wz- kerne temperieren??

  • hallo leute

    hab mal ne frage bezüglich wkz-kerne, und zwar warum werden die kerne immer kalt temperiert.

    z.b beim spritzen von POM, mein wkz hat 60 grad aber der kern wird kalt temperiert, wieso ??

    gibt es auch anwendungen wo der kern nicht kalt temperiert wird??

  • hi vdüse
    das spritzteil soll auf den kern aufschrumpfen.der kunststoff wird natürlich auf der kälteren fläche eher schrumpfen als auf der wärmeren.
    es gibt auch ausnahmen.wir fertigen ein pumpengehäuse (PC 60 % glasfaser).
    wz und schieber 110° kern 145°(gemessen 160°).wenn wir den kern 15° kälter fahren,schrumpft das teil so stark auf das es nicht mehr zu entformen ist.(katastrophe) :winking_face_with_tongue:
    wir fahren auch pomteile.dort sind die wz-temps alle gleich.auch weiche sachen wie pe und pp fahren wirteilweise auch mit gleichen temperaturen.
    meiner meinung nach ist das formen bedingt.

    Edited once, last by Uziel (June 15, 2009 at 8:23 PM).

  • Hallo,
    schließe mich der Meinung von @ Uziel an.

    Die Temperierung von Kernen hängt mit der Entformbarkeit zusammen und ist somit für jedes Werkzeug Arttypisch zu wählen. In den meisten Fällen wird aber der Kern kälter temperiert um halt ein aufschrumpfen zu gewährleisten (jeden falls bei uns). Bei PP Teilen z.B. temperieren wir den Kern wärmer als die übrige Kavität um eine Entformung zu ermöglichen, sonst würde der Kern zu stark aufschrumpfen und das Teil kann nicht entformt werden.

    Die Temperierung ist hauptsächlich Materialabhängig. Nehmen wir einen Kern mit einer Konizät von 0,2mm auf einer Länge von 200mm an. Bei der PP Verarbeitung wirst Du um ein temperieren nicht drumrum kommen. Dagegen bei PS kannst Du den Kern kalt fahren.

  • Warum Kerne eine andere Temperatur haben als die übrigen Bereiche liegt auch oft daran, das diese weniger Durchfluß haben, meißt vollständig von Material umgeben sind und ganz einfach mehr Wärmeenergie abführen müßen, da man die Durchflu?menge schlecht ändern kann macht man es über die Temperatur.
    Fällt zuerst beim entformen nach der Abkühlfase auf wenn die Form Temperaturmäßig einmal gemessen wurde. Der kern war 20°Grad wärmer, also wurde die Temp des Kernes um ca. den Betrag der Übertemp gesenkt, um wieder ein annäherndes gleiches Abkühlverhalten zu erreichen, hat auch einflüße auf die Teilequalität.
    mfg

  • na endlich. Danke Hummel.
    Entscheidend ist die Werkzeugwandtemperatur.
    Es muss auf beiden Seiten der Wandstärke nahezu die gleiche Wärmemenge abgeführt werden und innen ist üblicherweise die Werkzeugwandfläche kleiner.
    Allein um die Werkzeugwandtemperatur auf beiden Seiten gleich zu halten muss i.d.R. der Kern schon stärker gekühlt werden. Man kann das durch unterschiedliche Querschnitte oder unterschiedliche Reynoldszahlen erreichen (z.B. außen laminare Strömung, im Kern turbulente Strömung) oder eben durch unterschiedliche Temperaturprofile.
    Schau dir mal an wie z.B. die Ecke einer Schale gekühlt wird, ich denke das macht es ziemlich deutlich.

