• Hallo,
    der Nachdruck dient dem Schwindungsausgleich des abkühlenden Formteils. Der Nachdruck wird direkt dem Einspritzvorgang nachgeschaltet und sollte solange wirken, bis die Anschnitte versiegelt sind.
    signifikante Größen: Nachdruckhöhe, Nachdruckzeit
    -Nachdruckhöhe ist die Druckhöhe mit der der Nachdruck wirkt
    -Nachdruckzeit ist die wirkende Zeit des Nachdruckes.

  • Hy,
    Der Nachdruckt ist der punkt welches dem Kunsstoffartikel die Technische eigenschaft gibt( versiegelt und gibt Festigkeit). Also ohne Nachdruck keine Technische bzw. Mechanische beanspruchung möglich.
    Grüssle PC

  • Quote

    Original von Polycarbonat
    Also ohne Nachdruck keine Technische bzw. Mechanische beanspruchung möglich.
    Grüssle PC

    Hallo,
    das ist so nicht korrekt, es gibt auch Teile, die werden ohne Nachdruck gefahren.
    Der Nachdruck ist dafür da, um die Volumenschwindung zu minimieren (Einfallstellen). Sicherlich wird damit zum Teil auch die Festigkeit beeinflusst aber dieser Faktor ist doch sehr gering.

  • Hallo @Abdulhamid,

    der Nachdruck ist ein ganz wichtiger Prozess-Schritt bei Spritzguss. Ich habe hierüber im Kunststoffberater schon berichtet. Falls es Dich interessiert, schau unter http://www.spritzguss-schulung.de und dort unter Referenzen findest Du u. a. den Berich Kunst.-Berater_Mai_2007.
    Den Prozess muß man so optimieren, dass bei "volumetrisch voll" auf Nachdruck geschaltet wird und das Teil "nur soviel wie nötig und sowenig wie möglich" Nachdruck bekommt.

    Stehe für weitere Infos gern zur Verfügung, kannst mich über die Website per Mail erreichen.

    Gruß
    HHB

  • Wenn ich mir das erlauben darf, würde ich dieses Thema gerne erweitern.


    Ich hatte bis heute ein aktuelles Problem, wobei der Artikel den wir gespritzt haben,
    vom Maß her zu klein war. Obwohl die Paramer wie immer eingestellt waren.

    Halt bis auf einem Parameter, mit dem wir aber noch nie gearbeitet haben und da ich auf eine KM gelernt habe konnte ich bis jetzt auch nix damit anfangen.

    Es geht um die Nachdruck Geschwindigkeit, bei einer KM kann man die nicht einstellen und bei einer Arburg oder auch Fanuc geht das. ich stehe da jetzt total auf dem Schlauch, ich weis nur das dieser Faktor dazu begetragen hat,
    dass bei uns die Maßhaltigkeit nicht mehr passte, weil der Wert 1mm/s eingestellt war. auf den anderen Maschinen steht der Wert immer auf 10 mm/s, spielt bei unseren Produktionsvorschriften aber keine Rolle. Daher arbeiten wir damit auch nicht.

    Kann mir das einer mit der Nachdruckgeschwindigkeit erklären ?
    Ganz besonders interressant für mich ist der Unterschied zwischen KM und Arburg, die Arburg hat es und die KM nicht, wie regelt die KM das?

  • Hallo Dima,

    ich kann nur dazu sagen, dass die Geschwindigkeit, womit logischerweise die Bewegun der Schnecke gemeint ist (?), beim Nachdruck ein unsinniger Parameter ist. Der Nachdruck ist eine konstant anstehender Druck, der auf der Masse nach der volumetrischen Füllung der Kavität anstehen muß. Die Bewegung der Schnecke resultiert einzig und allein daraus, welches Volumen das Teil für die entsprechende Verdichtung noch braucht.
    Tip von mir: Die Geschwindigkeit auf max. Wert und das nicht mehr verändern, sonder nur mit (Nach-)Druck arbeiten.

