Luftblasen im PS???

  • Hallo

    Hab mal wieder Probleme mit meinem Lieblingswerkzeug...

    symetrisches, zylinderähnliches Teil, 2-fach HK mit Nadelverschluss, Teilegewicht ca 90 g, Schußgewicht 180 g.

    Haben immer mal wieder Probleme mit Fließnähten, was versatzbedingt ist....Heute haben wirs endlich mal geschafft den Versatz zu minimieren (Wandstärke 2 mm, Versatz jetzt ca 2-3 Hundertstel, davor bis zu 3 Zehntel)...Und plötzlich hab ich Luftblasen im Teil: mal mehrere kleine, mal wenige Große, mal auch gar keine...sporadisch in beiden Nutzen, verschiedene Stellen...

    Sieht ein bisschen aus wie der Griff von dem Ikea-Besteck das mal in Mode war (nebenbei: wie macht man so was eigentlich? würd mich echt mal interessieren).
    Temperatur +/- 25° bringt keine Besserung, Einspritzgeschwindigkeiten und Nachdruck hab ich leider ein sehr enges Toleranzfenster, Staudruck bringt au nix...

    Material kann ich eigentlich ausschließen, da wir das selbe Teil auf einer anderen Maschine auch noch laufen haben und dort keine Probleme dieser Art auftauchten. Hab sogar spasseshalber die Materialeimer getauscht.

    Hat wer ne Idee wie solche Luftblasen zustande kommen? Dieseleffekt ist weit und breit nix zu sehen, war aber auch schon früher öfter Thema bei der Form...

    PS: Parameterseitig fahren wir seit Wochen ohne Änderungen, hatten wie gesagt bis heute außer Fließnaht keine Probleme.

    Schon mal danke an alle die sich meinen Kopf zerbrechen.

  • Hallo

    Sind wirklich Luftblasen...was meinst du mit Lunker? Sind keine Einfallstellen oder so....wenn man das Teil aufschneidet dann sind es richtige Löcher, ziemlich in der Mitte von innen- und außenwandung des teils...ist halt schlecht, PS glasklar und Sichtteil...

  • Hallo Bajowa,


    Es könnten aber auch Vakuolen sein.
    Diese entstehen, wenn die Schmelze beim abkühlen an die Werkzeugfläche " gezogen "wird!
    Folge :

    Im Teil reisst die Schmelze auseinander, es bilden sich Hohlräume, die Vakuole!

  • Hallo Bajowa,

    so wie du es beschreibst treten Zweifel bei mir auf, die auch schon die Kollegen geschrieben haben, ob es wirkich Luftblasen sind.

    ich vermute, dass sich diese Hohlräume an dickandigen bereichen befinden.

    Um das abschließend beurteilen zu können benötige ich ein Bild, kannst Du mir per E-mail senden.

    Luftblasen und Lunker werden in der Praxis gerne verwechslen oder auch gleich gesetzt, was leider falsch ist.

    Gruss
    Z.

  • Hmmm,

    wenn man das Bild vergrößert, kann man zwar nicht mehr viel erkennen, aber ich tippe dennoch auf Vakuolen!!!

  • Ist leider sehr schwer gescheite Bilder hinzukriegen...das komische ist, das zuvor bei starkem Versatz das Problem so nie aufgetreten ist...wie kann ich die Dinger wegkriegen? nur Nachdruck, oder?

  • Die Bilderproblematik kenne ich :grinning_squinting_face:

    Ja, Nachdruck wäre nicht schlecht, und vielleicht ein bischen Schneller rein.
    Was du noch versuchen köntest, wäre die Wz. Temperatur, damit dass Material nicht so schnell abkühlt.

  • Hallo bajowa,
    wie Du schreibst ist der Fehler plötzlich bei laufender Produktion aufgetreten.
    Überprüf mal den Materialeinzug sowie auch die Flanschtemperatur, ob es hier Unregelmäßigkeiten gibt.
    Weiterhin soltest Du mal den Staudruck überprüfen. Durch den Staudruck baut sich beim Plastifizieren ein Druckgefälle auf. Sprich im Schneckenvorraum hast Du einen hohen Druck, der sich zur Einzugszone hin verringert. Dadurch wird beim Dosieren eingezogene Luft nach hinten (Einzugszone) wieder raus befördert. Ist der Staudruck zu gering wird die eingezogene Luft mit in den Schneckenvorraum transportiert und gelangt somit dann beim Einspritzen ins Werkzeug.
    Sprich, also Staudruck erhöhen.
    Weiterhin auch mal die Werkzeugentlüftung überprüfen, ob die Lüftungskanäle frei sind. Vielleicht haben die sich auch nach etlichen Schuß etwas zugesetzt.

