im Spritzguss selbst.
    Habe bis jetzt nichts gefunden wo der Schwerpunkt auf Optimierung liegt.

    Erfahrungsberichte bzw. Werdegang von Leuten deren Aufgabenfeld das umfasst wären natürlich sehr toll.


    Grüße Riyu

  • servus,

    Prozessoptimierung als gelernter Werkzeugmechaniker, das wird nicht einfach, da dir fast alles an spritztechnischen fehlt, ich weiß auch nicht wie weit du dieses schon gehabt hast, und du dich in dieser materie auskennst.

    würde dir den rat geben dann kunststofftechnik zu studiered oder deinen techniker anzufangen, alles andere ist eine langwierige sache auf ein akzeptables level in bezug auf prozessoptimierung zu kommen.

    als prozessoptiemierer kannst du das komplette programm optimieren, dann auch musterungen und erstmuster machen, das ist manchmal eine wissenschaft für sich, manchmal gute teile oder vorzeigbare aus der form zu kitzeln.

    da gibt es leider keine standardsachen die mann anwenden kann, da jede form anderst ist und ihre besonderheiten hat.

    mfg

  • Hallo,
    hier findest Du eine Auswahl an Seminaren zum Tehema Optimierung / Fehleranalyse / systematisches Abmustern und was da alle so zu gehört.

    http://www.kunststoff-institut.de/inhalte/de/seminare.php

    Ich muss Hummel allerdings zustimmen. Ein Seminar ersetzt keine 3 Jahre Ausbildung und das eigendliche Lernen beginnt erst nach der Ausbildung. Sicher kannst Du den Schritt wagen, aber sinnvoll ist es nicht nicht unbedingt, da es mehrere Jahre dauert (weitaus mehr als 3), bis Du auf einem akzeptablem Level bist.
    Du hast einen JOB, kläre mit Deinem Arbeitgebr ob Du nebenbei Studieren kannst. Dann hast Du nacher bessere Chancen ins Arbeitsleben einzusteigen.

  • Danke euch beiden.

    Ich dachte mir schon das es nicht leicht wird. Allerdings ist meine Fachrichtung Formenbau und da wird Spritzgießen und Kunststoffe doch schon eingehender behandelt. Nicht das es jetzt eine komplette Ausbildung ersetzt aber es ist immerhin was.

    Käme dieser Studiengang in Frage? Ich denke mal schon da wir ja auch in der Automobilbranche tätig sind.
    http://www.ostfalia.de/cms/de/f/Studi…unststoffe.html


    Studium neben der Arbeit wird wohl nicht möglich sein da wir 3-Schicht fahren und auch am Wochenende arbeiten. Mein Ziel war eigentlich ein Stipendium auszuhandeln.

    Grüße Riyu

  • Hallo riyu
    So etwas kannst Du meiner Meinung auf jeden Fall machen. Und ich gebe Dir den Rat dich zu entscheiden, was Du willst. Sei Dir im klaren was Du erreichen willst. Wenn Du das weist, gehst Du in die Gesprächs und Verhandlungsrunden. Wenn Dein Arbeitgeber möchte das Du dich weiter und fortbildest, wird er Dir das auf jedenfall ermöglichen. Wenn nicht musst Du entscheidungen treffen. Bringt Dich dein Job weiter in Deine gewünschte Richtung. Du kannst auch dort weiterarbeiten und dir Geld fürs Studium oder what ever ansparen. Wir haben Studenten die an ihren freien tagen + Semesterferien bei uns arbeiten. Zwei Studies kommen jeden Freitag für 4 Stunden. Und in den Semesterferien komplett.

    Und ich muss den anderen beiden recht geben. Ihr mögt vielleicht Kunststoffe besprochen haben, doch das hilft Dir an der Maschiene gar nichts. Was tun wenn das eintritt. Nach 20 Jahren Berufserfahrung sitze ich hier vor einem Forum und stelle Fragen weil ich nicht weiter weis.
    Aber das soll Dich nicht entmutigen. Mit einem Durchschnitt von 1.8 hast Du genug in der Birne um "Deinen"
    weg zu gehen.

  • servus,

    Nach der lehrzeit, arbeitete ich auch erst einmal schicht, da " lernt man erst den Beruf richtig ", 1,5 jahre lang, bis ich dann in die Musterabteilung versetzt wurde, beworben habe ich mich dafür nicht, die firma hat aufgrund der ausbildung und guten einstellungen der maschinen dies erkannt.

    dort optimieret ich, mustere, entwickelte. aber ohne fundierte grundkenntnisse hätte ich in der abteilung höchste schwierigkeiten gehabt, den da wird vorrausgesetzt du weißt was du tust, und das kann mann mit seminaren und aus büchern nicht lernen.

    aber trotzdem würde ich es versuchen, in diese abteilung zu gelangen, kannst dir dann nur bücher zulegen, in denen prozessoptimierung behandelt wird, und deine arbeit machen, soviel seminare wie möglich mitmachen, und schulungen.
    nach betriebswechsel bin ich jetzt komplett in forschung und entwicklung

    mfg

  • Hallo zusammen,

    nun ich weiß schon was ich will. Ich muss es nur meinem Arbeitgeber schmackhaft machen.
    Die Situation ist ein wenig schwierig da ich quasi der erste bin der probiert ein Stipendium auszuhandeln.

