• Hallöle Forum

    Wir haben ein HK-Wurschtproblem. Material ist PC GF10.

    Wenn das Werkzeug auffährt bildet sich am Anschnitt sofort eine Wurst, der Heisskanal läuft förmlich aus.
    Parametertechnisch alles ausprobiert, selbst die Düse haben wir abheben lassen, klar dann ist der HK hinten auch ausgelaufen, aber am Anschnitt auch.
    Jetzt sind wir am überlegen, ob wir die Spitze kürzen, damit die Wärme nicht so nah an den Anschnitt kommt und er schneller einfriert. Ich bin mir da nicht wirklich sicher, ob das der richtige Weg ist. Meine Überlegung ist, dass der HK dann sogar noch eher ausläuft, weil die Bohrung dann ja noch größer ist, oder ist das ein Gedankenfehler?
    Meine zweite Überlegung ist, die Vorkammer zu kürzen, damit die Spitze den Anschnitt verkleinert und somit weniger Ausfluss entsteht.
    Bin im Moment etwas verwirrt, kann mir jemand einen Rat geben?

    Danke schon mal im voraus.

    Gruß vom Korken

  • Jub, Dekompression vor dem dosieren -- manchmal denke ich das gibt es nur aus dem Grund...

    Aber auch Staudruck reduzieren und/oder die HK-Spitze kälter fahren, was aber uU "Propfen vor sich herschieben" bedeutet.
    Wenn du die Höhe des Staudrucks benötigst, dann lass es am Ende des Dosiervorgangs geringer werden.

  • Servus,
    wäre eine pneumatische Nadelverschlußdüse eine Option um das nachlaufen zu verhindern, wäre es WZ technisch machbar ?
    ev. ist dein Querschnitt jetzt schon zu groß ?
    mfg

  • Hallo Korgen,

    habt ihr mal die K-Entlastung nach Dosieren gezogen? Ist aber bei PC nur begrenzt möglich.
    Beim Dosieren Drehzahl und Staudruck auf den letzten 10 - 15% vom Dosierweg rinter!

    Ansonsten Verschlussystem, wenngleich das bei PC immer so eine Sache ist. Wenn dann hydraulisch, ist zuverlässiger.

  • Hallöle

    Deko vor dosi hat auch nichts gebracht, leider und Staudruck runter och nich. Die HK-Spitze hatten wir schon auf 250°C, die Wurst wurde kleiner also kürzer, aber der Spritzdruck am Anschlag.
    Aus der Verschlussdüse wird wohl nix, kostest ja nur :(. Muss auch zugeben mit Nadelverschluss hab ich noch nicht gearbeitet.

    Hatten auch schon einen Anwendungstechniker da und mit ihm getestet, der meinte dann, wir sollen die Spitze mal kürzen, damit die Wärme halt nicht so nah an den Anschnitt kommt, aber wie gesagt, hab da so meine Zweifel. Die Anschnittbohrung hat einen Durchmesser von 1,6 mm.

    @ Zauberer: Sorry, ich bin doof, was meinst du mit K-Entlastung nach Dosieren gezogen? Und warum ist das bei PC nur begrenzt möglich?

    Danke erstmal für die Infos, bin echt froh, dass es dieses Forum gibt.

    Gruß vom Korken

  • Zauberer meint Kompressionsentlastung nach dosieren.

    Du könntest in drei Stufen dosieren.60% 100 bis 120 bar,20% 40 bis 60 bar,und den Rest mit 0 bar.Danach soviel Kompressionsentlastung bis die Oberfläche sich verändert.
    Dann ziehst Du damit den HK auch nochmal leer.

  • Wie wäre es denn die Ursache zu finden?

    Wie sieht die Wurst aus, ohne Nachdruck?
    Wie sieht die Wurst aus, wenn der Spritzdruck verringert ist?

    Ich denke das der Druck, welcher Art auch immer, im HK festgehalten wird und sich beim Entformen entlastet. Um das mal in Worte zu fassen :grinning_squinting_face:

  • Ich hoffe, dass ihr das PC gut vorgetrocknet habt (Feuchte kleiner 0,05%). Und bei sommerlichen Temperaturen mit den aktuellen Luftfeuchten nimmt PC u. U. innerhalb 15min so viel Feuchtigkeit wieder auf, dass es wieder Wurstet. Und nicht drauf verlassen, dass der Trockner läuft. Ein Umlufttrockner mit Frischluftzufuhr bekommt bei hohen Umgebungstemperaturen kein Bein an den Grund. Die Feuchte muss gemessen werden, nur dann hast du ein zuverlässiges Ergebnis.

  • Hallo

    Bevor man irgendwelche dinge an WZ ändert ersteinmal überlegen wieso ist das WZ so wie es ist.

    Der Werkzeugbau und der HK-Hersteller haben es (meist) zusammen so ausgelegt. Also müssen die beiden zusammen auch dafür gerade stehen.

    Sollte also alles im Spritzgussverfahren getestet worden sein, müssen die mi ins Boot genommen werden.

    Es gibt doch eigentlich nicht viele Möglichkeiten die übrig bleiben.