  • Danke Franz
    Das mit den strömungen ist eine möglichkeit, eine ander ist spezielle kerne anzufertigen aus sehr stark wärmeleitenden Material.
    Wollte dazu noch ergänzen:
    Eine Einstellung der Kernkühl-Temperatur zur Maßeinstellung halte ich für nicht sehr sinnvoll.
    mfg

  • wow, danke für die schnelle erklärungen an euch alle.

    dafür schätze ich dieses forum.

    hier ist zwar nicht viel los, aber wenn einer mal ne frage hat dann wird sie schnell und sehr gut beantwortet.

    echt super , danke nochmal

    mfg vdüse

  • Quote

    Original von Kuka
    ist dein Maß zu groß, dann kälter temperieren usw

    also wenn das maß zu groß ist und mir einer sagt ich soll die teile kleiner machen, dann temperiere ich wärmer.

  • servus Tony,
    Wir haben hier von der Temp. der Kerne gesprochen und nicht von den Dimensionsmaßen des Teils.

    Spritzteilabmessung zu groß, Masse und Werkzeug Temp. erhöhen.
    Das ist richtig !

    Beim Kern ist es ein wenig anderst, kälter = weniger Aufschrumpfung = größeres Maß.
    Ist schon ziemlich lange her das ich wegen eines Bohrungsmaßes ( Kern ) mit den Temp spielen mußte.
    Zuerst wende ich die einfacheren Einstellmöglichkeiten an um dieses Maß zu beeinflußen. Auch die Dimensionsmaße lassen sich einfacher beinflußen.
    mfg

    Edited 2 times, last by Hummel (June 17, 2009 at 9:25 AM).

  • Hummel

    Super Erklärung, denn oft ist das der einzige Grund.
    Jedoch mit den 20°C ist nicht immer richtig.
    Es hängt stark mit der Leitfähigkeit des Stahl zusammen. Mit der kälteren Temperatur erzeuge ich ein größeres deltaT, wohin die Wärme besser abfließen kann. Wenn dann der Fall so ist, dass die Kühlung sehr schlecht ist kann es sein, das ich bei 20°C höherer Kerntemperatur 40°C unterschied einstellen muss.

    Und mein Tip an alle!!!
    Rechnet euch den Kühlbedarf des Wekzeuges aus. Oft habe ich an 400to Spritzgießmaschinen ein kleines Temperiergerät stehen sehen was dann nur 15KW Kühlleistung hat.
    Im Prozess muss ich eben die Energie, die ich einbringe auch wieder rauß bringen!!!

  • servus sebi,
    weiß ich ja, sind dann auch bei einem unterschied von ca. 50°C gelandet, war die erste absenkung um annähernd gleich zu sein, mußte dann nochmalig nachstellen. in der serie nochmalig.
    mfg
    P.S. an alle legt doch nicht gleich jedes wort auf die Goldwaage, inhaltlich ist es doch oft richtig, und die erklärung stimmen auch ziemlich oft von den Beiträgen und Antworten.
    mfg

    Edited 4 times, last by Hummel (June 17, 2009 at 12:43 PM).

  • Hallo,

    also bei POM mit einem Temperiergerätevorlauf von 60°C zu fahren halte ich für grob fahrlässig, da zunächst einmal vorab.
    Hierdurch bildet sich eine zu starke amorphe Randschicht, die sich in vielen Fällen durch eine mangelnde mechanische Festigkeit der Bauteile, sprich sie versagen, bemerkbar macht.

    Durch einen kälteren Kern kann man das aufschwinden (sitzen bleiben auf demselben) beeinflussen, wie schon richtig gesagt wurde.
    Darüber hinaus vermeidet ein telndenziell kälterer Kern das "klemmen" in der Formgegenseite.

    Gerade bei Großwerkzeuge ist das zu berücksichtigen, Kerne und Backen, Schieber usw. geringfügig niedriger zu temperieren als die Hohlform.

    darüber hinaus ist "kern" ein oft verwendeter Begriff:
    es wird damit ein stehendes Werkzeugelement von ca. 2 mm Durchmesser genau so bezeichnet, wie der "Kern der Auswerferseite" bei einem WZ für Fernsehgehäuse...

