Was genau verstehst Du unter Engelshaaren?
Moin Kuka.
Engelshaar bildet sich bei hohen Fördergeschwindigkeiten in den Rohrleitungssystemen. Die Granulatkörner prallen gegen und reiben an den Rohren und bilden einen Abrieb auf den Wandungen. Wenn die Schicht dick genug ist, lösen sich diese Streifen und treten als Fuseln an den ungünstigsten Stellen auf. Sie verstopfen den Einzug, blockieren Ventile, verstopfen die Filter usw. Die unterschiedlichen Längen kommen einfach durch unterschiedliche Fördergeschwindigkeiten, unterschiedliche Fördermengen(wenn mehrere Maschinen Material ziehen wird mehr gefördert) und den Ablösezeitpunkt zu Stande. Natürlich auch durch unterschiedliches Material, aber das sollte bei Silos eigentlich ausgeschlossen werden können.
Zur Verhinderung gibt es verschiedene Ideen und wirklich zuverlässig ist keine. Wir haben auch schon vieles ausprobiert (Alu-, Edelstahl-, Glas-rohre, Beschichtungen) und haben als zuverlässlichstes Ergebnis heraus gefunden, dass eine niedrige Fördergeschwindigkeit das Sinnvollste ist(bei uns). Bei Saug- oder Blasförderung treten diese Engelshaare hauptsächlich in den Rohrbögen auf. Als Erstes sollte man also versuchen die Reibung in den Bögen zu minimieren. D.h. grössere Radien verlegen oder mit Luftpolstern arbeiten (Firma fällt mir momentan nicht ein, folgt wenn ich das finde.). Ein Rohrbogen sieht dann aus wie ein . . . Penis mit Sack. Das sind Alu-Guß-Bögen. In dem Sack kreist ein Luft/Granulat-Polster und die Körner prallen in Fließrichtung von diesem Kreisel ab. Dadurch gibt es zumindes im Rohrbogen keinen Verschleiß und kein Granulatabrieb.
Evtl. funktionieren auch auf das Material abgestimmte Kunststoff- oder Gummischläuche. Wegen der elastischen Oberfläche wird sich auch hier nichts ablagern (Vorsicht bei Farben und transparent wegen Abrieb)
Wir haben uns so genannte Taktschubförderer gebaut. Das funktioniert aber nur bei sehr grossen Fördermengen. Ein Minisilo (ca 20kg) wird gefüllt und mit wenig Luftdruck wird dann praktisch ein Granulatpfropfen ganz langsam durch die Rohrleitung gedrückt. Das geht aber denke ich nur in einem Granulatpruduktionsbetrieb. Für SGMs ist das sicherlich nicht geeignet.
Wir haben auch schon so genannte Molche ausprobiert. Diese werden mit dem Fördermedium (hier Luft) durch die Leitung gedrückt und brürsten die Leitung innerlich ab. Ist auch wieder Materialabhängig und hat nur teilweise funktioniert.
Wer hier einen spitzgedackelten Pudelpinscher findet hat sein Geld gemacht. Wir wechseln entsprechend dem produzierten Material das Fördersystem. Aber auch das schützt nicht immer zuverlässig vor Fehlern im System. Teilweise werden die Rohrleitungen mir "biegsamen Wellen" (Sanitärreiniger) durchgebürstet, je nach Notwendigkeit.
Mahlzeit 
HK
Wir haben dies meist oder nur bei PP, das sieht dann so aus als wenn ein Granulatkorn lang gezogen wird, ein Faden so breit wie das Korn ansich.
? War das zu verstehen??
Die Fördergeschwindigkeiten sind schon gedrosselt, Glasbögen sind auch an Stellen verbaut wo es möglich ist.
Es hat aber immer Unterschiede von Silobefüllung zu Silobefüllung. Wir haben auch schon festgelegt, dass das Silo nicht schneller als sagen wir mal ne Stunde befüllt werden darf. Einmal sind kaum Engelshaare zu verzeichnen und bei der nächsten 50m³ Befüllung sind so viel vorhanden das alles verstopft bzw nichts mehr gesaugt wird (Fremdluft).
Komisch ist nur das der Zwischenbehälter keine Engelshaare aufweist und Material welches über den automatischen Bahnhof läuft (Made by "Firma") hat auch keine. Also muss es theoretisch an den Leitungen von dort zur Maschine liegen.
Macht es vielleicht was aus, wenn man von Alu auf Glas, von Glas auf Edelstahl und wieder auf Alu und zwischen drin oder zum Schluss sind es Schläuche.
Also versteh' ich dich richtig: Eine Patentlösung gibt es nicht - ooooh, da kann man also noch Geld machen 
Richtig, PE und PP sind besonders anfällig. Welche Leitungen man nimmt ist fast egal, nur Geschwindigkeitsreduzierung bringts tatsächlich. Mit Gebläsen oder Saugern wirds aber nicht langsam genug.
Vielleicht bringts auch die Granulatform, aber da haben wir noch nichts rausgefunden.
Viel Spass bei der Entwicklung!!!
Entwicklung? Da fehlt das nötigste 
hast was für mich? :]
Wie wäre es denn, gleiches mit Gleichem vergelten? Sprich ein PA6GF30 Bogen? Wie wäre es denn dann mit dem Reibungskoeffizient?
Wäre es noch eine haltbare Theorie, wenn man an den leicht schwankenden MFI Wert denkt und umso niedriger der Schmelzpunkt usw.
Original von Kuka
MahlzeitHK
Wir haben dies meist oder nur bei PP, das sieht dann so aus als wenn ein Granulatkorn lang gezogen wird, ein Faden so breit wie das Korn ansich.
? War das zu verstehen??
Ja jetzt ist es verstanden! 
Muss sagen obwohl wir auch PP fördern habe ich Engelshaare bei uns noch nicht feststellen können.
Werde mir mal die Rohre etwas genauer anschauen, glaube aber nicht das ich was finde.
Vorsicht!! Ich werde stinkig wenn ihr mein schönes PC-Kristallklar mit PA66 GF35 von den Rohrbögen versaut!
Wir verarbeiten auch zu über 50% PP und haben hier keine Probleme mit Engelshaar. Bei meiner alten Firma hingegen hatten wir die desöfteren.
Unterschiede:
aktuelle Firma: zentrale Förderanlage mit Edelstahlrohren ohne Silos (alles Sackware oder Oktabin)
alte Firma: zentrale Förderanlage mit Alurohren, Glasbögen mit Silos (und Sackware + Oktabin)
Was die Geschwindigkeiten und anliegenden Drücke betrifft kann ich nichts genaues sagen.
Vielleicht sollten mal alle die mit oder ohne Engelshaar Ihre Konstellationen hier posten? Vielleicht finden wir den Stein des Anstoßes?
Vielleicht mal hin und wieder Schwämme durchschißen!?
Ich habs wieder gefunden !!!
http://www.pelletroncorp.com/uploads/downlo…ellbow___de.pdf
Wir haben die Bögen für uns noch ein wenig abgewandelt und mittlerweile eigene Gußformen. Aber das Prinzip ist gut und funktioniert.
Das sieht vielversprechend aus! Ich denke wir werden da mal ein paar Leitungen testen.
DANKE
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