Zugesetzte Temperierbohrungen

  • Hallo,
    ich hoffe daß einer von euch mir weiterhelfen kann, oder mir seine Erfahrungen mitteilt.

    Ich habe bei uns in der Fertigung immer wieder Probleme mit zugesetzten Temperierbohrungen und damit Durchflussprobleme, hohe Aufheizzeiten und erhöhten Wartugsaufwand. Unser Kühlwassersystem arbeitet mit destiliertem Wasser, ist gegen Kalk, Rost und Algen geimpft.

    Habe mal gehöhrt daß man die Temperierbohrungen beschichten lassen kann. Hat das schon jemand von euch gemacht, wenn ja mit welchem Ergebnis?

    Würd mich freuen wenn mir jemand einen Beschichter nennen könnte der das im Angebot hat.

    Danke Hansjörg

  • also wenn ihr mit desitilliertem wasser arbeitet, woher kommen dann die verkalkungen oder zugesetzte kühlungen???

    dürfte ja normal nicht passieren oder zumindest nicht iso häufig.

    ihr bläst die kühlungen nach der produktion schon mit druckluft sauber, oder??

    wenn die kühlbohrungen noch nicht komplett zu sind, also so das noch ein geringer durchfluss vorhanden ist, dann jagen wir immer ameisensäure durch.

    damit bekommen wir gute ergebnisse

    mfg vdüse

  • ausgeblasen werden die Werkzeuge eigentlich immer (wenn ich meinen Schichtlern glauben kann). Kann es evenzuell daher kommen daß wir teilweise bis zu 195°C Vorlauftemp. haben und es zu Zeretzungsprodukten der Impfstoffe kommt? (Mal den Hersteller fragen)

    Gruß Hansjörg

  • wow

    was spritzt ihr den bei 195 °C wkz-temp. silikon oder so zeug???


    wenn es was mit der zersetzung der "impfstoffe" zu tun hätte, dann müssten ja eigentlich auch hauptsächlich die werkzeuge betroffen sein.

    und zu diesen impfstoffen im wasser, halte ich wirklich nicht viel, da dies nur geldmacherei ist, mein chef hat sich auch so ne anlage für 6000 oder so gekauft,spürbar verbesser hat sich aber nix. wir haben immernoch zugesetzte filter an vorlauf der maschinen und an den zuleitungen.

    deswegen gehe ich einfach mal davon aus das, die kühlungen sich einfach verkalkt haben, und das kommt relativ schnell wenn man das wasser nicht ausbläst, und das wurde mit sicherheit von den schichtlern vernachlässigt, die lügen sowieso alle, wenns um sowas geht :grinning_squinting_face:


    wenn du wirklich sauberes wasser haben willst, dann musst du dir so eine filteranlage zulegen wie es in der getränkeindustrie üblich ist.

    alles andere ist rausgeworfenes geld , das ist meine meinung.

    mfg vdüse

  • Wenn ihr so hoch temperiert,warum setzt ihr keine elektrischen Heizungen ein?
    Das Medium Wasser hat auch seine Grenzen.Da kannst Du friesieren ohne Ende.Bei der Temp. würde ich eher Öl einsetzten oder aber eine elektrische Heitzung.

  • Morgen

    also die Temperaturen brauchen wir da wir an diesen Werkzeugen mit PEEK spritzen.Wir erreichen die Temperaturen über Single Temperiergeräte mit Drucküberlagerung. Öl kann ich nicht einsetzen, wiel es sich um bondfähige Teile handelt die umspritzt werden. Elektrisch heizen ginge, dauert aber zu lange bis das Werkzeug wieder kalt ist. Habe gestern noch von unserem Wasser ins Labor gebracht, sie sollen es analysieren was von den Impfstoffen noch übrig geblieben ist. (leider noch kein Ergebnis)

  • servus,
    wir spritzen auch bondfähige Teile, aber wir haben komplett auf Öl umgestellt, da wir sehr viele Kunststoffe einsetzen, die eine gewisse Formtemp brauchen.
    Öl Geräte bis 350°C.
    Kann auch nichts negatives darüber sagen, das es einen Einfluß auf das Bondverhalten haben könnte, habe dieses aber auch nocht nicht genauer betrachtet.
    PEEK würde ich elektrisch zusatzbeheizen, die Abkühlphase ändert sich dadurch zwar, ist aber immer noch besser als Öl einzusetzen wenn du das nicht darfst.
    mfg

  • Servus, Hansjörg
    benutzt ihr bei wasser dann hauptsächlich 2 Kreis Heizgeräte ?
    Denn dann dürfte sich kein Kalk ablagern.

    Bei einkreissystemen wird immer wasser nachgefüllt, dieses kann den Kalk enthalten und gelangt somit in den Formkreislauf.

