abriebfesteres POM

  • Hallo liebe Forengemeinde,

    ich habe mal eine Frage bezüglich Verschleiß an Spritzgußartikeln aus POM.
    Folgender Fall wir haben Artikel aus POM (Copo) gefertigt durch die ein mit Sand verunreinigtes Wasser fließt.
    Die ersten Versuche auf dem Prüfstand sind auch sehr viel versprechend.
    Aber es zeigt sich doch ein gewisser Abrieb durch den Sand.
    Jetzt meine Frage hat jemand Erfahrungen mit solchen Teilen.
    Gibt es Materialien welche einen geringeren Abrieb aber ansonsten ähnliche Eigenschaften wie POM aufweisen. Vorallem das Schwindungsverhalten muß ähnlich sein weil es die Werkzeuge ja schon gibt.

  • Zitat

    Original von WuV

    ich habe mal eine Frage bezüglich Verschleiß an Spritzgußartikeln aus POM.
    Folgender Fall wir haben Artikel aus POM (Copo) gefertigt durch die ein mit Sand verunreinigtes Wasser fließt.
    Die ersten Versuche auf dem Prüfstand sind auch sehr viel versprechend.
    Aber es zeigt sich doch ein gewisser Abrieb durch den Sand.
    Jetzt meine Frage hat jemand Erfahrungen mit solchen Teilen.
    Gibt es Materialien welche einen geringeren Abrieb aber ansonsten ähnliche Eigenschaften wie POM aufweisen. Vorallem das Schwindungsverhalten muß ähnlich sein weil es die Werkzeuge ja schon gibt.

    Erfahrung mit dieser speziellen Anwendung habe ich nicht, mir fallen auf die Schnelle nur Faserverbundwerkstoffe ein. Polyoxymethylen mit Glasfaser (POM GF25 o.ä.) hat bessere Abriebfestigkeitswerte, die Wasseraufnahme nach ISO 62 ist nur gering höher. Beim Schwindungsverhalten gibt es aber sicher Unterschiede zu POM-C. Im Übrigen ist der Abrieb nicht nur vom Kunststoff abhängig. Rohrnennweite, Dichte des Wasser-Sandgemisches, Angriffswinkel zwischen Feststoffteilchen und Rohrwand und vor allem die Fließgeschwindigkeit (!) müssten bei der Versuchsanordnung mit berücksichtigt werden. Mit GFK müssten aber die besten Werte bei der Abriebfestigkeit zu erzielen sein. Bei der Dauerhaftigkeit übertrifft dieser Verbundwerkstoff selbst Rohre aus Beton oder Steinzeug.

  • Hallo Valtro,

    POM (Copo) heißt, das es sich um ein POM Copolymer handelt nicht um ein Homopolymer.

    Hallo Moldmaker,

    deine Aussage ist sicherlich richtig das der Verschleiß von vielen Faktoren abhängt.
    Aber ich habe keine Möglichkeit die Umgebung zu verändern.
    Und nach dem was wir bisher so an Versuchsaufbauten durchgespielt haben, kann ich die Aussage das GF-Verstärkung eine Verbesserung bringt, nicht unterstützen.

  • Hallo Zusammen,


    Schau euch mal den Link zu DuPont® an.

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.

    1) Bei der Firma DuPont® habe ich eine Broschüre gefunden die speziell auf „ Weniger Verschleiß und Weniger Reibung“ eingeht. DuPont® stellt, so viel ich weiß, momentan nur noch POM-HOMO her.

    Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.


    2) Schwindung

    Normalerweise hat POM-HOMO eine größere Schwindung als POM-COPO. Bei DuPont® gibt es jedoch eine POM-HOMO Type (Delrin®311DP) die bessere mechanische Eigenschaften hat, jedoch die gleiche Schwindung wie POM-COPO. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen das diese Type wesentlich bessere Verschleißeigenschaften besitz als das POM-COPO


    3) Allgemeines zu POM

    bei POM gibt es 2 unterschiedliche Herstellungsverfahren, das Ergebnis ist, das es POM-HOMO (Homopolymer) und POM-COPO (Copolymer) gibt. POM-HOMO hat eine höhere Kristallinität. Daher hat POM-HOMO auch eine höhere Schwindung als POM-COPO. Mir wurde erklärt, das Homopolymer (POM-HOMO) ca. 10% höhere mechanische Eigenschaften Besitz.
    Bei POM-COPO gibt es sehr viele verschiedene Anbieter. Bei POM-HOMO meines Wissens nur wenige (z.B. Asahi® und DuPont®).
    Auf den ersten Blick betrachtet sind die Preise für POM-HOMO wesentlich höher als für POM-COPO. Bei bestimmten Anwendungen wo die höheren mechanischen Eigenschaften ausgespielt werden können (Sicherheitsbauteile, geringere Wandstärken durch höherer Festigkeiten, Gewichtsersparnis usw.), können Produkte aus POM-HOMO günstiger sein als POM-COPO Teile. Man darf nicht nur den Materialpreis sehen sonder muss alles betrachten. Meistens sind jedoch die Eigenschaften der POM-COPO’s ausreichend.