    Edited once, last by HK (May 4, 2007 at 12:07 PM).

  • Hallo

    Scheinen Vakuolen gewesen zu sein. Hab jetzt mal deutlich früher auf ND umgeschalten, siehe da, weg wars...vermutlich ist unsere letzte Einspritzgeschwindigkeit so gering, daß der ND gar nimmer richtig wirken konnte...danke an alle...

  • Bleiben zum Schluß noch 2 Fragen:
    1: Wieso ist das zuvor mit dem starken versatz nicht aufgetreten?
    2: Wie macht Ikea sein Besteck mit den Luftblasen drin?

  • Hauptsache der Fehler ist beseitigt!
    Aber wenn Du zu früh auf ND umschaltest hats Du u.U Umschaltmarken.
    Kannst Du die letzten Geschwindigkeiten anheben?

    Wichtig ist, wie schon von anderen Beschieben auch eine gute Werkzeugentlüftung!

    Gruss
    Zauberer

    Edited once, last by Zauberer (May 5, 2007 at 4:35 AM).

  • Hallo,

    kurze Info Vakuolen und Lunker sind das gleiche oder dasselbe (kann ich mir nie merken). Nur sind Lunker in der Materialwissenschaft definiert, Vakuolen sind nach meinem Wissensstand ein transferierter Begriff aus der Biologie.


    zu 2. alle Möglichkeiten die mir dazu einfallen sind in Europa normalerweise zu teuer und bei den Ikea-Auflagen für Zulieferer nicht so einfach zu bewerkstelligen, zumindest die die ich kenne.

    Michael

    Edited once, last by Michael W (May 4, 2007 at 12:35 PM).

  • Für das Besteck wird ein SAN mit 35 % LB ( Luftblasen ) eingesetzt :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:

    Nee, im Ernst:

    vermutlich gehen die den gegenteiligen Weg, den du jetzt eingeschlagen hast, damit es so wird, wie es ist!

  • Hallo Michael W,

    da hast Du recht, dass Vakuolen und Lunker Synonyme sind.

    Der Bericht Lunker kommt aus der Metallwirtschaft (Giessen).

    Wichtig ist nur, dass es klar ist, dass Lunker / Vak. und Luftblasen zwei Parr Schuhe sind.

    Ein kleiner Tipp, wie man es als nicht so erfahrener Anwender herausfinden kann (geht am besten bei transparenten Materialien):
    Artikel in Wasser tauchen und die entsprechedne Stelle mit einem dünnen Bohrer (z.B. 2mm) anbohren. Steigen Luftblasen beim erreichen der Höhung auf ist es ein Lufteinschluss, anderenfalls ein Lunker (Wasser stöhmt in den Holraum ein).

    Gruss
    Z.

  • Interessant! Das Bild zeigt Punkte (Bläschen) und du sagst sie tauchen am Ende des Fließweges auf? Vakuolen entstehen generell an Stellen wo man eine Masseanhäufung hat bei ungünstigen geometrien Zylinder oder kugelform.Ok du sagst das Problem tritt im dicksten bereich auf? Darus kann man schließen das es wirklich Vakuolen sind aber deine Abhilfe klingt sehr interessant: Früher auf Nachdruck umgeschaltet (was bedeutet deine Geschwindigkeit wird lansamer) und dann ist der Fehler behoben! Bei Vakuolen im Gegenteil muß man das Teil voller machen und einen höheren Nachdruck Nachdruckzeit fahren!Ich tippe ganz Stark auf eine hinter einer Rippe oder Wandsprung von der Masse eingeschlossene Luft die vorher nicht entweichen konnte weil du mit deinen Einspritzparametern zu schnell warst! Blasen entstehen wenn die Luft oder Gase nicht schnell genung entweichen können und dann sehr stark komprimiert werden! Was in deinem Fall eher meiner Meinung nach zutrifft!Du sprichst auch von Bindenähten und Versatz kann auch ein Indiz dafür sein.

    P.S. Vakuole erkennst du meist nur auf transparenten Teilen! Ist das ein transparentes Teil?

  • @ Andre,

    Also wenn ich mir das Teil so ansehe, ist es transparent :smiling_face_with_sunglasses: :smiling_face_with_sunglasses:

    Zu deiner Vermutung:

    Wenn die Luft nicht schnell genug entweichen kann und stark kompremiert wird, kommt es dann nicht eher zum sogenannten " Dieseleffekt" ????
    Hierbei würden doch aber Verbrennungen im Material zu sehen sein, oder???
    Lasse mich aber gern eines Besseren belehren =)

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