    1. Zu hoher Druck im System.
    2. Zu warm im Anschnitt.

    Zu 1)

    - Dekrompression erhöhen.
    - Ohne Nachdruck fahren und dann mit erhöhtem Nachdruck (Danach die unterschiede begutachten)

    Zu 2)

    - Die Spitze sollte, wenn zurück genommen werden nicht vor.
    - Kühlung in Einsatz prüfen.
    - Mit einem Temp.Messgerät direkt am Anschnitt messen und in anderen bereichen vom Einsatz.
    - Regelverhalten der entsprechnden Düse prüfen.

    Ich tippe auf jedenfall mal auf eine weit zu hohe Temp. im Anschnitt aufgrund einer schlechten Kühlung.

  • Hallo,

    für das angegebene Material würde ic hvon Anfang an einen Heisskanal mit hydraulischem nadelverschluss nehmen. Nicht pneumatisch...
    (genne beide Antriebsarten für den Verschluss...)

    Alles andere hat wenig Zweck

    bei dem PA würde ic hauc hmal die Restfeuchte bestimmen.

    Wie trocknet ihr denn (Trockenlufttrockner?).

  • Hallo,

    @ Zauberer: Jo, Trockenlufttrockner, aber es ist PC, nicht PA :smiling_face:

    Das komische für mich ist, wir haben vier SGW´s bekommen, alle mit demselben HK-Typ, alle anderen laufen auch wunderbar… keine Würste!!! Nur bei diesem Einen!!

    Wird wohl noch etwas dauern bis zum nächsten Test, im Moment haben andere SGW´s Vorrang. :frowning_face:

    Gruß vom Korken

  • Ich hab da eine etwas absurte Idee:
    Wurde der HK richtig eingefahren? Verkokste Masse an den Wänden des HK isoliert die Bohrungen zu den Heizungen. Messfühler zeigt eine niedrige Temp. an , System heizt, Wärme dringt nicht schnell genug zu der Maase vor, System überheizt, Masse erwärmt sich langsam aber mehr als gewollt, Wegen der Wärmeausdehnung wird Masse aus dem HK in die Kavität gedrückt.
    Da die Heizung meist nach dem Füllen der Form anspringt ist die Zeitabfolge wahrscheinlich.
    Auch das Probieren mit der HK-Temperatur bis zur Schmerzgrenze kann zu Ablagerungen und Verkoksung führen.
    Und nochwas, hat der HK Hersteller das zu verarbeitende Material gekannt oder suchte es der Konstrukteur selbst aus? WZB müsste ein entsp. Angebot haben. Bei PC würde ich ein poliertes und beschichtetes Verteilersystem und Düsen mit Speziellen Spitzen verwenden

    Gruß

  • Moin Moin

    Soooo, die Wurst ist weg =)

    Hab die Spitze vom HK um 2,5 mm nach hinten versetzt und jetzt ist mal mehr ein Hauch von einer Wurst zu sehen, jippieeee :smiling_face_with_sunglasses: und der Spritzdruck ist auch um 300 bar gesunken!

    Nochmals danke für die vielen Infos

    Gruß vom Korken

  • Quote

    Original von Korken
    Moin Moin

    Soooo, die Wurst ist weg =)

    Hab die Spitze vom HK um 2,5 mm nach hinten versetzt und jetzt ist mal mehr ein Hauch von einer Wurst zu sehen, jippieeee :smiling_face_with_sunglasses: und der Spritzdruck ist auch um 300 bar gesunken!

    Nochmals danke für die vielen Infos

    Gruß vom Korken

    So ist das nun einmal, wenn der HK nicht in Ordnung ist.
    Soetwas sieht man aber am Teil, wenn man Vergleichmöglichkeiten hat!

    Edited once, last by Zauberer (October 11, 2009 at 6:02 PM).

  • Hallo,
    wenn du in einem HK mit Spitze die Düse um 2,5mm nach hinten nimmst, dann hast du ein offenes System ohne Spitze. Das gibt es im Einkauf deutlich billiger. Die Wurst ist weg weil nun kein Ringspalt mehr vorhanden ist sondern nur noch eine 1,2mm Bohrung aber leider ohne Heizung. D.h. der Anguß friert ein. Bei jedem Schuß schiebt ihr nun einen kalten Pfropfen in die Form. Bei Anspritzung auf Unterverteiler kann man dies mit einem großzügig dimensionierten Tropfenfänger ausgleichen. Bei Direktanspritzung liegt dieser irgendwo im Teil und wir früher oder später zu Reklamationen führen. Außer es ist ein wirklich unkritisches Teil was aber einen HK nicht rechtfertigen würde.
    In meinen Augen ist ein Versetzen um 2,5mm nicht der richtige Weg sondern nur ein Verlagern des Problems.

    Gruß
    Derda

  • Hallo

    2,5mm ist auf jedenfall eine Menge Holz. Würde mir an deiner Stelle auf jedenfall mal ein Teil nehmen und es begutachten. "derda" hat da n ähmlich nicht ganz unrecht.

    Je nach geometrie kann es bei 2,5mm auch zum einfrieren vom Anspritzpunkt führen.

    Sollte es aber dennoch i.O. sein, muss diese Änderung bei euch und bei E...on in den Zeichnungen und den Papieren geändert werden.

    2Jahre später kann es sonst schnell mal zu Problemen führen.

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