Klumpen in der Einfüllzone

  • Hallo,


    Ich bin seit Juni in einer neue Firma als Einrichter tätig, vorher habe ich in einer anderen Firma meine 3 Jahre Ausbildung zum Verfahrensmechaniker absolviert.


    Will damit nur sagen, dass ich noch recht frisch bin, was den Beruf betrifft.

    Zu meiner Frage:

    Bei der neuen Firma ist mir jetzt aufgefallen, dass die Firma sehr viele Kaltkanalwerkzeuge besitzt, vorher habe ich aussschließlich mit Heisskanalwerkzeugen gearbeit, ist ja jetzt nicht das Thema was mich aber interessiert ist folgendes.

    Wenn z.B. ein Werkzeug gerüstet und angefahren ist, kann es sein das sich nach ca. 3-4 Stunden Laufzeit ab und zu ein Klumpen in der Einfüllzone bildet.

    Nicht immer aber manchmal.


    Was mich nun interessiert , da die Temperaturen der Zylinderheizung einschließlich Einfüllzonepassen, (meinetwegen PBT mit einer EF- Temperatur von 60°), ist wie sich in der EF ein Klumpen bilden kann, dH Aufgeschmolzenes Granulat vermischt mit Nichtaufgeschmolzenem Granulat.


    Ich kann mir das blos so vorstellen, falls die Düse eventuell "einfriert" und die Schnecke einspritzen will, dass sich dann das Material nach hinten Richtung EF verschiebt und sich folglich mit dem nichtaufgeschmolzenem Material verbindet.

    Blos müsste dann nicht die Fehlermeldung kommen "Kein Nachdruck über Weg,Zeit oder Druck, vorausgesetzt die PN-Zeit ist richtig begrenzt eingestellt.??

    Würde mich mal interessieren
    Maschine wäre in dem Fall eine Demag Ergotech NC4 mit 500 KN Schließkraft

    Habt ihr sowas auch schonmal gehabt ?

    Gruß ASH

  • Hallo ASH,

    Die Schmelze die sich in der Meteringzone ( Ausstoßzone ) befindet, kann normalerweise nicht zurück in den Zylinder, da diese durch die Rückstromsperre darangehindert wird. Bewegt sich denn die Schnecke während des Einspritzen, WENN die Düse zugefroren ist?????
    Soll heißen:

    Wenn die Düse zugefroren ist und die Schnecke sich trotzdem während des Einspritzvorganges bewegt, ist entweder die Rückstromsperre defekt :frowning_face: , oder nicht vorhanden :confused_face:
    Wobei dann wohl eher ein defekt in Frage kommt!!!

    Edited once, last by qs (November 10, 2006 at 12:54 PM).

  • Ach

    Das hatte ich total vergessen, ja sicher dass dies normal nicht ginge, da die Rückstromsperre die Schmelze ja daran hindert, andernfalls bei einem Defekt, müsste dies sich ja auch am Massepolster bemerkbar machen, durch starke Schwankungen, die jedoch ausbleiben.


    Ja die Schnecke versucht einzuspritzen, drückt die Masse vor, obwohl die Düse eingefroren ist.


    Sehr merkwürdig

  • Hallo,
    die Meteringzone ist aber eine Zone der Schnecke.
    Material im Schneckenvorraum drückt bei intakter Rückströmsperre nicht (bzw. nur wenig- Reaktionzeit) zurück.Eine defekte oder schlecht, träge schliessende Rückströmsperre kann der Grund für die Agglomeratbildung im Einzug sein.Meist kann man dann beim Einspritzen eine Drehbewegung der Schnecke und schwankende Polster beobachten.
    Aber auch zu hohe Staudrücke, zu flache Temperaturprofile oder zu lange Verweilzeiten bei überdimensionierten Schnecken können der Grund sein.


    Grüße,
    ODO

  • Hallo,

    das unten gesagte ist alles soweit richtig.