    Ich hoffe ich konnte etwas weiterhelfen.

    Mfg

    tech-freak

  • Hallo allerseits,

    wir verarbeiten ausschließlich Hostaform Kocetal K300 mit GF und ohne GF.
    Das Material ohne GF nutzen mir meist für Teile, welche eine gute Gleiteigenschaft aufweisen müssen. Der Abrieb müsste auch dementsprechend gut sein, wie es mit einem Sand-Wasser-Gemisch aussieht kann ich nicht sagen, vllt mal ein Datenblatt anfordern....
    POM GF30 verarbeiteten wir wegen dem Schwindverhalten, den Gleitwirkungen und der Steifigkeit.

    Vllt hilft das dir ein bissi...

  • Hallo Michael W,

    die Kristallinität wird doch hauptsächlich durch die Werkzeugtemperatur beeinflußt, oder?
    Folglich könnte ich durch ein nachträgliches Tempern die Kristallinität steigern, richtig?
    Wie würdest du die Kristallinität bestimmen lassen? DSC, TGA?

  • Hallo WuV

    ich würde die Kristallinität über eine DSC messen lassen. Wenn sich ein Nachkristallisationspeek zeigt, weiß man, das an der Verarbeitung was nicht stimmt.

    Meines wissens kann die Kristallinität über die Werkzeugtemperatur sowie dem Nachdruck beeinflußt werden.

    Mfg
    tech-freak

  • Hallo

    die Kristallinität beeinflußt man wie schon geschrieben worden ist.
    Tempern erzeugt Kristallwachstum.
    Über das DSC siehst du den Kristallitanteil. Muß aber verschiedene Proben nehmen Teilmitte und dann zum Rand hin, da die Verteilung nicht gleichmäßig über den Querschnitt ist.
    Sehen kannst du die Verteilung am besten über eine mikroskopische Aufnahme, mit der richtigen Vorbehandlung des Schliffes.

    Aber bei beiden Untersuchungen sollte das jemand machen der Erfahrung damit hat, ansonsten kann es zu Fehlinterpretationen kommen.
    ich glaube in einem Buch Werkstoffe vom Ehrenstein ist so ein Beispiel erläutert, wie die Kristalinnität das Abriebverhalten beeinflußt mit mikroskopischer Aufnahme.

    Gruß Michael W

  • Wir stellen POM mit verschiedenen PTFE-Gehalten (Granulat, nach Kundenwunsch) her. Kann das vielleicht weiterhelfen? Kontakt siehe HP.
    Evtl. Anfrage starten (telef.).

    Einmal editiert, zuletzt von petersj (25. August 2008 um 09:29)

  • Hallo Gemeinde,

    ich kenne den Anwendungsfall zwar nicht, aus meiner Praxis ist mir jedoch bekannt, dass Polyurethan vom Verschleiss her besser ist. Bei einer Shore A Härte > 98 dürfte außerdem die Schwindung in etwa dem des POM entsprechen.

    Hersteller : z.B. Elastogran

    Anwendungsgebiete: Hydraulik-Dichtungen
    Dichtelemente für Beton-Pumpen ; Schwingungsdämpfer usw.

  • Hallo Forum,

    petersj,
    Versuche mit PTFE modifizierten POM`s haben wir auch durchgeführt. Der abrasive Verschleiß durch den Sand ist aber größer als bei einem Standard POM.
    Das PTFE hilft bei Verschleiß welcher durch Gleitreibung verursacht wird, da es den Reibungskoeffizienten reduziert.

    Opa,
    das Polyurethan beim Thema Verschleiß im Vergleich zu anderen Werkstoffen in einer ganz anderen Liga spielt ist mir bekannt.
    Leider kommen wir mit den Festigkeitseigenschaften dann nicht ganz zurecht.

    Leider hatt ich noch keine Möglichkeit das mit der Kristallinität zu testen, aber bei nächster Gelegenheit ist das dran.

  • Hallo WUV,
    "
    Versuche mit PTFE modifizierten POM`s haben wir auch durchgeführt. Der abrasive Verschleiß durch den Sand ist aber größer als bei einem Standard POM.
    Das PTFE hilft bei Verschleiß welcher durch Gleitreibung verursacht wird, da es den Reibungskoeffizienten reduziert."

    kannst du deine Aussage bitte noch erklären? Die Reduzierung der Reibungskoef. ist nicht gleich verringerung des Verschleiß?

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