Metall - Umspritzung - Spritzgiessen

  • Grüsse Euch,

    ich bin derzeit mit der Inbetriebnahme eines neuen Verfahren für mich persönlich beschäftigt.

    Maschine Engel Victroy 50

    Umspritzung von Einlegteilen 8 fach aus Metall mit PA6 der Marke EMS Granulat vorgetrocknet bis 4 Stunden auf 60 Grad.

    Einlegeteile vorgewärmt auf ca. 42 - 55 Grad.

    Werkzeugtemperierung Extern mit geschlossenen Kreislauf 120 Grad.

    Suche dringend Verarbeitungstemperatur Erfahrungen, ich habe Materialausfluss aus der Düse beim Plastifiziervorgang Düse bis 250 Grad reduziert. Rückzüge vor bzw nach Dosieren ohne Erfolg.
    Materialaustritt auch bei angelegter Düsenanlagekraft, was voranngig ist da PA6 sofort erstarrt bei Austritt.

    Bin über jede Hilfe, Tips und Tricks sehr sehr Dankbar.

    Suche des weiteren Werkzeugbemusterungsvorlagen.

    Grüsse aus Berlin

  • Guten Morgen Chemie-Berlin,

    Bitte überprüfe deine Düsenspitze an der Maschine. Idealerweise sollte der Anguß-Dmr. am Austritt z.B. 3mm mit einem Konus von 1-2 Grad in Richtung Schneckenspitze enger werden. Damit erreicht man, dass der Anguß innerhalb der Düsenspitze abreißt und das Tropfen der Düse vermindert wird.

  • Hallo,

    PA6 bei 60°C Vortrocknung, ist das nicht ein bischen wenig? Das ist auch die

    logische Folge davon. Ich vermute das das Material feucht ist deswegen

    "sabert" auch deine Düse. Mit Temperatur runternehmen wirsst du nicht

    weiter kommen. Friet die Düse vorne sofort ein!! Versuch erst sicher zu stellen

    das dein Material trocken ist, danach besorg dir eine Nadelverschlußdüse oder

    benutz ein "Drahtdüse"( Ist eine offene Düse mit einem draht mitten in die

    Bohrung eingearbeitet) Natürlich muß du vorher überprüfen Radius, Verhältniss

    Bohrung Düse und Angußbuchse! Wenn du Mahlgut einsetzt wird es schwierig

    den dann mußt du eine Nadelverschluß einsetzen!!

  • Hallo Chemie Berlin,

    als allererstes würde ich auch die Trocknung des Materials überdenken,

    da 60°C mir auch zu wenig erscheinen.

    Wie hoch hast du deine Massetemperatur?

    Ist dein Material GF verstärkt?

    Was meinst du damit: Materialaustritt auch bei angelegter Düsenanlagekraft, was voranngig ist da PA6 sofort erstarrt bei Austritt.

    kenne ich nur bei GF Typen, da die Glasfaser an der Oberfläche sehr

    schnell abkühlt.

    Übrigens ist der Tip von opa richtig gut, haben wir auch schon

    praktiziert.

    Noch ne kurze Frage am Schluss, warum hast du so ne hohe

    Werkzeugtemperatur?

  • Grüsse an ALLE,

    Vielen Dank für Eure Unterstützung, und besonders dafür sich soviel Mühe gemacht zu haben für mein Anliegen.

    Ich werde Montag früh das Werkzeug wieder montieren und einhängen und mich weiter damit auseinandersetzen mit dem Prozess.

    Ich habe mir folgendes vorgenommen..

    PA 6 vorgetrocknet 60 C --- > Jetzt 80 C

    Zylindertemperaturprofile absenken..

    Einzugszone 265 --> 250 C
    Zone 1 275 --> 260 C
    Zone 2 290 --> 275 C
    Düse 300 --> 265 C

    Kompression nach Dosieren..

    ab 5 mm -- > aufwärts austesten

    Werkzeugheizung ..

    Balken & Verteiler vorher 300 bis 295 C
    Jetzt 290 bis 280 C

    Werkzeugdüsenspitzen 310 bis 325 -- > Jetzt 300 C


    -- > alle Werte werde ich am Montag ersteinmal so eingeben und Neu beginnen den Prozess unter Kontrolle zu bringen.

    Ich suche evtl Einstellhilfen für Dosier- Einspritzprofile für PA 6 Metallumspritzung, es werden kleinstteile nur angespritzt. Fingernagelgross Wanddicke max 1,5 - 2,5 mm .

