• Hallo alle miteinander,

    was für einen Staudruck sollte man denn beim Dosieren verwenden.
    In einer schulung wurde von 3-5 bar gesprochen. Einige Bücher geben eher
    Werte von 50-100 bar an.

    Irgendein Tipp warum diese Werte so unterschiedlich sind.

    Gruß Philipp

  • Bei der Angabe von 5-8 bar handelt es sich mit Sicherheit um den so genannten "hydraulischen Druck". Dieser ergibt sich in der Hydraulik der Maschine (ausser bei elektrischen Spritzeinheiten - da gibt es keine Hydraulik). Die Angabe 50-100 bar ist der "spezifische Staudruck". Dieses ist der Druck der Masse vor der Schnecke beim Dosieren. Der spezifische Druck entsteht durch das Umrechnen des Massedruckes über den Schneckendurchmesser als Kolben mit der Übersetzung des Zylinderkolbens der Spritzeinheit auf das Hydrauliköl. (In der umgekehrten Richtung - beim Einspritzen - ergibt sich z.B. aus einem Hydraulikdruck von 150 bar ein Massedruck von 2000bar).
    Die Angabe des Staudruckes als "spezifischer Staudruck" ist bei unterschiedlichen Maschinen oft von Vorteil, wenn die Software diese Eingabe zulässt. Die Maschinen rechnen dann selbstständig diesen Wert über den programmierten Schneckendurchmesser in den entsprechenden Hydraulikdruck um. Das ist bei Werkzeugwechseln auf Maschinen unterschiedlicher Fabrikate und Baugrößen dann von Vorteil. Leider muss der Einrichter oft entsprechende Interpretationsarbeit leisten, wenn nicht angegeben ist , welche Druckart auf den Einstellblättern dokumentiert wurde. Dieses zieht sich dann auch über den Einspritzdruck und den Nachdruck hin, denn auch diese Drücke können auf beide Arten angegeben werden. Logisch ist dann nur, dass eine Maschine nicht mit einem hydraulischen Nachdruck von z.B. 1500 bar arbeiten kann, weil die Hydraulik diesen Druck nicht erzeugen kann. Die Hydraulik arbeitet in der Regel bis max 200 bar. Oft gibt es für die Einrichter vom Maschinenhersteller entsprechende Tabellen mit deren Hilfe die Drücke umgeschlüsselt werden können. Diese Blätter gehen gerne verloren und dann wir irgendwann ein Blatt neu erstellt aus der Erfahrung heraus. Mit Genauigkeit hat das dann aber wenig zu tun, wel alles mehr oder weniger Schätzwerte sind. Keiner tmach sich die Arbeit diese Werte zu errechnen, zumal der Hersteller der Maschine die Druckverluste durch Leitungen oft mit berücksichtigt.
    Zum Thema "Staudruck" wurde hier schon einiges gepostet. Über die Suchfunktion kann also einiges gefunden werden.
    In dieser Grafik werden die beiden Drücke entsprechend gezeigt (spezifischer Druck und Druck in der Hydraulik)
    http://books.google.de/books?id=M-BfI…audruck&f=false

    Weiterer erklärender Text: (ggf auf den Text klicken um alles zu zeigen)
    http://books.google.de/books?id=M-BfI…ikdruck&f=false

    Edited 3 times, last by petersj (January 15, 2010 at 5:37 PM).

  • Quote

    Original von phammer
    was für einen Staudruck sollte man denn beim Dosieren verwenden.
    In einer schulung wurde von 3-5 bar gesprochen. Einige Bücher geben eher Werte von 50-100 bar an.

    In was für einer Schulung wird denn von 3-5bar gesprochen, bei welchen Materialien nehme ich denn 3bar?! :confused_face: Und dann der Wert bis 5bar. Vielleicht würde ich das beim anfahren eines Neuteils machen, aber wirklich nur vielleicht.
    Da sind die Buchwerte schon näher an der Realität, für die normalen Massenkunststoffe.

  • Hallo,

    ichkann mich nur anschließen:
    3-5 bar müssten der hydraulsiche Staudruc sein.
    50 bis 150 oder 200 bar sind dann der spezifische Staudruck.

    Das sind alles nur Richtwerte, denn es gibt auch Materialien,d a sollte man 50 bar spez. nicht überschreiten...

    Immer nach den Werten für das zu verarbeitedne Material sehen.

  • Also ich habe auch noch keine Kunststoffe verarbeitet,die so wenig Staudruck benötigen.
    Wäre mal interresant welche diese Kunststoffe sind.Vielleicht hat Zauberer `n paar in petto?


    Also wenn man sich die Listen so anguckt, geht es meistens bei 60 bar los,und endet bei 200 bis 300 bar( pp oder pmma)Spezifisch.

  • Staudruck
    ZENITE® LCP wird normalerweise ohne oder mit nur geringem
    Staudruck spritzgegossen. Wenn auf der Formteiloberfläche
    kleine Silberstreifen zu sehen sind, sollte der
    Staudruck vorsichtig erhöht werden, um Luft auszutreiben,
    die mit der Kunststoffschmelze durch den Zylinder gewandert
    ist.

    OK, LCP wäre dann eines. Ich hab auch noch was gefunden mit der Angabe 30-50 spez. PPO, PBT, PET.

  • Danke für die Hinweise,

    war mal wieder sehr aufschlussreich.

    Bei unserer Krauss Maffei wird der spezifische Druck auch als Massedruck bezeichnet.

    Ich benutze ja normalerweise bei den normalen Kunststoffen auch zwischen 50 und 100 bar spezifisch. Wir hatten mal ein Biopolymer auf Stärkebasis bei dem erst ab 200 gute Ergebnisse erzielt werden konnten.

    Gruß Philipp

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!