Belag von PA und PAGF30

  • Hallo Mitglieder,

    ich habe schon länger bei manchen Artikeln, welche aus PA und PAGF30 gespritzt werden, Belag in den Kavitäten.

    Bin nur noch nie auf die Idee gekommen das hier mal als Thema zu erstellen. =)

    Wenn ich den Belag bei den Werkzeugen, bei denen dieser Aufritt, entferne (mit Backofenspray, Radiergummi, Verdünnung etc.), dann bleibt der Belag für ein paar Teile weg, kommt dann aber wieder.

    Nun zu meiner Frage:
    Wie kann ich dem Spritztechnisch vorbeugen, was kann man mal probieren.
    Und, habt ihr ähnliche Vorfälle?

    PS1: Wachs an den Trennkanten tritt eher gering auf.
    PS2: Es sind nicht alle Werkzeuge! Aber das gleiche Material bei allen!

    Danke euch für euer Mitwirken :smiling_face: :face_with_tongue:

  • Versuche es mal mit einer Barriereschnecke und senke die Zylindertemperatur.
    Zudem kann es am billigen material liegen. Welchen Hersteller habt ihr denn?
    Z.B. EMS und Frisetta sowie Ticona sind die besten, nach meiner Erfahrung.
    Bei Leuna und Schulmann kommt es sehr schnell.

  • Wie schaut es bei euch mit eienr Werkzeugentlüftung aus? Ist diese beim Spritzen auch komplett zu? Verarbeiten auch Durethan und haben das selbe Problem. Hatte Testweise die entlüftungen mit Fühlerband vergrößert und brachte einiges an besserung. Zuhaltekraft optimiert?

  • sebi
    Die Fehler treten am häufigsten bei Wellamid und Impex auf. Wobei es unterschiedlicher Belag ist.

    Bei Wellamid sieht die Oberfläche nach ein paar Zyklen aus als ob das Werkzeug falsch temperiert ist (dem ist nicht so) Matte Stellen und Glanz aber immer unterschiedlich von Schuß zu Schuß. Wz gesäubert, dann super Teile.

    Bei Impex ist es so, dass sich auf der Teiloberfläche nach und nach der Belag im Werkzeug wiederspiegelt, sprich an den Stellen wird das schwarze Teil - weiß. Erst nach dem Wz reinigen ist dies verschwunden, taucht dann aber verkleinert wieder auf und vergrößert sich.

    Temperaturen bei PAGF30 um die 270°C Düse und dann runter bis auf 245°C und da bin ich schon froh, dass ich noch keine GF-Schlieren habe.

    Styrol
    Ich stell ja hier die Frage um nicht alle 3Std putzen zu müssen :face_with_tongue:
    Vllt kommt ja der Knüller!

    Thorsten
    Wz-Entlüftung werd ich mal mit Spionenblättchen ausprobieren, aber wenn ein Dom umspült wird und dort sich Belag bildet, wird das nicht funzen, Zuhaltekraft ist soweit unten, das es bei 100kN weniger bestimmt aufmacht.

    PS. sprechen wir am besten von 2 bestimmten teilen
    Also bei dem PA spreche ich von einen kleinen Teil ca. 40g und bei dem PAGF30 Teil sind es ca. 1,5Kg.

  • 1. Bei Pa solltest du mal versuchen hinten warm und vorn kälter zu werden. (Verringert die Schehrung.

    2. Weißer Belag kommt entweder vom Flammschutz oder Titandioxid aus der Farbe lößt sich aus.

    3. Entlüftung, wie schon geschrieben, verbessern. Wichtig ist Flächig zu entlüften. (die ganze Form 2 Hunderztel aufhalten)

  • Hallo sebi,

    ich will nicht immer den Wind aus den Segeln nehmen, aber
    zu 1. werde ich wenig machen können. Die Maschine hat 4 Regelstellen und bei einer Düsentemperatur von 255°C wird kaltes Material geschoben, bei Dekompression (schnell/langsam, viel/wenig)gibts Bläschen, da ich bei der Maschine die Dekompressionsgeschwindigkeit nicht verändern kann. Die Einzugstemperatur liegt bei 50°C
    Zu 2. Flammschutz ist nicht enthalten. Titandioxid? Ist das auch in Farbe mit 40% Rußanteil enthalten? Wiederum ist dies nur bei 2 bestimmten Teilen.
    Zu 3. Entlüftung werde ich mal versuchen zu verbessern - bis es aufmacht. :face_with_tongue:
    Hier ging es jetzt speziell um PAGF30, lassen wir mal PA außen vor.

    Ich kann mir auch vorstellen, dass ein Warmes Material (Trocken ist es, 0,07%) durch ein warmes Werkzeug beidseitig 70°C und dann trifft es genau auf einen 19°C kalten Schieber/Kern, das wird dem Material eins verpassen.

  • Bei Wellamid habe ich die Erfahrungen gemacht das man mit der Einspritzgeschwindigkeit die Belagbildung reduzieren kann, hängt aber dann quasi auch an der Entlüftung, Versuche mal langsamer zu spritzen und die Entlüftungen zu verbessern.

    Natürlich kann man auchdie Einsätze Beschichten um die Belagbildung zu verlangsamen. Sprich einfach mal deinen Beschichter darauf an ob er was geeignetes hat für dein Material.