    Es besteht die Möglichkeit, dass die RSP einen Defekt hat, der nur in einer
    bestimmten Stellung auftritt.
    Ich selber habe es schon erlebt, dass zur damaligen Zeit ein Pfennig an einer
    bestimmten Stelle der RSP saß und das Werkzeug mal voll und mal nicht voll wurde.
    Am besten Schnecke ziehen und alles vermessen, dann hat man einen Überblick über den Veeschleizustand und kann sich ein Bild machen.

    Ist die Schmelzehomogenität in Ordnung oder gibt es Probleme mit dem Selbsteinfärben usw. auf der SGM?

    Bei einem Kaltkanlawerkzeug ist der Test, ob die RSP in Ordnung ist, sehr
    einfach:
    Einen Anguss in das Werkzeug stecken, am besten vn Hand zufahren, Aggegat ans Werrkzeug fahren und manuell einspritzen, oder auch auf Halbautomatik.
    Lauft die Shcnekce vo, sofort abbrechen!

    DEMAG hat meines Wissen nach 3 und 4 teilige Rückstromsperren (RSP).
    Bei der 4 Teiligen geht der sog. Vorsteuerring üfter mal kaputt.

    Wie sehen die Klumpen in der Einzugszone denn aus? Sind es Klumpen aus aufgeschmolzenem material oder ist der EInzug einfach nur zu Warm?

    Die Meldung Kein nachdruck über Weg, Druck oder Zeit lässt den Schluss zu, dass die RSP defekt iat.
    Diese Meldung kann aber auch kommen, wenn die Düse Eingefroren oder ein Anguss / Teil im Werkzeug stecken geblieben ist.

    Gruss
    Zauberer

  • Hallo,

    da kann ich Zauberer nur zustimmen, ich denke das sich das Problem nicht auf eine spezielle Maschinengröße oder einen Schneckendurchmesser bezieht, es gibt ja noch andere Faktoren, wie Temperatureinstellung und auch eventuell Körnung und Ø der Granulats!!

  • Hallo,

    das ist ja gut, wenn ich ds nicht nur alleine so sehe.

    Es kommt auf dei Form der Klumpen an, aber auch eine defekte RSP kann die Ursache sein.
    Aber auch ein zu grosser Verschleiß an den Schneckenstegen kann eine Ursache sein.
    Das beste, was ich da bislang gesehen habe, war ein Schnecklenspiel von ca. 1,8 mm bei einem Durchmesser von 35 oder 40 mm, dass weiss ich nicht mehr genau.
    War schon beeindruckend, denn die Kollegen verarbeiteten dort PPS (PPO).

    Die Körnung hat auch einen Einfluss, Stimmt! besonders gerne setzt sich der Einzug auch zu, wenn schlecht entstaubtes Mahlgut verarbeitet wird...

    Ich vergass noch zu erwähnen, dass die Klumpenbildung auch uinabhängig vom Schneckentyp ist (Standard, mischschnele usw.)

    Die Frage ist immer, wie sehen die Klumpen aus.

    Leider weiss ich aus Erfahrung, dass viel unternommen wird, aber die Ursache in den seltensten Fällen erkannt wird. Dann ist blinder Aktionismus angesagt und dass tut in den seltensten Fällen gut...

    Beliebt ist dann auch immer bei den "Praktikern", den Klumpen mit einem grossen Schraubendreher heraus zu schlagen, am besten noch, wenn ein Kollege "Dosiert"! So etwas bezeichne ich dann als blinden Aktionismus!

    gruss
    Zauberer

  • Guten Tag,

    wir hatten ebenfalls einige Male Klumpen in der Einzugszone.
    Bei uns jedoch lag das an der aus einem Defekt kommenden, Übertemperatur im Trocknungstrichter.

    Das Granulat war quasi "kalt" verschmolzen und man konnte die Granulatkörnchen gut erkennen.

    Edited once, last by Dirk Triphan (March 5, 2007 at 12:11 PM).

  • Hallo,

    klar, dass kann es auch geben, dass der Trockner einen defekt hatte!
    Wenn das der Fall ist, nicht nur die Klumpen beseitigen sondern auch das übertrocknete Material entsorgen, es ist dann mit Sicherheit geschädigt!