    Also nochmal ganz klar die Frage kann man nach solch einem Studium:
    http://www.ostfalia.de/cms/de/f/Studi…unststoffe.html

    problemlos in die Prozessoptimierung einsteigen?

    Oder bieten sich andere Studiengänge bzw. Bildungswege mehr an?


    Wo ich schonmal dabei bin. Ich habe recht wenig Erfahrung in solchen Personaldingen. Meine Idee war es eine Mappe vorzubereiten, in der ich den Studiengang vorstelle und dann Verknüpfungen zum Unternehmen aufzeige. Die nehme ich dann zum Gespräch mit und mache so eine Art kleine Präsentation.

    Was haltet ihr davon?

    mfg

  • servus,

    hört sich auf jeden fall gut an, ob das zumammenpasst weiß ich auch nicht, aber die verknüpfung zwischen den beiden zum vorteil des betriebes ist auf jeden fall ein guter ansatz.

    mfg

  • Hallo,

    ich habe heute meinen freien Tag damit verbracht sämtliche Möglichkeiten auszuloten.

    Aufgrund meines guten Abschlusses kann ich Begabtenförderung erhalten, d.h. im Klartext ich kann 5100€ für Weiterbildungen etc. verwenden. Da ließe sich ja ein gutes Paket schnüren was ich meinem Arbeitgeber als Alternative zum Studium anbieten könnte. Dachte da an geförderte Weiterbildungen und er übernimmt Anreise und Unterbringung.

    Gibt es noch weitere empfehlenswerte Bildungsstätten neben http://www.kunststoff-institut.de ? Vielleicht im Raum Niedersachsen?

    Auch wenn es meinen Arbeitgeber nicht interessieren sollte kann ich mir ja selbst eine gute Basis für ein Studium schaffen und Wissen kann man nie genug haben.


    Hoffe ich geh euch nicht auf den Keks.

    Grüße Riyu

  • Kekse gibt es hier nicht:)
    Hab mir da jetzt mal durchgelesen. Das erste was mir einfällt: Was bietest du deinem Arbeitgeber, das dieser auf dich zählen kann und du nicht nach dem Studium -oder für was du dich auch entscheidest- auf wiedersehen sagst?
    Dein Ehrgeiz allein wird schon beeindrucken, dann musst du deine Sache nur noch richtig und wichtig untermauern. Deine Noten bzw den Durchschnitt kennt er ja schon, da kann man nicht mehr 100% punkten, wenn du weißt wie ich das meine....

  • Hallo Riyu,
    ich möchte mich jetzt nicht mit allen hier im Forum anlegen, aber ich bin definitiv nicht der Meinung der Vorredner.
    Alle Verfahrensmechaniker die in der Prozessoptimierung/Verfahrenstechnik sind haben meistens viel zu wenig Einblick in die Werkzeugtechnik.
    Das unterstelle ich jetzt einfach mal.
    Du hast den riesen Vorteil, Du weisst wie die Werkzeuge funktionieren und was man evtl. machen könnte, damit es besser wird - Werkzeugtechnisch gesehen.
    Wenn Du jetzt noch fit wirst beim Spritzgiessen, dann hast Du meiner Meinung nach gewonnen.

    Ich bin nicht so ein Freund vom Studieren.
    Da lernst nur was theoretisches, aber als richtiger Prozessoptimierer muss man alles können, Auf-/Abrüsten, Maschinenprogramme schreiben, Handlingsprogramme programmieren, etc. es ist einer der wahrscheinlich interessantesten Jobs die eine Spritzerei zu bieten hat.
    Hier sind eigentlich ausschliesslich die echten "Profis" gefragt, die Ahnung vom Spritzguss haben.
    Mit Hochschulabschluss bist Du besser in der Entwicklung aufgehoben, da kann man sich theoretisch austoben.
    Die Praktiker sind einfach die Optimierer, und dass kommt nur vom ständigen Arbeiten im Spritzgussbereich.

    Deshalb hier mein Vorschlag:
    Lass Dich direkt als "Einrichter für Spritzgussmaschinen" anlernen, arbeite 3-4 Jahre aktiv in der Produktion mit und unterstütze auch je nach Deinen Möglichkeiten die bestehende Prozessoptimierung, z.B. indem Du Deine Werkzeugkenntnisse mit einbringst, und mach dann den Kunststoffmeister. Hier wird Dir dann noch das nötige Fachwissen über Kunststoffe beigebracht.

