Schlieren auf der Oberfläche

  • Hallo leute.
    wir fertigen eine scheibe aus Makrolon 6555 glasklar.
    Die maße der scheibe sind 470X200X3.
    sie ist auf eine engel 600 t gebaut.70´ger standartschnecke.(B.j 2007)
    teilgewicht 320g schussgewicht 390g.drei anschnitte
    staudruck120bar auf 80 bar abfallend
    plastifiziergeschwindigkeit 0,1m/s
    massetemp:320°C abfallend bis 295°C.
    jetzt das kuriose.es sind schlieren auf der oberfläche.immer an verschiedenen positionen.nach langem hin und her habe ich den umschaltpunkt von 50cm3 auf 485 cm3 verlegt.(verzweifelungstat)
    das hatte zur volge das nicht jeder 3´te sondern jeder 40´te schuss schlieren aufweist.
    habe dann den staudruck um 40 bar erhöt und die schneckendrehzahl von 0,2 auf 0,1 m/s verlangsamt.so hatten wir in 4 stunden 10 teile mit schlieren.
    noch mehr staudruck hatte keine auswirkung.noch langsamer dosieren auch nicht.
    was jetzt :confused_face:
    es muss doch irgendwie auch ohne schlieren gehen.ausserdem finde ich es schon seltsam das bei derartigem umschaltweg die oberfläche verbessert wird.

  • Schlieren im Sinne von Fremdmaterial, Feuchtigkeit
    Oder sind es Schlieren im Sinne von Einfallstellen?
    Wenn der Zylinder ausgewaschen ist, geht das Massepolster gegen Null (ausser es wird überdosiert). Wenn auf dem Zylinder viel GF oder Mineral gefahren wurde kann das schon mal sein, zeigt dann aber ein nicht geeignetes Zylindermaterial für diese gefüllten Kunststoffe an.
    Wenn diese Schlieren milchig aussehen tippe ich eher auf Fremdmaterial. Vielleicht hängen in der Förderleitung an einigen Stellen noch Granulatkörner aus den vorigen Produktionen. Diese lösen sich gelegentlich und nehmen am Prozess teil. Diese Schlieren zeigen sich immer an verschiedenen Stellen, da sie sich immer an anderen Stellen im Materialstrom befinden. Du optimierst nun an deiner Maschine und die Fehlgranulate werden immer weniger. Das sieht dann wie ein Optimierungserfolg aus.
    Feuchtigkeitsschlieren können durch eine Erhöhung des Staudruckes aus dem Material gedrückt werden. Die Mechanik wird dadurch aber nicht besser!

    Ich sach ma: Schlieren besser beschreiben.

  • die schlieren sind ein milchiger kleks der in fliessrichtund langgezogen ist und ausläufer in langen streifen hat.die streifen sehen wie langezogene luftblasen aus.(sind keine lufteinschlüsse.)
    material wurde auf feuchtigkeit untersucht,und für trocken befunden.ich weiß lleider den trocknungswert nicht.
    habe heute den umschaltpunkt wieder herrunter genommen und sofort sind vermehrt schlieren aufgetreten.
    auf dem zylinder wird auch luvucom 10gf 10tf gefahren.hauptsächlich aber pc/abs(bayblend).
    durch die leitung wird ein reinigungsball gesaugt.kann aber nicht mit sicherheit sagen ob der alles rausholt.

  • Da ham wir´s doch.
    Bayblend wird in Makrolon so verteilt, dass das ganze Spritzteil milchig-schlierig werden würde (Makrolon ist Bestandteil von Bayblend). Fällt also aus.
    Ist das luvucom ein PEEK? Mit GF und PTFE? Auf grund der höheren Schmelztemperatur wird das PEEK erst im vorderen Bereich des Zylinders "angetaut". Das gibt dann einen Kleks (ein Granulatkorn) der dann an beliebiger Stelle landet und in die Länge gezogen wird. Eine kleine Menge aufgeschmolzenen Materials bildet ein paar Wölkchen. Hättest du ein Werkzeug mit sehr kleinen Anschnitten würde dieses Korn diese warscheinlich sogar verstopfen.