    Vielen Dank nocheinmal für die bisherige Unterstützung.

    PA 6 und Metallumspritzung ist für mich einfach eine neue Welt.


    Grüsse aus Berlin

    Dietzsch

  • Hallo Chemie-Berlin,

    80°C im Trockenofen sind auf jedenfall notwendig!!!
    Achte auch darauf, das die Verarbeitungsfeuchte nicht über 0,05% H2O liegt !!

    Wichtig, nach dem Trocken, das Material nicht irgendwo offen stehen lassen!!!

    Die Massetemperatur kannst Du auf ca. 270°C-280°C einstellen.
    Die Werkzeugtemperatur würde ich auf ca. 80°C, einstellen, wenn Füllprobleme auftreten, noch etwas anheben!

    Zum Schluß:

    Viel Erfahrungen mit Metalleinlegeteilen in PA habe ich auch nicht, aber die Einlegeteile wurde ich eventuell höher vorwärmen, wenn möglich. Wenn die Polyamidschmelze an die Metallteile mit einet Temperatur von ca. 55°C oder weniger trifft, kühlt das PA eventuell zu schnell ab und kann nicht ausreichend kristallisieren!
    ...Ist so ein Gedanke von mir!!!

  • Guten Tag Chemie-Berlin,

    die 80 Grad von QS sind richtig, wenn Du kein Helles Natur-Polyamid verarbeiten mußt, bekommst Du auch bei 100 Grad noch keine Probleme.

    Ich hatte einmal PA6 natur (helle Einstellung) zuverarbeiten, wie es häuft in der Möbelindustrie zur Anwendung kommt. Dort wurde das Material bei 80 Grad im Umluftofen nach 2 Tagen "gelbstichig".

    Aus Deinen Beiträgen zum aktuellen Thema schließe ich, dass Du mit mir zu den unterpriviiegierten Anwendern gehörst, die sich eine Meßmaschine zur Bestimmung der Restfeuchte von Kunststoffgranulaten zwar erträumen, aber nicht leisten können.

    Hier nun eine Einrichtung, die mir im Problemfall immer geholfen hat.

    Man benötigt:

    2 Objektträger ca. 20x100x1 mm aus hitzebeständigem Glas (Spielwarengeschäft --> Chemielabor)
    1 oder 2 Wäscheklammern , vorzugsweise aus Holz

    1 Kleiner Kartuschen-Gasbrenner, wie er eigentlich zur Standartausrüstung eines jeden Einstellers in der Spritzerei gehören sollte.

    Wenn Du nun 1 oder auch 2 Granulatkörner aus dem Trockenofen entnimmst, Sie zwischen die beiden Objektträger einklemmst, mit der Wäscheklammer, so kannst Du nun mit dem Gasbrenner die Körner zwischen den beiden Objekträgern erhitzen, bis sie flüssig werden.

    Man kann dann ganz klar erkennen, ob in der Schmelze sich noch Bläschen bilden. Wenn dies der Fall ist, dann ist das Material noch zu feucht.

    Ach ja , nebenbei, sag das bitte nicht an qs weiter, der schimpft sonst vielleicht mit mir, weil ich hier im Forum so unprofessionelle Sachen schreibe :smiling_face:

  • Hallo OPA,
    die qs ist schon informiert, was Du da für Sachen schreibst, :winking_face: :winking_face: :winking_face:

    Dazu kann ich nur sagen, der Versuch mit den Gläsern ( z.B. Objektträgern ) ist mir durchaus bekannt, und 1000 mal besser zur Feuchteprüfung geeignet als nix!!
    Ich kenne dieses Vorgehen allerdings bei PC!! Aber das soll wohl nicht großartig anders sein!!

    Merke: Es muss nicht ALLES genormt sein was einen weiterbringt!! Man sollte sich auch mal unkonventionell zu helfen wissen!!

  • Hallo opa, das mit dem Glas war mir persönlich bis jetzt noch gar nicht bekannt. Da auch ich keine Restfeuchtemesseinrichtung besitze, werde ich es mal ausprobieren.

    Chemie-Berlin:
    Bei der Umspritzung von Metaleinlegern mit PA, hatte ich immer einen "Pitzaofen" an der Maschine stehen, mit dem ich die Einleger min. auf Werkzeugtemperatur vorgewährmt habe. Mit dieser Methode bin ich bis jetzt immer gut davon gekommen.
    Bei der Produktion wurde dann anschließend ein Durchlaufofen eingesetzt. Die dafür benötigte Temperatur wurde in der Regel bei der Musterung durch meinen Ofen definiert.