    Gruß
    HHB

  • Hallo Behrens

    Genau so sehe ich das auch, was ich nur nicht verstehe ist warum die Maschinenherstellter diesen Parameter mit ins Programm nehmen.

    Naja vielleicht ist hier noch jemand im Forum dabei, der vielleicht doch noch etwas genaues darüber weiss.

    Ach so, ich habe mal eine E-Mail an Fanuc geschickt, ich bin mal gespannt was da so als Antwort kommt, wenn überhaupt eine Antwort kommt.
    Arbutg wollte ich auch ein Mail schicken, aber da muss man ein Formular aus füllen, mit Firma, adresse usw. wahr mit zu blöd.
    Falls ich demnächst ein Monteur antreffen sollte, dann weiss dieses Forum jetzt schon was ich ihn fragen werde :grinning_squinting_face:

  • Könnte mir vorstellen das die Nachdruckgeschwindikeit wohl etwas damit zu tun hat das es auch Teile gibt bei denen man mit dem Nachdruck nur verhindert das Material aus der Form zurück in den Schneckvorraum fliesst und nicht das man noch welches nachdrückt!
    Wir haben zwei oder drei Teile bei uns bei denen wir das so machen! Und wenn man dann wohl bei dieser Geschwindikeit 0 rein gibt wird die Schnecke nur drücken sich aber nicht bewegen.

  • Hallo Dima,
    ich würde mal sagen das 1mm/s zu langsam ist. den wert kannst du nach bedarf bei Arburg oder ferromatik und etc... Variiren. Leider gibt es diese möglichkeit nicht bei allen SGM`s aber das ist eine sehr Hilfreiche sache, gerade bei Komplizierten Artikeln ist es sehr hilfreich.
    Grüsse PC

  • Nabend zusammen


    habe jetzt eine positive Antwort von Fanuc bekommen, bin begeistert über deren Support, obwohl die das über E-Mail gar nicht anbieten.
    Arburg zeigt keine Reaktion, schade.

    hier die Antwort von Fanuc:

    Die max. Nachdruckgeschwindigkeit ist eine Begrenzung für die Schneckenvorwärtsbewegung im Nachdruck.

    Standard Wert 10-20 mm/s

    d.h. falls der Nachdruck nicht erreicht wird, fährt die Schnecke mit max. 10-20mm/s auf Massepolster 0mm.


    Ich würde mal gerne eure Meinung hören, aber ich finde das die Antwort verwierend ist.

    erster Satz sagt meinem, ich denke mal gesunden Menschverstand, wenn es eine Begrenzung ist, dann regelt der Nachdruck ab sobald beim Nachdruck die Schneckenvorwärtsbewegung schneller ist als z.B. der eingestellte Wert von 1m/s
    sehe ich das richtig ?

    dann der letzte Satz, da wiederspricht meiner Meinung nach einiges.
    Wenn der Nachdruck nicht erreicht wird, wie geht das denn.
    man hat einen Spritzdruck der wesentlich größer ist und der fällt dann ab
    bis zum eingestsellten Nachdruck und wird auf die eingestellte Zeit gehalten.
    Und die Aussage mit dem Massepolster ergibt für mich auch kein Sinn.
    Ich will volle Teile haben, warum sollte ich dann ein Parameter benutzen
    der mir die Schnecken bis zum Anschlag nach vorne jagt ???


    Ich finde es schon ganz nett das Fanuc geantwortet hat, aber die Antwort
    bringt mich eher durch einander.

    Falls ich mich irre, dann lass ich mich gerne des besseren belernen
    also haltet euch nicht zurück.

  • Hallo Dima,

    Dein Beispiel zeigt schon, welchen Unsinn die Maschinenhersteller verkaufen! Der Nachdruck ist ein Prozessschritt, der NUR DEM KUNSTSTOFFTEIL BEIM SCHRUMPFEN SOVIEL VOLUMEN "NACHFÜTTERT", WIE FÜR DEN VOLUMETRISCHEN AUSGLEICH NÖTIG IST. WIEVIEL UND MIT WELCHER GESCHWINDIGKEIT DIESES PASSIERT, BESTIMMT DAS TEIL SELBST - IST DAHER VON TEIL ZU TEIL AUCH UNTERSCHIEDLICH!