    Also ein Reinigungsproblem.
    Tipp: Nach dem Reinigen eine repräsentative Probeförderung durchführen und auf Sauberkeit (Fremdgranulat) untersuchen.

    Edited 2 times, last by petersj (June 24, 2009 at 2:55 PM).

  • also ich reinige unsere leitungen immer mit so nem runden schwamm, denn feuchte ich mit spiritus an und jag den paar mal durch und danach noch ein trockenen.

    so kriegt man auch den ganzen staub raus.

    aber was mir noch einfallen würde zu deinem problem,

    wie sieht es mit deinem schneckenrückzug aus??

    wenn der zu lang ist dann entstehen auch solche schlieren durch luft.

    ist es ein heisskanal wkz??

  • @petersj.das luvucom ist auf pc basis.den zylinder haben wir mit makrolon 2805 glaklsr gereinigt.dazu geben wir einen flüssigen reiniger(milchig weis)in dem flüssigen reiniger sind polierperlen die auf der schnecke und der zylinderwand hochglanz erzeugen.benutzen wir extra wenn wir auf glasklar umfärben,damit auch wirklich alles raus kommt.hatten mal die schnecke nach der reinigung gezogen um uns das ergebnis anzusehen.und es war wirklich sauber.
    @vdüse:das mit dem schneckenrückzug hatten wir auch in betracht gezogen.wir hatten auch die maschinendüse auseinander,da wir schon mal eine lockere düse hatten die dann (nebenluft )gezogen hatte.
    es ist kein heißkanal.die wz-düse besteht aus zwei hälften.wenn die form öffnet, federt die erste formplatte ab und eine hälfte der düse wandert mit der formplatte mit.die andere düsenhälfte ist fest.
    der anguss wird dann seitlich zum teil geführt und ist dabei gebogen wie eine banane.dort teilt er sich dann auf drei anschnitte auf.die anschnitte sind auf die scheibe aufgebaut(quadrate die der anschnitt mittig trifft)die quadrate füllen sich. und von da aus fliesst die masse dann in die scheibe.sorry weis den fachbegriff nicht.
    habt ihr rohrleitungen mit glasbögen?denn das mit der reinigung und den schwämmchen ist da so eine sache der ich nicht über den weg traue.die glasbögen sind mit der zeit nicht mehr so klar wie sie einmal waren.das wäre aber verschleiss musste ich mir anhören.
    das mit dem spiritus hört sich ganz interesant an.

  • Ich kann das alles nachvollziehen, aber wo bleibt die Erklärung zum UP?

    Habt ihr mal die RSP geprüft? Wir hatten letztens Probleme mit einer 3Monat alten RSP, da hat sich der Ring über die Spitze bewegt und niemand hat es gemerkt, da das Massepolster und auch alles andere ziemlich normal und konstant war - nur halt ab und an Schlieren...

  • nein wir haben keine glasbögen, ist meinem chef wohl zu teuer gewesen :grinning_squinting_face:

    aber das die glasbögen mit der zeit nicht mehr so klar sind wie neu, ist ja logisch, das granulat hinterlässt auch am glas seine kratzspuren und wenn du glasfaser material durchjagst, sowieso.

    aber was hast du eigentlich gegen die schwämme, was macht dir da sorgen??

    hatte noch nie ein problem damit

  • Hallöle

    Jo, das Problem kenne ich auch.

    Wir verarbeiten das gleiche Material, allerdings haben wir extra einen Zylinder für glasklare Teile. Wir spritzen auch Scheiben, nur ein wenig kleiner, viel viel kleiner, aber mit dem gleichen Problem.

    Die Theorie war folgende:

    Die Masse wird eingespritzt und am Anschnitt entsteht eine Sprühfontäne, die winzigen Kunststoffperlen prallen an die Werkzeugwand und erstarren sofort, dadurch dieses milchige Aussehen.

    Die Praxis:

    Wir haben die Einspritzgeschwindigkeit gedrosselt und siehe da, es wurde immer besser. Am Ende haben wir extreeem langsam eingespritzt und dann funktionierte es auch.

    Ich weiß ja nun nicht, wie dein Anschnitt aussieht, wir haben einen gebogenen mit Kalotte und das Material wird senkrecht auf Werkzeugoberfläche gespritzt.