    Nur, wenn das Wasser auf seine normale Temp. abgekühlt ist, ist der Kalk darin gelöst, ist es noch warm, existiert ein Medium das nicht im Gleichgewicht ist( vergleichbar mit erhitzen von wasser, da bleibt auch Kalk am Boden zurück ).
    Ausblasen sollte mann desswegen immer bei stark abgekühlter Form.

    Aber wenn ihr kein Wasser mit Kalk verwendet, wo sollte dann der Kalk herkommen ?

    P.S. Bei eurem destilierten Wasser sind keine Ionen mehr drinn, läuft das durch die verschiedenen Rohre und sonstiges, holt dieses sich die Ionen von den Metallischen, Kupfer,Mesing oder Formen, kann das ev. euer Problem sein.
    Kein Kalk sondern die Ionenablagerungen.
    mfg

  • Hallo Hummel,

    unsere Temperiergeräte sind alles Einkreisgeräte.

    Ionenablagerungen ??? über sowas habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, habe es aber auch noch nie gehöhrt ( Schande über mich ? ).

    Ich weiß noch nicht genau was es ist was sich in unseren Werkzeugen alles ablagert, laut unserem Labor sind die Bestandteile der Wasserimpfung nicht gekräckt und prozentual auch nicht weniger geworden als bei der Impfung, also können die sich nicht abgelagert haben.

    Nochmal zu meiner Anfangsfrage nach den "beschichteten Temperierbohrungen" im Werkzeug. Hbt ihr davon schon mal was gehöhrt?

    mfg

  • Servus,
    habe mich ev. ein wenig mißverständlich ausgedrückt.

    Destliertes Wasser besitz keine Ionen, also holt es sich diese von den ganzen anderen Sachen die solche enthalten.
    (Das Wasser möchte wieder in sein Gleichgewichrt kommen, wie normales Leitungswasser)

    Aus diesem Grund zieht es sich diese von den ( im allgemeinen von Metallen und Legierungen ).
    Da nicht nur diese entzogen werden sondern sich auch das metall mit auflöst, sind diese nun in deinem Wasser gelöst, solange bis dieses gesätigt ist.
    Erhitzt du dieses nun, bleiben die Bestandteile so zurück, wie in einem Topf mit Wasser das verdampft.
    Dieses lagert sich dann ab in deinen Bohrungen oder sonstigen Bauteilen.
    Legierungen werden dir bei diesen Problem, wenns dieses ist nicht sehr viel helfen.
    Edelstahl würde das begrenzen, und die meißten Kuststoffe.

    kannst mir glauben, ein normaler Waserhahn der mit destilierten Wasser durchspült wird, löst sich mit der Zeit auf.
    mfg

    P.S. ich würde ganz normales Leitungswasser nehmen und dann die Zusätze dazugeben, die ihr schon verwendet.

  • Quote

    Original von Hansjörg
    Nochmal zu meiner Anfangsfrage nach den "beschichteten Temperierbohrungen" im Werkzeug. Hbt ihr davon schon mal was gehöhrt?

    Würde behaupten, dass die Beschichtungen isolierend wirken und die Temperaturabführung beeinträchtigt wird.

    Zu deinem Wasser: Wenn es ein geschlossenes System ist, dann kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass sich Bestandteile vom Wasser im Werkzeug ablagern. Eher korodiert das Werkzeug.

    Ferner denke ich, das du kein destiliertes Wasser benötigst, sondern demineralisiertes!

  • Hi,

    also beim Wasser würde ich mich nicht auf irgendwelche Tips verlassen, da ist es schon empfehlenswert einen Spezialisten (z. B. Schweitzer-Chemie*) zu fragen.
    Was ich aber sicher weiß, bei diesen Temperaturen brauchst ein ordentlich aufbereitetes (enthärtet und demineralisiert) Wasser + Korrosionsschutz.
    Demi-Wasser ohne Korrosionsschutz macht wahrscheinlich mehr Probleme als nicht behandeltes Wasser.

    Zur Beschichtung: den Verlust bei der Wärmeübertragung kannst rechnerisch nicht mal mehr erfassen, so gering ist dieser (die Schichten sind sehr dünn)
    Eine Beschichtung würde ich empfehlen, die Haftneigung nimmt ab und die Gefahr einer Korrosion wird doch erheblich reduziert.

    Gruß
    Hans

    *) bin weder verwandt oder verschwägert mit denen

  • Wir haben mal versucht auf Herstelleranweisung unsere Extruder mit dest. Wasser zu kühlen. Der Erfolg war,dass die Kühlwasserleitungen, egal aus welchem Material (Stahl, VA, CU, MS) innerhalb kürzester Zeit weggefressen waren. Dest Wasser kann sich bei hohen Temperaturen äußerst aggressiv verhalten (reagiert sauer).
    Bei so hohen Temperaturen würde ich auch auf ÖL umsteigen (bietet SINGLE auch an). Wenn die Anschlüsse dicht sind kann auch kein Öl ins Werkzeug gelangen. Ggf. müssen für die Anschlüsse nur "vernünftige" Gewinde geschaffen werden (M10x1 taucht nix). Ihr fahrt dann auch einen wesentlich niedrigeren Druck, was bei einem Schlauchbruch deutlich weniger gefährlich für die Mitarbeiter ist.