    Meine Vermutung: Die Standard-Steuerung einer SGM, so habe ich es vor langer Zeit einmal erfahren, richtet sich nach den Wünschen des größten Kunden (?). Ich könnte mir vorstellen, dass die FANUC-Philosophie auf die alte "Fomfüller-Philosophie" MIT NACHDRUCK DIE LETZTEN 5% ZU FÜLLEN, begrüdet ist. Und da kann die Geschwindigkeit natürlich behilflich sein, um z. B. "Brenner" zu verhindern. Es zeigt mir aber, dass die "falsche Vorgehensweise beim Prozess einstellen an der Maschine" hier negative Auswirkungen auf die Gestaltung der Maschinensteuerung hat.

    Hier ist Prozess-Schulungs-Bedarf angesagt! Wenn wenigstens auch noch der letzte begreifen würde, dass mit Nachdruck nicht gefüllt wird, wäre der Spritzguss schon einen riesen Schritt weiter!

    Gruß
    HHB

  • Hallo zusammen,
    grundsätzlich haben eigentlich alle recht die hier Ihre Meinung geäussert haben.
    Aber egal was die Maschinenhersteller auf dem Maschien anbiete - hat alles seine Vor und Nachteile ; manchmal ist es Sinnvoll aber auch unsinn. Regelungstechnisch sollte man einfach wissen.

    Einspritzen:
    - Geschwindigkeit wird durch Hydraulikdruck und Volumen erzeugt: Je höher der Wiederstand desto höher muss der Druck sein um eine vorgebene Geschwindigkeit zu erreichen.
    - Wird der Druck reduziert, verändert sich die Geschwindigkeit je höher der Wiederstand.
    Nachdruck:
    - ist das Teil nach dem Einspritzen komprimiert (gleichbleibender Widerstand) wird in den Nachdruck umgeschalten.
    - Damit der Nachdruck wirken kann benötigt das Hydrauliksystem auch entsprechendes Volumen.
    - Lässt sich das Teil nach dem Komprimieren noch weiter füllen, muss entsprechendes Volumen (Geschwindigkeit (ist nicht das richtige Wort)) vorhanden sein, sonst hat der Nachdruck keine Wirkung. Etwa vergleichbar mit dem `Wasserhahn, wen ich den zudrehen habe ich auch keinen Ausfluss mehr.
    - Wenn Geschwindigkeit für Nachdruck an Eurer Maschine wählbar ist, darf diese nicht zu klein gewählt werden, da sonst der Nachdruck nicht richtig wirken kann.
    - Bei ältern Maschien war dies Geschwingigkeit immer so gross wie die letzte Geschwindigkeitstufe vom einspritzen - und war somit eigentlich immer richtig. Mehr wird normalerweise nicht benötig, da das Spritzen ja eigentlich abgeschlossen ist und nur noch ausgeprägt oder gehalten werden muss!!
    Ich hoffe es war einigermassen verständlich, aber hier gehr es auch um Regelungetechnik.

    Gruss Johann

  • Danke für die informative Beiträge

    im großen und ganzen fühle ich mich in meiner Meinung schon bestätigt.

    Mein Wissensstand bzw. die Lücke die ich hatte, wurde mit Hilfe eurer Beiträge und auch ein bischen eigenen Drang und nachforschungen gefüllt.

    Habe bis jetzt noch keinen Artikel gehabt, bei dem es erforderlich war das die letzten 2-5 % mit begrenzter Nachdruckgeschwindigkeit gedrückt mussten.

    Aber jetzt weis ich an welcher Schraube ich drehen muss wenn ich das Teil
    mit Nachdruch füllen will und das möglich langsam: Paramter "max. Nachdruckgeschwindigkeit"

    vielen Dank an die Forengemeinschaft


    P.S.
    sollte ich mal ne möglickeit haben eine Fanuc Schulung zu besuchen, dann doch bitte bei dem jenigen der mir meine Frage beantwortet hat. :grinning_squinting_face:

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