  • Hallo Kuka,

    wir hatten dasselbe Problem. Hing mit der Schmierung vom PA zusammen. Haben dann das Mat. gewechselt und seit dem keine Probleme mehr.
    Verwenden jetzt von Albis
    Altech PA6 A 1000
    Altech PA6 A 2030

  • Hallo zusammen, ist das Thema denn nun gelöst worden? Denn ich habe aktuell das gleiche Problem.

    Es gab es vorher nicht, wir benutzen ein EMS Grivory GV2H das vor 3-5 Monaten noch ohne Probleme lief, jetzt ist es so das ich Belag in der Form habe und diese Quasi auch alle 2-3h putzen muss. jede Reinigung dauert etwa 1,5h das will ich möglichst umgehen. Das einzige dass sich in der Zeit geändert hat ist die Material Charge. könnte es damit zusammen hängen??

    LG

  • Hallo zusammen, ist das Thema denn nun gelöst worden? Denn ich habe aktuell das gleiche Problem.

    Es gab es vorher nicht, wir benutzen ein EMS Grivory GV2H das vor 3-5 Monaten noch ohne Probleme lief, jetzt ist es so das ich Belag in der Form habe und diese Quasi auch alle 2-3h putzen muss. jede Reinigung dauert etwa 1,5h das will ich möglichst umgehen. Das einzige dass sich in der Zeit geändert hat ist die Material Charge. könnte es damit zusammen hängen??

    LG

    Wird wohl damit zusammenhängen. War Anfang letzten Monats bei einem Kunden, der auch das Material von EMS verarbeitet. Hierbei kann nach Charge die Viskosität deutlich schwanken, wodurch auch das Füllverhalten sich ändert. Damit verschieben sich die Lufteinschlüsse.

    Je nach Prozess, kann die Charge auch wesentlich besser Luft während des Plastifizierprozesses aufnehmen und bildet sich als Belag ab, sobald das Material wieder entspannt.

  • [...] Das einzige dass sich in der Zeit geändert hat ist die Material Charge. könnte es damit zusammen hängen??

    LG

    Habt ihr die Möglichkeit, eine zweite Charge zu vergleichen? z.B. Restbestände alt, 2 Chargen auf Lager, Bestellung explizit zweite Charge?

    Damit wäre dann ein Kreuzversuch möglich, ob es immer noch auftritt.

    Falls sich das nicht bestätigt, wäre bei GF20-Material auch Werkzeug-Verschleiß (Beschichtung runter, Aufrauung der Oberfläche) denkbar, dann kommt es aber idR. schleichend und nicht von einer Schicht auf die andere

  • Nein eine andere Charge haben wir leider nicht zum Vergleich, es ist eine erodierte Struktur. Das Wkz. lauft seit fast 2 Jahren. In der Vergangenheit war es hin und wieder Nötig gewesen die Form zu reinigen auf Grund von Ablagerungen, aber nicht so wie aktuell. Wie sieht man denn Ob es aufgearbeitet ist?! Kann man es sehen oder nur messen? Mit bloßem Auge wurde ich sagen die Oberfläche ist unverändert. ?‍♂️

    LG

  • mein Gedanke bei glatter Oberfläche wäre gewesen: Aufrauung -> größere Reibung/Scherung -> Stress für Additive

    ... verstehe ich nicht ganz, denn ob rauhe oder glatte Werkzeugoberfläche: Der Kunststoff bewegt sich immer auf die gleiche Art und zwar durch die plastische Seele, womit es keinen Unterschied hinsichtlich Scherung dabei gibt.

    Der Belag resultiert aus den auf der Werkzeugoberfläche kondensierenden Gasen, daher muss die Minimierung der Gase das Ziel sein!

    Otto gib mal paar Infos:

    - wieviel Schuss im Zylinder (über Dosierweg)?

    - Zyklus?

    - Zylindertemperaturen? Düse .... --> Zylinderheizung ... --> usw.

    - Staudruck?

    - Temperaturvorgabe laut Hersteller?

    - Art der Schnecke, Barriere oder 3Zonen?

    - Schneckendurchmesser?

  • Schussgewicht 72,5g

    Dosierweg 73ccm

    Temperatur. 290-285-285-280-275

    Heißkanal 290-290-290-290

    Staudruck 20bar

    3 Zonen Schnecke 40mm

    Max. Wassergehalt : <= 0.08 %

    VERARBEITUNGSVERFAHREN

    Massetemperatur : 285 °C

    Werkzeugwandtemperatur : 80-120 °C

    Nachdruck : 300-800 bar

    Schnecke : 50-100 rpm

    Staudruck : 1-15 bar

    Einspritzgeschwindigkeit : 4

    (1=niedrig, 3=mittel, 5=hoch)

  • Das Massepolster ist zu groß (9,5 mm), sollte ca. 3 mm sein!

    Die Zylindertemperatur sollte für eine bessere Entgasung auf folgend Temperaturen eingestellt werden:

    Düse 285°C --> Zylinder 285° C > 265°C > 245°C > 225°C > Block unter Trichter 80°C

    Heißkanal ist mit 290 ok

  • Temperatur. 290-285-285-280-275

    Bei den Temperaturen wundert's eigentlich garnicht, dass ihr viel Gase im Material habt ... Ich habe bei der Berechnung des Temperaturgefälles 5 Schuss im Zylinder angesetzt ....

    Empfehlung: Arbeite mit mm und nicht mit ccm, da bei Massepolster das Verhältnis zum Schneckendurchmesser passen sollte ....

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