  • Guten abend,

    also einen trockner haben wir bereits bei Aufstellung der anlage mit in die Strecke integriert. Das ist ja nicht das Problem.

    Das problem besteht darin das bei der Werkzeugmusterung beim Kauf des neuen Werkzeuges an einer Arburg ebenfalls ohne Düsenverschluss etc wie bei unserer Engel Maschine praktiziert wurde erfolgreich. Jedoch bei uns die Düse "kotzt" Sorry aber es ist einfach ein Problem was nach Tagen immer mehr und mehr einem an die Nieren geht.

    Nun ja ich bekomme ja einen reibungslosen Zyklus hin mit max Zwei Schuss in Volautomatik aber dann läuft auch schön Material aus den Wkzg Düsen.

    Eine Frage, das Werkzeug fährt zu mit Einlegeteilen vorgewärmt natürlich, Masse ist vorher plastifiziert und es entsteht eine kleine Pausenzeit zwischen Schliesskraft erreicht und Einspritzstart obwohl weder etwas verzögert wurde, nach meinem besten wissen weil nur ich an der Maschine tätig bin bisher weiss ich das genau.

    Freue mich wie immer über Feedbacks Gerne können sich auch andere Probleme die ähneln aufgelistet werden. Freue mich auf mehr und mehr Resonanz. in diesem Forum.

    Grüsse aus Berlin

  • Hallo Chemie-Berlin,

    Kannst du uns denn nun was zur Restfeuchte sagen??
    Schäumt das Material beim Austritt aus der Düse???

  • Hallo Chemie-Berlin,

    hast Du ein externes Temperatur-Meßgerät, um die tatsächliche Temperatur an den Stellen gegenzuprüfen, wo das Material austritt.

    Nur um auszuschließen, dass Du ein Problem an der Temperatursteuerung hast.

    Ach ja eine weitere Möglichkeit wäre noch, vor dem Dosieren die Schnecke etwas (ein paar Millimeter ) zurückzuziehen, um den im Heißkanal eingeschlossenen Druck wegzunehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von opa (29. Oktober 2007 um 19:41)

  • Grüsse "OPA"

    Dekompression vor und nach Dosieren schon alles x - mal durchgekaut in der Praxis.

    Ich kann derzeit nicht testen da die Einsätze zum Beschichten sind.

    Meld mich sobald ich mehr weiss.

    Wünsche vorab schon mal allen eine Schöne Woche.

    Grüsse aus Berlin

  • Grüss Dich Andre,

    wir nutzen einen Trockenluft Trockner für die Materialvortrocknung.
    Mit einer Trockenmittelpatrone und vollautomatische Regeltechnik somit kann die Rückluft nicht über soll ansteigen und Schützt das Material das es nicht gleich thermisch geschädigt wird.

    Grüsse aus Berlin

  • Zitat

    Original von opa
    Guten Morgen Chemie-Berlin,

    Bitte überprüfe deine Düsenspitze an der Maschine. Idealerweise sollte der Anguß-Dmr. am Austritt z.B. 3mm mit einem Konus von 1-2 Grad in Richtung Schneckenspitze enger werden. Damit erreicht man, dass der Anguß innerhalb der Düsenspitze abreißt und das Tropfen der Düse vermindert wird.

    @ opa.wo gibts diese Düsen?

  • Zitat

    Original von Andre


    @ opa.wo gibts diese Düsen?

    Hallo Andre,

    eigendlich jeder Maschinenhersteller sollte diese "Abreissanguß-Düsenspitzen" im Programm haben.
    ARBURG hat diese im Angebot.

    Einmal editiert, zuletzt von Dirk Triphan (2. November 2007 um 14:06)

  • Hallo Andre,

    Dirk Triphan hat recht, es gibt sie bei den Maschinenherstellern.

    Ich habe diese Teile aber immer in unserem Werkzeugbau selber gemacht.

    Da wusste ich wenigstens immer was ich für eine Düse auf der Maschine hatte.

    Bezüglich Ausführungsformen verweise ich auf einen alten Schmöker:

    Grundzüge der Spritzgießtechnik von Walter Mink, Zechner u. Hüthig Verlag.

    In meiner Auflage von 1966 ist da einiges dargestellt. (Man merke: das Thema Düse ist gar nicht mehr so jung !!!)

    Einmal editiert, zuletzt von opa (2. November 2007 um 17:43)

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