    Wäre für mich der richtige Weg. ( vor allem der Kostenneutralste, weil den Meister kann man auch in Samstagsschule machen)

    gruss
    Michael

  • servus,

    miche in einer beziehung liegst du komplett daneben,

    wer prozesse optimieren will muß sich auch mit werkzeugtechnik auskennen, er arbeitet sehr eng mit dem formenbau meißt zusammen, um verbesserungen zu diskutieren.

    Ausbildung im WZB 3 Jahre, Ausbildung Kunststofftechnik 3 Jahre, Meister Kunststofftechnik, Techniker Kunststoff, zur zeit nebenbeistudium kunststoff und verfahrenstechnik

    das sind fakten oder.

    keine ursache, das du uns unterstellst wir kennen uns im werkzeugtechnischen nicht aus. :smiling_face:

    mfg

  • Guten Morgen,

    was kann ich meinem Betrieb bieten? Gute Frage!

    Also im Falle eines Stipendiums bin ich von einem Bindungsvertrag, auf sagen wir mal max. 4 Jahre nach Ende des Studiums, ausgegangen. So ist das ja eigentlich üblich, mit Ausstiegs- und Rückzahlungsklauseln etc.

    Bei den Weiterbildungen hält sich der Kostenanteil für meinen Arbeitgeber dank staatlicher Förderung sehr überschaubar und der effektive Nutzen ist ja sofort im Betrieb vorhanden.

    Für andere Herangehensweisen und Denkanstöße bin ich natürlich jederzeit offen.


    Hab mir jetzt schon einen groben Fahrplan zurechtgelegt. Zunächst will ich probieren vom Band wegzukommen und als Einrichter angelernt zu werden. Parallel dazu werde ich die 5100€ ausschöpfen und mich mit Fortbildungen eindecken. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung werde ich dann entweder meinen Meister oder das Studium(hier kann ich dank meines Abschlusses übringens auch ein monatliches Stipendium vom Staat bekommen) in Angriff nehmen.

    Im Personalgespräch werde ich also eine Versetzung ansprechen und meine Fortbildungsmöglichkeiten präsentieren (Förderungen). Bin mir noch nicht sicher ob ich Studium ebenfalls ansprechen soll da es ja sehr vorraus greifen würde aber eben auch zeigt wo die Reise hingehen kann. Oder besser soll. Wie seht ihr das?


    Grüße Riyu

  • Das Beste was du machen kannst ist eine Ausbildung dranhängen als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Dann brauchst du nur nochmal 1/2 Jahr Berufserfahrung (sieht besser aus). Dann das Ganze auch nochmal mit ner TOP-Note und dann stehen dir überall die Türen auf!

    Bedenke aber auch, dass nicht jeder Betrieb einen Arbeiter mit einem hohen Niveau haben möchte, da die Lohntüte auch voller sein muss...

  • Wenn Du als einrichter Tätig werden willst, können Dich die Maschinenhersteller mit den Steuerungen vertraut machen. Desweiteren gibt es verschiedene Schulungen die direkt mit dem einspritzen zu tun haben.
    Was ich aber nicht so ganz begreife ist, warum Du nicht als WZ-Mechaniker weiterbildest. Da hast Du doch Ahnung von. Da kannst Du Meister , Techniker, und Dipl.Ing machen. Alles für deinen Beruf. Und wenn Dir das nicht reicht gibt es noch REFA und Betriebswirt.

    Ich wollte damals eine Lehre als WZ-Mechaniker hinter her machen. Die Antwort war:mach erst mal eine Sache richtig. Ausserdem wäre das kein Vorteil für mich, da ich mein wissen nicht Fachlich ausbauen würde.

  • Hallo,

    es ist nicht so das ich keine Lust auf den Job als Werkzeugmechaniker habe. Leider gibt es bei meinem Arbeitgeber nur eine Instandhaltung und keinen Bau. Außerdem bin ich insolvenzbedingt ja direkt ans Band gewechselt.

    Bisherige Bewerbungen im Werkzeugbau endeten in Absagen. Trotz gutem Lebenslauf, gutem Berufsabschluss sowie Leistungsbereitschaft und Fortbildungswunsch werde ich wegen mangelnder Berufserfahrung abgelehnt.

    Die Perspektive die sich mir im Moment bietet ist nunmal mich in meinem Betrieb weiterzuentwickeln und das geht eben nur in diese Richtung. Das ist auch kein Problem für mich da mich das Thema grundsätzlich interessiert und ich mir eine Zukunft in dem Bereich vorstellen kann. Wäre es keine Option würde ich mich nicht damit auseinandersetzen.

    Gruß Riyu

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