    Bei den dünneren Herne ist dieniedrigere Temperatur darin begründet, dass diese Kerne oftmals schlechter tempereiert sind als der rahmen und von daher durch den Prozess sich erwärmen, wobei die dann niedriere Vorlauftemperatur dem entgegen wirken soll und über einen größeren Temperaturgradienten eine bessere Wärmeabfuhr efolgen soll.

  • Quote

    Original von Tony

    also wenn das maß zu groß ist und mir einer sagt ich soll die teile kleiner machen, dann temperiere ich wärmer.

    Das sehe ich auch so...

    Wenn Teil zu groß: kälter temperieren? Da habe ich ja noch nie von gehört!

    Schmelze Wärmer machen, dass hilft dann, um die Teile kleiner zu machen, aber dies steht wirtschaftlichen Aspekten entgegen.

    Edited once, last by Zauberer (June 21, 2009 at 6:39 PM).


  • Zauberer

    Schau mal da hat es einer verstanden, weil er es gelesen hat :grinning_squinting_face:

    Edited once, last by Kuka (June 21, 2009 at 8:40 PM).

  • wenn wir schon teile kleiner machen dann könnten wir auch die zykluszeit verkürzen.
    teile werden dann auch wärmer und schrumpfen dadurch.die bosse würden sich freuen über so viel wirtschaftlichkeit :grinning_squinting_face:
    das ändert aber nichts daran das die kerntemperatur den einrichtern in den meisten fällen problemchen bereiten.
    man kann eigendlich nur prüfen,prüfen und nochmals prüfen.bis man schlieslich für jede form die passende einstellung hat.

  • ???

    Wenn ich zB einen Kern ausspindle und das Gewinde dann nicht passt, weil es zu locker aufsitzt, dann temperiere ich den Kern einfach kälter. Soweit das der Spritzling nicht aufhockt! Wieso soll ich mit einem 2-fach Wz 120sec fahren, wenn ich in der selben Zeit 4Stück haben kann und es Spritztechnisch möglich ist.

    edit:
    Dann brauchen wir nicht mehr über Konkurenz reden, am Ende liegt der Vorteil immer im Preis :smiling_face_with_sunglasses:

    Edited once, last by Kuka (June 23, 2009 at 12:50 AM).

  • Quote

    Spritzteilabmessung zu groß, Masse und Werkzeug Temp. erhöhen. Das ist richtig ! Beim Kern ist es ein wenig anderst, kälter = weniger Aufschrumpfung = größeres Maß.

    also jetzt moment mal

    wenn ihr kleinere teile haben wollt, dann erhöht ihr die wkz und massetemperatur.

    aus welchem grund?? wer kann mir darauf eine pysikalische chemische erklärung geben.

    und nun zu dem kern, ich hab gedacht desto kälter , umso mehr aufschrumpfung ,bzw. kleineres maß?

    bin grad total verwirrt

  • jeder kunststoff hat eine bestimmete schwindung.
    die ich im kleinen bereichen beeinflussen kann.wenn das wz jetzt kalt ist erstarrt der kunststoff sehr schnell.geringere schwindung also.
    ein sehr heisses wz macht natürlich das gegenteil.der kunststoff erstarrt viel später und kann daher länger schwinden.es wird also die gesamte schwindung des jeweiligen kunststoffes ausgenutzt.
    das ist natürlich nur eine sehr einfache ausführung.

    wir haben batterien gespritzt.sie waren im frisch entformten zustand 6 zehntel zu gross.das sollte auch so sein,denn da sie aus moplen gespritz wurden schrumpften sie 24 stunden nach.nach 24 stunden hatten sie dann das nennmass.wir haben denn kern genau auf 48° gefahren.die äusseren seiten auf 65°C.damit sind sie genau passend geschrumpft.die seitenwände sind dabei auch nicht eingefallen.hättest du die kerntemp geändert hättest du am anderen tag andere maße gehabt.

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