    Naja, jedenfalls haben wir diese Erfahrung gemacht, bis jetzt läuft es einwandfrei.

  • wir werden bei der nächsten Produktion einen Beistelltrockner benutzen.Damit wollen wir die Rohrleitung umgehen.
    Sollte es weiterhin Schlieren geben,werden wir die Schnecke ziehen und dort nachsehen.

    Korken:

    unsere Parameter sind auch so eingestellt wie du sagst.(Haben noch eine 300 T KM mit PC glasklar Zylinder und PMMA glasklar Zylinder).
    Für die 600 will er keinen zweiten Zylinder anschaffen.Bill Gates wäre leider nicht sein Vater(Zitat Produktionsleitung).

    wir vermuten das es der Zylinder selber ist.Trotzdem sollen wir erst den Beistelltrockner verwenden,weil die Maschine ja laufen soll :winking_face:

  • Hallo Uziel,

    dann übt man schön weiter!

    Das Problem werdet ist sicherlich nicht so ohne weiteres Lösen können, da in eurem Betrieb scheinbar das Verständnis für die PC glasklar Verarbeitung nicht im vollen Umfang vorhadnen ist.

    Wenn bei der PC glasklar Verarbeitung nicht absolut alles vom Konzept her passt, geht das, je nach Ausgangsmateirial (Additive usw.) ganz schön in die Hose.
    da hilft nur eine Überprüfung aller Komponenten und entsprechende Gegenmaßnahmen.

  • Wie du schon geschrieben hast, gehe ich davon aus, dass deine Standard-Schneche das Problem ist.

    PC benötigt bei manchen Prozessen eine spezielle Schnecke mit einem anderen Flankenwinkel. Zudem würde ich eine Barriereschnecke einsetzen, die deine Masse Homogener macht und Schonender behandelt.

    Dann würde ich dir einen Aufsatztrockner empfehlen. (Fasti, Farragtech oder Helios).

    Edited once, last by sebi (June 26, 2009 at 11:23 AM).

  • auf der 300 t haben wir eine barriereschnecke.
    die aufsetztrockner werden nur für 50 t abwärts benutzt.wurde mal so festgelegt.der beistelltrockner wird nur für pc glasklar genommen.
    in den anfangszeiten hatten wir gitterboxen vol schrott.jetzt liegen wir unter 5 %.also schon eine steigerung.(300 t bereich)
    an die grosse wollen sie nicht so recht.der schrott war wohl nicht teuer genug
    :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:

  • Hi
    Nach langen hin und her haben die Einrichter endlich ihren Kopf durchegsetzt und es wurde die Schnecke gezogen.Und siehe da die Oberfläche der Schnecke so wie der Zylinderwand lösen sich auf.
    Dadurch wurde luft mitgenommen und wir hatten die Schlieren.
    Also eine "Standartgarnitur "mit PC und Glasfasermaterialien halten 2-4 Jahre.
    Ist die 5 Garnitur dieses Jahr.Egal ob KM oder Engel.Bin auf die Ausstattung der neuen Maschinen gespannt. :winking_face:

  • Das ist es wieder. Wer kennt die Teile besser als der Spritzer selbst?
    Dann kommen solche Probleme und der Spritzer beschreibt sein Problem und was er normaler Weiße dagegen tut - das wiederum scheint nicht zu interessieren - wir haben ja kein Plan.....

    Vollstes Verständinis und Nachempfindung :winking_face:

  • Ja, so ganz kann ich das auch alles nicht verstehen:
    Wenn ständig "Materialfehler" auftreten, warum wird dann nicht beim Lieferanten reklamiert? Wenn doch und der Lieferant findet alles gut (mit entsprechenden Belegen), warum wird dann nicht mal im eigenen Saft gesucht? Gibt es keine entsprechenden Wartungen, bei denen die Schnecke turnusmäßig gezogen wird? (Selbst unsere Extruder laufen nicht länger als 4 Wochen ohne Kontrolle der Schnecken. Schnecken raus und definitiv eine Geprüfte wieder rein). Ist das Material so billig, dass ein 3/4 Jahr ein relativ hoher Ausschuß gefahren werden kann?

    Ich glaube, dass der Buhmann hier bei allen Beteiligten gesucht werden muss.

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