    Edited once, last by petersj (October 12, 2009 at 2:48 PM).

  • Hallo zusammen,
    ich möchte was zu der Beschichtung von Kühlkreisläufen schreiben.

    Wir beschichten in letzter Zeit öfters die Kühlkreisläufe der Werkzeuge. Aktuell häufig Werkzeuge wo wir bedenken wegen der Bauteilqualität haben.
    Die erfahrenen Werkzeugmacher sagen, das hochlegierte Stähle (Formeinsatz) schneller rosten als die "einfachen" Stähle der Formplatten. Daher wurde bei und beschlossen nur die Einsätze, Kerne usw. zu beschichten Dies erfolgt nach dem härten während der Werkzeugerstellung. Dies ist recht kostengünstig. Durch die Fertigbearbeitung nach dem Härten wird an den bearbeiteten Stellen die Schicht entfernt. Der Vorteil ist, das man den ganzen Einsatz beschichten lassen kann, ohne abzudecken.
    Das Abdecken kostet das Geld. Wenn ein Einsatz nach der Fertigbearbeitung beschichtet wird, werden die nicht zu beschichtenden Bereiche abgedeckt. Dies erfolgt manuell und ist daher kostenintensiv.

    Gruß
    techfreak

  • Servus,
    das eine Beschichtung der Kühkreisläufe was bringt, ist ja nicht von der Hand zu weißen, in Bezug zu den Ablagerungen, Strömunggeschwindigkeit, usw.

    In Verbindung mit destilierten Wasser, ist es ein eigentor. Destiliertes Wasser hat die angesprochenen Eigenschaften das Material abzutragen, bzw. aufzulösen, wie petersj es auch bezeichnet hat. Dies kann ich auch bestätigen, das es so ist.
    In wieweit da seine Zusätze im dest. Wasser, die Hansjörg verwendet dies einschränken können, kann ich nicht sagen.

    Es würden Rohre aus Kunststoff, und Beschichtungen aus Kunststoff den Materialschwund begrenzen, aber das ist dann mit den Form-Temperaturen die Hansjörg bei PEEK braucht nicht ratsam.
    Jeder Betrieb hat da seine eigene Philosopie in Bezug auf Kühlwasser, und seine Zusätze.
    mfg

  • Hallo,

    also ich hab mich gestern mal auf der Fakuma schlau gemacht. Die Beschichter sagen alle daß ihre Beschichtungen bei Rost was bringen aber bei Ablagerungen von Kalk usw. naja.
    Die Werkzeugbauer sind fast alle der Meinung daß mit der Beschichterei noch nicht wirklich Erfolge erzielt werden können.
    Am Besten gefällt mir noch die Lösung von GWK, die bieten ein Reinigungs- u. Konservierungsgerät an welches die Kühlkreisläufe mit Ameisensäure reinigt, spühlt und dann konserviert. Ich bekomme das Gerät in 2 Wochen mal zum testen, werde mich danach auf alle Fälle noch mal melden wie`s funktioniert hat.

    Gruß

  • Quote

    Original von Hansjörg
    Hallo,

    also ich hab mich gestern mal auf der Fakuma schlau gemacht. Die Beschichter sagen alle daß ihre Beschichtungen bei Rost was bringen aber bei Ablagerungen von Kalk usw. naja.
    Die Werkzeugbauer sind fast alle der Meinung daß mit der Beschichterei noch nicht wirklich Erfolge erzielt werden können.
    Am Besten gefällt mir noch die Lösung von GWK, die bieten ein Reinigungs- u. Konservierungsgerät an welches die Kühlkreisläufe mit Ameisensäure reinigt, spühlt und dann konserviert. Ich bekomme das Gerät in 2 Wochen mal zum testen, werde mich danach auf alle Fälle noch mal melden wie`s funktioniert hat.

    Gruß

    hallo Hansjörg,

    dann kauf das Gerät ma ruhig, ist nicht schlecht, aber es geht auch anders, viel billiger!

    was die Beschichtung angeht, so muss man auch wissen, wo man dsa am besten machen lässt!

    Ausserdem sollte man auch mal darüber nachdenken, dass man an die Ursache gehen sollte und nicht nur immer an den Auswirkungen doktert

    Edited 2 times, last by Zauberer (October 16, 2009 at 8:32 PM).

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!