    Darüber hinaus kann es sein, dass der Einzug zu heiss wird, weil ein "Inteligenzbolzen" das Wasseer zugedreht hat oder die Traversenkühlung mit Kalk zugewachsen ist!

    Gruss
    Zauberer

  • Hallo,

    mein erster Griff bei einem Klumpen ist der an den Einzug.
    Ich hab mir da zwar schon öfter dabei die Finger verbrannt, aber man weiß gleich was Sache ist.

    Ich habe auch schon eine Sgm. ohne angeschlossene Einzugskühlung gesehen.
    Es ist sehr schwierig einen Werkzeugmacher Lehrling der einen Zweiwöchigen Spritzgusslehrgang gemacht hat und aus einer Firma die nur Fensterprofile herstellt ist, klar zu machen warum man diese braucht.

    Gut der wollte mir auch nicht glauben das seine Sgm. einen Nachdruck hat, aber die Teile waren toll.(Wkz. Ausßendurchmesser 20cm, Teiledurchmesser 30cm.)

    Ich durfte leider keine Teile mitnehmen :angry_face: (Betriebsgeheimniss versteht sich)

    Gruß Micha

  • Hallo Michael-S,

    das Problem kenne ich, der Einzug ist oft zu warm, daher bin ich vor Jahren dazu übergegangen dei Temperatur zu messen, dauert einige Sekunden länger ist aber für meine Finger besser.
    machmal hängt der Fühler auch daneben...

    Gruss
    Z.

  • Hallo Zusammen,

    um die Einzugszone auf konstanter temperatur zu halten, bieten die meisten Maschinenhersteller auch geregelte Einzugszonen an.
    (so müsst Ihr euch auch nicht die Finger verbrennen!)
    Hat den Vorteil, dass die Temperatur überwacht wird und mit dem Produktionsdaten abgespeichert werden kann.
    Ist eine solche Regelung nicht vorhanden, kann diese einfach selbst nachgerüstet werden z.B. über eine freis Regelzone von der Steuerung oder auch extern.
    Wichtig ist, dass das Kühlwasser aufgedreht ist, wenn dei Maschine gestartet wird. Wobei auch dem abgeholfen werden kann, indem dass Wasser über ein Ventil zugeschaltet wird.

    Gruss Johann

  • Mh scho,

    solange es nicht an der Wasserbatterie zugedreht ist funzt des auch.
    Nur wenn aus welchen Gründen auch sich jemand vergreift klappt das nicht. Normalerweise drehen wir das Wasser am Haupthahn ab und stecken ein Schild an die Sgm. Doch gegen Manipulation ist kein Kraut gewachsen.

    Ja das mit den Fühlern ist so ne Sache, es gibt Firmen die wechseln die komplette Heizregelung weil sie meinen sie ist defekt?!? Das sind dann auch die, die meinen ihre Sgm hat kein Nachdruck.

    Da könnt ich mal ein Buch drüber schreiben :winking_face: das wäre dann ein Lehrbuch wie man es nicht macht.

    Gruß Micha

  • Hallo,

    die regelung der Einzugstemperatur hat sich wahrlich noch nicht ganz herumgesprochen.
    Oftmals werden dann auch die Membranen aus den Ventilen genommen und unsereins steht da und wundert sich. Allerdings auch nicht allzu lange, denn auf deise Tricks falle ich nicht mehr dauerhaft rein! Da habe ich in Rumänien auch viele Dinge erlebt, da man hier ruhig erzählen kann einem aber keiner glaubt!

    Wichtig ist nur, dass der Einzugsbereich und Ölkühler regelmäßig entkalkt wird, denn sonst geht zuerst schleichend der Wärmeübertrgungseffekt in die Knie und später läuft kein Wasser mehr durch (zugewachsen, so sagen dein Installatuere).

    Den "Trick" mit der freinen Zone auf der Temperaturkarte habe ich schon für die WZ-Temperatur genutzt. War eine Engel CC 100, da kenne ich mich ganz gut aus und habe die Beschriftung auf dem Bildschirm entsprechend angepasst (das war 1999 oder 200).

    Überigens wird auch gerne der Trick mit der Membrane an den Ölkühlern gemacht.


    Gruss
    Z.

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